Korruption in China: Polizei erpresst sechsstellige Beträge von Falun-Dafa-Praktizierenden und deren Angehörigen
(Minghui.org) In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das chinesische kommunistische Regime mit allen möglichen Methoden versucht, Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben an Falun Dafa aufzugeben. Eine Strategie besteht darin, sie finanziell zu verfolgen – durch Verhängung hoher Geldstrafen, Aussetzung der Rente, die Beschlagnahme von Bargeld bei Hausdurchsuchungen sowie die Forderung von Zahlungen, um eine Freilassung oder Strafminderung zu erreichen.
Da es bei einigen dieser Transaktionen um hohe Geldbeträge ging, forderte die Polizei die Praktizierenden und ihre Angehörigen auf, die Zahlung in Bargeld zu leisten, um kein Aufsehen zu erregen.
Es folgen Fallbeispiele.
„Sie wollen die 20.000 Yuan immer noch zurück?“
Zhao Baolei ist Kleinunternehmer und lebt in der Stadt Qixia in der Provinz Shandong. Im Jahr 2017 reiste er in die Gemeinde Miaohou, um Informationsmaterialien über Falun Dafa zu verteilen. Er wurde festgenommen und in eine Haftanstalt gebracht.
Die Polizei forderte von seiner Familie eine Kaution von 20.000 Yuan (etwa 2.530 Euro). Später fragte Zhaos Schwester die Polizei, wann sie das Geld zurückgeben wolle. Der Polizeidirektor antwortete: „Sie wollen die 20.000 Yuan immer noch zurück?"
Familie zahlt 80.000 Yuan für Freilassung
Der 48-jährige Cheng Yufa, ein pensionierter Soldat aus der Stadt Handan in der Provinz Hebei, wurde am 17. April 2017 bei einer Straßenkontrolle angehalten. Die Polizei entdeckte Falun-Dafa-Materialien in seinem Auto und nahm ihn in Gewahrsam.
Seine Angehörigen, die selbst keine Praktizierende sind, nutzten ihre persönlichen Kontakte, um Chengs Freilassung zu erwirken. Sie luden die Beamten zum Essen ein. Zunächst verlangte die Polizei 50.000 Yuan (etwa 6.300 Euro), erhöhte die Summe aber später auf 80.000 Yuan (etwa 10.150 Euro). Nachdem der Betrag gezahlt worden war, erfolgte Chengs Freilassung.
Sohn zahlt 100.000 Yuan für Freilassung seiner Mutter
Am 28. Dezember 2017 wurde Zhou Houmei von über 20 Beamten der Staatssicherheit Tianjin und des Bezirks Wuqing sowie der Polizeiwache Douzhangzhuang festgenommen, als sie den Praktizierenden Gao Yuming besuchte. Ihr Sohn gab fast 100.000 Yuan (etwa 12.700 Euro) aus, um die Beamten zu bestechen. Letztlich wurde seine Mutter trotzdem zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
100.000 Yuan von Angehörigen erpresst
Am 15. Januar 2020 riefen Polizisten der Stadt Yangguang, Provinz Shanxi, und Gemeindemitarbeiter Guo Cuiyings Tochter Lian (Pseudonym) an. Sie solle zur Gemeinde Jiansanjiao kommen und ihre Mutter davon überzeugen, Falun Dafa aufzugeben. Dabei drohten sie ihr, dass die Ausbildung und Arbeitsplätze ihrer Kinder beeinträchtigt würden, falls ihre Mutter weiterhin Falun Dafa praktiziere.
Die Beamten erpressten 100.000 Yuan (etwa 12.700 Euro) von der Tochter. Für jedes Folgejahr stellten sie die Rückzahlung von 10.000 Yuan (etwa 1.270 Euro) in Aussicht, wenn ihre Mutter nicht verhaftet würde, weil sie mit den Leuten über Falun Dafa gesprochen hatte. Für den Fall einer Festnahme hingegen würden die 10.000 Yuan einbehalten, hieß es. Aufgrund des enormen Drucks ließ sich Lians Mann von ihr scheiden.
Mann zahlt 20.000 Yuan für Freilassung seiner Frau
Am 30. März 2020 wurde Feng Cuixia aus der Stadt Zhucheng in der Provinz Shandong festgenommen, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Als ihr Mann heimkam, durchsuchten Polizisten gerade die Wohnung. Er bemerkte blaue Flecken im Gesicht seiner Frau und fragte die Beamten nach dem Grund. Die Polizisten antworteten ausweichend, dass die Person, die Anzeige gegen seine Frau erstattet habe, sie verprügelt hätte.
Zunächst forderte die Polizei von Fengs Mann 50.000 Yuan (etwa 6.300 Euro) für ihre Freilassung, aber so viel Geld hatte er nicht. Als die Polizei am 2. April 2020 erneut bei ihm anrief, war nur noch von 20.000 Yuan (etwa 2.500 Euro) die Rede. Die Familie übergab das Geld, woraufhin Fengs Freilassung erfolgte.
„Zahlen Sie uns 240.000 Yuan und wir lassen ihn frei“
Liu Guohua aus der Stadt Chengdu in der Provinz Sichuan wurde am 12. Mai 2021 festgenommen. Daraufhin forderten Stasi-Beamte des Bezirks Xindu und Beamte der Polizeiwache Banzhuyuan von seiner Familie die Zahlung von 240.000 Yuan (etwa 30.500 Euro) für seine Freilassung.
Im Jahr 2019 verlangten Beamte der Polizeiwache Guihu in Chengdu von der Familie einer älteren Praktizierenden 60.000 Yuan (etwa 7.600 Euro) und versprachen im Gegenzug, sie freizulassen.
Ein Jahr später versuchten Beamte der Polizeiwache Guihu von der Familie von Wang Guohua für seine Freilassung Geld zu erpressen. Als sich seine Familie weigerte, wurde er zu drei Jahren Haft verurteilt.
Polizei fordert 100.000 Yuan für Freilassung anlässlich einer Beerdigung
Am 18. Oktober 2021 wurde Xuan Lifen aus der Stadt Tangshan, Provinz Hebei festgenommen. Als ein betagtes Familienmitglied starb, forderte die Familie Xuans Freilassung, damit sie an der Beerdigung teilnehmen konnte. Ein Polizist sagte: „Zahlen Sie uns 100.000 Yuan (etwa 12.700 Euro) und ich werde sie freilassen.“ Die Familie musste die Beerdigung um zwölf Tage verschieben, bis Xuan ihre Haftstrafe verbüßt hatte.
Polizei verlangt 50.000 Yuan
Am 1. November 2023 wurden Xi Baohua und Wang Yuehua aus der Stadt Zhengzhou, Provinz Henan verhaftet. Die Polizei forderte von den Familien der beiden Frauen die Zahlung von jeweils 50.000 Yuan (etwa 6.300 Euro) für ihre Freilassung.
„Nur Bargeld, keine Überweisungen“
Am 13. November 2021 suchten vier Praktizierende ein Volksfest auf, um mit Besuchern über Falun Dafa zu sprechen. Bei ihnen handelte es sich um drei Frauen – Chen Wanqiu, Wang Xiuxia, Wang Yali – und einen Mann, den 55-jährigen Zhen Guangtian. Nachdem jemand sie angezeigt hatte, erfolgte ihre Verhaftung. Zhen wurde gezwungen, 20.000 Yuan zu zahlen – davon 10.000 Yuan als Kaution und weitere 10.000 Yuan ohne Beleg. Die Polizei verlangte ausdrücklich Bargeld und weigerte sich, eine Überweisung anzunehmen.
„Zahlen Sie 50.000 bis 70.000 Yuan in einem Monat, oder sie bekommt drei bis sieben Jahre“
Am 5. Januar 2022 wurde die Festnahme von Lin Guolan aus der Stadt Tonghua, Provinz Jilin, offiziell genehmigt. Nachdem die Polizei ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Kreises Liuhe weitergeleitet hatte, forderte sie die Familie zur Zahlung von 50.000 bis 70.000 Yuan (6.300 bis 8.900 Euro) auf. Im Gegenzug sollte Lin freigelassen werden. Für den Fall, dass das Geld nicht innerhalb eines Monats gezahlt würde, kündigten die Beamten eine Gefängnisstrafe von drei bis sieben Jahren an. Ob eine Zahlung erfolgt ist, ist nicht bekannt. Lin wurde später zu drei Jahren verurteilt und Anfang September 2022 in das Frauengefängnis Jilin überführt.
Familie zur Zahlung von 10.000 Yuan gedrängt
Am 12. August 2022 gegen 20.00 Uhr wurde Sun Fengqin von mehreren Beamten der Polizeiwache Xinghua im Bezirk Changyu zu Hause festgenommen und ihre Wohnung durchsucht. Die Polizei beschlagnahmte alle ihre Falun-Dafa-Bücher sowie Banknoten im Wert von 2.300 Yuan (etwa 300 Euro).
Drei Tage wurde Sun auf der Polizeiwache festgehalten. Ihre Familie wurde dazu gedrängt, 10.000 Yuan (etwa 1.300 Euro) zu zahlen, um ihre Freilassung auf Kaution zu bewirken.
Angehörige zur Zahlung von 200.000 Yuan aufgefordert
Im November 2022 wurde Zhang Yuhong aus der Stadt Fuxin, Provinz Liaoning, aus ihrer vierjährigen Haftstrafe als Invalide entlassen. Sie war im Gefängnis wegen ihres Glaubens an Falun Dafa gefoltert worden, sodass sie einen Schlaganfall erlitten hatte.
Als das Frauengefängnis der Provinz Liaoning ihren Sohn aufforderte, sie abzuholen, weigerte er sich. Er bestand darauf, dass das Gefängnis für ihren Zustand haftet. Daraufhin ließ die Gefängnisverwaltung Zhang in ein Pflegeheim bringen und versuchte, ihren Sohn zu verklagen. Er habe seine Mutter im Stich gelassen, hieß es.
Zuvor hatte sich das Gefängnis im Jahr 2021 geweigert, Zhang Haftverschonung zu gewähren. Stattdessen forderte das Gefängnis von ihrer Familie 200.000 Yuan (etwa 25.400 Euro) für die Freilassung. Da sie diesen Betrag nicht aufbringen konnte, blieb die Praktizierende in Haft.
„Nur Bargeld, WeChat-Zahlung nicht erlaubt!“
Am 12. August 2023 um 13.00 Uhr suchten mehrere Beamte unter Leitung von Du Zhiquo dem Polizeichef der Stadt Sanchahe, die Wohnung von Wang Yan im East Village Nr.9 auf. Sie durchsuchten die Zimmer und beschlagnahmten ein Foto des Begründers von Falun Dafa sowie ein Liederbuch. Als Wang und ihr Sohn versuchten, die Beamten aufzuhalten, wurde sie beide zur Polizeiwache gebracht.
Am späten Nachmittag kam Wangs Mann mit weiteren Verwandten zur Polizei, um die Freilassung von Frau und Sohn zu fordern. Der Polizeichef forderte zunächst die Zahlung von 100.000 Yuan (etwa 12.700 Euro), die schließlich auf 30.000 Yuan (etwa 3.800 Euro) heruntergehandelt wurde. Die Zahlung sollte in Bar und nicht per WeChat (eine in China beliebte Zahlungsmethode) erfolgen. Nach der beleglosen Zahlung des Betrages wurde der Sohn gegen 21.00 Uhr freigelassen. Wang hingegen blieb weitere fünf Tage in Gewahrsam.
„Zahlen Sie 30.000 Yuan, um die Freilassung Ihres Sohnes zu sichern“
Am 12. April 2021 verhafteten Beamte der Polizei der Stadt Yinchuan in der Autonomen Region Ningxia Hui den Sohn der 75-jährigen Wang Juxiang. Der Familie wurde mitgeteilt, sie könnte 30.000 Yuan für seine Freilassung zahlen. Zwei Tage lang versuchten die Angehörigen, diesen Betrag aufzubringen.
Die Polizei behauptete, der Sohn sei verhaftet worden, weil gegen seine Mutter eine Anzeige vorliege. Sie hätte mit anderen über Falun Dafa gesprochen. Warum Wangs Sohn dafür zur Rechenschaft gezogen wurde, ist unklar. Er ist kein Praktizierender.
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