Wie ich gelernt habe, bei Konflikten nach innen zu schauen

(Minghui.org) Ich bin dieses Jahr 60 Jahre alt und habe das Zhuan Falun bereits vor Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 gelesen. Jedoch sind viele Jahre verstrichen, bis ich eine wahre Falun-Dafa-Praktizierende wurde. Es ist erst etwas mehr als zehn Jahre her, dass ich mich wirklich kultiviere.

Zu Beginn meiner Kultivierung war ich mir über die Fa-Grundsätze noch nicht im Klaren. Ich ging davon aus, dass das Lernen des Fa und die Teilnahme an Aktivitäten bereits Kultivierung seien. Aber dann erkannte ich, dass die eigentliche Kultivierung darin besteht, die Anhaftungen zu beseitigen, indem ich meinen menschlichen Eigensinn bei jeder alltäglichen Kleinigkeit ablege. Ich habe meine Erfahrungen aufgeschrieben, weil ich sie mit meinen Mitpraktizierenden und Meister Li teilen möchte.

Den Groll gegen meinen Ex-Mann losgelassen

Die schwierigste Prüfung während meiner Kultivierung bestand darin, die Gefühle für meinem Ex-Mann loszulassen. Er war der Jüngste der Familie, sehr egozentrisch, faul, reizbar und unverantwortlich. Streit war in unserem Alltag an der Tagesordnung, und das Leben war hart.

Glücklicherweise fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren, was meine Lebenseinstellung komplett veränderte. Ich verspürte Hoffnung und mein Leben bekam einen Sinn. Auch wenn mein Ex-Mann meine Eltern nicht respektierte, behandelte ich seine Eltern jedoch respektvoll. Ich versuchte, nicht mit ihm zu streiten, und ertrug sein schlechtes Benehmen. Aber ich ertrug es nur oberflächlich, ohne Toleranz zu üben. Mir war klar, dass ich nicht dem Maßstab einer wahren Kultivierenden entsprach. Als ich wegen meines Glaubens inhaftiert wurde, konnte mein Mann es nicht ertragen, nicht mehr umsorgt zu werden, suchte sich eine andere Frau und verlangte die Scheidung.

Da ich während meiner unrechtmäßigen Inhaftierung kein Fa lernen konnte, wurden mein Groll und mein Konkurrenzdenken immer stärker. Ich dachte: „Ich werde mich auf keinen Fall scheiden lassen! Da es mir so miserabel geht, sollst du auch kein gutes Leben haben!“ Nach meiner Freilassung konnte ich zu Hause mit ganzem Herzen das Fa lernen. Mein Mann verlangte erneut die Scheidung. Allmählich beruhigte ich mich, und mein Kampfgeist wurde schwächer. So willigte ich ein und stritt auch nicht mit ihm über seine unangemessene Forderung nach dem Grundstück.

Obwohl wir geschieden waren, konnte ich meinen Groll gegen meinen Ex-Mann nicht loslassen. Als er in seinen Textnachrichten das Dafa, mich und meine Familie beschimpfte, ärgerte ich mich nicht nur über ihn, sondern fing sogar an, ihn zu hassen. Ich wusste, dass ich mich als Kultivierende nicht davon beirren lassen sollte, aber in meinem Inneren wuchs der Groll stetig weiter. Selbst bei den Dafa-Übungen kam ich nicht zur Ruhe. Manchmal tauchten menschliche Gedanken auf, manchmal hatte ich aufrichtige Gedanken, dieser Kreislauf wiederholte sich immer wieder und wurde zu einem großen Hindernis in meiner Kultivierung.

Wie sollte ich diesen Groll loswerden? Der Meister hatte doch diesen Fa-Grundsatz erklärt:

„Vier Gewinne auf einen Schlag.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 195).

Ich verstand plötzlich, dass mir mein Ex-Mann durch seine Beschimpfungen Tugend gab und mir dabei half, meine Kultivierungsenergie zu erhöhen. Aber sobald es galt, dies in die Tat umzusetzen, gewann mein Groll die Oberhand. Was sollte ich tun? Ich wusste, dass ich es nicht gut gemacht hatte. Während ich immer wieder die früheren Schriften des Meisters las, schmolz mein Groll allmählich dahin.

Als ich einmal darüber nachdachte, wie ich dieses Hindernis überwinden könnte, kam mir plötzlich das Wort „erreichen“ in den Sinn. Ich wusste, dass es sich um einen Hinweis des Meisters handelte. Aber was galt es zu erreichen? Gab es in meiner Kultivierung etwas zu erreichen? Genau! All die Hindernisse und Schwierigkeiten, all die Ungerechtigkeiten, die mir mein Ex-Mann in den Weg legte, sollten mir helfen, meine Kultivierungsebene zu erhöhen. Wie konnte ich ihm da noch irgendetwas übelnehmen? Ich sollte ihm wirklich danken!

Ich fühlte eine unaussprechliche Dankbarkeit für die barmherzige Führung durch den Meister, die mich erleuchtete, dass ich meine Xinxing erhöhen sollte. Früher erschienen mir diese Prüfungen so hoch wie ein Berg, aber nachdem sich meine Xinxing erhöht hatte, wurde dieser Berg – von einer höheren Ebene aus betrachtet – auf einmal sehr klein. Ich kann meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister nicht in Worte fassen!

Abschweifende Gedanken beseitigen, den aufrichtigen Glauben stärken

Wenn mir jemand gesagt hätte: „Du glaubst nicht an den Meister und Dafa“, hätte ich das entschieden abgelehnt. Aber sobald ich jeden einzelnen Gedanken in meiner täglichen Kultivierung an den Fa-Grundsätzen maß, merkte ich, dass ich nicht hundertprozentig an den Meister und Dafa glaubte. Beispielsweise fordert uns der Meister auf, aufrichtige Gedanken auszusenden. Wie stark unsere ausgesendete Energie auch sein mag, während wir das Böse beseitigen, sollte unser Gesichtsausdruck ruhig und friedlich sein. Aber wenn ich aufrichtige Gedanken aussandte, runzelte ich oftmals die Stirn und presste die Lippen zusammen – als ob dies die einzige Möglichkeit wäre, meine Kraft zu konzentrieren. Während des Fa-Lernens verstand ich auf einmal, dass meine aufrichtigen Gedanken von Hass und Konkurrenzdenken erfüllt sein könnten.

Der Meister hat darauf hingewiesen:

„Die wahre barmherzige Kraft kann alle unaufrichtigen Faktoren auflösen.“ (Fa-Erklärung in Manhattan, 26.03.2006)

Ich hatte das Gefühl, dass ich zu gütig war und das Böse nicht beseitigen konnte. Das Fa, das der Meister lehrt, ist das Fa, das das Universum erschaffen hat, und die absolute Wahrheit. Wie könnte ich daran zweifeln? Ich merkte, dass ich im tiefsten Innern nicht hundertprozentig an den Meister und Dafa glaubte.

Ab diesem Moment berichtigte ich meine Gedanken und mein Verhalten, legte mein Konkurrenzdenken ab und entwickelte mehr Barmherzigkeit. Als ich dann wieder aufrichtige Gedanken aussendete, erfüllte diese Energie meinen ganzen Körper. Obwohl ich sie nicht sehen konnte, glaubte ich, dass die Kraft zur Beseitigung des Bösen, sehr stark war.

Wir sollten fortwährend daran denken, dass wir Kultivierende sind. Nach so vielen Jahren der Kultivierung habe ich endlich begriffen, dass es nicht nur darum geht, das Fa zu lernen, sondern auch die Übungen zu praktizieren und aufrichtige Gedanken zu bewahren. Unsere Gedanken und unser Verhalten sind ein Teil der Kultivierung – genauer gesagt, ein wesentlicher Aspekt der Kultivierung unserer Gedanken.

Wenn ich mich beispielsweise mit älteren Menschen unterhielt, konnte ich nicht umhin, mein Alter zu erwähnen. Aber war das angemessen? Ich betrachtete mich nicht als Kultivierende! Der Meister hat betont, dass unser Körper, solange wir uns wahrhaftig kultivieren, vollständig umgewandelt würde und wir schließlich jünger werden. Wie kann ich mich da mit den gewöhnlichen Menschen vergleichen?

Wenn ich auf Menschen traf, die eine andere Meinung vertraten, kommentierte ich sie stets mit menschlichen Gedanken. Selbst wenn ich mich nicht auf heftige Debatten mit anderen einließ, hat das keine gute Wirkung. Ich erfüllte die Anforderung des Meisters, den Mund zu kultivieren, nicht.

Manchmal betrachtete ich meine Beteiligung an den Dafa-Aktivitäten als Kultivierung und verkürzte sogar die Zeit für das Fa-Lernen. Ich war in einem Teufelskreis gefangen, in dem ich mich mit allem Möglichen beschäftigte. Das war nicht richtig! Ich musste vor Augen halten, dass das Lernen des Fa uns helfen kann, mit halbem Aufwand das doppelte Ergebnis zu erzielen!

All diese Verhaltensweisen deuteten darauf hin, dass ich mich in der Kultivierung weiter verbessern musste.

Mit dem Gesetz gegen die Verfolgung vorgehen

Ich wurde verfolgt und empfand gegen die Beamten der öffentlichen Sicherheit aus tiefstem Herzen Angst und Hass. Ich hatte Angst, dass sie mich erneut verfolgen würden, und hasste sie, weil sie die Wahrheit verdrehten und nicht in der Lage waren, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Der Meister betonte in seinen Fa-Vorträgen immer wieder, dass Praktizierende keine Feinde hätten. Auch die Beamten der öffentlichen Sicherheit sind gekommen, um gerettet zu werden!

Das Online-Forum, in dem es um das Thema Recht geht, wurde mit großer Mühe von Praktizierenden eingerichtet. Es erklärt den rechtlichen Standpunkt der Verfolgung und wie wir unsere Rechte schützen können, wenn die Polizei das Gesetz bricht. Seitdem ich es gelesen habe, handle ich nicht mehr leichtsinnig. Wenn ich von der Polizei schikaniert werde, kann ich sie jetzt darauf hinweisen, dass sie gegen das Gesetz verstößt und gute Menschen verfolgt. Infolgedessen haben einige von ihnen aufgehört, Straftaten gegen Dafa zu begehen.

Das tägliche Fa-Lernen half mir allmählich, meine Angst zu überwinden. Obwohl ich mich noch nicht so weit kultiviert habe, dass ich den Polizisten und anderen, die mich verfolgen, mit Barmherzigkeit begegnen kann, kann ich sie zumindest als Opfer betrachten, die es zu erretten gilt. Sobald die Angst in mir hochkriecht, weiß ich, dass es sich nicht um mein ursprüngliches Selbst handelt. Der Meister ist an meiner Seite, und hinter mir stehen unzählige göttliche Wesen. Ich kultiviere das grundlegende, das große Gesetz des Kosmos! Wenn ich so denke, bin ich voller Energie, und alle Ängste und ablenkenden Gedanken existieren nicht mehr.

Ich bin froh, dass ich in diesem Leben Falun Dafa praktizieren kann. Je länger ich mich kultiviere, umso mehr kann ich die unermessliche Gnade des Meisters wahrnehmen. Je länger ich mich kultiviere, umso mehr merke ich, dass ich im Rückstand bin. Ich muss mehr das Fa lernen, nach innen schauen und meine menschlichen Anhaftungen beseitigen. Ich bin voller Dankbarkeit für die Barmherzigkeit des Meisters und hoffe, dass ich dem Titel einer Dafa-Jüngerin gerecht werden kann!