Der Blick nach innen während einer Drangsal

(Minghui.org) Es ist schon einige Zeit her, dass mein Körper die ersten Krankheitssymptome zeigte. Während des Erfahrungsaustausches nach dem Fa-Lernen in der Gruppe kam mir ein Gedanke in den Sinn: „Es ist zu schwierig, eine Praktizierende zu sein, die sich wirklich kultiviert.“ Ich teilte diesen Gedanken den anderen Praktizierenden mit. Sie wiesen mich darauf hin, dass dieser Gedanke nicht von meinem wahren Selbst stamme und ich ihn deshalb nicht anerkennen dürfe. Nachdem ich mir die Ansichten der anderen Praktizierenden angehört und Ermutigung durch sie erhalten hatte, konnte ich mich allmählich von diesen negativen Gedanken befreien. Der Austausch hat mir zu einem neuen Verständnis in Bezug auf mein Krankheitskarma verholfen: Die Symptome waren aufgetaucht, weil ich mich nicht gründlich kultiviert hatte. Da gewann ich den aufrichtigen Gedanken: „Ich will eine Dafa-Jüngerin werden, die sich wirklich und konsequent kultiviert.“

Um meine aufrichtigen Gedanken zu stärken, beschloss ich aufzuschreiben, wie sich mein Verständnis in Bezug auf die Drangsal, in der ich mich befand, entwickelt hatte. Während ich schrieb, sah ich, dass ich mich anfangs in einem Feld befand, das mit einer Art grauer, verschwommener Materie gefüllt war, die aus Anschauungen, Karma, Anhaftungen und der dämonischen Natur bestand. Durch diese Materie verlor ich meine aufrichtigen Gedanken. Ich erkannte, dass ich wirklich zurückgefallen war und dass ich nach innen schauen und mich wieder ernsthaft kultivieren musste. Dazu brauchte ich den Austausch von Kultivierungserfahrungen mit den anderen Praktizierenden und ihre Hilfe.

Ich vertraute Meiling meine Gedanken an und sie lud mich sofort zu sich nach Hause ein. Auf meine Befürchtung, ich könne ihr lästig sein, antwortete sie: „Mach dir keine Sorgen, es geht hier um Kultivierung.“ Als sie das sagte, verschwand der Druck in meinem Kopf und ich beschloss, mit zu ihr zu gehen.

In dieser Nacht hatte ich so starke Schmerzen, dass ich nicht schlafen konnte. Meiling schlug vor, das Fa zu rezitieren, was ich dann auch tat. An welche Passagen ich mich auch immer erinnern konnte, ich blieb hartnäckig dabei und nach und nach verschwanden die Schmerzen.

Am nächsten Morgen erzählte mir Meiling von ihren Erfahrungen bei der Kultivierung. Dadurch erinnerte ich mich an ein sehr schmerzhaftes Erlebnis, das ich mit einem anderen Praktizierenden gemacht hatte. Mir liefen bei dieser Erinnerung die Tränen übers Gesicht. Ich konnte noch immer nicht verstehen, warum dieser Praktizierende mich so behandelt hatte. Aus meiner Erzählung konnte Meiling erkennen, zu welcher Art meine Probleme gehörten. Sie machte mir klar, dass ich in der Vergangenheit die Schwierigkeiten bei der Kultivierung lediglich von der menschlichen Ebene aus betrachtet hatte. Bei diesen Worten hatte ich die Empfindung, dass sich mein Horizont erweiterte. Durch diesen Austausch mit Meiling erkannte ich meine Anhaftungen: Hassgefühle und meine Neigung zu jammern. Beim Fa-Lernen erkannte ich folgende Grundsätze: Ich lernte, dass ich Schwierigkeiten und das Verharren auf der menschlichen Ebene überwinden kann, wenn ich dem Maßstab des Dafa folge und die Probleme auf der Grundlage des Fa betrachte.

Während des Fa-Lernens schwankte ich vor Schmerzen nach links und rechts schwanken, so dass ich nicht mehr ruhig sitzen konnte. Da erinnerte ich mich an die folgenden Worte des Meisters:

„Die menschlichen Empfindungen sind nichts, deshalb soll man sich nicht nach Empfindungen kultivieren.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 214)

Ich beschloss, meinen Empfindungen nicht mehr zu folgen, und hörte mit dem Schwanken auf. Da ließ der Schmerz nach.

Meiling ermutigte mich, das Fa weiter zu lernen. Während ich weiterlas, manifestierten sich die Maßstäbe und meine Tränen flossen, ohne dass ich es merkte. Ich spürte die Barmherzigkeit des Meisters und der Schmerz in meinem Körper verschwand. Obwohl dieser Zustand nur etwas mehr als zehn Minuten anhielt, hatte ich so etwas noch nie erlebt, seit das Krankheitskarma begonnen hatte. Ich erlebte buchstäblich die Worte des Meisters:

„Die sich wirklich Kultivierenden haben keine Krankheiten […]“(Erläuterung des Fa für die Falun-Dafa-Betreuer in Changchun, 18.09.1994)

Nach dem Aufstehen am folgenden Morgen fuhr Meiling fort, sich mit mir über ihre Erfahrungen bei der Kultivierung auszutauschen. Sie wies mich auf die Probleme hin, die sie bei mir sah, und zeigte mir Abschnitte des Fa, die sich auf diese Probleme bezogen. Nachdem ich die Abschnitte gelesen hatte, wurden mir die Grundsätze wieder vor Augen geführt und ich sah, dass ich bei der Kultivierung nach außen geschaut hatte, ja, dass ich mich wirklich schlecht kultiviert hatte. Ich hatte mich zwar die ganze Zeit über im Dafa kultiviert, aber die wahre Bedeutung der Kultivierung nicht erkannt und keinen Wert darauf gelegt, nach innen zu schauen. Ich hatte nur  auf der oberflächlichen, physischen Ebene getan, was Dafa-Praktizierenden tun sollen, hatte mich aber nicht dabei kultiviert.

Ich spürte, dass ich gerade erst anfing, mich zu kultivieren und beschloss, das Nach-innen-Schauen als eine Form der Verantwortung zu betrachten. Die Ursache für mein Krankheitskarma lag darin, dass ich mir über das Fa nicht im Klaren war und bei der Kultivierung keinen aufrichtigen Weg gegangen war.

Später an diesem Morgen behandelte mich Meiling plötzlich streng, als ob sie auf mich wütend wäre. Sie sagte sogar, dass sie nicht mehr für mich kochen wolle, briet mir jedoch trotzdem zwei Eier. Während ich aß, dachte ich über diese Sache nach und erkannte, dass ich in ihr Haus gekommen war, um mich zu kultivieren und nicht, um mich zu vergnügen, und ich verstand, dass es der Meister war, der mich durch Meiling daran erinnerte.

Durch Hinweise des Meisters erkannte ich noch einmal meine Anhaftung an Bequemlichkeit. Die anderen Praktizierenden hatten mich alle wie eine Patientin behandelt und ich hatte das mit Freuden angenommen. Diese Anhaftung hatte mich in Schwierigkeiten gebracht. Nun wurde mir bewusst, wie gefährlich es sein kann, wenn wir bei der Kultivierung keinen aufrichtigen Weg einschlagen. Es war der Meister, der das Verhalten einer Praktizierenden nutzte, damit ich meine eigenen Fehler korrigieren konnte.

Als ich an diesem Abend den Text eines Liedes hörte, das von einem Dafa-Praktizierenden geschrieben worden war, sah ich wieder einmal, wie weit ich bei der Kultivierung hinter den anderen Praktizierenden zurückgeblieben war, und mir kamen erneut die Tränen. Meiling gab mir Artikel über Kultivierungserfahrungen auf Minghui.org zu lesen. Dadurch verstand ich die Barmherzigkeit des Meisters, die Dringlichkeit der Kultivierung und wie sehr ich diese Gelegenheit zur Kultivierung schätzen sollte. Mein leeres Herz füllte sich.

Am nächsten Tag, als wir in der Gruppe das Fa lernten, spürte ich, wie der Schmerz des Krankheitskarmas allmählich verschwand. Ich erlebte direkt, wie wichtig es ist, das Fa zu lernen, und verstand, dass ich damit nicht mehr aufhören durfte, wenn ich auf meinem Kultivierungsweg gut vorankommen wollte. Das Fa gut zu lernen, ist das Wichtigste.

Es darf keine Barrieren zwischen den Mitpraktizierenden geben und ich darf die Mitpraktizierenden nicht mit meinen menschlichen Anhaftungen betrachten. Wenn es zu Konflikten kommt, sollte ich meine Mitpraktizierenden nicht wie Feinde behandeln, sondern in mich gehen und mich freiwillig von diesen Hindernissen lösen, damit wir einen Körper bilden können.

Ich danke Ihnen, Meister! Danke, Mitpraktizierende!