(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, verehrter Meister! Seid gegrüßt, Praktizierende!
Vor der COVID-19-Pandemie hatte ich ein kleines Geschäft und verkaufte Handtaschen, Schmuck und Kleidung. Ich war überrascht, dass etwa 70 Prozent meiner Kunden den Preis nicht akzeptierten und feilschen wollten. Einige Kunden feilschten sogar vor anderen, was mich in ein Dilemma brachte.
Ich begann mich zu fragen, ob mir dadurch gezeigt werden sollte, dass ich ein Problem mit meiner Kultivierung hatte. Die anderen Ladenbesitzer erklärten mir, dass Feilschen normal sei. Ich fragte mich, was ich tun sollte: Wäre es nicht unfair gegenüber denjenigen, die die Ware zum ursprünglichen Preis gekauft hatten, wenn ich später den Preis änderte? Aber wenn ich an meinem Preis festhielt, würde das die Leute nicht vom Kauf abhalten?
Ich beschloss, den ursprünglichen Preis beizubehalten. In den darauffolgenden Tagen versuchte keiner meiner Kunden mehr zu feilschen. Möglicherweise wurden sie durch meine aufrichtigen Gedanken gelenkt? Sobald ich mich jedoch entspannte, begannen die Leute wieder mit dem Feilschen.
Das erschöpfte mich und ich hatte den Eindruck, dass ich dem zu viel Aufmerksamkeit widmete.
Eine ältere Frau, die zu meinen Stammkunden gehörte, erzählte mir, dass sie seit Jahren Kleidung bei einer Nachbarin kaufe, dort aber nur einen kleinen Rabatt bekomme. Ich riet ihr, sich nicht zu beschweren und die Sache lockerer zu sehen. Aber ich fragte mich, ob sie hinter meinem Rücken auch über mich schimpfte.
Durch den Umgang mit Menschen in diesem Umfeld gewann ich ein tieferes Verständnis für menschliche Gefühle und Gedanken.
Es ist, wie der Meister sagt:
„Außerdem nehmen die Menschen sich selbst zum Maßstab, mit dem die Menschen das Gute und das Schlechte beurteilen: ,Wenn er gut zu mir ist, dann sage ich, dass er gut ist; wenn etwas vorteilhaft für mich ist, dann sage ich, dass es gut ist‘.“ (Keine Vorführungen bei der Erlösung der Menschen und Erklärung des Fa, 06.03.2008, in: Zhuan Falun – Band II)
Einige der Kunden versuchten nicht zu handeln. Meinen Stammkunden gewährte ich einen Rabatt, um ihnen für ihre Treue zu danken. Wenn es sich nicht um Stammkunden handelte, gewährte ich keinen Rabatt, ganz im Sinne der Lehre des Meisters „ohne Verlust, kein Gewinn“. Wenn ein Kunde trotzdem feilschte, würde er unlauter handeln, einen Gewinn erzielen und mir Tugend geben. Wenn der Kunde auf das Feilschen verzichtet, bliebe er mir nichts schuldig.
Meine menschlichen Anhaftungen zeigten sich dadurch, dass ich Kunden, die nett mit mir sprachen, oft einen Preisnachlass gewährte, solange der von ihnen verlangte Betrag nicht unter meinem Limit lag. Aber manche Leute taten so, als ob ich ihnen etwas schulden würde und sagten, sie würden nur kaufen, wenn ich einen Preisnachlass gewährte.
Nachdem mir das einige Male passiert war, wusste ich, dass dies meine menschliche Anhaftung an das Bedürfnis, Nettigkeiten zu hören, aufzeigte, aber auch meinen Ärger, wenn ich mich beleidigt fühlte. Aus der Sicht des Fa hatte ich dieser Person vielleicht in einem anderen Leben Schaden zugefügt und sie wollte es mir jetzt heimzahlen. Bot man mir da nicht die Möglichkeit, mich zu kultivieren? Viele gewöhnliche Menschen leben in Täuschung, deshalb sollte ich barmherzig zu ihnen sein.
Mehrere Kunden beklagten sich bei mir über ihre Probleme, da begann ich mich zu fragen, ob ich womöglich einen ähnlichen Eigensinn hatte. Doch mir fiel nichts auf; manche Anhaftungen sind so tief verborgen, dass wir sie nicht mehr sehen. Gemäß dem Fa ist nichts, was den Praktizierenden begegnet, Zufall. Als ich über mich selbst nachdachte, stellte ich fest, dass ich Anhaftungen hatte, die durch die Kultur der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), in der ich aufgewachsen war, verursacht wurden.
Bei meiner Arbeit hatte ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun, und ich nutzte jede Gelegenheit, sie über die wahren Umstände aufzuklären und ihnen Informationsbroschüren mitzugeben. Manchmal schenkte ich meinen Kunden auch kleine Lotusblumen. Viele Menschen wissen immer noch nicht, warum die KPCh Falun Dafa verfolgt, und ich spreche das Thema normalerweise auf freundliche Art an. Die meisten Kunden akzeptierten, was ich sagte, aber einige wenige weigerten sich zuzuhören. Ein Kunde sagte: „Ah, Sie sind eine Falun-Dafa-Praktizierende, deswegen werde ich nicht bei Ihnen kaufen.“ Ich blieb völlig ungerührt.
Eine ältere Dame hatte einen Schlaganfall und wollte einen Schonbezug für den Sitz ihres Elektrorollers kaufen. Der Bezug war zu groß, und so schlug ich ihr vor, ihn von einer Schneiderin ändern zu lassen. Aber sie fand das zu kompliziert und bat mich, ihr zu helfen. Ich verhandelte mit der Dame von nebenan, die Taschen repariert, über die Änderung des Bezuges. Wir einigten uns auf die Gebühr, ich gab ihr die Maße des Sitzes und stellte das Gummiband kostenlos zur Verfügung.
Ich war überzeugt, mein Bestes getan zu haben, aber als die Dame ihren Bezug abholen wollte, beschwerte sie sich über die hohe Änderungsgebühr und unterstellte sogar, ich hätte die Rechnung aufgebläht. Das machte mich traurig und wütend – meine Bemühungen waren nicht gewürdigt worden. Später beruhigte ich mich und überlegte, was ich falsch gemacht hatte. Das Problem waren die Kosten für die Änderung, ich hätte die Kundin und die Näherin direkt miteinander verhandeln lassen sollen, anstatt die Entscheidung zu treffen. Obwohl ich den Preis für angemessen hielt, hätte meine Kundin ihn vielleicht abgelehnt. So wurde mir eine sehr wichtige Tatsache bewusst: Wenn man gute Taten vollbringen will, muss man auch auf den Prozess achten, also so vorgehen, dass die Belange aller Parteien berücksichtigt werden. Mit dieser Erkenntnis konnte ich meine negativen Gedanken gegenüber der Kundin loslassen.
In diesem Jahr schloss ich mein Geschäft. Ein paar Wochen vor der Schließung kam eine ältere Frau, um Kleidung zu kaufen. Ich klärte sie auf über die Verfolgung und gab ihr ein paar Flyer zur weiteren Information. Da berichtete sie mir, dass sie sich aus irgendeinem Grund veranlasst fühlte, bei mir Kleidung zu kaufen. Jahrelang habe sie nie daran gedacht, in irgendwelchen Geschäften Kleidung zu kaufen, aber ganz plötzlich habe sie den Drang verspürt, in meinen Laden zu kommen. Ich fand es verblüffend, das zu hören, aber dann war ich sicher, dass sie zu mir geführt worden war, um etwas über Dafa zu erfahren.
Bevor ich zu praktizieren begann, hielt ich mich für einen starken und mutigen Menschen. Nachdem ich angefangen hatte, mich zu kultivieren, entdeckte ich, dass ich die Angewohnheit hatte, Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Wenn es bei der Arbeit viel Druck gab, dachte ich daran, aufzuhören. Es war schwer für mich, diesen Widerspruch in meiner Persönlichkeit zu verstehen. Ich entdeckte auch, dass ich Schwierigkeiten hatte, mich an schmerzhafte Ereignisse aus meiner Vergangenheit zu erinnern.
Nachdem ich mein Geschäft geschlossen hatte, erhielt ich das Angebot für eine dreimonatige Teilzeitbeschäftigung. Ich hatte am Telefon mit Menschen zu tun, das unterschied sich sehr von meiner vorherigen Tätigkeit, mir fehlte dafür jegliche Erfahrung. Nur wenige Angestellte konnten Chinesisch sprechen, deshalb wollte man mich für diese Stelle gewinnen.
Dieser Heimarbeitsplatz ermöglichte es mir, flexibel zu arbeiten. Am Anfang hatte ich große Angst, die sich in Übelkeit, Blähungen und Herzrasen äußerte. Ich sandte aufrichtige Gedanken aus, bis ich mich beruhigt hatte und meine Symptome verschwanden. Meine Angst verschwand, sobald ich anfing zu telefonieren, aber am nächsten Tag war sie wieder da. Das wiederholte sich, daher blickte ich nach innen, während ich immer wieder den Vortrag des Meisters „Je näher dem Ende, desto fleißiger vorankommen“ las.
Als ich 13 war, lebte ich in einem Internat. Durch den starken Druck, beim Lernen hervorragende Leistungen zu erbringen, begann sich meine Gesundheit zu verschlechtern. Ich war gezwungen, viele Schwierigkeiten allein zu bewältigen und zu ertragen. Als ich älter wurde, erkannte ich, dass diese von der KPCh geprägte Gesellschaft die Schüler dazu zwang, ihr familiäres Umfeld schon in jungen Jahren zu verlassen, und dass sie ein Bildungsmodell verfolgte, bei dem nur die schulischen Leistungen zählen. Die Kinder trugen unbewusst Schmerz und Angst in sich. Sogar meine selbst empfundene Stärke und Tapferkeit kamen zustande, weil ich keine Wahl hatte. Als ich selbst entscheiden durfte, wollte ich aufgrund meiner Angst und meines Schmerzes gehen, aber ich vergaß, was meinen Schmerz verursacht hatte. Dieser Schutzmechanismus hinderte mich daran, mich an meine schmerzhaften Erfahrungen zu erinnern.
Ich spürte, dass der Meister mir sagen wollte, dass ich mich diesem Schmerz stellen musste. Ich beruhigte mich und versuchte, mir diese schmerzhaften und beängstigenden Erinnerungen ins Gedächtnis zu rufen, indem ich mir sagte, dass ich keine Angst haben musste und dass alles in der Vergangenheit lag.
Nachdem ich das getan hatte, stellte ich fest, dass sich mein Herz weitete, und ich stellte mich meinem vergangenen Schmerz, meinem Kummer, meiner Hilflosigkeit, meiner Angst und anderen schlechten Gefühlen. Ich erkannte die Bedeutung hinter dem, was der Meister in seinem Artikel „Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen“ sagte.
Der Meister sagte auch:
„Je mehr ihr den Schwierigkeiten Aufmerksamkeit schenkt, desto schwieriger wird die Sache. Denn die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen, die Sache wird einfach noch schwieriger. Der Spruch ‚Die Erscheinung resultiert aus dem eigenen Herzen‘ hat noch diese Bedeutung. Denn du hast die Schwierigkeiten höher bewertet und dich niedriger eingeschätzt.“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)
Meine irrationale Angst wurde schwächer, und ich war in der Lage, meine verborgenen Anhaftungen, wie das Streben nach Ruhm und meine Eitelkeit klar zu erkennen.
Durch meine anhaltende Angst war ich ständig wachsam und nervös gewesen. Die Veränderungen in der Welt hatten bewirkt, dass meine Angst wuchs. Nachdem ich das erkannt hatte, begann ich, meine Denkweise zu korrigieren, und ließ mich nicht mehr von äußeren Einflüssen leiten.
Um Stress abzubauen, überfressen sich manche Menschen oder gehen auf Shoppingtour. Ich sah mir Videos an, obwohl ich wusste, dass ich das nicht tun sollte. Während des Schauens schmolzen meine Sorgen dahin und ich genoss ein kurzes Gefühl der Entspannung. Nach der Arbeit, wenn ich müde war, wollte ich Videos schauen, um mich zu entspannen. Danach fühlte ich mich als wäre mein Körper von einer unsichtbaren Substanz umhüllt, die mich bedrückte. Sie fühlte sich schwach und kalt an, und mir war, als steuerte ich auf eine Krise zu. Schnell machte ich die Übungen und entschuldigte mich ständig beim Meister. Ich hasste mich dafür, dass ich seine Erwartungen nicht erfüllt hatte, gleichzeitig spürte ich Hilflosigkeit und eine Unfähigkeit, diese Anhaftung zu beseitigen. Mein Verlangen schien für mich unkontrollierbar zu sein. Wenn ich die Übungen beendet hatte, brach mir der kalte Schweiß aus, aber mein Körper kehrte zur Normalität zurück.
Ich konnte nicht aufhören, mir Videos anzusehen. Meine früheren Versuche hatten dazu beigetragen, meine verschiedenen menschlichen Anhaftungen wie Neugier und den Wunsch, der Realität zu entkommen, zu entlarven. Ich redete mir auch immer wieder ein, dass der Wunsch, mir Videos anzuschauen, von äußeren Einflüssen herrührte und mein Hauptbewusstsein wach bleiben musste, um diesen Wunsch abzuwehren. Doch egal, was ich tat, ich wollte Videos sehen. Vielleicht, weil ich mich von dieser schlechten Angewohnheit befreien wollte, vielleicht aber auch, weil ich den Punkt erreicht hatte, an dem es notwendig war, diese Anhaftung zu beseitigen. Eines Tages, als ich das Fa lernte, stieß ich auf den Abschnitt im Zhuan Falun, in dem es darum ging, mit dem Rauchen aufzuhören und hatte plötzlich eine Erleuchtung: Wenn ich das Wort Rauchen durch den Ausdruck Ansehen von Videos ersetzen würde, beschriebe das meinen gegenwärtigen Zustand: Der Grund für meine Anhaftung war der Wunsch nach Entspannung.
Wie der Meister sagte:
„Ich rate euch: Wenn du dich wirklich kultivieren willst, dann hör jetzt mit dem Rauchen auf. Du kannst garantiert damit aufhören.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 349)
Ich wusste, dass ich endlich aufhören musste. Danach spürte ich, wie mein Interesse an Videos nachließ, mein Drang war verschwunden. Ich erkannte, dass mein Zeitvertreib, Videos anzuschauen, dem Wunsch entsprungen war, nicht über Unbehagen oder Schmerzen nachzudenken.
Wenn ich über die vergangenen drei Monate nachdenke, bin ich dem Meister für seine sorgfältigen Arrangements dankbar. Durch meine neue Arbeit konnte ich mich meinen Ängsten stellen und das half mir, schlechte Gewohnheiten loszuwerden.
Ich bin dem Meister und Dafa dankbar, dass sie mich von meiner Anhaftung an Ruhm, Gewinn und menschliche Gefühle weggeführt haben. Der Meister half mir, meine dämonische Seite zu entfernen und meine Buddha-Natur zu nähren.