Verspätete Todesmeldung: 64-Jährige aus Peking stirbt fünf Monate nach gesetzwidriger Verurteilung

(Minghui.org) Eine 64-jährige Bewohnerin des Pekinger Bezirks Yanqing verstarb am 15. April 2023, fünf Monate nachdem sie wegen ihres Glaubens an Falun Dafa zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan (etwa 500 Euro) verurteilt worden war.

Yang Laixiao verstarb während ihres Hausarrests, da sie aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands infolge der langjährigen Verfolgung nicht mehr inhaftiert werden konnte. Die örtlichen Behörden versuchten mehrfach, sie wieder in Gewahrsam zu nehmen, doch wurde ihre Aufnahme wiederholt verweigert, nachdem sie die erforderliche ärztliche Untersuchung nicht bestanden hatte. Die unerbittlichen Schikanen verschlimmerten ihre ohnehin schon schwache Gesundheit und sie erlag schließlich ihrem Leiden.

Yangs Tod war der Höhepunkt der zwei Jahrzehnte andauernden Misshandlungen, denen sie wegen ihres Glaubens ausgesetzt war. Vor ihrem letzten Verfolgungsfall wurde sie am 23. Oktober 2001 zu 1,5 Jahren Zwangsarbeit und am 21. Dezember 2004 zu weiteren 2,5 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Ihr Mann, ein Nicht-Praktizierender, wurde beschuldigt, sie in ihrer Kultivierung unterstützt zu haben. Einmal wurde er von einem Beamten namens Jiang Shuliang geschlagen und am 10. November 2001 wegen „Behinderung der Polizei“ zu sechs Monaten Haft verurteilt. Er verlor seine Stelle in einem staatlichen Unternehmen und sah sich nach seiner Freilassung gezwungen, Gelegenheitsarbeiten zu verrichten. Außerdem musste er selbst in das Rentensystem einzahlen, da sein früherer Arbeitgeber die Beiträge eingestellt hatte.

Einzelheiten über die jüngste Verfolgung von Frau Yang

Am 27. Juni 2021 stand eine Gruppe Zivilpolizisten aus dem Bezirk Yanqing vor Yangs Wohnungstür und behauptete, sie seien von der örtlichen Abteilung für Krankheitsvorsorge. Ihr Mann glaubte ihnen und öffnete die Tür, woraufhin die schwarz gekleideten Polizisten mit Überwachungskameras in die Wohnung stürmten. Sie beschlagnahmten zwei Drucker, zwei Computer, Falun-Dafa-Bücher und andere Wertgegenstände.

Yang wurde in ihren Hausschuhen verhaftet und direkt in ein Krankenhaus gefahren, wo sie ärztlich untersucht wurde. Trotz eines Blutdruckwerts von über 200 mmHg (der Normalwert liegt bei 120 oder weniger) brachte die Polizei sie anschließend zum Verhör auf die Polizeistation in Nanhu. Kurz nach Mitternacht wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Changping überstellt und dort einer weiteren körperlichen Untersuchung unterzogen. Da ihr Blutdruck erneut hohe Werte anzeigte, weigerte sich die Haftanstalt, Yang aufzunehmen. Daraufhin brachte die Polizei sie auf das Polizeirevier des Bezirks Yanqing, wo sie die Dokumente für den Hausarrest bearbeiteten. Als sie Yang nach Hause fuhren, war es bereits zwei Uhr morgens am 28. Juni 2021.

Am 1. Dezember 2021 holten rund fünf Beamte der Polizeistation Baiquan Yang nach neun Uhr morgens von zu Hause ab. Sie hielten ihr einen Haftbefehl unter die Nase und erklärten, sie seien auf Anweisung des Bezirksgerichts Yanqing gekommen.

Nach einem Verhör auf der Polizeiwache wurde Yang zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Eine Röntgenaufnahme ergab mehrere Knochenbrüche. Sie erzählte, dass sie vor einiger Zeit gestürzt sei. Die Polizei brachte sie zu einem weiteren Verhör zurück zur Polizeiwache. Um 15.30 Uhr desselben Nachmittags wurde sie in die Haftanstalt des Bezirks Changping überstellt, die sie jedoch abwies, nachdem anlässlich einer Untersuchung noch mehr medizinische Probleme festgestellt worden waren.

Die Polizei brachte Yang dann zu einem weiteren Verhör auf das Polizeirevier des Bezirks Yanqing und verhängte anschließend einen sechsmonatigen Hausarrest gegen sie. Dann riefen sie ihren Mann an und forderten ihn auf, seine Frau abzuholen. Das Paar kehrte gegen 20.30 Uhr nach Hause zurück.

Nach fünf Monaten Hausarrest ordnete das Bezirksgericht Yanqing am 15. April 2022 einen erneuten Gewahrsam gegen Yang an. Die Haftanstalt des Bezirks Changping weigerte sich, sie aufzunehmen, nachdem sie die ärztliche Untersuchung nicht bestanden hatte. Sie wurde erneut unter Hausarrest gestellt.

Am 12. Mai 2022 beorderte das Gericht mehrere Richter und Beamte zu Yangs Wohnung, um eine Anhörung in ihrem Fall abzuhalten. Im Juli desselben Jahres versuchten sie erneut, sie zu inhaftieren, was jedoch aufgrund ihres schlechten Gesundheitszustands nicht zustande kam. Sie wurde erneut unter Hausarrest gestellt.

In der Nacht zum 1. November 2022 tauchten die Richter erneut in Yangs Wohnung auf. Sie waren in Begleitung von einem vom Gericht bestellten Anwalt und mehreren Beamten der Polizeistation Baiquan. Sie führten eine zweite Anhörung ihres Falles durch und drohten ihr mit einer Haftstrafe von ein bis zwei Jahren. Am nächsten Tag tauchten gegen 11.30 Uhr drei verschiedene Beamte auf und brachten sie zu einer körperlichen Untersuchung ins Krankenhaus. Danach brachten sie Yang zum Verhör zur Polizeibehörde des Bezirks Yanqing. Anschließend versuchten sie es bei der Haftanstalt des Bezirks Changping, die sich wiederum weigerte, sie aufzunehmen, nachdem ihre Untersuchung ergeben hatte, dass sie immer noch gesundheitliche Probleme hatte.

Yang wurde am 12. November 2022 zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 4.000 Yuan verurteilt. Ein Richter und der Beamte Li Dapeng der Polizeistation Baiquan brachten an diesem Tag eine Kopie des Urteils zu ihr nach Hause. Sie stellte fest, dass auf dem Urteil die Unterschriften des vorsitzenden Richters Zhang Zhixiang, der Richter Zheng Ran und Wang Li sowie des Gerichtsschreibers Ren Xiaoxue aufgeführt waren.