Sich auf andere Praktizierenden zu stützen, ist gefährlich
(Minghui.org) Als Song Zhumei verstarb, waren wir zutiefst bestürzt. Sie war fleißig gewesen und die Praktizierenden in ihrem Umfeld hatten zu ihr aufgeschaut. Wir wussten, dass sie sich fleißig kultiviert hatte – was war dann der Grund für ihren unerwarteten Tod?
Song erledigte die drei Dinge gut. Hinsichtlich der persönlichen Kultivierung konnte sie Schwierigkeiten ertragen. Sie kommunizierte mit den anderen Praktizierenden stets vom Standpunkt des Fa, stand ihnen zur Seite und erinnerte sie daran, sich anhand der Fa- Grundsätze gut zu kultivieren, sodass wir uns gemeinsam erhöht hatten. Im Laufe der Jahre diskutierten die Praktizierenden all ihre Probleme mit ihr.
Am Tag ihres Ablebens schaute sich Song morgens mit drei Mitpraktizierenden das NTDTV-Video „Whispers of Life“ an; dann lasen sie gemeinsam die aktuelle Ausgabe der Minghui Weekly und lernten eine Lektion im Zhuan Falun. Sie war dafür bekannt, dass sie viel las und flüssig rezitierte. Aber noch am gleichen Abend verstarb Song völlig unerwartet.
Die tragische Nachricht traf uns wie ein Hammer, und wir dachten, wir hätten uns verhört.
Song hatte 1998 angefangen, Falun Dafa zu praktizieren und sich 26 Jahre lang kultiviert. Sie hielt sich an die Prinzipien des Dafa und war eine wunderbare Ehefrau.
Nachdem die Verfolgung in China begonnen hatte, bestätigte Song zusammen mit den anderen Praktizierenden das Fa und klärte die Menschen auf verschiedenen Wegen über den wahren Sachverhalt auf, und ließ dabei auch die umliegenden Dörfer nicht außer Acht. Weil sie so fleißig war, wurde sie von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) verfolgt, verlor ihr Zuhause und floh in unsere Gegend. Sie fügte sich schnell in die örtliche Gemeinschaft ein, trug zur allgemeinen Erhöhung der Praktizierenden bei, hielt mit der Fa-Berichtigung Schritt und überwand so manche Drangsale.
Im Jahr 2003 eskalierte die Verfolgung; die örtliche Materialproduktionsstätte (die zur Herstellung von Flyern mit Informationen über Falun Dafa und die Verfolgung diente) wurde zerstört, und Song verhaftet. Die Polizei fahndete nach sämtlichen lokalen Falun-Dafa-Praktizierenden und folterte Song auf brutale Weise, um die Namen aus ihr herauszubekommen – aber ohne Erfolg. Song weigerte sich, ihnen auch nur irgendetwas preiszugeben. Ein Beamter äußerte daraufhin, Song Zhumei sei „sehr zäh“.
Man brachte sie in ein Zwangsarbeitslager, wo sie die unmenschlichsten Misshandlungen über sich ergehen lassen musste. Ihr wurde über 20 Tage lang der Schlaf entzogen, ihre Beine überkreuzt für sechs Stunden lang fest zusammengebunden, wobei die Wärter auf ihren Beine standen, um die Schmerzen zu intensivieren. Song hielt standhaft an ihrem Glauben an Falun Dafa fest, ganz gleich, welchen Qualen sie ausgesetzt war. Sie ertrug 40 Monate brutalste Verfolgung und verließ das Zwangsarbeitslager mit erhobenem Haupt.
Fleißig trotz Verfolgung
Als sie nach Hause zurückkehrte, lag ihr Haus in Trümmern. Trotz der Widrigkeiten blieb sie fleißig und ermutigte ihren Mann, der aufgrund der Qualen, die sie durchleiden musste, am Boden zerstört war. Mit Hilfe der örtlichen Praktizierenden bauten sie und ihr Mann ihr Haus wieder auf, und ihre Situation verbesserte sich mit den Jahren.
Song praktizierte fleißig weiter und arbeitete gleichzeitig eng mit den örtlichen Praktizierenden zusammen. Sie fungierte als Koordinatorin in unserem Gebiet und leitete andere Praktizierende an, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen.
Sie kooperierte bedingungslos mit den Praktizierenden beim Aufhängen von unzähligen Plakaten mit Informationen über Falun Dafa und Verteilen von Informationsmaterialien.
Wann immer ein Praktizierender ein Problem nicht überwinden konnte, sprach er mit Song darüber und tauschte sich mit ihr darüber aus. Da es mir an Erkenntnisfähigkeit mangelte, suchte ich bei Schwierigkeiten als Erstes Song auf, und betrachtete sie als Vorbild – und das über 20 Jahre lang! Die anderen Praktizierende taten dasselbe, wir alle stützten uns komplett auf Song ab.
Manchmal half ich Song beim Aufschreiben und Ordnen ihrer Kultivierungserfahrungen. Ihre Berichte wurden auf der Minghui-Website veröffentlicht, und einige von ihnen über viele Jahre hinweg in den Sonderausgaben der Minghui publiziert. Deshalb hatte sie in meinen Augen einen gewissen Status, und ich betrachtete sie voll und ganz als mein Vorbild.
Ihr plötzliches Ableben stimmte mich sehr traurig. Ich fühlte mich leer und ruhelos; es fiel mir schwer, zur Ruhe zu kommen und das Fa zu lernen. Alles kam mir wie ein Traum vor – als wäre sie noch am Leben. Sie hätte nicht so früh gehen dürfen, sie war erst 59 Jahre alt!
Ich wusste, dass ich noch zu sehr an Gefühlen haftete, und die einzige Möglichkeit, diese Anhaftung zu beseitigen, bestand darin, die Lehre des Meisters zu studieren. Ich intensivierte mein Fa-Lernen und hielt meine Konzentration aufrecht. Mir war klar, dass ich nur durch gewissenhaftes Fa-Lernen meine Anhaftung ablegen und mich schnell erhöhen konnte.
Das Fa als Maßstab nehmen und nicht die anderen Praktizierenden
Dabei stellte ich einige Fehler in meiner Kultivierung fest. Das Ableben einer Praktizierenden war definitiv kein Zufall. Die alten Mächte haben ihren physischen Körper unter dem Deckmantel einer akuten Krankheit weggenommen. Warum haben die alten Mächte es gewagt, ihr zu schaden? Weil ich mich bei meiner Kultivierung auf Song verlassen hatte. Ich habe den schweren Fehler begangen, sie als Maßstab zu nehmen, anstatt das Fa!
Die Kultivierung ist ernsthaft. Meine Gesinnung hatte die alten Mächte dazu veranlasst, sie mitzunehmen, um mich und meine Mitpraktizierenden zu prüfen. Song war so fleißig gewesen, trotzdem ist sie dahingegangen. Glaubte ich noch an Dafa? Würde ich weiterhin Falun Dafa praktizieren? Auf einmal erkannte ich, dass Songs Tod direkt damit zusammenhing, dass andere Praktizierende und ich uns zu sehr von ihr abhängig gemacht hatten.
Besonders in den letzten Jahren schien ich mich ohne sie nicht mehr kultivieren zu können. Sie war wie ein Beruhigungsmittel, das meine Stimmung stabilisierte; wann immer es ein Problem gab, ging ich zu ihr. Ich machte meine Kultivierung von ihr abhängig, einer Krücke gleich, war sie doch die vertrauenswürdigste und zuverlässigste Person, die ich kannte.
Rückblickend hatte es sich genau so abgespielt: Ich lernte von ihr, anstatt vom Fa. Ich hatte es versäumt, das Fa als Maßstab zu nehmen und unwissentlich den alten Mächten grünes Licht gegeben, Song zu verfolgen und dahingehen zu lassen.
Ich erkannte, dass ich Song geschadet hatte. Obwohl sie an einen wunderschönen Ort gegangen ist, hat sie die Erde zu früh verlassen und war nicht in der Lage, dem Meister bis zum Ende zu folgen. Das ist äußerst bedauerlich.
Gerade jetzt, wo die Fa-Berichtigung sich dem Ende zuneigt, ist die Zeit kostbar, und die Lebewesen warten sehnlichst darauf, gerettet zu werden. Wenn ein Praktizierender seinen menschlichen Körper verliert und seine Mission, die Menschen zu retten, nicht erfüllen kann, ist das sehr schade. Außerdem ist es ein großer Verlust für Dafa.
Die alten Mächte nutzen jedes Schlupfloch, um die Praktizierenden und alle Lebewesen zu vernichten. Wir wissen, dass die alten Mächte dafür sorgen, dass die Praktizierenden ihr Leben früher verlieren sollen.
Die alten Mächte nutzen jede unserer Lücken, um uns und die Lebewesen, für die wir verantwortlich sind, zu zerstören. Wir wissen, dass die alten Mächte Praktizierende aus dem Leben reißen, um uns zu prüfen und zu sehen, ob wir weiter vorankommen. Sind wir in der Lage, unseren eigenen Weg zu gehen? Genauer ausgedrückt: Können wir das Fa als unseren Meister betrachten und aufrichtig unseren Weg der Kultivierung gehen?
Ich fühle mich für Songs verfrühtes Ableben verantwortlich. Ich habe mich nicht gut kultiviert, und möchte mich aus tiefstem Herzen bei ihr entschuldigen: „Song, es tut mir so leid. Bitte verzeih mir!“
Ich möchte die Praktizierenden ermahnen, das Fa als Meister zu betrachten und der Gefahr, sich zu sehr von anderen Praktizierenden abhängig zu machen, gewahr zu werden.
Das war für mich eine schmerzhafte Lektion.
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