(Minghui.org) Ich grüße den verehrten Meister! Ich grüße, die Mitpraktizierenden!
Heute möchte ich dem Meister über meine jüngsten Kultivierungserfahrungen berichten und diese mit euch teilen.
In der ersten Zeit, als ich in den Medien arbeitete, hatte ich das Gefühl, dass es nicht viele Herausforderungen für meine Xinxing gab. Rückblickend stelle ich jedoch fest, dass es sie doch gab – nur bin ich nicht gut damit umgegangen. Stattdessen habe ich etliche Gelegenheiten versäumt, Mitpraktizierenden bei ihrer Kultivierung zu helfen, und ihnen dadurch Schwierigkeiten bereitet. Was mich am meisten störte, war, wenn Kollegen mir Aufgaben zuwiesen. Obwohl es sich um ein zwangloses Gespräch unter Praktizierenden gehandelt hatte, fehlte mir dafür die Toleranz. Meine Einstellung war nicht gut und manchmal reichte schon eine einzige Bemerkung, um die Sache zu beenden.
Einmal sagte mir eine Kollegin, dass noch ein Seitenlayout erstellt werden müsse. Ich fand, dass das nicht in meiner Verantwortung lag, und fragte: „Bittest du mich, das zu machen?“ Sofort erkannte ich, dass meine Haltung unangebracht war. Selbst wenn es nicht in meiner Verantwortung lag, hätte ich die anderen gütig behandeln und die Dinge höflich erklären sollen. Sobald ich meinen Fehler erkannte, hätte ich sagen sollen: „Es tut mir leid, ich habe mich nicht gut verhalten.“
Da ich diese Prüfung meiner Xinxing nicht bestanden hatte, stand ich bald vor einer weiteren. Auf einer Seite, für die ich das Layout erstellt hatte, gab es Probleme mit dem Text. Der Manager bat einen Kollegen, den Chefredakteur anzurufen. Dieser Kollege schlug jedoch vor, dass ich den Anruf tätigen solle, was mir wieder das Gefühl gab, herumkommandiert zu werden. „Nein, ich werde nicht anrufen!“ antwortete ich und dachte: „Alle hier benehmen sich wie Chefs oder Manager und weisen immer den anderen die Arbeit zu. Als leitender Angestellter würde ich dich nicht herumkommandieren, aber du kommst jetzt daher und sagst mir, was ich zu tun habe. Warum passieren mir ständig solche unangenehmen Dinge?“ Ich verstand es immer noch nicht.
Ein paar Tage später fehlten mir auf der Seite, die ich für die Melbourner Zeitung vorbereitete, Artikel. Eine Kollegin bemerkte, dass meine Seite zu leer ausah, und bot mir einen halben Abschnitt an. Ich antwortete: „Ich will ihn nicht. Wenn er leer ist, sag es der Chefredakteurin.“ Der Hintergrund war: Wenn ich ihren Abschnitt nehmen würde, müsste ich die Seite, an der ich gerade gearbeitet hatte, neugestalten. Sie sagte: „Ich werde die Chefredakteurin nicht anrufen.“ Ich dachte: Gut, wenn du nichts sagst, ist das deine Entscheidung. Ich war der Meinung, dass solche Angelegenheiten wirklich von der Chefredaktion geregelt werden sollten. Was sie aufnehmen wollen, das sollten wir nicht selbst entscheiden. Wäre ein Artikel unangemessen, wären unsere Bemühungen umsonst gewesen und wir hätten Kritik einstecken müssen. Mir fehlte bei solchen Sachen die Geduld, deshalb hielt ich es auch nicht für nötig, meine Meinung zu erklären. Ich dachte immer, dass solche Dinge selbstverständlich sein sollten. Doch hatte ich die Xinxing-Prüfung immer noch nicht bestanden.
Da ich in letzter Zeit dreimal ähnliche Erfahrungen machte, fragte ich mich, ob es daran lag, dass die Praktizierenden zu salopp redeten, oder daran, dass ich beim Sprechen nicht auf die Gefühle anderer Rücksicht nahm. Oder waren meine Haltung und mein Tonfall nicht gutherzig? Würde ich meine Kollegen in einem normalen Unternehmen auch so behandeln? Es war Zeit, dieses Problem ernst zu nehmen.
Der Meister sagt:
„Bei einer Arbeitsverteilung gibt es eben die Verwaltung und die Verwalteten. Mancher fühlt sich nicht wohl, wenn er untergeordnet ist oder wenn er Anweisungen annehmen muss. (Lacht.) Eigentlich, wenn sich alle aus dem Herzen wünschen, diese Zeitung gut zu machen, dann wäre es kein großes Problem, ob jemand scharf oder nicht scharf kritisiert hat, wer die Anweisungen an wen gibt oder wer auf wen hören muss.
Was euch bei der Zusammenarbeit mit anderen Dafa-Jüngern in der Regel am meisten stört, ist von jemandem kommandiert zu werden. Aber wenn du in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen arbeitest, hörst du doch auf den Firmenchef, was auch immer er sagt. Du lässt dich doch von den gewöhnlichen Menschen herumkommandieren. Warum geht es dann nicht mehr, wenn es um unsere eigene Sache geht?“ (Fa-Erklärung auf der Sitzung von The Epoch Times, 17.10.2009)
Mir war aufgefallen, dass viele meiner Kollegen dazu tendieren, anderen irgendeine Arbeit zuzuweisen, was mir manchmal das Gefühl gab, unzulänglich zu sein. Doch das spiegelt nur meine berechnende Denkweise und mein starkes Bedürfnis, mich selbst zu schützen wider. Ich nehme sofort eine abwehrende Haltung ein – ohne einen Verhandlungsspielraum, und erkläre, dass es nicht meine Verantwortung ist und ich keine Arbeit an andere zuweisen würde. Das führt dazu, dass ich schroff reagiere und in hartem Tonfall spreche. Wie ich sehe, spiegelt sich dadurch mein Konkurrenzdenken wider.
Bei einem Vorfall wurde mir kürzlich mein egoistisches Verhalten bewusst. Der Geschäftsführer rief mich an und sagte, dass jemand ins Büro kommen würde, um etwas zu kaufen. Er fragte mich, ob ich das Büro erst nach dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken verlassen könnte. Ich stimmte zu, da dies meine übliche Zeit war, um zu gehen. Ich sagte dem Geschäftsführer auch, dass eine andere Praktizierende im Büro sei. Nach dem Anruf informierte ich diese Praktizierende, dass jemand kommen würde, um etwas zu kaufen. Ich schlug ihr jedoch nicht ausdrücklich vor, früher zu essen, um sicherzustellen, dass das Büro nicht leer sein würde, wenn der Kunde eintraf. Ich fand, dass es mir nicht zustand, ihr die Essenszeit vorzuschreiben.
Rückblickend erinnert mich diese indirekte Verhaltensweise an bestimmte Gewohnheiten in der Kultur der Kommunistischen Partei Chinas − Anweisungen werden nicht klar ausgesprochen, sondern nur angedeutet, sodass andere die Bedeutung interpretieren müssen. Da sie außerhalb Chinas aufgewachsen war, hatte sie den Hinweis nicht verstanden. Sie beschäftigte sich weiter, bis ich mit dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken fertig war. Dann fragte sie mich, wann ich gehen würde, und ich antwortete: „Jetzt!“ Sie beschloss, die Telefonnummer an die Tür zu kleben, wenn sie sich etwas zum Essen holte.
Nach ein paar Minuten schaute ich auf die Uhr und sah, dass der Kunde nicht zur vereinbarten Zeit gekommen war. Die Praktizierende war auch noch nicht zum Essen gegangen (ich schaute immer noch nach außen). Da es schon spät war, befürchtete ich, dass der Kunde gerade dann auftauchen könnte, wenn ich gehen wollte. Da ich nicht noch mehr Zeit verschwenden wollte, schloss ich schnell die Tür ab und ging. Als der Aufzug kam, stiegen zwei Personen aus. Ich nahm an, dass sie etwas kaufen wollten, aber das war egal; sie konnten sich an die andere Praktizierende wenden.
Auf dem Weg zum Bahnhof sagte ich mir immer wieder: „Ruf mich nicht an ... die andere Praktizierende kann das regeln. Du brauchst mich nicht zu stören.“ Gerade als ich am Bahnhof ankam, klingelte mein Telefon und ich sah bereits mehrere verpasste Anrufe. Sie sagte: „Du musst zurückkommen.“ Ich murmelte vor mich hin: „Kannst du so eine Kleinigkeit nicht selbst regeln?“ Sie sagte: „Auch wenn ich zurück ins Büro gehe, kann ich nichts verkaufen. Ich habe die Schlüssel nicht dabei.“
Und so blieb mir nicht übrig, als zurückzugehen. Ursprünglich wollte ich keine Zeit versäumen, aber am Ende verschwendete ich noch mehr Zeit. Als ich zum Büro ging, empfand ich eine Mischung aus Hilflosigkeit und ironischer Belustigung. Ich erkannte wirklich, wie unbedeutend ein Mensch ist und dass nur der Meister das letzte Wort hat. Die weisen Arrangements des Meisters deckten meinen Egoismus auf. Ich schämte mich und beschloss im Stillen, es beim nächsten Mal besser zu machen.
Als ich noch in China lebte, besuchte mich eine Verwandte aus Australien. Ich fragte sie, ob sie in den Parks in Australien viele Menschen gesehen habe, die die Falun-Dafa-Übungen praktizierten. Sie sagte, sie habe nur wenige gesehen. Das überraschte mich – es ist ein so freier Ort, und doch praktizieren nur wenige Menschen.
Ich hörte oft, wie Praktizierende von ihren Erfahrungen berichteten, wenn sie in den Park in der Nähe des Opernhauses gingen, wo sie chinesischen Touristen die wahren Umstände über die Verfolgung erklärten und die Übungen praktizierten. Ihre Geschichten inspirierten mich, und ich hatte das Gefühl, dass ich auch dorthin gehen sollte. Samstags hatte ich etwas Freizeit. Wenn die Tian Guo Marching Band keine Auftritte hatte, ging ich normalerweise samstags zum Flötenunterricht oder übte zu Hause, besonders während der COVID-19-Pandemie. Mit der Zeit begann ich, mich samstags allmählich zu entspannen.
Ich praktiziere jeden Morgen die Übungen an einem nahe gelegenen Übungsplatz. Samstags sind wir höchstens zu dritt. Wenn ich nicht hingehe, sieht es so aus, als würden noch weniger Leute üben, was einen negativen Eindruck hinterlassen könnte. Ich war unsicher und wusste nicht, was ich tun sollte. Um beides unter einen Hut zu bringen, könnte ich zuerst vor Ort üben und dann zum Opernhaus gehen, um dort zu üben. Dann wäre mein Zeitplan zwar so eng wie an einem normalen Arbeitstag, aber es wäre machbar. Ich dachte nur darüber nach, unternahm aber nichts in dieser Richtung.
An einem Samstag Mitte August kam ich nach dem Üben vom Übungsplatz in meiner Nähe nach Hause und überlegte, ob ich in den Park in der Nähe des Opernhauses gehen sollte. Das Wetter war schön und ich dachte, dass wahrscheinlich viele Praktizierende dort sein würden. Während ich die Tassen spülte und mich auf das Frühstück vorbereitete, stieß ich versehentlich eine Tasse gegen den Milchkrug – beide waren aus Porzellan – und es gab einen lauten Knall. Für mich fühlte es sich wie eine Warnung an, und ich hatte das Gefühl, dass der Meister mich daran erinnerte hinzugehen.
Ich beendete schnell mein Frühstück, sandte aufrichtige Gedanken aus, packte meine Sachen und machte mich auf den Weg. Zu meiner Überraschung waren nur drei Praktizierende im Park. Ich schloss mich ihnen schnell an, und gerade als ich mit den Übungen begann, hörte ich, wie ein Tourist Falun Dafa erwähnte. Er zählte uns und stellte fest, dass wir zu viert waren. Zum Glück war ich dazu gekommen, sonst wären es nur drei gewesen.
Eine Praktizierende fragte mich, ob ich jeden Samstag kommen könnte. Ich stimmte zu, vorausgesetzt, ich hätte keine Verpflichtungen bei der Tian Guo Marching Band. Sie dankte mir, aber ich sagte, es sei nicht nötig, mir zu danken, da es ja meine Pflicht wäre. Ich verstehe, dass es für chinesische Touristen nicht einfach ist, Australien zu besuchen, deshalb hoffe ich, dass sie an den touristischen Orten Praktizierende sehen und erfahren, dass Falun Dafa auf der ganzen Welt praktiziert wird.
Der Meister sagt:
„Deshalb beobachte ich die ganze Zeit über, wie sich die Lage der Erklärung der wahren Umstände an verschiedenen Orten entwickelt. An manchen Orten hat man die wahren Umstände sehr gut erklärt. Nun kommen immer mehr Touristengruppen aus China. Es wird arrangiert, dass diese Menschen in einer anderen Umgebung die wahren Begebenheiten erfahren. In Wirklichkeit sind erst die Orte der Erklärung der wahren Umstände die Front, die Front der Erklärung der wahren Umstände.“ (Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz im Westen der USA, 19.10.2013)
Ich erfülle nur meine Pflicht und tue, was ich tun soll. Nachdem ich die Übungen in diesem Park praktiziert hatte, spürte ich ein besonderes Gefühl des Friedens.
Bevor wir China verließen, wollten wir unser gesamtes Immobilienvermögen im Inland selbst verwalten, aber mein Schwiegervater und meine Schwiegermutter waren nicht damit einverstanden. Wir versuchten, uns an die Maßstäbe der Praktizierenden zu halten und respektierten ihre Wünsche. Zwanzig Jahre sind vergangen, und kürzlich mussten wir wegen eines Abrisses verschiedene Dokumente vorbereiten – wie eine Vollmacht –, was sowohl Geld als auch Zeit kostete. Das alles war sehr mühsam, und wir hatten etliche Konflikte.
Wir dachten, wir hätten bereits die materiellen Interessen losgelassen, aber diese Situation weckte diese Anhaftung wieder. Wir reagierten empört und alte Beschwerden kamen wieder zum Vorschein. Über all die Jahre hinweg hatten wir keinen Gewinn aus der Immobilie erzielt, und nun mussten wir für diese Formalitäten bezahlen. Auch wenn ich mich schwer damit tat, Dinge loszulassen, dachte ich manchmal daran, sie auf gewöhnliche Weise zu regeln, aber es fühlte sich falsch an – als wären wir gewöhnliche Menschen oder sogar schlimmer als gewöhnlich. Wir sind Kultivierende und müssen der Lehre des Meisters folgen.
Eines Tages, während ich das Fa lernte, haben mich diese Worte des Meisters erleuchtet:
„Wenn andere deine Vorteile an sich reißen, kämpfst und streitest du nicht darum wie die anderen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 398)
Diejenigen, die uns Vorteile wegnehmen, sind niemand anderes als die Menschen, die uns am nächsten stehen und gut zu uns waren. Wir dürfen nicht mit ihnen streiten.
Nach all den Jahren in Australien verdienen wir genug, um davon leben zu können. Es ist nur so, dass wir unsere Anhaftungen noch nicht beseitigt haben. Ich muss mich aktiv kultivieren. Nur wenn ich Ruhm, persönlichen Gewinn und Qing loslasse, kann ich mit dem Meister nach Hause zurückkehren.
Meine Schwiegereltern sind vor mehr als zehn Jahren nach Sydney gezogen und leben bei uns. Wir haben ihre täglichen Lebenshaltungskosten übernommen, ihnen zu Neujahr und anderen Festen Geld gegeben, Geschenke gekauft und sie zu besonderen Gelegenheiten ausgeführt. Wir haben das aus freien Stücken getan, da wir glauben, dass es die Verantwortung von uns als Kindern ist. Wenn sie uns jedoch bitten, dieses oder jenes zu kaufen, fühlen wir uns unwohl. Wenn andere mir Gutes tun wollen, hoffe ich, dass sie es auf die Art tun, die mir gefällt – das ist es, was ich als wirklich gut empfinde. Wenn ich jedoch gut zu anderen sein möchte, neige ich auch dazu, es auf die Art zu tun, die mir gefällt, und nicht auf die Art, die ihnen gefällt. Aus meiner Sicht ist diese Herangehensweise nicht wirklich rücksichtsvoll, sondern egoistisch, weil man seine persönlichen Interessen nicht zurückstellt. Wenn wir wirklich gut zu anderen sein wollen, sollten wir uns bemühen, es auf eine Weise zu tun, die bei ihnen Anklang findet.
In Zukunft werde ich der Lehre des Meisters von ganzem Herzen folgen und mich fleißig kultivieren.
Ich danke dem Meister! Ich danke den Mitpraktizierenden!