Kalligraph mit seinem Sohn festgenommen

(Minghui.org) Vor etwa zwei Monaten wurden Chen Qinbin und sein Sohn festgenommen. Ein Freund von Chen erfuhr am 20. Juni 2024 von seiner Mutter, dass die beiden Männer in eine Haftanstalt außerhalb der Stadt verlegt worden waren. Weitere Details und der genaue Aufenthaltsort sind unbekannt.

Chen ist über 50 Jahre alt und arbeitete früher als Lehrer an der Mittelschule der Gemeinde Sanqu. Er und sein Sohn wohnen beide im Bezirk Dazu in Chongqing. Chen ist bekannt für seinen Kalligrafie-Stil „schlankes Gold“; er war Vize-Direktor des Instituts für Malerei und Kalligrafie des Bezirks Dazu in Changzhou. Gemeinsam mit seiner Frau Deng Shangyuan, die an der Grundschule Shizhua unterrichtete, begann Chen mit dem Praktizieren von Falun Dafa, bevor die Kommunistische Partei Chinas im Jahr 1999 die Verfolgung einleitete.

Im November 2000 reiste das Paar nach Peking, um sich für seinen Glauben einzusetzen. Aufgrund der Verfolgung, der sie in den folgenden Jahren ausgesetzt waren, starb Chens Frau im Juli 2005. Damals war ihr gemeinsamer Sohn Chen Banyue gerade erst fünf Jahre alt. Auch nach ihrem Tod ging die Verfolgung der Familie weiter. Der kleine Junge wuchs damit auf, dass sein Vater wiederholt wegen seines Glaubens verhaftet und schikaniert wurde. Vor kurzem wurde der 24-jährige Sohn, der sich auf die Prüfung für die Graduiertenschule vorbereitet, mit seinem Vater verhaftet. Ob Chen Banyue auch Falun Dafa praktiziert, ist nicht bekannt.

Verfolgung des Paares

Im Juli 1999 wurde Chen Qingbin erstmals von Beamten der Polizeiwache der Gemeinde Sanqu verhaftet, weil er nicht auf Falun Dafa verzichten wollte. Der Beamte Wang Zhendong schlug, beschimpfte und demütigte ihn.

Am 11. Mai 2000 wurde Chen bei einem Treffen von über 20 Praktizierenden festgenommen. Einen Monat blieb er in Gewahrsam und wurde mit einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (etwa 500 Euro) belegt. Die Polizei ordnete an, dass er sich einmal monatlich auf der Wache meldet. Als die Meldung im Juli 2000 unterblieb, wurde Chen für einen Tag eingesperrt.

Nach den Sommerferien im August 2000 wurde Chen von seiner Schule als Lehrer in eine abgelegene Grundschule versetzt, weil er weiter an Falun Dafa festhielt. Sein Hin- und Rückweg erhöhte sich auf eine Stunde.

Im September 2000 wurde Chen erneut festgenommen und über 20 Tage in einer örtlichen Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten. Im November 2000 reiste er mit seiner schwangeren Frau nach Peking, um für Falun Dafa zu appellieren. Sie wurden festgenommen. Seine Frau durfte nach sechs Monaten Haft nach Hause, während Chen am 20. Dezember 2000 ins Zwangsarbeitslager Xishanping gebracht wurde, um ein Jahr Haftstrafe zu verbüßen. Auch sein Gehalt wurde ausgesetzt.

Im Zwangsarbeitslager wurde Chen wiederholt vom Wärter Xu Zhongfu verprügelt. Der Beamte warf den Praktizierenden auf den Boden und trat ihn mehrfach auf den Kopf, der daraufhin anschwoll. Daraufhin litt Qi unter Taubheitsgefühl in den Beinen und Sehstörungen. Er konnte nur noch verschwommen sehen. Die Wärter beauftragten Gefangene, Chen rund um die Uhr zu überwachen – egal, ob er die Toilette benutzte, duschte oder Wäsche wusch. Im Jahr 2001 trat Chen in Hungerstreik, nachdem andere Praktizierende im Arbeitslager zu Tode gefoltert worden waren. Die Wärter quälten ihn daraufhin mit Elektroschocks und unterzogen ihn einer Zwangsernährung.

Kurz nach Chens Freilassung wurde seine Frau im Januar 2002 erneut festgenommen und in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht. Sie trat in Hungerstreik, woraufhin vier Tage später ihre Freilassung erfolgte. Danach stand die Familie unter Überwachung der Behörden. Hin und wieder wurden sie von Beamten schikaniert.

Im März 2005 durchsuchte der Beamte Long Lianghui von der Polizeiwache der Gemeinde Sanqu die Wohnung des Paares mitten in der Nacht. Aufgrund der ständigen Verfolgung verschlechterte sich der Zustand von Dengs Frau rapide. Sie starb am 25. Juli 2005.

Am 3. September 2005 wurde Chen erneut festgenommen und für drei Tage in die Gehirnwäsche-Einrichtung Chonqing gebracht.

Im Juli 2011 leiteten die Behörden eine massive Belästigungskampagne ein. Sie drohten allen Praktizierenden, die ihren Glauben nicht aufgeben, mit Gehirnwäsche. Chen sah sich gezwungen, von zu Hause wegzuziehen. Er tauchte unter, um nicht erneut inhaftiert zu werden.

Am 24. September 2014 folgten Polizisten Chen, als er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte. Er wurde festgenommen und am 8. April 2015 vom Bezirksgericht Dazu zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Seine Mutter, die bereits über 70 Jahre alt war, half bei der Betreuung ihres Enkels, musste jedoch weiterhin auf dem Feld arbeiten, um die Familie zu unterstützen.

Aufgrund seiner Haftstrafe wurde Chen vom Bildungsministerium des Bezirks Dazu entlassen. Nach seiner Freilassung startete er einen Kalligrafie-Kurs für Kinder, der auch bei den Eltern in der Region großen Anklang fand.