Frauengefängnis der Inneren Mongolei verfolgt Falun-Dafa-Praktizierende auch nach der jüngsten Umstrukturierung weiter

(Minghui.org) Über 20 Falun-Dafa-Praktizierende werden immer noch im Ersten Frauengefängnis der Inneren Mongolei festgehalten. Die meisten von ihnen stammen aus den Städten Chifeng, Hohhot, Ulanhot, Tongliao und Hulunbuir in der autonomen Region.

In seinem Bestreben, die Praktizierenden „umzuerziehen“, hat das Gefängnis im August 2023 das Führungsteam für strenges Management, das für standhafte Praktizierende zuständig ist, mit der Abteilung für neu aufgenommene Gefangene zusammengelegt. Qiao Ziyue wurde zur Leiterin der reorganisierten Abteilung für Neuzugänge ernannt. Ihre Stellvertreterin wurde Li Sai (weiblich). Teamleiter Kang Jianwei blieb Hauptverantwortlicher für die „Umerziehung“ der Praktizierenden. Xiao Mei, die frühere Leiterin des strengen Management-Teams, ging nach der Umstrukturierung in den Ruhestand.

Alle neu aufgenommenen Praktizierenden müssen nun mindestens zwei Monate lang in der Abteilung für Neuzugänge bleiben, bevor sie den regulären Abteilungen zugewiesen werden. In jeder Zelle für Neuzugänge befinden sich etwa zwölf Personen, darunter ein oder zwei Falun-Dafa-Praktizierende. Jede Falun-Dafa-Praktizierende wird rund um die Uhr von ein bis drei Häftlingen überwacht, die ihr überallhin folgen. Die Praktizierenden sind gezwungen, jeden Tag etwa zehn Stunden lang unbeweglich auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Es gibt einen festen Zeitplan, wann sie essen, Zähne putzen, auf die Toilette gehen und andere tägliche Dinge erledigen dürfen. Außerdem müssen alle Insassen zweimal täglich (einmal morgens und einmal mittags) in der Eingangshalle die Gefängnisregeln aufsagen. Vor dem Mittag- und Abendessen müssen alle Häftlinge Lieder zum Lob der Kommunistischen Partei singen.

Zwei intensive „Umerziehungs“-Kampagnen im Jahr

Inzwischen finden jedes Jahr zwei intensive Kampagnen zur „Umerziehung“ von Praktizierenden statt, die erste im Mai und die zweite im Oktober. Beide werden von Zhang vom Komitee für Politik und Recht der Inneren Mongolei und dem ehemaligen Gefängniswärter Liu Gang geleitet (der jetzt sein eigenes Büro für „psychologische Beratung“ betreibt, aber immer noch mit dem Regime zusammenarbeitet). Zu Zhang und Liu gesellen sich mehrere Dutzend Beamte verschiedener Polizeidienststellen und des Büro 610.

Das Ziel dieser Kampagnen ist eine 100-prozentige „Umerziehungsrate“, das heißt, jede dort festgehaltene Praktizierende soll ihren Glauben aufgeben.

Einem Insider zufolge stellte das Komitee für Politik und Recht der Inneren Mongolei im Oktober 2023 eine halbe Million Yuan (etwa 65.000 Euro) zur Verfügung, damit Zhang und Liu und ihr Team zwei Monate lang in dem Gefängnis stationiert werden konnten. Sie brachten auch ehemalige Praktizierende ins Gefängnis, die sich früher unter Druck von Falun Dafa losgesagt hatten. Das waren Shang Huiying, Guo Junxiu, Zhang Cuimin, Xu Juan, eine Frau mit dem Nachnamen Hu und zwei Männer mit den Nachnamen He und Li. Sie erhielten jeweils 300 Yuan (etwa 40 Euro) am Tag sowie Unterkunft und Verpflegung. Das Gefängnis bezeichnete sie als „Paraprofessionelle“, die auch andere Gefängnisse besuchten, um dort an inhaftierten Praktizierenden zu „arbeiten“.

Die Haupttaktik der Paraprofessionellen besteht darin, die standhaften Praktizierenden zu verwirren und sie an Falun Dafa und seinem Begründer zweifeln zu lassen. Zu diesem Zweck reißen sie die Schriften des Falun-Dafa-Begründers aus dem Zusammenhang oder bezeichnen von anderen verfasste Artikel als die „originale“ Lehre des Falun-Dafa-Begründers.

Einige Praktizierende gerieten über diese Taktik tatsächlich in Verwirrung und begannen zu glauben, was die „Paraprofessionellen“ ihnen über den Verzicht auf Falun Dafa sagten und dass dies der richtige Weg sei.

Neben diesen „paraprofessionellen“ Mitarbeitern sind auch andere Häftlinge an der „Gehirnwäsche“ von standhaften Praktizierenden beteiligt. Jeden Abend drängen die Oberhäftlinge die Praktizierenden, Erklärungen zur Abkehr von Falun Dafa zu verfassen, wenn sie das tagsüber mit „Hilfe“ der „Paraprofessionellen“ nicht getan haben. Wenn die Praktizierenden immer noch an ihrem Glauben festhalten, bestrafen die Oberhäftlinge alle, indem sie sie die ganze Nacht stehen lassen und ihnen nicht erlauben, sich die Zähne zu putzen oder sich zu waschen. Manchmal bestrafen sie auch die Insassen in anderen Zellen, mit dem Ziel, dass jeder die Praktizierenden hasst.

Die leitenden Insassen weisen auch andere an, Fotos des Begründers von Falun Dafa auf den Boden oder in die Toilette zu legen. Die „Paraprofessionellen“ loben sie dann dafür, dass sie „eine großartige Arbeit geleistet haben, um den Praktizierenden zu helfen, ihre Anhaftungen loszulassen“.

Wenn die Praktizierenden jedoch weiterhin standhaft bleiben, werden sie gefoltert. Frau Wang Xiufang aus der Stadt Chifeng wurde einmal auf dem Boden herumgeschleift und später gezwungen, stundenlang stillzustehen. Die Häftlinge schlugen ihr ins Gesicht und fügten ihr schwere Blutergüsse zu. Die Betrügerin Zhu Junying (die inzwischen nach 14 Jahren Haft entlassen wurde) stopfte Wang sogar einmal einen schmutzigen Lappen, der zum Reinigen der Toilette verwendet wurde, in den Mund. Auch die Häftlinge Meng Fanxiu und Zhang Jing schlugen sie zu verschiedenen Zeiten.

Das trügerische Vorgehen von Teamleiter Kang

Teamleiter Kang versammelte von Zeit zu Zeit standhafte Praktizierende in einem Raum zu sogenannten „Studiensitzungen“, die darin bestanden, dass er Falun Dafa verleumdete. Er beschimpfte jeden, der ihn korrigierte. Außerdem verbot er denjenigen, die sich weigerten, eine schriftliche Erklärung über den Verzicht auf Falun Dafa abzugeben, den Besuch ihrer Familie. Ein unrechtmäßiger Befehl, denn jeder Häftling hat pro Monat nach den Gefängnisvorschriften das Recht auf einen Familienbesuch und ein Telefongespräch mit seinen Angehörigen.

Nicht-praktizierende Häftlinge mussten jeweils zwei Gedankenberichte pro Monat verfassen und durften bis zu 300 Yuan (etwa 40 Euro) pro Monat für den täglichen Bedarf ausgeben. Kang ordnete jedoch an, dass die Praktizierenden vier Gedankenberichte pro Monat verfassen müssen und dass ihre monatlichen Ausgaben auf 100 Yuan (etwa 13 Euro) begrenzt sind. Diese 100 Yuan dürfen allerdings nur für den Kauf von Toilettenartikeln, nicht aber für Lebensmittel verwendet werden.

Jede Praktizierende in der Gruppe der Neuzugänge muss dortbleiben, wenn sie nach der üblichen zweimonatigen Frist fest in ihrem Glauben bleibt; sie wird dann nicht einer regulären Abteilung zugewiesen. Wenn sich jemand verwirren lässt und Erklärungen schreibt, um Falun Dafa abzuschwören, sorgt Kang sofort dafür, dass man seine Familie sehen oder anrufen kann. Er hebt dann auch die Obergrenze für die monatlichen Ausgaben an. Das täuscht viele, auch die „Paraprofessionellen“. Sie denken, Kang sei ein fürsorglicher Mensch, obwohl er in Wirklichkeit das Recht der Praktizierenden, mit ihren Familien zu kommunizieren und Dinge des täglichen Bedarfs zu kaufen, gar nicht erst hätte einschränken dürfen.