50-Jähriger binnen vier Monaten nach Haftantritt schwer erkrankt – Gefängnis verweigert betagten Eltern das Besuchsrecht

(Minghui.org) Ein 50-Jähriger, der wegen seines Glaubens an Falun Gong zu vier Jahren Haft verurteilt worden war, entwickelte binnen vier Monaten nach Haftantritt Bluthochdruck und eine Lebererkrankung. Als seine Familie ihn auf Bitten des Gefängnisses am 6. August besuchte, durfte nur sein Sohn hinein. Die beiden fast 80-jährigen Eltern mussten mit ihrem Enkel draußen warten. Die Wärter behaupteten, dass der Verwandtschaftsnachweis des betagten Paares abgelaufen sei.

Shi Yingji, der im Pekinger Stadtteil Yanqing lebt, berichtete seinem Sohn im Gefängnis Qianjin von Bluthochdruck, Leberschmerzen und erhöhten Transaminasenwerte, die auf eine Lebererkrankung hinweisen. Um welche Art Lebererkrankung es sich handele, habe das Gefängniskrankenhaus jedoch nicht gesagt.

Das Gefängnis Qianjin untersteht der Pekinger Gefängnisverwaltungsbehörde, befindet sich aber im Bezirk Ninghe in Tianjin. Die Wärter dort versuchen inhaftierte Praktizierende mit verschiedenen Mitteln dazu zu bringen, Falun Gong aufzugeben. Gefangene erhalten zusätzliche Anreize wie Haftverkürzung, damit sie Praktizierende foltern.

Der derzeitige Vize-Direktor Liu Guanghui erhielt seinen Posten wegen seines aktiven Beitrags an der Verfolgung in seinem früheren Amt. Er erfand eine Foltermethode, bei der Gefangene lange Zeit regungslos auf einem nur wenige Zentimeter hohen Plastikhocker sitzen müssen, was häufig zu offenen Wunden am Gesäß führt. Viele andere Gefängnisse in ganz China übernahmen diese Methode. Inzwischen wird sie in großem Umfang zur Misshandlung inhaftierter Falun-Gong-Praktizierender eingesetzt.

Auch andere Foltermethoden werden im Gefängnis Qianjin angewandt, wie Schläge, Elektroschocks, Schlafentzug, Aushungern lassen sowie die Verweigerung von Toilettenbesuchen. Neben der körperlichen Züchtigung müssen Praktizierende auch mentale Leiden erdulden. Sie werden gezwungen, Propaganda zu studieren, die Falun Gong verleumdet, und stehen unter ständigem Druck, damit sie ihrem Glauben abschwören.

Welcher Art von Misshandlungen Shi Yingji ausgesetzt ist, ist unklar. Aber seine rapide gesundheitliche Verschlechterung könnte ein Anzeichen von Folter sein.

Dreimal wegen seines Glaubens verurteilt

Im Jahr 1996 begann Shi Yingji mit seinem Vater, Shi Gehnshu, Falun Gong zu praktizieren. Nach Beginn der Verfolgung gerieten beide ins Visier der Behörden. Im Jahr 2002 verlor der Sohn seine Arbeit und wurde nach einer Festnahme im Jahr 2006 zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Vater erholte sich nicht von dem Schock. Im Oktober 2007 erlitt er einen Schlaganfall und war infolgedessen halbseitig gelähmt.

Im Jahr 2018 wurde der jüngere Shi Yingjie erneut verhaftet und 2020 zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Seine aktuelle vierjährige Haftstrafe, zu der er im Dezember 2023 verurteilt wurde, ist auf eine Festnahme am 11. Mai 2023 zurückzuführen. Im April 2024 wurde er ins Gefängnis Qianjin überführt. Vier Monate später erkrankte er und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Als seine Eltern ihn mit ihrem Enkel am 6. August besuchen wollten, wurde nur der Sohn von Shi Yingjie hereingelassen.

Weitere Einzelheiten zu aktueller und früherer Verfolgung sind den nachstehenden Berichten zu entnehmen.

Frühere Berichte:

Zwei Pekinger verlieren Berufung gegen unrechtmäßige Verurteilungen

Pekinger nach sechs Jahren Gefängnis und mehreren Verhaftungen erneut wegen seines Glaubens verurteilt