Kranker Mann, derzeit im Polizeikrankenhaus, verliert Berufung gegen zweite Gefängnisstrafe

(Minghui.org) Das Mittlere Gericht der Stadt Mudanjiang, Provinz Heilongjiang, entschied am 27. Juni 2024, die vierjährige Gefängnisstrafe eines Einheimischen aufrechtzuerhalten, weil er Falun Dafa praktiziert.

Zhao Jun, der wegen hohen Blutdrucks auf Kaution freigelassen worden war, wurde am 9. Juli 2024 erneut in Gewahrsam genommen. Da er die Aufnahmevoraussetzungen für das Gefängnis nicht erfüllte, halten ihn die Behörden in einem Polizeikrankenhaus fest. Sie planen, ihn in ein Gefängnis zu verlegen, sobald sich sein Gesundheitszustand verbessert.

Dies ist nicht das erste Mal, dass Zhao wegen seines Glaubens ins Visier genommen wurde. Er war bereits 2001 verhaftet und von der Polizei brutal gefoltert worden. Sein rechter Arm wurde dadurch dauerhaft behindert. Später wurde er zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Jüngste Festnahme und Gefängnisstrafe

Zhao wurde am 14. Februar 2021 festgenommen, als er auf einem Stadtplatz mit einem jungen Mann über Falun Dafa sprach. Zwei Beamte brachten ihn zur Polizeiwache Xin’an. Polizeichef Wang Xin identifizierte ihn über die Gesichtserkennungsdatenbank der KPCh.

Die Polizei durchsuchte Zhaos Wohnung und beschlagnahmte über 30 Falun-Dafa-Bücher und ein Porträt des Begründers von Falun Dafa. Polizeichef Wang verhängte eine 15-tägige Haftstrafe gegen Zhao, doch das örtliche Untersuchungsgefängnis weigerte sich, ihn aufzunehmen, da COVID-19 ausbrach. Er wurde dann gegen Kaution freigelassen.

Anfang Dezember 2022 zwang die Polizei Zhao zu einer körperlichen Untersuchung, um ihn festzunehmen. Aufgrund seines hohen Blutdrucks wurde ihm jedoch die Aufnahme verweigert. Sie entließen ihn unter Hausarrest. Nicht lange danach wurde Zhao von einem Staatsanwalt vernommen und befragt, ob er sich schuldig gemacht habe, Falun Dafa zu praktizieren. Zhao antwortete, er sei unschuldig. Später am selben Tag wurde er freigelassen.

Am 14. März 2023 schickte Zhao einen Brief an Staatsanwalt Zhang Nianhui von der Staatsanwaltschaft des Bezirks Aimin. Darin drängte er ihn, sich nicht an der Verfolgung zu beteiligen. Er unterschrieb den Brief nicht. Eine Woche später kamen zwei Beamte zu ihm nach Hause und brachten ihn zur Staatsanwaltschaft. Staatsanwalt Zhang fragte ihn, ob er den Brief abgeschickt habe, was er bejahte. Zhang teilte ihm dann mit, dass die Staatsanwaltschaft den Fall noch nicht von der Polizei erhalten habe.

Anschließend brachten die beiden Beamten Zhao zu einer körperlichen Untersuchung. Danach fuhren sie ihn direkt zum örtlichen Untersuchungsgefängnis, wo Zhao nochmals untersucht wurde. Abermals ergab die Untersuchung, dass er hohen Blutdruck hatte, woraufhin das Gefängnis ihn nicht aufnahm. Die Polizei schickte ihn nach Hause.

Staatsanwalt Zhang erhob Ende 2023 Anklage gegen Zhao. Am 12. April 2024 stand er im Bezirk Aimin vor Gericht. Als er zu seiner Verteidigung aussagte, unterbrach ihn der vorsitzende Richter Jiang Bingbing ständig.

Richter Jiang und ein Polizist kamen am 26. April zu Zhao nach Hause und verkündeten, dass er ihn zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 10.000 Yuan (etwa 1.420 Euro) verurteilen werde. Zhao weigerte sich, das Urteil zu unterschreiben, als Jiang ihn dazu aufforderte. Er teilte Jiang mit, dass er gegen das Urteil Berufung einlegen werde, und Jiang antwortete, er habe dafür zehn Tage Zeit.

Das Mittlere Gericht von Mudanjiang lehnte Zhaos Berufung am 27. Juni ohne Anhörung ab. Kurz darauf wurde ihm mitgeteilt, dass er am 9. Juli zur Behandlung ins örtliche Polizeikrankenhaus gebracht werden sollte, um ihn auf seine Einweisung ins Gefängnis vorzubereiten. Die Polizei kam wie geplant an diesem Tag und holte ihn ab. Derzeit befindet er sich immer noch im Krankenhaus.

Frühere siebenjährige Haftstrafe

Am 24. Februar 2001, als Zhao Mitte 40 war, kamen zwei Polizisten zu ihm nach Hause und nahmen ihn fest. Bei den Polizisten handelte es sich um Xie Chunsheng, dem Chef der Polizeistation Nanshan, und Miao Qiang, dem stellvertretenden Chef. Die Polizisten erlaubten ihm nicht, seine Hausschuhe zu wechseln und schleppten ihn direkt zu ihrem Streifenwagen und brachten ihn zur Polizeistation.

In dieser Nacht wurde Zhao drei Mal die Arme mit einer Kette auf den Rücken gefesselt, woraufhin er ihn Ohnmacht fiel. Um ihn aufzuwecken, kratzten die Polizisten ihm mit Münzen an den Rippen entlang und steckten ihm Bambusstäbe in die Fingerspitzen. Seine Arme schwollen stark an und die Nerven in seiner rechten Achselhöhle wurden dauerhaft geschädigt.

Folternachstellung: Fesselfolter

Da Zhao seinem Glauben treu blieb, holte die Polizei seinen Sohn, Zhao Dan, der nicht Falun Dafa praktizierte, von der Schule. Sie fesselten den Teenager mit Handschellen an die Heizungsrohre und erlaubten ihm nicht, die Toilette zu benutzen. Sie drohten ihm mit einer dreijährigen Haftstrafe und zwangen ihn, Informationen über das Praktizieren von Falun Dafa durch seinen Vater preiszugeben. Aufgrund seiner Aussage wurde sein Vater zu sieben Jahren Haft verurteilt und durfte keine Berufung gegen das Urteil einlegen.

Auch Zhao Juns Schwester, Zhao Guiling, eine Praktizierende, wurde von Polizist Miao gefoltert. Sie wurde gefesselt und mit Senföl zwangsernährt. Nachdem sie mehr als zehn Tage lang gefoltert worden war, gab sie nach und bekannte sich schuldig, Falun Dafa zu praktizieren. Als sie über zehn Monate später vor Gericht erschien, waren die Narben von der Folter an ihren Armen und Schultern immer noch sichtbar. Es ist ungewiss, ob sie verurteilt wurde.

Früherer Bericht:

Nach sieben Jahren Haft zu weiteren vier Jahren verurteilt – weil er mit anderen über Falun Dafa gesprochen hat