(Minghui.org) Eine Zeit lang war ich schläfrig, wenn ich das Fa lernte. Ohne es überhaupt zu bemerken, schlief ich ein. Ich kniff mich selbst und versuchte dadurch, wach zu bleiben. Das funktionierte aber nur für eine kurze Zeit. Sobald ich das Zhuan Falun zur Hand nahm, schlief ich ein.

Einmal konnte ich an einem ganzen Nachmittag nicht einmal eine Lektion zu Ende lesen. Wenn ich nicht schläfrig gewesen wäre, hätte ich in der gleichen Zeit drei Lektionen lernen können. Ich gab alles, um wach zu bleiben, schlief aber nach ein oder zwei Zeilen wieder ein. Jedes Mal, wenn ich beim Fa-Lernen eindöste, hatte ich das Gefühl, dass der Meister mich aufwecken wollte.

Nachdem es mir mehrmals nicht gelungen war, während des Fa-Lernens wach zu bleiben, begann ich, nach innen zu schauen, um den Grund für diesen Zustand zu finden. Ich erinnerte mich an etwas, das der Meister erklärt hatte:

„Unser Kultivierungsweg ist anders als die gewöhnlichen Kultivierungswege, bei denen die Menschen in Trance gehen, geistesabwesend und wie von Sinnen sind. Unser Kultivierungsweg verlangt, dass du dich bei klarem Bewusstsein kultivierst. Manche sagen immerzu: ,Lehrer, sobald ich die Augen schließe, schwanke ich.‘ Ich sage, das ist nicht unbedingt so. Du hast dich schon daran gewöhnt, auf dein Hauptbewusstsein zu verzichten. Sobald du die Augen schließt, lässt dein Hauptbewusstsein nach und ist nicht mehr da. Du hast dir diese Gewohnheit schon zu eigen gemacht. Warum schwankst du nicht, wenn du hier sitzt? Bleib mit offenen Augen in diesem Zustand, dann mach die Augen leicht zu; schwankst du? Absolut nicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 421)

War es nicht so, dass ich mein Hauptbewusstsein aufgab, wenn ich beim Lesen des Zhuan Falun einschlief? Ich sollte das nicht zulassen und mein Hauptbewusstsein bewahren.

Erneut nahm ich das Zhuan Falun zur Hand, bündelte meine gesamte Energie, konzentrierte mich auf mein Hauptbewusstsein und begann mit dem Lesen. Nachdem ich nur zwei Zeilen gelesen hatte, spürte ich, wie eine Art Energie langsam meine obere rechte Seite erfasste. Als sie sich meinem Kopf näherte, fing sie an, mich zu kontrollieren. Es fehlte nicht viel und ich wäre eingeschlafen. Wieder sammelte ich meine Energie, mein ganzer Körper zitterte dabei, und die Schläfrigkeit verflog mit einem „Wusch“. Ich war wieder bei vollem Bewusstsein.

Das machte mich aufmerksam in Bezug auf mein Hauptbewusstsein. Als ich weiterlas, sammelte sich diese Energie wieder an der gleichen Stelle. Es näherte sich allmählich meinem Kopf und blieb dort hängen. Es kontrollierte und zwang mich erneut einzuschlafen. Aber nachdem ich meine ganze Kraft gesammelt und mich kräftig geschüttelt hatte, verließ es mich und ich wachte auf.

Erfreut lachte ich und lernte das Fa weiter. Kaum hatte ich einen Satz gelesen, trat es wieder an der gleichen Stelle auf. Fast hätte es mich überwältigt, aber ich schüttelte mich und sagte laut: „Inzwischen kenne ich dich und kann dich deutlich sehen. Wage nicht, mich wieder zu kontrollieren!“

Seitdem fühle ich mich nicht mehr schläfrig, wenn ich das Fa lerne.