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Nach 14 Tagen Haft und Hungerstreik unter Hausarrest

12. Juni 2024 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der Provinz Hebei, China

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Shijiazhuang in der Provinz Hebei wurde am 1. Mai 2024 in den Hausarrest entlassen, nachdem sie durch brutale Zwangsernährung schwere gesundheitliche Schäden erlitten hatte.

Qiu Liying wurde am 17. April 2024 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verhaftet. Sie trat am Tag ihrer Verhaftung in Hungerstreik und setzte diesen auch weiter fort, als sie am 19. April in das zweite Haftzentrum der Stadt Shijiazhuang gebracht worden war, um eine unbekannte Anzahl von Strafstunden zu verbüßen. Am sechsten Tag ihres Hungerstreiks, dem 22. April, begannen die Wärter der Haftanstalt mit einer täglichen Zwangsernährung. Qiu setzte ihren Hungerstreik fort und erlitt infolge der brutalen Zwangsernährung schwere gesundheitliche Schäden. Sie wurde am 1. Mai 2024, zwei Wochen nach ihrer Verhaftung, in den Hausarrest entlassen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Qiu wegen ihres Glaubens verfolgt wird. Sie wurde bereits mehrfach verhaftet und war über acht Jahre lang im Gefängnis. Die Verfolgung brachte Qiu und ihrer Familie großes Leid. Ihre Tochter verlor im Alter von zehn Jahren ihre Betreuung. Ihr Ehemann hielt den Druck nicht mehr aus und ließ sich scheiden. Ihre beiden Eltern sind in tiefer Trauer verstorben.

Qiu Liying

Letzte Verhaftung

Am 17. April 2024 fiel gegen 19:30 Uhr in Qius Haus plötzlich der Strom aus. Sie ging nach draußen, um nachzusehen was los war, als vier Männer und eine Frau hereinstürmten. Später erfuhr sie, dass die Männer von der Polizeistation Zhentou waren, darunter der Polizeichef (Name unbekannt) und die Beamten Zhou Shangjin, Gao Zhanhai und Fan (Vorname unbekannt). Bei der Frau handelte es sich um eine Polizeibeamtin aus dem Bereich der Haushaltsregistrierung, deren Name nicht bekannt ist.

Qiu beschuldigte die Beamten, in die Wohnung einer gesetzestreuen Bürgerin eingedrungen zu sein, und weigerte sich, ihre Fragen zu beantworten. Dennoch durchsuchten die Beamten ihre Wohnung und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, ein Porträt des Begründers von Falun Dafa, ihren Laptop und andere persönliche Gegenstände.

Als die Polizisten Qiu aus ihrem Wohnhaus zerrten, rief sie, dass die Polizei gute Menschen verhaftet. Viele Nachbarn wurden Zeuge des Aufruhrs.

Die Beamten hielten Qiu an diesem Morgen auf dem Polizeirevier von Zhentou fest, bevor die vier männlichen Beamten, die sie festgenommen hatten, sie am Nachmittag in das Fallbearbeitungszentrum in Shijiazhuang brachten.

An einen Metallstuhl gefesselt und verhört

Als Qiu dort in der Eingangshalle saß und sich weigerte, ihre Papiere zu unterschreiben, hinderte die Empfangsmitarbeiterin des Fallbearbeitungszentrums sie und die Polizisten daran, das Gebäude zu betreten. Nachdem der Beamte Zhou die Vorgesetzten angerufen hatte, lenkte die Empfangsmitarbeiterin ein.

Zhou und drei weitere Beamte führten Qiu in einen Vernehmungsraum im Fallbearbeitungszentrum. Sie fesselten sie an einen Metallstuhl und legten ihr elektrische Handschellen an. Sie spürte, wie Strom durch ihren Körper floss, aber die Polizisten bestritten, dass es sich um elektrische Handschellen handelte.

Folter-Nachstellung: auf einen Metallstuhl gefesselt

Im Verhörraum gab es Überwachungskameras in alle Richtungen. Qiu hielt ihre Augen geschlossen und schwieg während der gesamten 40-minütigen Sitzung. Die Polizisten mussten es aufgeben, irgendeine Antwort von ihr zu erhalten. Dann befreiten sie sie aus dem Metallstuhl. Qiu fühlte sich am ganzen Körper schwach und hatte Mühe, aufzustehen. Die Polizisten brachten sie zurück zur Polizeistation Zhentou, wo sie sich erneut weigerte, Fragen zu beantworten.

Nach drei erfolglosen Versuchen der Polizei in die Haftanstalt eingeliefert

Dieselben vier männlichen Beamten, die Qiu festgenommen hatten, brachten sie zusammen mit einer Polizistin am 18. April 2024 gegen 14 Uhr in die zweite Haftanstalt der Stadt Shijiazhuang. Sobald sie dort ankamen, rief Qiu den Passanten zu: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut!“

Die Polizisten beeilten sich, sie in die Haftanstalt zu schleppen. Sie lehnte jedoch die vorgeschriebene körperliche Untersuchung ab. Deshalb hielten die Beamten sie fest und ließen ihr gewaltsam Blut abnehmen, den Blutdruck messen und ein Röntgenbild anfertigen. Da sie sich wehrte, konnte jedoch kein Ultraschall durchgeführt werden. Die Haftanstalt lehnte ihre Aufnahme ab, so dass sie zur Polizeistation Zhentou zurückgebracht wurde.

Dieselben fünf Beamten versuchten es am nächsten Tag gegen 9 Uhr erneut. Diesmal brachten sie Qiu zunächst ins Yiling-Krankenhaus, um eine Ultraschalluntersuchung durchzuführen. Da sie sich hartnäckig wehrte, brauchten die Polizei und die Ärzte fast eine Stunde, um die Ultraschalluntersuchung durchzuführen. Anschließend wurde sie von der Polizei in die zweite Haftanstalt der Stadt Shijiazhuang gebracht.

Qiu rief erneut: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Sie lehnte es entschieden ab, sich fotografieren zu lassen, und die Haftanstalt weigerte sich erneut, sie aufzunehmen.

Die Polizei brachte sie zunächst zum Polizeirevier Zhentou zurück, kehrte aber am Nachmittag um 13:30 Uhr in die Haftanstalt zurück. Da sich Qiu erneut weigerte, sich fotografieren zu lassen, packte der Beamte Zhou sie am Kinn und hob ihr Gesicht hoch. Dennoch gelang es ihnen nicht, ein Foto von ihr zu machen. Ein drittes Mal wurde ihr der Zutritt zur Haftanstalt verweigert.

Als Qiu einmal nicht hinsah, gelang es dem Beamten Zhou, ein Foto von ihr zu machen. Dann rief er seine Vorgesetzten an, damit diese Druck auf die Haftanstalt ausüben, Qiu aufzunehmen. Die Haftanstalt lehnte jedoch wieder ab, weil das von Zhou aufgenommene Foto nicht den Anforderungen entsprach. Zhou lud daraufhin das Bild in die Datenbank der Haftanstalt hoch, die mit der Datenbank der Polizei verbunden ist, bis die Haftanstalt schließlich zustimmte, Qiu aufzunehmen. Inzwischen war es bereits 17 Uhr am 19. April 2024.

Qiu setzte sich auf den Boden und weigerte sich, aufzustehen. Zhou und ein weiterer männlicher Beamter zerrten sie den ganzen Weg nach innen in die Haftanstalt. Später stellte Qiu fest, dass sie überall an ihrem Körper blaue Flecken hatte, nachdem sie in den letzten Tagen von der Polizei grob behandelt worden war.

Sie rief erneut: „Falun Dafa ist gut; Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Der Wärter Zhang Wei schleppte sie in die Zelle 101, wo die Häftlinge versuchten, sie zu verprügeln. Aber sie hielt sie auf und sagte: „Wagt es nicht, mich anzufassen! Ich werde nicht zum Appell antreten, keine Uniform tragen und keine schwere Arbeit verrichten.“ Die Häftlinge waren so verdutzt, dass sie sie in Ruhe ließen.

Brutale Zwangsernährung

Qiu trat am ersten Tag ihrer Verhaftung in Hungerstreik, den sie auch nach ihrer Einlieferung in die Haftanstalt fortsetzte. Ab dem 22. April (dem sechsten Tag ihres Hungerstreiks und dem vierten Tag in der Haftanstalt) begannen die Wärter, sie jeden Tag zwangszuernähren.

Bei der ersten Zwangsernährung führten zwei Ärzte und zwei Krankenschwestern abwechselnd mehr als zehn Mal eine Ernährungssonde in Qius Nase ein. Jedes Mal, wenn sie den Schlauch herauszogen, waren ihre Nase und ihr Mund voller Blut. Bei der Zwangsernährung am nächsten Tag führte der medizinische Leiter der Haftanstalt die Sonde bis in ihren Magen ein, wobei zwei Insassen ihren Kopf und ihre Hände festhielten. Der Leiter versuchte, die Sonde für die nächste Sitzung in ihrem Magen zu belassen, aber sie zog sie selbst heraus. Der Schmerz war so stark, dass sie das Gefühl hatte, ein Messer würde in ihren Magen stechen.

Der ärztliche Leiter legte ihr später Infusionen an, aber sie zog die Nadeln heraus, wann immer sie die Gelegenheit dazu hatte. Nach dem dritten Versuch, ihr Infusionen zu verabreichen, gab der Direktor diese Maßnahme wieder auf.

Ab dem 25. April wurde Qiu in der Haftanstalt zweimal täglich zwangsernährt, einmal am Morgen und ein weiteres Mal am Nachmittag. Nach jeder Prozedur litt sie unter unerträglichen Schmerzen und hatte Durchfall. Außerdem musste sie sich nach jeder Nachmittagsprozedur übergeben und ihre Nase blutete. Manchmal spuckte sie mitten in der Nacht Blut. Außerdem litt sie unter Kopfschmerzen, einem hohen Puls (124 Schläge pro Minute, während der normale Wert zwischen 60 und 100 liegt), niedrigem Blutzucker und Dehydrierung.

Da sich ihr Gesundheitszustand weiter verschlechterte, beschloss die Haftanstalt, sie in den Hausarrest zu entlassen. Die Polizeibeamten Zhou und Gao holten sie am 1. Mai 2024 ab und fuhren sie nach Hause. Die Polizeistation Sifang ist nun für die Überwachung des Hausarrests zuständig.

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