78-Jährige nach wiederholter Schikane zu 18 Monaten Haft verurteilt
(Minghui.org) Eine 78-jährige Frau in Chongqing ist am 26. Juni 2024 zu 18 Monaten Haft verurteilt worden, weil sie Falun Dafa praktiziert. Zhu Jingrong hat sich geweigert, das Urteil zu unterschreiben und hat Berufung eingelegt. Sie ist derzeit gegen Kaution frei und es ist nicht klar, wann die Behörden sie wieder in Gewahrsam nehmen wollen.
Die Verurteilung von Zhu erfolgte aufgrund ihrer Verhaftung im Juni 2023. Weil sie am 5. Juni 2023 Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte, zeigte jemand sie bei der Polizei an. Sie wurde zwei Tage später von sechs Beamten der Polizeibehörde des Bezirks Beibei und zwei Mitarbeitern des Stadtviertels Mingju verhaftet. Die Polizisten durchsuchten ihre Wohnung, ohne sich auszuweisen, und beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, das Porträt des Begründers von Falun Dafa und einige Banknoten mit Informationen über Falun Dafa.
Zhu wurde zum Verhör auf die Polizeiwache Caijia gebracht. Sie versuchte, die Polizisten über Falun Dafa aufzuklären. Beispielsweise darüber, dass sie ein besserer Mensch geworden ist und dass ihr Herz- und Magenleiden sowie ihre rheumatoide Arthritis verschwunden waren, nachdem sie im Dezember 1998 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren. Sie forderte die Polizisten auf, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen und weigerte sich, die Vernehmungsprotokolle zu unterschreiben.
Noch am selben Tag brachten die Polizisten Zhu zur körperlichen Untersuchung in das Krankenhaus für chinesische Medizin Beibei. Dort stellten die Ärzte fest, dass sie einen gefährlich hohen Blutdruck hatte, und so wurde sie auf die Polizeiwache zurückgebracht. Die Polizisten behielten sie über Nacht in Handschellen und gaben ihr nichts zu essen.
Gegen Kaution entlassen
Als die Polizei die Praktizierende am nächsten Tag ins örtliche Untersuchungsgefängnis brachte, nahm das Gefängnis sie wegen ihres hohen Blutdrucks nicht auf. Am 8. Juni wurde sie dann gegen Kaution freigelassen.
Am 18. Juli brachte die Polizei Frau Zhu erneut zur Polizeiwache Caijia und befragte sie, woher sie ihre Falun-Dafa-Materialien habe und wer die Botschaften auf die Banknoten gedruckt habe. Sie weigerte sich, ihre Fragen zu beantworten. Die Polizei zwang sie schließlich, eine Bestätigung über die bei ihr beschlagnahmten Gegenstände zu unterschreiben, bevor sie sie nach Hause gehen ließ.
Am 24. November rief ein Polizeibeamter Zhus 80-jährigen Mann an und fragte ihn, ob sie zu Hause sei. Sie griff zum Telefon und fragte den Polizisten, ob er Fragen an sie habe. Der Beamte sagte, sie müsse zur Polizeiwache kommen, um ein Dokument zu unterschreiben, das dann an das örtliche Gericht weitergeleitet würde. Zhu erwiderte, sie müsse zu Hause bleiben, um sich um ihren kranken Mann zu kümmern, und würde nicht kommen.
Am nächsten Tag tauchten Polizisten bei Zhu auf und forderten sie immer noch auf, das Dokument zu unterschreiben (es ist unklar, worum es sich genau handelte). Als sie sich weigerte, es zu unterschreiben, sagten die Polizisten zu ihr: „Es macht keinen Unterschied, ob Sie es unterschreiben oder nicht. Das Gericht würde Sie auch ohne Ihre Unterschrift verurteilen. Wenn wir das nächste Mal kommen, werden wir nicht mehr so nett zu Ihnen sein.“ Dann gingen die Polizisten davon.
Beamte der Polizeiwache der Gemeinde Shijialiang und mehrere Gemeindearbeiter kamen am 6. Dezember zu Zhus Wohnung und machten Fotos von ihr. Ihr Mann war verängstigt. Er sagte: „Sie lassen mich kein friedliches Leben führen. Sie sind so bösartig und verschonen nicht einmal einen Achtzigjährigen.“
Am 20. Dezember 2023 kamen sechs Gemeindearbeiter erneut, um zu überprüfen, ob Zhu zu Hause war und ihre Kautionsbedingungen einhielt.
Am 15. Januar 2024 erhielt Zhu einen Anruf von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Beibei mit der Aufforderung, drei Tage später zur Staatsanwaltschaft zu kommen. Sie ging wie vorgeschrieben dorthin und erfuhr, dass ihr Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jiangbei weitergeleitet worden war. Der Staatsanwalt der Bezirksstaatsanwaltschaft Jiangbei nahm am 2. Februar ihre Aussage zu Protokoll.
Beamte der Polizeibehörde des Bezirks Beibei kamen am 4. Februar zu Zhus Wohnung und beschlagnahmten die Materialien über Falun Dafa. Sie sagten, sie seien gekommen, um die Menge der Materialien zu überprüfen und würden ihren Fall der Staatsanwaltschaft vorlegen. Sie weigerte sich, die entsprechenden Dokumente zu unterschreiben.
In den nächsten Wochen kamen Ortspolizisten und Gemeindearbeiter oft, um Zhu zu schikanieren. Ihr Mann geriet jedes Mal in Panik und litt infolgedessen unter erhöhtem Blutdruck. Eine dieser Torturen ereignete sich am 16. April, als der Gemeindearbeiter Chen Haixia, ein Kollege von Zhu und ein Polizist namens He Yu sie schikanierten.
Die Anklage
Zhu wurde um den 19. April herum angeklagt. Am 23. April erhielt sie einen Anruf vom Bezirksgericht Jiangbei, sie solle ihre Vorladung abholen. Sie ging am 25. April zum Gericht und holte ihre Anhörungsvorladung ab, die für den 8. Mai um 9:00 Uhr angesetzt war.
Zhu erschien am 8. Mai vor Gericht. Ihr Anwalt plädierte auf nicht schuldig. Der Richter vertagte die Anhörung, ohne ein Urteil zu verkünden. Sie kehrte später am selben Tag nach Hause zurück.
Beamte der Polizeiwache Caijia riefen Zhus Tochter am 13. Mai an und forderten sie auf, die Unterlagen zur Freilassung auf Kaution abzuholen. Zhu ging am 16. Mai zur Polizeiwache und sah, dass das Bezirksgericht Jiangbei ihre Freilassung auf Kaution vom 8. Mai 2024 bis zum 7. Mai 2025 festgesetzt hatte. Danach kehrte sie nach Hause zurück.
Das Gericht teilte Zhu am 25. Juni mit, dass ihr Urteil am nächsten Tag um 15:00 Uhr verkündet werde. Sie ging am nächsten Nachmittag zum Gericht und wurde zu 18 Monaten Haft verurteilt. Sie weigerte sich, das Urteil zu unterschreiben, das die Unterschriften von Richter Wang Guoping und Staatsanwalt Liu Jie trug. Gegen das Urteil hat sie Berufung eingelegt und wartet nun auf das Ergebnis.
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