(Minghui.org) Das Erste Gefängnis der Stadt Shenyang in der Provinz Liaoning verfügt über eine 19. Abteilung, den sogenannten „Hochsicherheitstrakt“. Die Mehrheit der Falun-Dafa-Praktizierenden, die in dieses Gefängnis eingeliefert werden und standhaft an ihrem Glauben festhalten, wird dort brutal gefoltert. Oft ist vom Abteilungsleiter zu hören: „Wollt ihr wissen, wie viele Praktizierende hier gestorben sind?“
Das Gefängnis begann 2010 mit dem Bau des Hochsicherheitstraktes mit einer Investition von über 30 Millionen Yuan (etwa 3.6 Millionen Euro). Nach Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2012 drängte der ehemalige Gefängnisdirektor Wang Bin die Gefängnisverwaltung, die Justizbehörde und das Büro 610 der Provinz Liaoning, alle Falun-Dafa-Praktizierenden, die sich weigerten, ihren Glauben aufzugeben, in sein Gefängnis zu bringen. Er garantierte eine hundertprozentige „Umerziehungsrate“ der Praktizierenden. Daraufhin wurden viele Praktizierende aus der Provinz Liaoning und auch von außerhalb aus den Gefängnissen in der ganzen Provinz dorthin verlegt.
Im Gefängnis werden verschiedene Foltermethoden angewandt wie die Zwangsernährung mit Kot und Urin, die Tigerbank, stundenlanges Sitzen, Verbrühen mit kochendem Wasser, Besprühen der Augen mit Pfefferspray, Zertrümmern der Zehen mit schweren Gegenständen, Aufkratzen der Rippen mit harten Gegenständen, Aufhängen an den Handgelenken, Spreizen der Beine in den Spagat, Elektroschockfolter (auch an den Genitalien) sowie das Legen von Eiswürfel auf die Hoden der Praktizierenden. Außerdem wird ihnen der Schlaf entzogen, der Gang zur Toilette verwehrt und befohlen, das Wasser aus der Toilette zu trinken.
Zusätzlich zu den physischen Misshandlungen werden die Praktizierenden gezwungen, sich Propagandavideos anzusehen oder Audioaufnahmen mit hoher Lautstärke anzuhören, die Falun Dafa diffamieren.
Zwischen 2022 und 2024 wurden im Gefängnis Shenyang mindestens drei Praktizierende zu Tode gefoltert, darunter Di Yongchi, ein 69-jähriger Kraftwerksarbeiter, Yan Xuguang und Liu Dianyuan.
Der Hochsicherheitstrakt verfügt über kleine Zellen, in denen fünf bis sechs Insassen untergebracht werden, sowie einen großen Raum, in dem über zehn Insassen untergebracht werden können. Darin gibt es ein großes beheiztes Bett und eine Toilette, allerdings ohne Toilettenpapier. Die Praktizierenden und andere Insassen müssen oft für eine lange Zeit auf harten Oberflächen sitzen, wodurch ihr Gesäß anfängt zu eitern. Oftmals wird ihnen auch nicht erlaubt, sich zu waschen oder zu duschen.
Die Essensportionen sind unzureichend und von schlechter Qualität – es gibt nur Brötchen und Gemüsesuppe. Die Gefängnisuniformen und das Bettzeug sind sehr schmutzig, stinken und sind voller Viren und Bakterien. Die Insassen dürfen sich keine neue Bettwäsche oder Uniformen kaufen, wodurch viele von ihnen erkranken.
Die Gefängniswärter befehlen den Insassen, sich vor der Kamera nackt auszuziehen. Wer sich weigert, wird bestraft.
In Einzelhaft gehalten und mit Pfefferspray besprüht
Der 60-jährige Liu Quanwang aus der Stadt Huludao wurde in Einzelhaft gehalten und geschlagen. Die Wärter schockten ihn außerdem mit Elektrostäben und sprühten ihm Pfefferspray in die Augen. Einmal bekam er sehr hohes Fieber, wurde aber trotzdem weiter gefoltert. Als die Wärter sahen, dass er dem Tod nahe war, brachten sie ihn ins Krankenhaus. Sein EKG wies nur noch eine nahezu flache Linie auf. Der Arzt warnte die Wärter, dass Liu sterben würde, wenn sie ihn weiter folterten.
Folternachstellung: Mit Elektrostäben geschockt
Während seiner Inhaftierung in der 1. Abteilung stifteten die Wärter die Insassen an, Salz auf sein Essen zu streuen. Als er dagegen protestierte, wurde er über längere Zeit in den Hochsicherheitstrakt verlegt. Dort trat er in Hungerstreik und wurde daraufhin zwangsernährt.
Mehrfach mit Elektrostäben geschockt
Der 50-jährige Luan Changhui aus der Stadt Huludao wurde nach seiner Einlieferung ins Gefängnis direkt in den Hochsicherheitstrakt gebracht. Dort gossen die Wärter kaltes Wasser über seinen Kopf, zog ihm eine schwarze Kapuze über und traktierten ihn mit mehreren Elektrostäben. Sie hörten erst auf, als die Elektrostäbe nicht mehr funktionierten.
Ein anderes Mal schockten zwei Wärter Luan gleichzeitig mit Elektrostäben. Anschließend wurde ein Insasse angewiesen, ihn zu überwachen und ihn keinesfalls schlafen zu lassen. Die Wärter drohten Luan außerdem: „Das ist erst der Anfang. Wir haben noch viel brutalere Foltermethoden für dich auf Lager.“
In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 wurde vom Gefängnis angeordnet, dass alle Insassen ein großes Schild mit ihrem Namen und ihrer Häftlingsnummer auf der Rückseite ihres Hemdes sowie ein Erkennungszeichen auf der Vorderseite tragen mussten. Als Luan sich weigerte, drohte ihm der Wärter mit Einzelhaft. Da Luan heftig dagegen protestierte, verzichteten die Beamten später darauf, die Praktizierenden zum Tragen des Erkennungszeichens zu zwingen.
Der 70-jährige Zhang Renguang wurde zwei Jahre und sieben Monate im Hochsicherheitstrakt festgehalten. Nachdem er in die 1. Abteilung zurückgebracht worden war, befahl ihm der Wärter trotz seines hohen Alters im oberen Etagenbett schlafen. Als sich Zhang weigerte, wurde er abermals in den Hochsicherheitstrakt eingewiesen.
Praktizierende durften keinen Kontakt untereinander haben. Der 40-jährige Zhang Dongbao wurde in den Hochsicherheitstrakt gebracht, weil er einem neu eingelieferten Praktizierenden die Hälfte eines Eis gegeben hatte. Ein anderes Mal fragte er einen neu eingewiesenen Praktizierenden, ob er Hilfe benötige, und wurde am darauffolgenden Tag abermals in den Hochsicherheitstrakt gebracht.
Der in der 9. Abteilung inhaftierte 70-jährige Jia Jingwen wurde häufig in den Hochsicherheitstrakt gesperrt, darunter sechsmal im Jahr 2024 für insgesamt neun Monate. Als einziges „Vergehen“ wurde ihm angelastet, anderen Insassen von Falun Dafa erzählt zu haben.
Die Insassen werden zu Überstunden gezwungen. Sie müssen täglich um 5:40 Uhr aufstehen und ab 6:30 Uhr bis 18:50 Uhr ohne Pause durcharbeiten (in manchen Abteilungen sogar noch länger). Nach der Arbeit essen sie in der Cafeteria zu Abend und kehren anschließend gegen 20 Uhr in ihre Zelle zurück, wo sie nicht vor 21:50 Uhr schlafen dürfen.
Unter den Insassen kursiert das Motto: „Wir stehen früher auf als ein Huhn, gehen später ins Bett als ein Hund, essen schlechter als ein Schwein und arbeiten härter als ein Ochse.“
Am 1. Dezember 2023 führten Beamte der Obersten Volksstaatsanwaltschaft im Gefängnis eine Inspektion durch. Obwohl sie eine Verbesserung der Bedingungen und eine Verkürzung der Arbeitszeiten versprachen, verschlechterte sich daraufhin die Qualität des Essens und die Insassen mussten noch länger arbeiten als vorher. Wenn sie ihre Tagesquote nicht schafften, wurden sie geschlagen und durften keine Dinge des täglichen Bedarfs kaufen. Die 1. Abteilung gestaltete sogar den Bereich vor einer Notausgangstür in einen Produktionsbereich um, was gegen die Brandschutzvorschriften verstieß und zu einer schlechteren Raumbelüftung führte.