Aus Kalifornien: Wie wichtig es ist, aufrichtig zu bleiben und Schwierigkeiten mit Nachsicht zu ertragen

(Minghui.org) Ich wurde in ein protestantisch-christliches Elternhaus hineingeboren und war immer in der Kirche und den christlichen Gemeinschaften aktiv. Mein Vater war zeitweise Musikprediger. Eingeschult wurde ich an einer privaten baptistischen Grundschule, erst ab der vierten Klasse besuchte ich eine öffentliche Schule. Wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, bin ich dankbar dafür, dass ich mit solch aufrichtigen Einflüssen aufgewachsen bin.

Ich war sehr sportlich. In der Mittelstufe begann ich dann, Musik zu spielen, vor allem Gitarre. Etwa zu der Zeit, als ich die Oberschule abschloss, begann ich, Alkohol zu trinken und Drogen zu nehmen. Ich geriet außer Kontrolle und erreichte Tiefpunkte, mit denen ich nie gerechnet hatte. Unter anderem wurde mir meine Arbeit gekündigt, meine Eltern hätten mich fast aus meinem Elternhaus hinausgeworfen und ich wurde wegen Alkohol am Steuer verhaftet.

Nach der Festnahme suchte ich die Anonymen Alkoholiker auf und nahm an den 12-Schritte-Gruppentreffen teil. So schaffte ich es, mit dem Trinken und dem Drogenkonsum aufzuhören. Bei diesen Gruppentreffen steht der Glaube im Mittelpunkt der Genesung. Göttliche Hilfe zu bekommen und an der Verbesserung des eigenen Charakters zu arbeiten, ist im Grunde der Weg, um im Rahmen dieses Programms nüchtern zu werden und zu bleiben.

Als Christ glaubte ich fest daran, dass es nur einen aufrichtigen heiligen Weg gibt. Natürlich war ich mit Kirchenbesuchen und Ähnlichem vertraut, aber dies war eine neue Sichtweise für mich, denn die Anonymen Alkoholiker waren keine christliche Gemeinschaft. Kurz gesagt, ich öffnete mich dort nach und nach für die Idee, dass es auch noch andere aufrichtige Wege außerhalb des Christentums gibt.

Während meiner Genesung hatte ich ein intensives spirituelles Erlebnis und war seitdem nicht mehr derselbe. Danach begann ich, mich mit anderen spirituellen Wegen zu befassen, etwas, was ich als Christ, der nur an einen Weg zum Göttlichen glaubte, vorher nicht gewagt hätte.

Es gäbe noch viel mehr von damals zu erzählen, aber um es zusammenfassen: Ich fing an, alle möglichen Dinge auszuprobieren. Eine Zeit lang praktizierte ich hauptsächlich Yoga, aber probierte auch immer wieder andere Dinge aus. Vielleicht half mir diese Einstellung, Falun Dafa zu begegnen, anzunehmen und auszuprobieren.

Es war 2013 in Kalifornien, als ich Falun Dafa zu praktizieren begann. Davor lebte ich in verschiedenen anderen Bundesstaaten.

Das erste Mal begegnete ich Falun Dafa, als ich im Jahr 2010 oder 2011 ein Flugblatt erhielt. Ich war damals mit meiner Freundin in der Innenstadt von San Francisco unterwegs und jemand gab mir einen Falun-Dafa-Flyer. Als ich ihn mir ansah, sagte meine Freundin so etwas wie: „Oh, meine Mutter praktiziert das. Es soll wirklich gut für die Heilung sein.“ Danach kam mir das Wort „Falun Dafa“ immer wieder mal in den Sinn.

Im Jahr 2013 bestand eine meiner Arbeiten darin, bei verschiedenen Veranstaltungen Werbeflyer zu verteilen. Als ich zu einem Friedensfestival in den Golden Gate Park geschickt wurde, gab es dort alle möglichen spirituell orientierten Veranstaltungen. Diese Veranstaltung war genau das Richtige für mich. Mehrere Falun-Dafa-Praktizierende machten Übungen zur Demonstration der Kultivierungsmethode und ich erhielt einen weiteren Falun-Dafa-Flyer.

Als ich an diesem Abend nach Hause kam, begann ich, Falun Dafa zu lernen. Etwa eine Woche lang schaute ich mir die Videovorträge des Meisters im Internet an und lernte die Übungen, indem ich dem Übungs-Video des Meisters folgte. Ich hatte den Eindruck, dass dieser Weg sehr kraftvoll war: Ich merkte, dass viele Spannungen meinen Körper verließen und ich mich viel leichter fühlte. Das Problem mit meinen beiden Knien verbesserte sich in den nächsten Wochen erheblich und bald darauf konnte ich wieder laufen und springen, etwas, von dem ich gedacht hatte, dass ich es vielleicht nie wieder tun könnte. Daraufhin hörte ich mit all den Dingen der anderen spirituellen Praktiken auf und praktizierte ausschließlich Falun Dafa.

Ich machte die Übungen und las das Fa jeden Tag. Irgendwann besuchte ich auch eine Fa-Lerngruppe, aber nur für ein paar Monate. Obwohl ich das Fa weiter las und auch täglich einige Übungen machte, verstand ich jedoch die Zeit der Fa-Berichtigung nicht ganz und wusste auch nicht, wie man aufrichtige Gedanken aussendet. Erst als die Pandemie im Jahr 2020 ausbrach, erlebte ich ein böses Erwachen und erkannte, was vor sich ging. Ich begann, mich mit lokalen Dafa-Jüngern zu treffen und lernte, den Menschen die wahren Umstände zu erklären und regelmäßig aufrichtige Gedanken auszusenden.

Mich mit aufrichtigen Dingen füllen

Ich hörte einmal, wie ein Komiker eine Geschichte über sich selbst erzählte. Eines Tages saß er im Auto, als der Verkehr wegen eines Unfalls vor ihm zum Stillstand kam. Während er im Stau stand, dachte er automatisch: „Es wäre besser, wenn dort jemand sterben würde“, eine Anspielung darauf, dass es hoffentlich einen guten Grund für die Verzögerung gab. Dazu stellte er fest: „Du weißt, dass du das nicht denken solltest, aber du tust es einfach.“

Eines Tages ging ich spazieren, als eine spärlich bekleidete Joggerin vorbeilief. Noch bevor ich auch nur einen Gedanken fassen konnte, kamen mir lustbezogene Gedanken. Obwohl sich diese Art von Gedanken im Laufe der Jahre stark verringert hatten, fragte ich mich: „Wie können diese Gedanken und Gefühle in verschiedenen Situationen einfach automatisch auftreten?“ Ich erkannte, dass dies das Ergebnis davon war, dass ich mich im Laufe der Jahre, vielleicht sogar im Laufe meines Lebens, mit bestimmten unsauberen Dingen aus dem Fernsehen, aus Büchern, Filmen, aus Erzählungen von Eltern, Freunden usw. angefüllt und so Gedankenkarma angehäuft hatte.

Der Meister lehrt uns:

„Der Mensch ist wie ein Gefäß; er ist das, was sich in ihm befindet. Alles, was der Mensch mit den Augen sieht und den Ohren hört, sind in literarischen und künstlerischen Werken Gewalt, Pornografie und Intrigen, und in der realen Welt sind es die Kämpfe um persönliche Vorteile, das Anbeten von Geld und andere Erscheinungsformen der Dämon-Natur und so weiter. Mit diesen Dingen im Kopf ist ein solcher Mensch wirklich ein schlechter Mensch, egal wie er sich auch zeigt. Das Verhalten des Menschen wird von seinen Gedanken gesteuert. Was kann der Mensch also tun, wenn er nur solche Dinge im Kopf hat?“ (Im Fa verschmelzen, 03.08.1998, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)

Der Meister sagt auch:

„Da der Mensch unter den gewöhnlichen Menschen umherirrt, erzeugt er in seinen Gedanken oft Gesinnungen, die im Zusammenhang mit Ruhm, Reichtum, Erotik, Ärger und so weiter stehen. Mit der Zeit entsteht daraus ein starkes Gedankenkarma.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 302)

Diese Gedanken können also automatisch als Ergebnis dieses Prozesses entstehen. Umgekehrt ist es auch so. Einmal kam zum Beispiel ein Obdachloser auf mich zu und schrie mich an. Offensichtlich hatte ich etwas getan, was ihm nicht gefiel. Ich blieb ruhig, ließ ihn ausreden und ging dann weiter. Meine Reaktion war natürlich und das war das Ergebnis, dass ich mich mit aufrichtigen Dingen wie dem Dafa füllte. In der Vergangenheit wären wahrscheinlich alle möglichen Emotionen hochgekommen, wenn das passiert wäre. Heute bin ich jedoch in der Lage, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht innerlich wie auch äußerlich in einer solchen Situation zu verkörpern.

Wenn ich also besser auf Dinge reagieren will, dann sollte ich mich immer wieder mit mehr Aufrichtigkeit füllen. Dann wird die Aufrichtigkeit schließlich die schlechten Gedanken, Anschauungen und Anhaftungen, die ich angesammelt habe, ersetzen.

Dieses tiefere Verständnis hat mich dazu inspiriert, das Fa gewissenhaft zu lernen und Musik wie Pudu und Jishi und das Shen-Yun-Orchester zu hören. Es beeinflusst auch meine Wertschätzung der traditionellen Kultur.

Lernen, meine Mutter zu tolerieren

Meine Eltern leben in einem anderen Bundesstaat. Normalerweise besuche ich sie mindestens ein paar Mal im Jahr. Meine Mutter ist eine schwierige Person. Sie ist bekannt dafür, eine überhebliche und zermürbende Beifahrerin zu sein. Es war noch schlimmer, wenn mein Vater fuhr. Schließlich haben sie ein System ausgearbeitet, bei dem meine Mutter fährt und mein Vater navigiert, wenn sie zusammen irgendwo hinfahren.

Wenn ich zu Besuch bin, gehen wir oft zum Essen aus und manchmal trinken sie dann alle. Da ich nicht trinke, werde ich gebeten, alle nach Hause zu fahren. Es war sonst immer eine große Herausforderung für mich, die Ruhe zu bewahren, denn meine Mutter gab mir die ganze Zeit Anweisungen, obwohl sie wusste, dass ich mich auskannte und den Weg kannte. Aber das machte ihr nichts aus. Ich hörte immerzu: „Fahr langsamer! Pass auf dieses Auto auf! Fahr auf dieser Spur! Wie schnell kann man hier fahren?“ und so weiter und so fort, und das auf dem gesamten Heimweg. Wie ich schon sagte, war sie ziemlich leidenschaftlich, was das Mitfahren auf dem Rücksitz anging, und das Trinken machte es noch schlimmer. Ich fand das alles sehr ärgerlich, versuchte aber trotzdem, mich zurückzuhalten und ihre grenzwertig tyrannischen und übermäßig detaillierten Anweisungen ruhig zu befolgen. Normalerweise riss mir jedoch irgendwann die Geduld und ich gab zurück, dass ich wisse, wo ich hinfahren sollte. Das führte in der Regel dazu, dass meine Schwester oder jemand anderes sich zu meiner Verteidigung einmischte und versuchte, meine Mutter zu beruhigen.

Seitdem sind einige Jahre vergangen und ich freue mich sagen zu können, dass sich die Situation jedes Mal gebessert hat. Bei meinem letzten Besuch konnte ich nach dem Essen eine ganze 40-minütige Fahrt überstehen, während ich innerlich ganz ruhig blieb und überhaupt nicht reagierte. Als wir das nächste Mal ausgingen, gab es so gut wie keine Anweisungen von ihr und die Fahrt nach Hause verlief eigentlich ziemlich ruhig.

Später erkannte ich, dass mich ihr Verhalten zum Teil deshalb so irritierte und ärgerte, weil auch ich manchmal dazu neigte, als Beifahrer dasselbe zu tun. Zwar nicht in demselben Ausmaß wie sie, aber die Tendenz war dennoch vorhanden. Ihr Auftreten spiegelte mir meine eigenen Mängel wider. Seitdem konnte ich meine Xinxing erhöhen und brauche andere nicht mehr zu kontrollieren, wenn sie Auto fahren, sondern kann meine innere Ruhe bewahren.

Meine Erfahrungen beruhen auf meinem derzeitigen Verständnis. Wenn es darin irgendetwas gibt, das nicht in dem Fa übereinstimmt, lasst es mich bitte wissen.