Liebe ist wie eine flüchtige Illusion – Reflektionen nach einer schmerzhaften Trennung

(Minghui.org) Ich bin Mitte zwanzig. Vor sechs Monaten hat mich meine Freundin, mit der ich vier Jahre zusammen war, kaltherzig abserviert. Sie machte am Telefon mit mir Schluss. Das traf mich so hart, dass ich danach zusammengerollt auf dem Boden lag und weinte. Immer wieder fragte ich sie, warum sie mich verlassen wolle, worauf sie nur eiskalt erwiderte: „Ich mag dich nicht mehr.“ Ihre letzten Worte waren: „Es ist mir egal, was aus dir wird.“ Danach verschwand sie aus meinem Leben. 

So ein Ende hatte ich nicht erwartet. Während unserer Beziehung hatten wir uns gegenseitig Versprechungen gegeben und bereits Heiratspläne geschmiedet. Ich hatte nichts getan, das sie verletzt haben könnte. Der plötzliche Sinneswandel war für mich schwer zu akzeptieren.

Die Zeit nach der Trennung war für mich sehr schwer. Oft war ich niedergeschlagen und litt seelische Qualen. Ein Therapeut, mit dem ich darüber sprach, sagte zu mir: „Es dreht sich nur um Liebe; es ist schwer, damit fertigzuwerden, aber da musst du hindurch.“

Plötzlich verstand ich, dass der Meister vielleicht andere Menschen benutzte, um mir etwas aufzuzeigen. So eine gewaltige Prüfung, wie konnte das ein Zufall sein?

Der Meister sagt:

„Die Menschen bilden in dieser Welt viele Anschauungen und werden dann von diesen getrieben, das zu verfolgen, was sie sich ersehnen. Allerdings, wenn ein Mensch in diese Welt kommt, bestimmt seine karmische Vorgeschichte den Verlauf seines Lebens und was er gewinnt oder verliert; wie könnten also die Anschauungen eines Menschen jede Phase seines Lebens bestimmen? So werden diese sogenannten schönen Träume und Wünsche zu einem schmerzhaften und hartnäckigen Streben, das nie erfüllt werden kann.“ (Der Vollendung entgegen, 16.06.2000 in: Essentielles für weitere Fortschritte II)

Da ich mich im Nebel kultiviere, konnte ich den karmischen Zusammenhang hinter diesem Ereignis nicht sehen. Es waren mein Glaube und mein Vertrauen in den Meister, die mir wieder auf die Beine halfen. Ich habe erkannt, dass man bei der Kultivierung nach einer gewissen Zeit auf Prüfungen stoßen wird, ob man das Wahre vom Falschen unterscheiden kann. Ich muss dabei nur fest an den Meister glauben und darf niemals wanken. 

In dieser Zeit halfen mir auch die beiden neuen Jingwen des Meisters, meine Gedanken zu sortieren. Manche Dinge sind von Anfang an dazu bestimmt, nicht zum Erfolg zu kommen. Die Vollendung ist das wahre Ziel, deswegen ist die Kultivierung die wichtigste Sache in meinem Leben.

Nach reichlicher Überlegung habe ich erkannt, dass die Liebe wie eine flüchtige Illusion ist. Wenn ich jetzt auf unsere gemeinsame Zeit zurückblicke, stelle ich fest, dass ich damals nicht einmal wusste, wie tief ich bereits darin verstrickt war. Ich sagte mir sogar, dass ich niemals eine andere Frau heiraten würde, sollte ich sie verlieren. Manchmal dachte ich sogar, wenn wir in Zukunft die Erleuchtung erreicht hätten, würden wir die Welt des anderen besuchen. Inzwischen weiß ich, dass es bei dieser Sache nur darum geht, ob man die Gefühle loslassen kann. Ich hatte die Dinge mit menschlichen Gefühlen betrachtet, so wie es der Meister sagt:

„Im entscheidenden Moment betrachten sie die Dinge immer mit menschlicher Gesinnung, menschlichen Gedanken und menschlichen Gefühlen.“ (Nimm Abstand von der Gefahr, 31.08.2023)

Sie hatte mir einmal gesagt, dass sie total auf mich fixiert gewesen sei, als wir uns das erste Mal trafen. Als sie sich von mir trennte, sagte sie nur: „Ich mag dich nicht mehr.“

Wir dürfen uns nicht auf Gefühle verlassen. Es gibt so viele Dinge, die es nicht wert sind, dass wir danach streben. Nur bei einer Kultivierung bis zur Vollendung kann man das wahre ewige Glück erlangen. Das war auch mein Wunsch gewesen, als ich mit der Kultivierung begann.

Ich weiß noch nicht einmal, wer meine Angehörigen in ihrem vorherigen Leben waren oder wer sie in Zukunft sein werden. Ein altes Sprichwort besagt: „Nichts kann mitgenommen werden, nur das Karma bleibt bei dir.“ Selbst Verwandte sind wie Passanten, wie ein paar Leute, die sich ein Haus teilen und bei Tagesanbruch wieder getrennte Wege gehen. Also, was gibt es, das wir nicht loslassen können?

Der Meister hat uns einen Teil unserer menschlichen Gefühle gelassen, damit wir unter den gewöhnlichen Menschen leben und uns kultivieren können, während wir sie erretten. Wir dürfen Gefühle nicht zu wichtig nehmen oder uns noch tiefer darin verstricken. Im entscheidenden Moment müssen wir die Dinge mit aufrichtigen Gedanken betrachten und nicht mit „menschliche Gesinnungen, menschlichen Gedanken und menschlichen Gefühlen“. Nur dann sind wir wahre Kultivierende, bereiten dem Meister weniger Sorgen und können ihn bei der Fa-Berichtigung unterstützen.

Es gibt nichts Ernsthafteres als die Kultivierung im Dafa. Im Grunde genommen habe ich diese Prüfung überwunden. In Zukunft werde ich vielleicht wieder eine Freundin haben oder heiraten. Jetzt werde ich diese Sache leichtnehmen und nicht mehr zulassen, dass sie meine Kultivierung beeinträchtigt.