Aus Taiwan: Eine einschneidende Kultivierungserfahrung

(Minghui.org) Als ich die drei Jingwen „Nimm Abstand von der Gefahr“, „Die Kultivierung im Dafa ist ernsthaft“ und „Mit den Familienangehörigen des Meisters korrekt umgehen“ auswendig gelernt hatte, empfand ich die unübertreffliche Gnade des Schöpfers. Es gelingt mir nicht, die Barmherzigkeit, die alles übersteigt, in Worte zu fassen.

Beim Erfahrungsaustausch vor einigen Tagen erinnerte ich mich an einen Kultivierungsprozess von mir letztes Jahr. Damals hatte ich einen Bericht innerhalb des Projektteams geschrieben. Jetzt, ein Jahr später, habe ich im Rückblick bezüglich mancher Dinge, die ich damals schrieb, ein anderes Verständnis. Deshalb schreibe ich hier erneut einen Bericht, um mein Verständnis mit den Mitpraktizierenden zu teilen.

Wirkliche Erhöhung

Im letzten Jahr hatte unsere Firma einen Konflikt wegen eines Vertrages mit einer anderen Firma. Beide Seiten bestanden darauf, dass der Fehler bei den anderen lag. Mein Mann war zuständig für dieses Projekt und wurde zornig. Egal wie ich ihn zu beruhigen versuchte, er wollte nichts hören. Er mochte auch nicht, dass jemand ihn in dieser Angelegenheit ansprach. Die Situation war ziemlich heikel. Wenn es so weiterging, hätten wir entweder vor Gericht landen können oder ihn ins Krankenhaus bringen müssen. Außerdem hätten beide Firmen sehr viel Schaden erlitten.

Ich überlegte lange und immer wieder, was zu tun war. Meinem Gefühl nach gab es nur eine einzige Lösung, und zwar, dass ich als Zuständige unserer Firma ein inoffizielles Gespräch mit der anderen Firma führte. Ich wusste, dass ich das Geld der Firma und der Familie nicht anrühren durfte. Ich konnte dafür nur meine eigenen Ersparnisse verwenden. Der betroffene Betrag war nicht unerheblich. Es konnte gut sein, dass meine jahrelangen Ersparnisse dabei draufgehen würden. An diesem Punkt zögerte ich und empfand Widerwillen.

Der Meister sagt:

„Das heißt, worauf du verzichtest, sind die schlechten Sachen. Und nur so kannst du zum Ursprung und zum wahren Selbst zurückkehren.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 181)

Und:

„Was wir verlieren, ist an sich etwas Schlechtes. Was ist das? Das ist Karma; es hängt eng mit den menschlichen Gesinnungen zusammen, und beide fördern und ergänzen sich gegenseitig.“ (ebenda, S. 182)

Der Meister gab mir Hinweise. Ich hatte das Verständnis: Es ist normal, dass die gewöhnlichen Menschen um ihre Vorteile kämpfen. Aber als Kultivierende sollen wir darauf verzichten, egal ob du für diese Sache verantwortlich bist oder dich Schuld trifft. Dann fasste ich mir ein Herz und sagte innerlich zum Meister: „Meister, ich kann auf alles verzichten, wozu Sie mich auffordern. Eins werde ich aber keinesfalls aufgeben, nämlich, eine Dafa-Jüngerin zu sein. Ich werde mir auf jedem Fall Mühe geben, den Maßstab zu erreichen.“

Danach rief ich den Vorsitzenden der anderen Firma an und entschuldigte mich. Obwohl er dauernd über unsere Firma schimpfte, hörte ich ihm in Ruhe zu und stritt nicht mit ihm. Es schien, dass er meine gütige Absicht spürte, jedenfalls wandelte sich seine Stimmung allmählich in Lockerheit um. Er erzählte mir, wie schwierig es für ihn sei, gegenüber den Aktionären und den Mitarbeitern diese Verantwortung zu tragen.

Zwei Tage später gelang es uns, einen Kompromiss zu finden. Unerwartet hatte er großzügig von seiner Forderung Abstand genommen. Der Betrag, den ich zahlen musste, fiel viel geringer aus und nicht all meine eigenen Ersparnisse würden dafür verwendet werden müssen.

Vor dem Neujahrsurlaub überwies ich das Geld und hätte am liebsten doch noch etwas davon behalten. Aber gleichzeitig fühlte ich mich erleichtert, weil dieser langwierige Konflikt nun schließlich ein Ende fand. Ein paar Tage später erfuhr mein Mann von dieser Sache und explodierte auf der Stelle wie einen Vulkan. Wie ein Wilder schrie er mich an, warf mit Geschirr herum und knallte die Tür zu. Ich war tief erschrocken. Noch nie hatte ich bei ihm erlebt, dass er sich so ärgerte. Ich fasste mich und räumte alles wieder auf, nachdem er sich beruhigt hatte. Obwohl ich mich ungerecht behandelt fühlte, war mir doch klar, dass es sich hier um meine Kultivierung handelte.

Mein Mann glaubte mir nicht, dass ich das Problem mit meinen eigenen Ersparnissen gelöst hatte, und überprüfte die Buchhaltung. Dann legte er mir einen Scheidungsvertrag hin. Seltsamerweise war ich vollkommen ruhig und warf den Vertrag gleich in den Papierkorb. Doch in den folgenden Tagen kam immer wieder Groll hoch. Ich dachte: „Für die Gesundheit meines Mannes und für unsere Firma habe ich so viel geleistet. Er kann sich noch nicht einmal bedanken und behandelt mich so!“ Am Wochenende ging ich zum Fa-Lernen in die Gruppe. Während ich das Fa lernte, rollten mir die Tränen herunter, da ich mich so ungerecht behandelt fühlte.

Später hatte ich einen klaren Traum: Ich hatte einen Preis gewonnen und wollte gerade nach vorne gehen, um meinen Preis in Empfang zu nehmen. Aber die Person, die mir den Weg zeigen sollte, machte einen Fehler. Nach vielen Umwegen kamen wir draußen an. Er fand keinen Weg und ließ mich stehen. Als ich mit Mühe wieder zurückkam, war die Preisverleihung schon vorbei. Ich wollte, dass mir mein Preis doch noch verliehen würde. Aber der Veranstalter war nicht damit einverstanden. Ich war deswegen so sauer, dass ich ihm einen Fußtritt verpasste! An dieser Stelle wachte ich erschrocken auf. Kaum hatte ich mich beruhigt, verstand ich schon, dass mir durch diesen Traum meine Anhaftungen deutlich gezeigt werden sollten: mein Streben nach Ruhm, Lob und Anerkennung.

An einem anderen Tag stand ich morgens auf und sah, dass ein rotes Papiertäschchen auf meinem Tisch lag. Drauf stand ein Spruch: Demütigung ertragen und das Schwere tragen. In dem Moment flossen meine Tränen unkontrolliert. Ich erkannte dieses rote Täschchen. Vor einem Jahr bei der Neujahrsfeier hatte ich es gewonnen. Damals hatte unser Projektleiter die Glückssprüche persönlich auf jedes Täschchen geschrieben. Als ich dieses rote Täschchen bekam und auf meinen Platz zurückging, fragte mein Kollege noch scherzhaft, ob ich Schwierigkeiten hätte. Damals hatte ich kein besonderes Problem. Ich dachte mir nichts weiter dabei und fand es nur lustig. Zuhause gab ich das Täschchen meinem jüngeren Sohn. Später vergaß ich die Sache. Ein Jahr später machte mein Sohn Neujahrsputz und gab es mir wieder zurück.

Eigentlich hatte der Meister schon vor einem Jahr alles für die heutige Situation vorbereitet. Alles geschieht unter dem geordneten Arrangement des Meisters. Der Meister schützt uns Jünger zu jeder Zeit und wünscht sich, dass wir uns erfolgreich kultivieren können.

Dass wir in der heutigen Zeit mit dem Meister zusammen auf dieser Welt leben und die unübertreffliche heilige Gnade empfangen dürfen, ist das Herrlichste des Universums.

Licht am Ende des Tunnels

Mit der Zeit kam mein Mann zur Vernunft. Vielleicht fand er meine Lösung auch richtig. Er ärgerte sich kaum noch oder war nur noch selten unfreundlich zu mir. Ein paar Monate später erzählte mein Mann mir, dass er mir das Geld zurückgeben wolle, da er von einem Kunden Geld bekommen habe.

Der Meister sagt:

„Was deins ist, wirst du nicht verlieren; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 354)

Und:

„Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du feststellen, dass wieder Licht am Ende des Tunnels erstrahlt.“ (ebenda, S. 481)

Ich habe ein halbes Jahr gebraucht, um solch eine Erfahrung zu machen und eins verstanden: Egal ob es sich um etwas Materielles handelt oder um zwischenmenschliche Beziehungen wie Familienbande, wenn es dir gehört, brauchst du dir nicht viel Mühe zu geben; wenn du es behalten sollst, brauchst du keine Kraft einzusetzen. Die Gedanken eines Kultivierenden sollten nicht mit solchen Dingen angefüllt sein.

Nachwort zu den letzten beiden Jahren

Im letzten Jahr war mein Schlusswort: Der wichtigste Eindruck war, dass alles in der Kultivierung arrangiert, ein Schritt mit dem anderen verbunden ist. Ich sollte nicht die Kleinigkeiten im Leben und auf der Arbeit für unwichtig halten. Egal, wie weit der zukünftige Weg noch ist, werde ich ihn standhaft weitergehen.

In diesem Jahr habe ich noch tiefgründiger verstanden, während ich die Jingwen auswendig gelernt habe, was Dankbarkeit bedeutet. Jetzt möchte ich sagen: Ich wünsche mir, dass wir bei unserer Kultivierung unseren menschlichen Körper im diesmaligen Leben wertschätzen können und der göttlichen Gnade des Meisters gerecht werden.