Nach dem Lesen des Jingwen „Erwachen“: Mein neues Verständnis bezüglich Kultivierung

(Minghui.org) Ich bin Arzt. In den letzten zwei Jahrzehnten habe ich an vielen Projekten zur Erklärung der wahren Umstände teilgenommen, mein tägliches Leben dreht sich darum. Aber nachdem ich vor Kurzem das neue Jingwen des Meisters „Erwachen“ gelesen hatte, überprüfte ich erneut, ob alles, was ich tue, auf der Kultivierung und Entwicklung von Barmherzigkeit beruht. Ich war schockiert, feststellen zu müssen, wie weit entfernt ich davon war.

Vor Kurzem habe ich zum Beispiel damit begonnen, Artikel für die Minghui-Website zu übersetzen. Meine Motivation war jedoch meine Unzufriedenheit mit anderen Praktizierenden. In der Vergangenheit hatte ich mich nur um das Korrekturlesen gekümmert, aber mir war aufgefallen, dass das Übersetzungsteam immer weniger produktiv war und eher kürzere Artikel auswählte. Das gefiel mir nicht und ich beschloss, selbst Artikel zu übersetzen, um die Situation zu verbessern.

Ich fragte mich auch, ob der Grund dafür, dass die Praktizierenden vor Ort die Minghui-Website selten lesen, darin lag, dass wir nicht viele gute Erfahrungsberichte haben. Oberflächlich betrachtet schien dieser Gedanke in Ordnung zu sein, aber innerlich dachte ich so, weil ich mit den hiesigen Praktizierenden und unserem Kultivierungsumfeld nicht zufrieden war. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich nicht fleißig kultivierten und sich nur sehr langsam erhöhten. Jetzt merke ich, dass ich nach außen schaue. Ich beschwere mich – das ist weit davon entfernt, barmherzig zu sein.

Das war auch so, als ich früher in den Medien arbeitete. Ich hatte immer Gedanken wie „alle streben nur nach Vorteilen und Ansehen und niemand achtet auf die Verbesserung seiner Fähigkeiten“; „sie verstehen nicht, was die Richtung unserer Medien ist“ oder „Artikel schlechter Qualität haben nicht die Kraft, die Herzen der Menschen zu verändern“. Am Ende hatte ich das Gefühl, keine Hoffnung mehr zu sehen. Ich kündigte meine Tätigkeit und begann, selbst einen Social-Media-Kanal zu betreiben. Am Anfang gewann ich schnell an Popularität. Aber als ich mich mit dem neuen Jingwen des Meisters verglich, war es offensichtlich, dass ich nicht gerade viel Barmherzigkeit hatte, denn die Grundlage meiner Auseinandersetzung war die Beschwerde.

Das war auch so, als ich an der Promotion für Shen Yun teilnahm. Obwohl das, was ich tat, effektiv zu sein schien, verachtete ich immer andere Praktizierende und hatte die Tendenz, mich selbst zur Schau zu stellen. Ich hatte wenig Barmherzigkeit.

Heute weiß ich, dass meine Erfolge mich dazu brachten, noch mehr auf andere Praktizierende herabzusehen. Ich war äußerst selbstgefällig und machte keine Fortschritte.

In Wirklichkeit ist es so, dass sich das, was mir durch den Kopf geht, an der Oberfläche manifestiert. Meine Seite, die nicht so freundlich ist, wurde in meinen Programmen in den sozialen Medien deutlich sichtbar. Während ich bestimmte Politiker verteidigte, deckte ich gleichzeitig auf, wie andere Politiker mit der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zusammenarbeiteten. Ich dachte, ich würde damit der Verantwortung der Medien gerecht werden. Aber jetzt erkenne ich meinen Groll bei dem Plan, diese Politiker zu entlarven. Diese Mentalität wurde immer stärker und verdrängte meine Barmherzigkeit.

Ich glaube, das ist es, worüber sich der Meister in dem neuen Jingwen Sorgen macht. 

Der Meister sagte:

„Es ist die Pflicht eines Dafa-Jüngers, Menschen zu erretten. Wenn es jedoch so weitergeht, wird auch eure Barmherzigkeit verloren gehen! Ist das noch der Zustand eines Kultivierenden?“ (Erwachen, 6.06.2024)

Nachdem ich meine Arbeit in den von Praktizierenden geleiteten Medien aufgegeben hatte, schaute ich nach innen und löste mich allmählich von meiner Anhaftung an die Politik. Anfang dieses Jahres wurde ein Parteivorsitzender einer Minderheit in meinem Land, der der KPCh nahestand, Ziel eines Terroranschlags. Als ich sein schmerzvolles Gesicht sah, nahm ich ihm das nicht mehr übel, sondern dachte an die Reinkarnationen, die er durchlaufen hatte, und an die Leiden, die er in der Geschichte ertragen musste, um in diesem Leben von Dafa gerettet zu werden.

Zur gleichen Zeit hatte eine Praktizierende aus unserer Gruppe die Gelegenheit, mit diesem Politiker zu sprechen. Sie hatte keine Barmherzigkeit für ihn, sondern kritisierte ihn wegen seiner Nähe zur KPCh. Danach hatte sie starke Schmerzen im unteren Rücken. Die Schmerzen waren so stark, dass sie sich überhaupt nicht mehr bewegen konnte und im Bett liegen bleiben musste. Als ich sie besuchte, teilte ich ihr meinen Gedanken mit, dass wir uns nicht in die Politik der gewöhnlichen Menschen einmischen, sondern barmherzig mit allen Wesen umgehen sollten. Sie akzeptierte meinen Standpunkt und die Schmerzen verschwanden bald darauf.

Als ich mich kürzlich mit Praktizierenden austauschte, erkannte ich, dass alle Anhaftungen wie Eitelkeit, Neid, Angeberei und Aufgeregtheit in sozialen Interaktionen entstehen, vor allem, wenn man sich mit anderen vergleicht. Sie sind das direkte Produkt der Anhaftung an das Ego.

Obwohl es vielleicht ein wenig zu spät ist, habe ich mich entschlossen, in der kurzen Zeit, die mir noch bleibt, der Lehre des Meisters zu folgen. Ich muss meinen Groll beseitigen und Barmherzigkeit herauskultivieren. Ich muss meine göttliche Seite aufwecken und jeden Praktizierenden, jeden normalen Menschen und jedes Lebewesen mit Barmherzigkeit behandeln.