An die jungen Praktizierenden im Westen
(Minghui.org) Letzte Nacht konnte ich nicht einschlafen, weil meine Gedanken mit glücklichen Kindheitserinnerungen gefüllt waren. Ich erinnere mich, wie ich einmal die Woche zur Minghui-Schule ging, während die Erwachsenen in der Schulkantine das Fa lernten. Ich erinnere mich daran, wie wir zu Paraden, Kundgebungen und Mahnwachen nach Washington, D.C. fuhren. Meine Freunde und ich liefen dort fröhlich auf der National Mall herum und verteilten Flugblätter über Falun Dafa an die Passanten.
Ein Mädchen war einige Jahre jünger als ich; wir sahen uns nur bei diesen Veranstaltungen. Sie war treuherzig und heiter. Sie lebte in einer weit entfernten Stadt, aber wir Kinder fanden immer zueinander, da es nur wenige von uns gab. Als wir später Teenager wurden, bemerkte ich, dass sie sehr gewachsen war und zu viel Make-up trug, wie es viele junge Frauen tun. Ich lachte, war aber auch traurig über diesen Verlust der Unschuld.
Ich gehe jetzt auf die 30 zu und habe die meisten meiner Freunde aus der Minghui-Schule seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Einige von ihnen und ihre Geschwister praktizieren nicht mehr. Das ist nichts Neues, aber durch die jüngsten Angriffe eines westlichen Medienunternehmens scheint es, dass ein paar unserer alten Freunde zu Gegnern geworden sind. Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) will uns spalten.
Ich werde bald in dem Alter sein, in dem meine Eltern waren, als die Verfolgung begann. Die Jahrzehnte markieren eine ganze Generation der Verfolgung. Gestern Abend, als ich im Bett lag, rührten mich diese Erinnerungen fast zu Tränen, als ich über den Verlust der Unschuld meiner Kindheit, die Opfer anderer und die Herausforderungen, die vor mir liegen, nachdachte.
Mit dem Eintritt ins Erwachsenenalter wurde ich Teil der Gesellschaft und kämpfte mit verschiedenen Bindungen. Manchmal habe ich sie überwunden, aber manchmal haben sie gesiegt und ich war traurig. Ich bin entschlossen, nach innen zu schauen und sie abzubauen.
Da wir in der westlichen Gesellschaft und nicht in China leben, war es leicht, sich zu entspannen und wohlzufühlen. Aber jetzt hat die KPCh die Verfolgung auf die westlichen Länder ausgedehnt und zerstört diesen trügerischen Komfort, während sie uns hier angreift. Manche sagen, dass Falun Dafa und die Praktizierenden nicht viele Verbündete im Westen hätten, weil es „schwerfällig“ sei und „im Takt seiner eigenen Trommel“ marschiere. Wenn ich höre, wie die Generation meiner Eltern in gebrochenem Englisch spricht, verstehe ich das.
In all den Jahren, in denen wir Kinder so sorglos vor den chinesischen Botschaften spielten, bemühten sich unsere Eltern um Gerechtigkeit für die Verfolgten in China. Unsere Eltern waren nicht perfekt, aber wie sollten sie auch? Sie waren Einwanderer in einem ihnen unbekannten Land. Als Praktizierende haben sie immer noch damit zu kämpfen, sich zu kultivieren und gleichzeitig die Verantwortung zu übernehmen, der westlichen Gesellschaft die wahren Umstände zu erklären.
Aber ich bin Amerikanerin und dies ist meine Heimat. Amerika wurde als ein Ort der Religionsfreiheit und der Flucht vor Verfolgung erschaffen. Es ist ein großartiges Land, das auf aufrechten Prinzipien beruht und nicht auf Blutvergießen. Das Böse kann sich hier nicht durchsetzen.
Erst jetzt kann ich mir den Kummer meiner Eltern vorstellen, als sie mit ansehen mussten, wie das Böse in das Land ihrer Kindheit eindrang. Erst jetzt als Erwachsene sehe ich, welche Opfer sie gebracht haben.
Ich habe den Eindruck, dass wir jungen Praktizierenden zwar stärker in diese Gesellschaft integriert sind, aber weniger Kontakt zueinander haben. Ich ahne, wie einsam sich viele fühlen. Ich weiß nicht, mit wem ich diese Gedanken teilen kann, deshalb habe ich sie aufgeschrieben, in der Hoffnung, andere zu ermutigen – sowohl meine Generation als auch die vorherige.
Wenn ich meine Eltern anschaue, sehe ich, dass sie entschlossen und fähig sind. Aber sie sind nicht mehr jung und ich weiß, dass sie müde sein müssen. Angesichts der jüngsten Angriffe durch westliche Medien weiß ich, dass viele entmutigt sind. Aber wenn ich das Fa lese, fühle ich mich gestärkt und optimistisch.
„Klar bleiben
Dafa-Jünger, Tränen fortwischenSatan-Dämonen, alle zerbrechenWahrheit erklären, aufrichtige Gedanken aussendenLügen aufdecken, morsche Gespenster beseitigen“(Klar bleiben, 01.09.2002, in: Hong Yin II)
Wenn wir darüber nachdenken, dann sind diese jüngsten Angriffe nur die letzte Reaktion der KPCh auf den enormen Erfolg von Shen Yun. Unsere Kindheit liegt hinter uns. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir jungen Praktizierenden unsere historische Verantwortung wahrnehmen und gemeinsam vorwärtsgehen.
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