71-Jährige inhaftiert, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hat
(Minghui.org) Eine 71-jährige Frau aus der Stadt Hengyang in der Provinz Hunan wurde in das Frauengefängnis der Provinz Hunan überstellt, wo sie eine einjährige Haftstrafe wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verbüßen soll.
Luo Fenghua war am 27. Juni 2023 angezeigt worden, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Als sie gerade ihren Einkauf in einem Supermarkt beendet hatte, wurde sie verhaftet und zur Polizeiwache in der Tongtai-Straße gebracht. Auf der Wache waren die vier Personen anwesend, die sie angezeigt hatten.
Ohne einen Haftbefehl oder einen Ausweis vorzulegen, hielten die Polizisten Luo acht Stunden lang auf der Wache fest und überstellten sie dann gegen 23 Uhr in die Hafteinrichtung der Stadt Changsha. Sechs Beamte legten ihr auf so grobe Weise die Handschellen an, dass sie ihr ein fast fünf Zentimeter langes Stück Fleisch aus ihrem linken Daumen rissen. Die Polizei bot ihr keine Behandlung für ihren blutenden Finger an und sperrte sie über Nacht in einem kalten, dunklen Raum ein.
Luo fror und war ausgehungert, als man sie am nächsten Tag um 10 Uhr zu einer körperlichen Untersuchung in das Krankenhaus Changqiao brachte. Sie weigerte sich zu kooperieren, woraufhin die Polizisten kurzerhand die Untersuchungsberichte fälschte. Als sie gegen 16:30 Uhr in das vierte Untersuchungsgefängnis der Stadt Changsha gebracht wurde, hatte sie seit über 40 Stunden nichts gegessen und war so geschwächt, dass die Polizisten ihr einen Rollstuhl besorgen mussten.
Die Polizei beschlagnahmte Geldscheine im Wert von 320 Yuan (etwa 40 Euro), auf die Luo Informationen über Falun Dafa geschrieben hatte. Dies ist eine der Methoden, die Falun-Dafa-Praktizierende anwenden, um auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Die Geldscheine wurden später als Beweismittel gegen sie verwendet.
Luo wurde vier Monate und zwölf Tage lang in der Haftanstalt festgehalten und verlor in dieser Zeit fast zehn Kilo an Gewicht.
Am 28. Oktober bekam Luo gegen 22 Uhr plötzlich starke Bauchschmerzen und fiel aus dem Bett auf den Boden. Der Wärter gab ihr Schmerzmittel und brachte sie gegen 23 Uhr in das Krankenhaus Changqiao. Der Arzt erklärte, sie habe eine akute Pankreatitis und müsse sofort operiert werden. Weil sie weder den Wärtern noch dem Arzt vertraute, war sie damit nicht einverstanden.
Die Wärter brachten sie in ein anderes Krankenhaus, um eine zweite Meinung einzuholen, der dortige Arzt sagte dasselbe. Luo stimmte trotzdem der Operation nicht zu. Sie wurde mit Handschellen und Fußfesseln zur konservativen Behandlung zurück ins Krankenhaus Changqiao gebracht. Die Wärter hielten sie ans Bett gefesselt. Selbst wenn sie auf die Toilette musste, wollten sie ihr die Fußfesseln nicht abnehmen. Die Fesseln rieben an ihren Fersen, so dass sie zu bluten begannen.
Am 17. November setzte die Polizei sie in ein Polizeiauto – weiterhin an Händen und Füßen gefesselt – und fuhr sie über eine Stunde lang zum Gericht der Stadt Liuyang.
Vor dem Gerichtsgebäude war Luo verwirrt und stieg nicht sofort aus dem Auto. Ein Beamter im Alter zwischen 20 und 30 schrie sie dreimal an: „Kommst du raus oder nicht?“ Bevor sie antworten konnte, zerrte er sie aus dem Auto und dann den ganzen Weg ins Gerichtsgebäude, wo er sie auf einen Stuhl in einem kleinen Raum stieß. Ihre Füße rieben am Boden und ihre Bluse zog nach oben und wickelte sich um ihren Kopf, so dass sie kaum atmen konnte. Außerdem war ihr Oberkörper völlig entblößt.
Nachdem Luo wieder atmen konnte, sagte sie zu dem jungen Beamten: „Haben Sie denn keinen älteren Menschen zu Hause? Was würden Sie denken, wenn Ihre Großmutter so gedemütigt würde? Welches Verbrechen habe ich denn begangen? Warum müssen Sie mich so behandeln? Wie heißen Sie?“ Der Beamte sagte, sein Nachname sei Zhang.
Als Luo sich weigerte, den Gerichtssaal zu betreten, gingen die Richter und der Gerichtsschreiber in den kleinen Raum und verkündeten, dass sie zu zwölf Monaten Haft mit 15 Monaten auf Bewährung und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) verurteilt wurde. Ihr „Verbrechen“ bestand darin, „den Gesetzesvollzug durch eine Sektenorganisation zu untergraben“, der Standardvorwand, mit dem Falun-Dafa-Praktizierende beschuldigt werden.
Als Luo am 22. Dezember Berufung einlegte, wurde sie von Polizei und Justiz schikaniert. Sie drohten ihr, sie wieder in Gewahrsam zu nehmen. Ein Gerichtsbeamter begleitete ihren Anwalt am 28. Dezember zu ihr nach Hause. Da sie nicht da war, zwangen sie ihren Sohn, einen Brief zu unterschreiben, mit dem sie ihre Berufung zurückzog. Sie wurde in das Frauengefängnis der Provinz Hunan gebracht, obwohl sie aufgrund ihrer Bewährung eigentlich nicht ins Gefängnis musste.
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