(Minghui.org) Ich habe in der Mittelschule mit der Kultivierung angefangen. In den vergangenen dreißig Jahren des Praktizierens von Falun Dafa habe ich viele Versuche unternommen, meine Anhaftungen abzulegen. Der Neid ist eine besonders schwer zu beseitigende Anhaftung und manifestiert sich wiederholt in unterschiedlichen Formen.

Empörung ist gleichbedeutend mit Neid

Nach meinem Hochschulabschluss trat ich einem neu gegründeten Unternehmen bei und wurde eineinhalb Jahre später zur Abteilungsleiterin befördert. Während meiner reibungslos verlaufenden Karriere kam eine junge Hochschulabsolventin einer renommierten Universität namens Daisy (Pseudonym) hinzu und wurde einer anderen Abteilung zugewiesen. Da wir gleichaltrig waren und im selben Wohnheim wohnten, gingen wir nach der Arbeit oft zusammen aus. Die Leute hielten uns für gute Freundinnen.

Daisy war ein lobenswerter Mensch mit vielen positiven Eigenschaften, über die ein gewöhnlicher Mensch in der Regel nicht verfügt, und ich genoss ihre Nähe. Innerhalb eines Jahres übertraf Daisy sämtliche Angestellten in unserem Unternehmen und wurde zur stellvertretenden Geschäftsführerin befördert – eine höhere Position als die meinige. Einmal hatte sie eine Meinungsverschiedenheit mit einer Kollegin. Ich äußerte hinter ihrem Rücken einige abfällige Bemerkungen über sie, was die Sache für sie noch schwieriger machte. Als sich solche Vorfälle häuften, machte Daisy ihrem Ärger über mein Verhalten Luft. Während wir uns stritten, dämmerte es mir allmählich, dass ich neidisch auf Daisy war. Der Neid führte dazu, dass ich unvernünftig reagierte und beständig meinen Groll nährte, da sie zur stellvertretenden Geschäftsführerin befördert worden war und nicht ich. Mit der Erkenntnis, dass ich falsch lag, korrigierte ich mein Verhalten und hörte auf, negative Dinge über sie zu sagen. Nach einer Weile ließ die Empörung in meinem Herzen allmählich nach.

Das Gefühl der Ungerechtigkeit resultiert aus dem Neid

Später wechselte ich zu einem namhaften Unternehmen. Obwohl ich mehrmals die Abteilung wechselte, blieb Cathy (Pseudonym) stets meine direkte Vorgesetzte. Innerhalb von zwölf Jahren wurde ich mehrmals befördert, aber Cathy fand immer wieder Wege, mich zu degradieren. Ich nahm an, dass sie es aufgrund ihrer begrenzten Fähigkeiten auf mich abgesehen hatte, weil sie neidisch war.

Cathy hatte es auf einen Arbeitskollegen abgesehen und versuchte mehrmals, ihn mit meiner Unterstützung anzuschwärzen. Als ich sie abwies, verkomplizierte dies meine Situation, was wiederum meine Überzeugung verstärkte, Cathy sei ihrer Position moralisch nicht würdig. Im Laufe der Zeit verlor ich das Interesse an einer Beförderung, während Cathy weiterhin die Karriereleiter hinaufkletterte. Obwohl es mir nichts auszumachen schien, hegte ich tief im Inneren Groll gegen sie.

Während der Pandemie wurde Cathy mehrmals mit dem Virus infiziert und litt später unter einem hartnäckigen Husten. Anfangs freute ich mich über ihr Unglück, aber dann wurde mir klar, dass sie in mein Leben getreten war, um errettet zu werden. Der Groll hatte eine Kluft zwischen uns geschaffen. Wäre es nicht bedauerlich, wenn ihr Leben meinetwegen nicht gerettet werden könnte? Dies veranlasste mich, nach innen zu schauen.

Meister Li Hongzhi, der Begründer des Falun Dafa, hat uns gelehrt:

„Ein böser Mensch ist böse aufgrund des Neids. Aus Egoismus und Ärger beklagt er sich über sogenannte Ungerechtigkeiten.“ (Ebenen der Gesinnung, 25.09.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Ich hatte nicht im Traum daran gedacht, dass ich neidisch auf Cathy war. Ich hielt an dem Gedanken fest, „Cathy hat unrecht und ich recht“ und badete über zehn Jahre lang im Selbstmitleid, ohne es zu merken. Das hinderte mich all die Jahre daran, Fortschritte zu machen. Ich hatte Cathys Verhalten dahingehend interpretiert, dass sie neidisch auf meine Fähigkeiten war. In Wirklichkeit spiegelte ihr Verhalten meinen eigenen Neid wider. Mir wurde der Neid eines anderen gezeigt, da ich ebenfalls neidisch war.

Während dieses Prozesses räumte ich fortwährend die durch den jahrelang gehegten Neid entstandenen Faktoren aus dem Weg. Dennoch tauchten sie immer wieder auf. In solchen Fällen tat Cathy Dinge, die mich aufwühlten. Erst als ich beharrlich alle negativen Gedanken ablehnte, war ich in der Lage, ihre gute Seite zu sehen: Sie war freundlich und verständnisvoll. Als ich ihrer Tugenden gewahr wurde, löste sich der Groll in meinem Herzen auf. Danach verbesserte sich auch mein Arbeitsumfeld, auch ihr Husten hörte auf.

Dieser Prozess lehrte mich eine tiefgreifende Lektion: Neid ist beängstigend, wir müssen uns beständig vor ihm in Acht nehmen!

Andere zu beneiden, ist nichts anderes als Eifersucht

Mehr als zwanzig Jahre lang roch ich oft einen bestimmten Geruch, den Young, eine Mitpraktizierende, verströmte. Niemand sonst schien ihn wahrzunehmen. Dieser Geruch bereitete mir oft Kopfschmerzen, wenn wir uns im selben Raum oder Fahrzeug aufhielten.

Im Laufe der Jahre wurde Young mehrfach festgenommen und in Zwangsarbeitslager, Gehirnwäsche-Einrichtungen und Haftanstalten gesperrt, was ihren Kultivierungsweg enorm erschwerte. Im letzten Jahr wurde sie einen Monat lang inhaftiert und dann gegen Kaution bis zum Prozess freigelassen, woraufhin sie ihre Stelle verlor. Seitdem konnte sie kaum eine andere Stelle finden.

Ich bekleidete stets eine gute Position, selbst in den Jahren, als sich die Verfolgung auf dem Höhepunkt befand. Young hingegen hatte in einem kleineren Unternehmen mit geringerem Einkommen gearbeitet und es nicht geschafft, eine prestigeträchtigere Stelle zu finden. Allmählich fiel mir auf, dass sie, wann immer die Themen Arbeit, Wohnung, Auto und Anschaffungen zur Sprache kamen, verletzende Bemerkungen äußerte und manchmal sogar für eine gewisse Zeit den Kontakt zu mir mied.

Einmal erzählte sie mir, dass sie nach ihren Anhaftungen forschen würde, die zu ihrer derzeitigen Situation geführt hätten. Als wir uns über den Neid austauschten, sagte sie prompt, dass sie keinen habe. Ich hatte jedoch diesbezüglich einige Probleme bei ihr gesehen, jedoch aus Höflichkeit gezögert, sie darauf anzusprechen. In Anbetracht ihrer gegenwärtigen Situation hielt ich es jedoch für unverantwortlich, nichts zu sagen, und fragte sie: „Beneidest du mich ein wenig?“ Sie gab zu, manchmal neidisch auf mich zu sein. „Ist Neid eine Form der Eifersucht?“, fragte sie daraufhin.

Die Worte „Neid, Eifersucht und Hass“ werden im modernen China oft in einem Atemzug genannt, was darauf hindeutet, dass Neid zu Eifersucht und schließlich zu Hass führen kann. Neid enthält also auch Faktoren der Eifersucht.

Nach unserem Gespräch nahm ihr Groll mir gegenüber merklich ab und interessanterweise nahm ich diesen besonderen Geruch seitdem nicht mehr an ihr wahr. Vielleicht war es der Geruch der Eifersucht gewesen! Die Zeit, in der mir dieser Geruch zu schaffen gemacht hatte, überschnitt sich mit der Zeit, in der ich mit Cathy kämpfte.

Sich nicht über das Glück anderer zu freuen, ist auch eine Form des Neids

Durch meine Arbeit stand ich mit einem Professor einer Wirtschaftshochschule in Kontakt. Ich nahm oft an seinen Online-Kursen teil und stimmte mit einigen seiner Ansichten zu bestimmten Themen überein und verfolgte seine Arbeit aufmerksam. Im letzten Jahr beschäftigte er sich zufällig mit einem bestimmten Thema, das mich ebenfalls interessierte. Als ich vor Kurzem wieder an einem seiner Kurse teilnahm, entdeckte ich, dass er in diesem Bereich einen Durchbruch geschafft und bedeutende Ergebnisse erzielt hatte. Ich fühlte mich sofort unter Druck gesetzt, da ich kaum Fortschritte gemacht hatte. In den darauffolgenden Tagen verlor ich zunehmend mein Selbstvertrauen.

Als negative Emotionen und Gedanken aufkamen, wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte – wenn ein anderer einen Durchbruch erzielte, hätte ich mich für ihn freuen sollen. Ich war neidisch, weil er in diesem Bereich Fortschritte gemacht hatte, ich aber nicht. Als der Meister im Zhuan Falun, der Hauptlehre des Falun Dafa, den Neid erörterte, gab er uns ein Beispiel: Wenn ein Kind bei einem Test 100 Punkte erreichte, reagierten seine chinesischen Nachbarn negativ darauf, während Nachbarn in anderen Ländern das Kind beglückwünschten und ermutigten. Da ich über Jahrzehnte hinweg in einem von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) geprägten Umfeld gelebt habe, ist mir erst jetzt bewusst geworden, wie verzerrt meine Gedanken waren!

Die Quelle des Neids

Für die Kultivierenden, die in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen leben, ist der Prozess der ständigen Erhöhung der Moral auch ein Prozess der fortwährenden Befreiung von verschiedenen Formen der dämonischen Kontrolle in den Drei Weltkreisen.

Der Meister hat gesagt:

„Ohne den Neid beseitigt zu haben, wird alles, was man kultiviert hat, sehr zerbrechlich.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 358 f.)

Jiang Zemin, der ehemalige KPCh-Vorsitzende, hat das unverzeihliche Verbrechen begangen, die Falun-Dafa-Jünger aus Neid zu unterdrücken. Die alten Mächte verfolgen die Falun-Dafa-Jünger unter dem Vorwand, uns zu helfen, den Maßstab zu erreichen. Das tun sie ebenfalls aus Neid!

Der Neid äußert sich in verschiedenen trügerischen Formen und beeinflusst die Praktizierenden. Er ist subtil und allgegenwärtig und stellt in jeder Phase der Kultivierung eine andere Herausforderung dar. Den Neid zu durchbrechen, ist für die Entwicklung der Barmherzigkeit essenziell. Nur wenn wir uns aufrichtig für andere freuen, können wir die Kraft der Barmherzigkeit wahrnehmen. Wir müssen uns vor dem Neid in Acht nehmen – insbesondere auf der letzten Etappe unseres Weges.

Dieser Austausch basiert auf meinem begrenzten persönlichen Verständnis. Bitte korrigiert mich, wenn etwas nicht im Einklang mit dem Fa steht.