Erinnerung an die Ernsthaftigkeit der Ehe
(Minghui.org) Da die moralischen Maßstäbe in der heutigen Gesellschaft immer weiter sinken, sind Scheidungen in den letzten Jahren immer häufiger geworden. Die Menschen sind im Allgemeinen nicht darüber erstaunt, wenn dies geschieht. Manche denken, wenn ein Paar nicht miteinander auskommt, kann es sich genauso gut trennen. Im Allgemeinen sieht man Scheidung und erneute Eheschließung als etwas an, das dem Einzelnen freistehen sollte – es sei sein „Privatleben“.
Der Umstand, dass die Menschen nicht mehr mit der richtigen Einstellung an dieses Thema herangehen, bereitet mir große Sorgen. Sie betrachten die Ehe als eine Ware: Wenn sie ihnen nicht gefällt, geben sie sie einfach zurück oder tauschen sie um. Außereheliche Affären sind sogar „in Mode“ gekommen.
Ich glaube, dass Menschen, die sich auf ein solches Verhalten einlassen, sich vielleicht nicht bewusst sind, wie wichtig es ist, in der Ehe treu zu bleiben. Deshalb habe ich diesen Artikel geschrieben, um die Leser und die Mitpraktizierenden an die Ernsthaftigkeit der Ehe zu erinnern.
Was sind echte Segnungen?
Der traditionellen Kultur zufolge beruht das Glück auf den eigenen Tugenden. Man wird gesegnet, wenn man Gutes tut und sich richtig verhält. Es ist eher unvorteilhaft, etwas zu tun, um die eigenen egoistischen Wünsche zu befriedigen.
Die Menschen im alten China glaubten, dass es fünf Arten von Segnungen gibt: ein langes Leben, Wohlstand, Gesundheit und Harmonie, große Tugenden und einen würdigen Tod. Für mich ist der vierte Segen, große Tugenden, der wichtigste, denn die Tugenden sind die Voraussetzung und Grundlage der Segnungen und die Segnungen sind das Ergebnis und die Manifestation der Tugenden.
Die fünf Segnungen spiegeln die Werte der alten Menschen wider: Man sollte sich mit guter körperlicher und geistiger Gesundheit, ausreichender Nahrung und Kleidung, einem guten Charakter, einem langen Leben und einem würdigen Tod begnügen und nicht nach mehr streben wie Liebe oder ein attraktives Äußeres, worauf die Menschen heute besonders viel Wert legen.
Im Vergleich zu den Alten verfügen die Menschen heute über mehr materiellen Besitz, sind aber weniger glücklich; sie haben einen unstillbaren Hunger und können keinen Frieden und keine Ruhe genießen. Manche Berühmtheiten sind noch im hohen Alter auf der Suche nach der „Liebe“; sie können sich plötzlich sehr verlieben und ebenso plötzlich die Liebe wieder aufgeben und dann in eine Depression fallen. Solche Menschen sind weit davon entfernt, das wahre Glück zu erfahren. Es wurde festgestellt, dass ein großer Prozentsatz der Bevölkerung, der sich in seiner Jugend zu verabreden begann, ein größeres Risiko hat, in außereheliche Affären verwickelt zu werden, Drogen zu nehmen und unter Depressionen zu leiden. Dieses Schicksal könnte eine Form der göttlichen Vergeltung sein.
Die Menschen in der Antike betrachteten die Ehe als eine Schicksalsverbindung und legten mehr Wert auf die Absprachen ihrer Eltern und die Aussagen von Heiratsvermittlern als auf eine „Liebesheirat“. Heutige Menschen, die die Ehe nicht als etwas von Gott Arrangiertes ansehen, definieren eine glückliche Ehe als „sich in der Beziehung wohlfühlen“ und den „richtigen Menschen“ gefunden zu haben. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Menschen mehrere Beziehungen eingehen, vor der Ehe zusammenleben, außereheliche Affären eingehen, sich scheiden lassen und wieder heiraten, wobei sie einen Partner wie eine Ware aussuchen. Einige Theorien besagen sogar, dass mehrere Beziehungen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den „richtigen“ Ehepartner zu finden.
Einige Studien fanden heraus, dass die Veränderungen im Gehirn bei einer Verliebtheit den Veränderungen ähneln, die nach der Einnahme von Drogen auftreten. Diejenigen, die das Gefühl des „Verliebtseins“ genießen, trennen sich von der Person, wenn sie diese Aufregung nicht mehr spüren, und suchen sich jemand anderen.
Viele Menschen, die außereheliche Affären haben, glauben, ein Heilmittel für ihre „unglückliche Ehe“ gefunden zu haben. Doch in Wirklichkeit wirkt es so wie eine Betäubungsspritze. In den meisten Fällen hält die „wahre Liebe“, die sie gefunden zu haben glauben, nicht lange an. Sobald das anfängliche „Glück“ nachlässt, ist der Schmerz noch größer als zuvor.
Wie die Menschen im alten China die Beziehung zwischen Männern und Frauen sahen
Die schlimmen Folgen eines falschen Gedankens
In dem Buch „Antike Anleitung zur moralischen Erziehung“ wird eine Geschichte über einen Gelehrten erzählt, der sich für einen begabten Schriftsteller hielt und von allen gelobt wurde. Eines Nachts ging er betrunken nach Hause und gab sich dem Gedanken hin: „Wenn ich die kaiserliche Prüfung bestehe, werde ich die Tochter meines Nachbarn als Konkubine nehmen.“ In derselben Nacht zeigte ihm ein Schreiber, dessen Geist vom Gott des Landes gesteuert wurde, ein Büchlein, in dem der Name des Gelehrten stand. In dem Büchlein war mit roter Tinte ein Zettel geschrieben, auf dem stand: „Auch wenn seine Gedanken nur Wahnvorstellungen sind, so entstammen sie doch moralischen Verfehlungen. Wegen seiner falschen Gedanken wird er irgendwann durch Erfrieren und Verhungern einen Tag lang bestraft werden.“ Später wäre der Gelehrte dann tatsächlich fast erfroren und verhungert.
In einer anderen Geschichte im „Antike Anleitung zur moralischen Erziehung“ übernachtete der Gelehrte Li in einem Gasthaus, um die kaiserliche Prüfung abzulegen. Der Besitzer des Gasthauses war außerordentlich begeistert, als er ankam, und sagte, er habe in der Nacht zuvor geträumt, dass der Gott des Landes gesagt habe: „Morgen wird ein Herr Li erscheinen. Er wird bei der kaiserlichen Prüfung den ersten Platz belegen. Behandelt ihn gut.“ Li war überglücklich, dies zu hören. Er begann darüber nachzudenken, sich von seiner armen Frau scheiden zu lassen und eine bessere Frau zu heiraten, sobald er ein Beamter geworden ist. Am nächsten Tag träumte der Gastwirt wieder vom Gott des Landes, der zu ihm sagte: „Dieser junge Gelehrte besitzt keine gute Gesinnung. Er denkt bereits daran, seine Frau zu verlassen, bevor er überhaupt einen offiziellen Titel erlangt hat. Deshalb wird er das kaiserliche Examen nicht bestehen!“ Tatsächlich bestand Li die Prüfung nicht und kehrte voller Verzweiflung und Enttäuschung zurück.
Als Mensch muss das Gewissen des Menschen den Grundsätzen des Himmels und der Erde würdig sein. Wie ein altes Sprichwort sagt: „Es sollte keine Angelegenheit geben, die man nicht anderen erzählen kann, und keinen Gedanken, den man nicht dem Himmel erzählen kann.“
Das eigene Schicksal ändern
In einem alten chinesischen Buch „Tai Shang's Abhandlung über Handlung und Folgen“ gibt es eine Geschichte darüber, wie man „Unglück in Segen verwandelt – man sollte anderen raten, Gutes zu tun“.
Ein leichtsinniger und verschwenderischer Mann, der häufig in Bordellen verkehrte, bekam von jemandem auf der Straße ein Buch über Moral in die Hand gedrückt. Er las es und war fassungslos: „Die Verhaltensweisen, die in diesem Buch beschrieben werden, sind die meinen – es ist, als ob es über mich ginge. Wie dumm bin ich eigentlich? Die Heiligen rieten vom Ehebruch ab, aber ich bin so sehr darauf versessen und tue Dinge, die mir schaden!“
Noch am selben Tag verbrannte er Weihrauch, kniete nieder, um zu beten, und schwor, nie wieder Ehebruch zu begehen. Außerdem gelobte er, tausend Exemplare des Buches zu drucken und zu verteilen, um seine Verfehlungen wiedergutzumachen. Er erfüllte sein Gelübde und trug tatsächlich dazu bei, viele Menschen unterschiedlichen Alters zu verändern. Weil er rechtzeitig bereute und andere energisch dazu aufforderte, Gutes zu tun, genoss er ein langes Leben und bekam viele gute Enkelkinder, die mit Reichtum gesegnet waren.
In einer anderen Geschichte wurde einem Gelehrten sein Verdienst von Gott gestrichen, weil er einen Scheidungsbrief für eine andere Person geschrieben hatte. Solche Geschichten erläutern die himmlische Vergeltung für die Menschen – Bestrafung oder Segnungen. Zuerst wusste er nicht, was sein Fehler war. Dann erkannte er, dass er zu weit von den traditionellen Werten abgewichen war. Er verstand, dass die Scheidung vom Willen Gottes abweicht und nicht der Tradition entspricht und dass sogar diejenigen, die anderen bei der Scheidung helfen, Vergeltung erfahren werden. Dem Gelehrten gelang es, die beiden zur Wiederverheiratung zu überreden und viele andere von einer Scheidung abzuhalten. Danach startete er eine glänzende politische Karriere. Kein Wunder, dass es ein altes chinesisches Sprichwort gibt: „Lieber reiße ich zehn Tempel nieder, als eine Ehe zu ruinieren.“ Die Alten glaubten, dass die Ehe eine „himmlische Verbindung“ und Gottes Arrangement ist, das nicht nach Belieben verändert werden darf.
Begierde ist das schlimmste Übel
Wenchang Wang, eine daoistische Gottheit, die als Gott der Kultur und der Literatur bekannt ist, sagte: „Der Himmel schickt oft Unglück zu denen, die lüstern und voller Begierde sind. Die Vergeltung erfolgt dann sehr schnell. Manche Narren jedoch sind so unwissend, als würden sie träumen, und haben nicht den Verstand, um sich zu fürchten. Wenn sie sich einem solchen Verhalten hemmungslos hingeben, droht ihnen zu jeder Zeit großes Unglück.“
Die Welt von heute ist chaotisch, Schwarz und Weiß sind vertauscht und die Sittlichkeit gehört der Vergangenheit an. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die „Elite“, die vielleicht geschickt und elegant ist, unangemessene sexuelle Beziehungen führt und sich dennoch für tugendhaft hält. Aber Menschen mit wahrhaft moralischem Charakter geben sich nicht solchen lüsternen Gedanken hin. In Liebesdramen mögen die Protagonisten in ihren Rollen mutig und gerecht erscheinen, aber dann lassen sie sich auf unethische Beziehungen ein. Für mich sind solche Protagonisten keine bewundernswerten Helden. Bewundernswert sind die mit hoher Moral. Dabei ist die Begierde immer der Prüfstein.
Die Ehe in der westlichen Kultur und Gesellschaft
Die Geschichte einer Schauspielerin
Die Schauspielerin Vivien Leigh fühlte sich sofort zu Laurence Olivier hingezogen, als sie sich 1936 während Leighs Auftritten in „Die Maske der Tugend“ in London kennenlernten, Damals waren beide noch verheiratet und es war bereits ein Kind da. Sie begannen eine heimliche Affäre, bis sie sich scheiden ließen und 1940 heiraten konnten. Doch schon nach wenigen Jahren erkrankte Leigh an chronischer Tuberkulose und kämpfte mit bipolaren Störungen und Depressionen. Die Beziehung des Paares erreichte 1958, nach fast 20 Jahren Ehe, ihren Tiefpunkt. Doch noch vor der offiziellen Scheidung 1960 hatte Olivier bereits eine 22 Jahre jüngere Schauspielerin kennengelernt. Leigh starb 1967 an Tuberkulose.
Es gibt ein chinesisches Sprichwort: „Schöne Frauen führen ein unglückliches Leben.“ Nach meiner Erfahrung ist das tatsächlich oft der Fall. Schöne Frauen ziehen viele Verehrer an, darunter auch Männer mit schlechtem Charakter, die vielleicht alles tun, um sie zu erobern. Männer mit gutem Charakter scheinen eher bereit zu sein, dem Schicksal zu vertrauen, sind großzügig und freundlich und sind im Allgemeinen nicht auf die Suche nach einem Abenteuer.
Für schöne Frauen ist es ebenso wichtig, einen klaren Kopf zu bewahren, sich nicht hinreißen zu lassen, traditionelle Werte hochzuhalten und sich von Menschen mit schlechtem Charakter fernzuhalten.
Im Buddhismus gibt es eine Geschichte über einen König und seine sehr schöne Königin, die sehr verliebt waren. Nach dem Tod der Königin sagte der Bodhisattva zu dem betrübten König: „Weil sie sich zu sehr mit ihrer Schönheit zufrieden gab und ein Leben der Bequemlichkeit und Untätigkeit führte, ist sie nun in dieser Welt als Mistkäfer wiedergeboren worden.“ Die Geschichte zeigt mir, wie wichtig es ist, dankbar und bescheiden zu sein und sich zu beherrschen und angemessen zu verhalten.
Königinnen in der Hölle
In seinem Gedicht „Die Göttliche Komödie“ erzählt Dante von seiner visionären Reise durch die Hölle, das Fegefeuer und den Himmel. Im zweiten Kreis der Hölle beschreibt er die Seelen derer, die von der Begierde überwältigt wurden. Diese fleischlichen Sünder werden dafür bestraft, dass sie ihren Begierden erlaubten, ihre Vernunft auszuschalten. Die Seelen werden auf ewig von den heftigen, unerbittlichen Winden heftiger Stürme umhergefegt und kommen nicht zur Ruhe.
Viele der Seelen im zweiten Kreis der Hölle waren Königinnen verschiedener Länder wie Semiramis, die Königin von Assyrien; Dido, die Königin von Karthago; Kleopatra, die Königin von Ägypten; Helena, die Königin von Sparta; Paris, der sich in Helena verliebte und sie gefangen nahm und damit den zehnjährigen Trojanischen Krieg auslöste; und Trystan, der sich in seine eigene Tante Ethel verliebte. Wegen der zahlreichen Herrscherinnen, die sich der Lust und Begierden hingeben, wird das Buch auch als „Gesang der Königinnen“ bezeichnet.
Besonders erwähnt wird ein Paar, Franziska und Paul, das aus „Liebe“ starb. Franziskas Vater arrangierte für sie eine Heirat mit einem Adligen, der verkrüppelt, hässlich und brutal war. Nach der Hochzeit verliebte sie sich in ihren Schwager Paul, der jung und gutaussehend war. Als ihr Mann von der Beziehung der beiden erfuhr, brachte er sie um. Wegen ihres Verbrechens des Ehebruchs wurden sie in den zweiten Kreis der Hölle verbannt.
Viele Menschen würden wahrscheinlich denken, dass Franziska unschuldig war und lediglich ihr eigenes Glück suchte. Aber der Maßstab Gottes ist ein anderer: Egal, wie unbefriedigend die eigene Ehe ist, man darf nicht nach außerehelicher „Liebe“ streben. In einer unglücklichen Ehe zahlt man vielleicht sein vergangenes Karma zurück. Wenn man dieses Schicksal nicht akzeptiert und versucht, dagegen anzukämpfen, kann man noch mehr Karma verursachen und sich nach dem Tod in einer noch schrecklicheren Lage wiederfinden.
Dante fragt Franziska, wie ihre Beziehung zu Paul begann. Sie berichtet, sie hätten zusammen im Garten das Buch „Lancelot vom See“ gelesen. In dem Buch verliebt sich Lancelot, der erste Ritter der Tafelrunde von König Artus, in die Königin Guinevere. Bei einem Rendezvous im Garten „verfällt er der Liebe“ und küsst sie. Als Franziska und Paul dies lasen, begannen sie sich ebenfalls zu küssen und begingen von da an eine große Sünde.
Ist eine Ehe ohne Liebe unmoralisch?
Vielleicht haben Sie schon einmal den Spruch „Eine Ehe ohne Liebe ist unmoralisch“ gehört. Man könnte meinen, dass dies ein gerechtfertigter Grund sei, nach einer Liebesbeziehung zu trachten. Tatsächlich stammt dieser Spruch von Friedrich Engels, der der Meinung war, dass nur eine Ehe, die auf Liebe beruht, moralisch sei. Diese Aussage entspricht allerdings nicht der ganzen Wahrheit.
In Kapitel 7 von „Wie der Teufel die Welt“ beherrscht heißt es: „Sexuelles Chaos ist ein angeborenes Merkmal der kommunistischen Ideologie. Marx soll sein Dienstmädchen vergewaltigt haben; das daraus resultierende Kind ließ er von Engels großziehen. Engels lebte mit einem Schwesternpaar zusammen. Lenin hatte jahrelang außereheliche Affären ... Was Marx und Engels propagierten, obwohl sie es mit Phrasen wie ‚Freiheit‘, ‚Befreiung‘ und ‚Liebe‘ untermauerten, war in Wirklichkeit nichts anderes als die Aufgabe der persönlichen moralischen Verantwortung und die Hingabe an die Begierde.“
Eine glückliche Ehe ist nicht so einfach wie zwei Menschen, die sich lieben. Doch um hohe Einschaltquoten zu erzielen, fördern Verlage und Fernsehsender Geschichten über außereheliche Affären. Sie vermitteln die Vorstellung, dass man „Glück“ findet, wenn man den „richtigen Menschen“ findet. Doch nach dem traditionellen Verständnis ist das eigene Leben bereits vorbestimmt und es ist widersinnig, nach Wünschen zu streben, die nicht für einen vorgesehen sind.
Die Einflüsse der Moderne
Als ich aufwuchs, waren Liebesfilme weit verbreitet und die Erziehung förderte die Werte von Anerkennung und Wohlstand. Die Menschen legen keinen Wert mehr auf Moral. Auch ich dachte, dass die Liebe der höchste Wert sei, jenseits von Ehe und Moral.
In romantischen Filmen sind die Protagonisten alle „schön“ und „hinreißend“, so dass die Menschen leicht von diesem Trugschluss beeinflusst werden können und denken, dass eine Aufrechterhaltung der Ehe unsittlich und töricht sei.
Während die Menschen im alten China den Ausdruck „einander als Gäste respektieren“ benutzten, um eine glückliche Ehe zu beschreiben, hatte ich früher das Gefühl, dass die Menschen der Antike langweilig und stereotyp waren und weder Menschenrechte noch irgendeine Freiheit besaßen. Inzwischen ist mir klar geworden, dass die heutigen Menschen zwar sehr frei sind, aber ihr Lebensglück in weite Ferne gerückt ist. In der Tat scheint es, dass moralischer Anstand keine Einschränkung, sondern ein Schutz ist, so wie eine Leitplanke auf einer Bergstraße ein Fahrzeug davor bewahrt, über die Kante zu fahren. Alte Sprüche wie „Kein zwangloser Kontakt zwischen Männern und Frauen“ sind in der Tat nie veraltet und es ist gut, sie so genau wie möglich zu befolgen und Leitplanken zu errichten, um sich vor Abstürzen zu bewahren.
Noch vor einigen Jahrzehnten galten Menschen, die sich unvernünftig verhielten – unabhängig davon, wie gut sie aussahen oder wie begabt sie waren – als „unanständig“. Menschen, die sich auf diese unmoralischen romantischen Beziehungen einließen, wurden wegen ihres „schlechten Benehmens“ hinter ihrem Rücken kritisiert.
Jetzt werden ehrliche Menschen zum Gegenstand des Spotts. Bei der Suche nach einem Partner legen die Menschen heute Wert auf „Charme“ und „Leidenschaft“ und ziehen gierige und egoistische Menschen denen vor, die ehrlich und bodenständig sind. Selbst wenn manche Menschen verheiratet sind, bleiben ihre Herzen ruhelos und sie sind immer noch auf der Suche nach einem aufregenden Geliebten.
Genau wie die Filme spielen auch die moderne Literatur und die Kunstwerke eine wichtige Rolle für den heutigen moralischen Verfall. Spannende Geschichten geben den Menschen das Gefühl, dass ihr Durst gestillt wird. Sie werden süchtig nach diesem geistigen Opium. Manche Menschen betrachten das Leben sogar als Spiel und streben nach den „schönen“ und „romantischen“ Momenten, auch wenn sie vielleicht irreal oder unethisch sind.
Über mich selbst nachdenken
Früher träumte ich von einer großen Liebe. Ich wollte „Liebe“ erleben und das Gefühl, zutiefst geliebt und geschätzt zu werden. Es war mir egal, wer die andere Person war. In Wirklichkeit dachte ich nicht daran, den anderen zu lieben – ich liebte nur mich selbst. Ich glaubte wirklich, dass es jemanden gab, der mich liebte und mich nie vergessen würde. Wenn ich so zurückdenke, waren das lächerliche, narzisstische und unangemessene Tagträume.
Ich war der Meinung, dass meine Ehe nicht auf einer „tiefen Liebe“ beruhen würde, und dachte, dass nur Paare, die „tief verliebt“ waren, eine gute Ehe führen würden. Aber in Wirklichkeit sah ich zu viele Paare, deren „leidenschaftliche Liebe“ von „lieben“ zu „streiten“ überging, während viele Paare, die scheinbar eine ruhige Beziehung hatten, glücklich verheiratet waren. Ich hätte mich beinahe von meinem Mann scheiden lassen, weil ich die „Aufregung“ suchte. Aber dann wurde mir klar, dass das nicht das ist, was ich wirklich wollte. Es gelang mir, meine Ehe wertzuschätzen und meinen Mann zu achten. Unsere angespannte Beziehung harmonisierte sich und wir kamen gut miteinander aus. Der beste Weg zu einer glücklichen Ehe ist also, den Groll zu überwinden und sich gegenseitig wohlwollend zu begegnen. Man kann nicht einfach vor dem Problem davonlaufen und denken: „Die andere Person ist nicht die ‚Richtige‘ für mich.“
Einige Paare, die ich kenne, hatten anfangs eine nette Beziehung, aber mit der Zeit begannen sie, sich zu hassen und zu streiten. Oft geschieht das, weil sie zu sehr auf Lob und Anerkennung warten und es nicht ertragen, wenn der andere sie auf ihre Schwächen hinweist.
Manche Menschen suchen auch nach „Gemeinsamkeiten“ mit ihrer anderen Hälfte. Aber das kann ihre menschlichen Anschauungen von Komplimenten, Akzeptanz und Begierde zum Vorschein bringen. Unter der Oberfläche der „wahren Liebe“ verbirgt sich menschliche Schwäche. Selbst wenn man glaubt, eine „gemeinsame Basis“ für edle Themen gefunden zu haben, ist das nur eine Illusion; dahinter kann sich immer noch ein starkes Verlangen verbergen. Erst müssen noch alle Unzulänglichkeiten offengelegt werden.
Diejenigen, die sich auf außereheliche Affären einlassen, glauben vielleicht, dass sie attraktiv seien. Aber sie sind von ihrem Ego geblendet und haben ihre Moralvorstellungen vergessen. Das kann auch durch die Beeinflussung der Liebesdramen geschehen, die aus der Arroganz und den Gefühlen der Menschen Kapital schlagen wollen.
Menschen zahlen für ihren Egoismus
Die Untreue gegenüber dem Ehepartner führt oft zu Unglück und schadet mehreren Familien. Diejenigen, die ihre Ehepartner betrügen und wieder heiraten, haben oft schlechtere Ehen und gehen dann möglicherweise erneut fremd. Diejenigen, die außereheliche Affären haben, neigen zu einer niedrigeren moralischen Verantwortung oder sind nicht bereit, ihre Eigeninteressen aufzugeben, gerade wenn Konflikte auftreten. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich selbstlose Menschen weniger auf sich selbst, sind deswegen allerdings umso glücklicher.
Eine egoistische Einstellung führt dazu, dass man unglücklich, unerfüllt, unzufrieden, wütend, neidisch und so weiter ist. Sich selbst in den Vordergrund zu stellen, bedeutet nicht immer, etwas wirklich Gutes für das eigene Wohlbefinden zu tun. Wir sind für alles verantwortlich, was wir tun. Wir müssen darüber nachdenken, ob unsere Handlungen mit den himmlischen Grundsätzen in Einklang stehen.
In einigen Dramen können Menschen, wenn sie von Vertretern der Unterwelt verhört werden, ihre Beteiligung an dem Komplott nicht leugnen oder sich verteidigen, weil alles, was sie falsch gemacht haben, deutlich sichtbar ist.
Ich kann zwar keine anderen Dimensionen sehen, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto besorgter bin ich. Wenn ich wirklich alles sehen könnte und wüsste, was aus all diesen bösen Gedanken wird, würde ich es dann nicht noch mehr bedauern, dass ich die himmlischen Grundsätze so wenig achte?
In einem Drama trifft ein Gelehrter eine Gruppe von Geistern und fragt sie, warum sie nicht umkehren und die Befreiung suchen. Die Geister antworten: „Man muss bereuen, bevor man stirbt; nach dem Tod gibt es keine Möglichkeit, das zu tun.“ Einer der Geister drängte den Gelehrten: „Wir hungrigen Geister haben keine Möglichkeit, uns für den Wein zu revanchieren, den du uns gegeben hast, deshalb möchte ich dir einen Rat geben: Du musst bereuen, solange du noch lebst.“
Hier möchte ich meinen Freunden einen aufrichtigen Rat geben: Achtet auf das Problem der Begierde, auch in euren Gedanken. Das Göttliche weiß alles. Wir sollten nicht nur auf unser eigenes Verhalten achten, sondern auch unser Bestes tun, um andere dazu zu ermutigen, in dieser Hinsicht kein Karma zu erzeugen.
Schlusswort
Das, was der Mensch braucht, ist nur begrenzt, aber unser Verlangen und die Begierde können grenzenlos werden. Wir sollten lernen, uns mit einem vollen Bauch, warmer Kleidung und guter Gesundheit zufrieden zu geben, genau wie bei den „fünf Segnungen“. Moderne Konzepte drängen die Menschen dazu, die „Verlockungen“ der Liebe und der Fantasie zu genießen. So geht es mit der Moral bergab. In der Vergangenheit manifestierte sich das Streben nach Vergnügen in Form von Zigaretten- und Alkoholabhängigkeit. Heutzutage manifestiert es sich in Form von Drogensucht und sexueller Promiskuität. Beides kann zu schweren Depressionen führen. Erfüllt von modernen Konzepten rasen die Menschen auf der Straße der endlosen Gier dahin und sind längst von einer ruhigen und gelassenen Geisteshaltung abgerückt. Doch nur damit kann man ein glückliches Leben führen.
Die Alten hinterließen uns in dieser Hinsicht so viele Geschichten über Ursache und Wirkung. Diese sind immer eine gute Mahnung, damit die Welt nicht im endlosen Verlangen versinkt.
Behandelt eure Ehepartner gut und schätzt, was ihr habt. Zufrieden und dankbar sein und die Güte des Herzens bewahren – dann ist der Segen gewiss.
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