Überlegungen zur Kommunikation mit unseren Familienangehörigen

(Minghui.org) Unsere Familienangehörigen sind tief mit uns verbunden, trotzdem stoßen viele von uns oft auf Konflikte und haben Schwierigkeiten, miteinander zu kommunizieren. Warum ist das so? Ich möchte gerne einige Gedanken teilen, die auf meiner persönlichen Erfahrung beruhen.

Erstens versäumen wir es oft, unsere Familienangehörigen als Lebewesen zu betrachten, die es zu erretten gilt, und behandeln sie stattdessen mit menschlichen Gefühlen. Auf diese Weise haben wir uns bereits auf die Ebene der gewöhnlichen Menschen begeben, so dass unsere Worte nur eine geringe Wirkung erzielen.

Zweitens haben wir uns nicht gut kultiviert. Die Worte der Falun-Dafa-Praktizierenden haben Energie und die Wirkung dieser Energie hängt davon ab, wie gut wir uns im Dafa kultiviert haben.

Es gab eine Zeit, in der ich in der Kultivierung nachgelassen hatte. Infolgedessen hatte alles, was ich zu meinen Familienangehörigen sagte, wenig Wirkung. Zum Beispiel ermahnte ich meinen Vater mehrmals, aus den Organisationen der KPCh auszutreten. Aber er weigerte sich, bis ich kurz davorstand, die Beherrschung zu verlieren und ihm drohte, die Beziehung zwischen uns abzubrechen. Schließlich stimmte er widerwillig zu, aber nicht aus seinem Herzen heraus. Ich bemühte mich auch, meine Mutter zum Parteiaustritt zu bewegen, aber sie wollte einfach nicht auf mich hören.

Schließlich schaute ich nach innen, um zu ergründen, warum meine Mutter so negativ reagierte. Ich erkannte, dass es daran lag, dass ich mich selbst nicht gut kultiviert hatte und deshalb nicht die Kraft besaß, die bösen Faktoren in ihr zu eliminieren.

Drittens neigen wir oft dazu, unseren Familienangehörigen unsere Ansichten aufzudrängen. Als Dafa-Praktizierende sollten wir Verständnis für sie haben und nicht davon ausgehen, dass sie die Dinge auf derselbe Ebene verstehen wie wir. Oftmals übersehen wir jedoch diesen Unterschied und erwarten, dass sie die Dinge aus derselben Perspektive sehen wie wir, und sind dann frustriert, wenn sie anders denken.

Tatsächlich hat jeder Mensch seine eigenen Bestrebungen und sein eigenes Schicksal, und die Wesen auf verschiedenen Ebenen haben ihre eigene Denkweise. Deshalb dürfen wir während der Erklärung der wahren Umstände unseren Familienangehörigen keinesfalls unsere persönlichen Anschauungen aufzwingen; noch weniger sollten wir über Dinge sprechen, die sie nicht verstehen können, da wir sonst leicht einen Streit vom Zaun brechen könnten. Früher agierte ich auf diese Weise und änderte mich erst, als ich meine eigenen Probleme erkannt und ein besseres Verständnis gewonnen hatte.

Wie können wir uns also in dieser Hinsicht verbessern? Nach meinem Verständnis ist es das Wichtigste, dass wir uns in der Kultivierung erhöhen. Wenn wir uns selbst gut kultivieren, werden unsere Worte mehr Kraft und Wirkung haben. Gleichzeitig müssen wir unsere Familienangehörigen als wertvolle Lebewesen betrachten, die es zu erretten gilt.

Gewöhnliche Menschen neigen dazu, ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen; das gilt auch für unsere Angehörigen, die nicht praktizieren. Diese menschliche Natur beruht auf dem alten Kosmos – das sollten wir unbedingt berücksichtigen, wenn wir mit unseren Familienangehörigen kommunizieren. Was die Verwandten betrifft, die durch unsere unrechtmäßige Verhaftung und Internierung während der Verfolgung durch die KPCh in Mitleidenschaft gezogen und verletzt wurden, sollten wir uns bemühen, ihre Sicht zu verstehen, anstatt uns mit ihnen zu streiten.

Als ich zu einer schweren Haftstrafe verurteilt wurde, litten meine Eltern sehr. Da sie die böse Natur der KPCh nicht erkennen konnten, schoben sie die ganze Schuld auf mich. Obwohl mein Vater ein gewisses Verständnis für Dafa hatte, war er dennoch unglücklich und stellte klar, dass sie mir, wenn man mich erneut ins Gefängnis steckte, nach meiner Freilassung nichts vom Familienvermögen vererben würden, und selbst, wenn sie noch da wären, mir keinen Zutritt mehr zu ihrem Haus zu gewähren. Er betonte, dass sie ihr eigenes Leben führen und genießen und nicht wegen mir in die Sache verwickelt werden wollten. Da meine Mutter von der KPCh einer kompletten Gehirnwäsche unterzogen worden war, war ihre feindselige Haltung mir gegenüber verständlich.

Wir müssen Verständnis für die Schwierigkeiten aufbringen, die unsere Familienangehörigen aufgrund der Verfolgung erleiden mussten. Wenn sich meine Mutter früher über mich beschwerte, stritt ich mit ihr. Rückblickend hatte mein kämpferisches Wesen zu diesen Auseinandersetzungen geführt. Wenn sie sich heute über mich beschwert, lasse ich keinen Groll mehr aufkommen und bleibe ruhig. Gleichzeitig sende ich aufrichtige Gedanken aus, um die bösartigen Faktoren hinter ihr zu beseitigen. Im Laufe der Zeit hörte sie auf, sich über mich zu beschweren, was unsere Beziehung erheblich verbesserte. Außerdem kümmere ich mich jetzt sehr liebevoll um sie.

Unsere Familie ist zugleich unsere Kultivierungsumgebung. Obwohl der Teil von uns, der sich gut kultiviert hat, abgetrennt wurde, haben wir immer noch zahlreiche Anhaftungen, die wir loslassen müssen. Was sich auch immer in unserem Umfeld abspielt, einschließlich des Verhaltens unserer Familienangehörigen, dient uns als Spiegel, um uns selbst zu reflektieren.

Ein Beispiel: Nachdem ich den Groll gegenüber meiner Mutter abgelegt hatte, stellte ich fest, dass sie eine Menge positive Eigenschaften hat. Sie erledigt die Dinge stets gewissenhaft und ist sehr ordentlich. Zudem nimmt sie die Beziehung zwischen Mann und Frau sehr ernst und geht vorbildlich damit um. Ein Vorfall hat einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen: Einmal wollten wir mit einem altbekannten Ehepaar etwas unternehmen. Als sich die Frau ans Steuer gesetzt hatte und ich im Begriff war, mich auf den Beifahrersitz zu setzen, intervenierte meine Mutter, dass sie unmöglich neben dem Mann ihrer Bekannten auf dem Rücksitz mitfahren könne. Da sie im Auto oft einschlafe, empfand sie es als äußerst unangenehm, wenn sie dabei aus Versehen auf den Mann ihrer Bekannten fallen würde. Meine Mutter war bereits betagt, und es bestand ein beträchtlicher Altersunterschied zu ihren Bekannten. Selbst wenn sie im Schlaf versehentlich auf den viel jüngeren Mann fallen würde, käme niemand auf unangemessene Gedanken. Ihr Festhalten an den traditionellen Normen beeindruckten mich zutiefst – vor allem in der heutigen Gesellschaft – und ich bewunderte sie sehr.

In ihren jungen Jahren war meine Mutter äußerst attraktiv und hatte viele Verehrer. Aber nachdem sie meinen Vater geheiratet hatte, schenkte sie ihm ihr ganzes Herz. Sie erwähnte oft, dass sie ihn als Ehemann gewählt habe und sich ihr ganzes Leben lang gut um ihn kümmern werde.

Nach dem Tod meines Vaters erhielt sie wiederholt Textnachrichten von einem Mann, in denen er seine Sorge um sie zum Ausdruck brachte. Das ging ein Jahr lang so und war für jeden offensichtlich. Aber meine Mutter ließ sich davon nicht beirren und tat auch nichts Unangemessenes. Vielmehr betonte sie, dass er es wohl gut mit ihr meine, aber immerhin verheiratet sei, und sie auf keinen Fall Zwietracht zwischen den beiden säen würde. Sie wies den Mann taktvoll, aber konsequent ab.

Wenn ich über mich selbst nachdenke, habe ich zwar nie etwas Unanständiges getan, aber von Zeit zu Zeit tauchen erotische Gedanken auf. Ich schäme mich, dass ich mich in dieser Hinsicht nicht so gut wie meine Mutter verhalten habe, die nur ein gewöhnlicher Mensch ist. Jedes Mal, wenn ich in mir selbst suche und über mich reflektiere, erkenne ich meine Unzulänglichkeiten und strenge mich in der Kultivierung noch mehr an.

Eines Tages sagte meine Mutter zu mir: „Du warst so lange im Gefängnis und hattest nicht viel vom Leben.“ Sogleich überprüfte ich mein Inneres, ob ich einen Hang an Eigeninteresse hatte, und fand tatsächlich mehrere Lücken.

Nachdem mein Vater unerwartet an einem Herzinfarkt verstarb, gestaltete es sich sehr mühsam, seine Ersparnisse auf das Konto meiner Mutter zu überweisen. So suchte ich in Gedanken nach einem Weg, wie ich das Geld meiner Mutter auf mein Konto überweisen könnte, bevor sie zu alt und unzurechnungsfähig sein würde, damit ich nicht noch einmal so eine Mühe auf mich nehmen musste. Ich dachte auch darüber nach, wie es weitergehen sollte, wenn sie ganz plötzlich verstarb, so wie mein Vater; oder, wenn sie in ein Pflegeheim musste, und wie ich dann am besten die Hauseigentümerschaft auf mich überschreiben könnte und so weiter. Ich malte mir sogar aus, wie viel Entschädigung ich bekommen würde, wenn die Verfolgung beendet und Dafa wiederhergestellt sein wird.

Meine Mutter sagte oft zu mir: „Du bist in die Menschenwelt gekommen, um Glück und Komfort zu genießen.“ Ich verstand dies als Hinweis, dass ich nicht nach Freizeit und Bequemlichkeit streben sollte. Ihre Bemerkung: „Du (Falun Dafa) kannst die kommunistische Partei nicht besiegen!“, ermahnte mich, Anhaftungen wie Angst und Kampfgeist loszulassen.

Obwohl ich nicht mit meinem Himmelsauge sehen kann, spüre ich, dass zwischen mir und meiner Mutter eine negative Affinität besteht. Sie war strikt dagegen, dass ich hinausging, um mit den Menschen über die wahren Umstände zu sprechen, noch bevor ich verhaftet und ins Gefängnis gesperrt wurde. Während meiner Inhaftierung setzte sie dem Ganzen noch eins drauf. Als mich die Polizei nach meiner Freilassung aufsuchte, um mich zu schikanieren, kooperierte sie bedingungslos mit ihnen. Ich gelangte zur Erkenntnis, dass ich sie in meinem früheren Leben sehr verletzt haben musste. Deshalb wurde sie in diesem Leben meine Mutter, um sich an mir zu rächen, indem sie alles Mögliche versucht, mich an der Kultivierung zu hindern. Aber das ist ihr nicht bewusst.

Obwohl die alten Mächte diese schlechte Beziehung zwischen mir und meiner Mutter arrangiert haben, um mir Steine in den Weg zu legen, nutzt der Meister diese Situation und sorgt dafür, dass meine Mutter als Spiegel fungiert, damit ich meine Unzulänglichkeiten erkennen kann. Gleichzeitig konnte ich durch die Kultivierung den Groll, den ich ihr gegenüber hegte, in aller Ruhe loslassen und die negative Bindung mit Freundlichkeit auflösen.

Das Obige beruht auf der Grundlage meiner persönlichen Situation. Ich hoffe, dass meine Erfahrungen anderen, die Schwierigkeiten in der Kommunikation mit Familienangehörigen haben, hilfreich sein können.