Der Blick nach innen ist ein magisches Werkzeug
(Minghui.org) Ich begann 1997, Falun Dafa zu praktizieren. Ich wuchs in einer ländlichen Gegend auf und alle in unserem Dorf, auch ich, waren Koreaner. Nachdem ich einen Krankenhausdirektor und einen Hochschullehrer kennengelernt hatte, die Falun Dafa praktizierten, dachte ich, dass die Praktizierenden gute Menschen seien, und beschloss, mit dem Praktizieren anzufangen.
Da ich Schwierigkeiten hatte, Chinesisch zu lesen, las ich beim Fa-Lernen mit anderen Praktizierenden nicht laut mit. Ich kannte nicht viele chinesische Schriftzeichen, aber während ich den anderen zuhörte, lernte ich das Fa auswendig. Bald gelang es mir dann auch, chinesische Schriftzeichen zu lesen.
Ich beschloss, das Jingwen „Wahre Kultivierung“ (22.05.1995, in: Essentielles für weitere Fortschritte I) auswendig zu lernen. Dafür trug ich das Buch immer bei mir und rezitierte es sogar beim Gehen. Als die anderen Praktizierenden hörten, dass ich es auswendig konnte, waren sie erstaunt und freuten sich für mich. So überwand ich also dieses Problem mit dem Fa-Lernen in chinesischer Sprache.
Dann begann ich, die Gedichte aus der Sammlung Hong Yin auswendig zu lernen, und war in der Lage, sie der Reihe nach zu rezitieren. Anschließend lernte ich alle Texte aus der Sammlung Essentielles für weitere Fortschritte auswendig. Als ich eine andere Praktizierende namens Aiping kennenlernte, beschlossen wir, gemeinsam das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Es war sehr schwierig für mich, Chinesisch zu lesen, aber ich wusste, dass der Meister mir dabei helfen würde. Später lernte ich folgende Artikel des Meisters auswendig: „Warum gibt es die Menschheit?“ und „Warum will der Schöpfer alle Lebewesen erretten?“. Der Meister half mir, die Schwierigkeiten beim Fa-Lernen zu überwinden, denn ich wollte mich fleißig kultivieren.
Mit der soliden Grundlage durch das Fa-Lernen und mit der Führung durch den Meister überwand ich eine Drangsal nach der anderen.
Meine erste Drangsal
Am 11. Mai 2001 wurde ich in Peking verhaftet, weil ich Informationsmaterial über Falun Dafa verteilt hatte. Ich wurde sechs Monate lang unrechtmäßig in einem Untersuchungsgefängnis festgehalten und dann für ein Jahr in das Pekinger Frauen-Zwangsarbeitslager gebracht. Die Wärter setzten uns unter Druck, eine Garantieerklärung über den Verzicht auf Falun Dafa zu schreiben. Wenn ich das nicht täte, würde ich geschlagen werden, hieß es. Außerdem hinderten sie mich am Schlafen und misshandelten mich, indem sie mich stundenlang stehen ließen.
Es gab dort viele hoch gebildete Menschen, bei denen die Gehirnwäsche erfolgreich war, die dann versuchten, andere „umzuprogrammieren“. Viele Praktizierende waren verwirrt und gaben unter diesem Einfluss Falun Dafa auf. Mein Chinesisch war schlecht und ich war nicht sehr gebildet, aber ich hatte eine gute Grundlage, weil ich das Fa auswendig konnte, und das half mir.
„Praktizierende, die sich von der Bildung anderer Praktizierender beeindrucken lassen, können von ihnen beeinflusst werden“, dachte ich. Doch ich hatte immer fest an das Dafa geglaubt, deshalb blieb ich unerschütterlich. Ich konnte auf die Kraft des Dafa und auf die große Barmherzigkeit des Meisters bauen, um diese Prüfung zu überstehen. Ganz gleich, welche Tricks angewandt wurden, mein Herz blieb unbewegt.
Die zweite Drangsal
Im August 2023 verteilten Aiping und ich Informationsmaterial. Als ich einem Polizisten in Zivil ein Flugblatt überreichte, wurden wir verhaftet und auf die Polizeiwache gebracht.
Gleich nachdem wir die Polizeiwache betreten hatten, erkannten die Beamten, dass wir uns weigern würden, ihre Fragen zu beantworten, und schoben uns in einen kleinen dunklen Raum ohne Fenster. Kurz nachdem wir den Raum betreten hatten, bekam ich Atemprobleme und große Angst zu ersticken.
Als die Beamten mich fragten, wo ich wohnen und wie ich heißen würde, antwortete ich nicht. Sie wechselten sich ab mit dem Fragen, ich jedoch schaute nach innen und fragte mich: „Kann ich Leben und Tod loslassen?“ Ich wusste, dass ich auf jeden Fall die Anhaftung daran loslassen musste. Auch wenn ich Angst hatte, so musste ich doch diese Ebene erreichen.
Weiter fragte ich mich, warum ich mich so unwohl fühlte, und plötzlich wurde mir klar, dass ich die Verfolgung anerkannte! Ich sollte mich doch weigern, die Verfolgung zu akzeptieren! Mit dieser Erkenntnis fühlte ich mich nicht mehr unbehaglich. Da wusste ich, dass der Meister eine Substanz für mich entfernt hatte. Nachdem sie verschwunden war, konnte ich wieder zu Atem kommen.
Ich dachte an die Worte des Meisters:
„Besonders für die Dafa-Jünger in Festlandchina ist bei den dämonischen Schwierigkeiten und bei der Verfolgung jeder Gedanke sehr entscheidend. Ob du es gut machst, ob dich die Verfolgung treffen kann, ob du aufrichtig handelst und wie schlimm dich die Verfolgung trifft, das alles hat mit dem Weg, den du gehst und den Dingen, an die du denkst, direkt zu tun.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, Fa-Erklärung in New York, 29.11.2011)
Dann analysierte ich meine Gedanken: „Wenn ich diese Verfolgung nicht anerkennen würde, könnte ich auf jeden Fall von diesem Ort wegkommen.“ Sobald wieder der Gedanke auftauchte, dass ich nicht entkommen könnte, wies ich ihn sofort zurück. In meinem Herzen bat ich den Meister, uns zu helfen, nach Hause gehen zu können.
Die Polizei verhörte mich und fragte immer wieder, wo ich wohnen würde, aber ich antwortete nicht. Stattdessen klärte ich sie über die wahren Umstände auf: „Verfolgt nicht Falun Dafa! Wenn die Welt die Wahrheit über die Verfolgung erfährt, wird man gegen euch ermitteln und euch zur Rechenschaft ziehen. Ich werde euch nicht sagen, wo ich wohne, denn es ist zu eurem eigenen Besten. Ich will nicht, dass ihr Verbrechen gegen Falun Dafa begeht“, appellierte ich an sie.
Sie hörten nicht zu und befragten mich immer weiter nach meinem Wohnort. Schließlich schrien sie mich an, aber ich weigerte mich, darauf zu antworten. Stattdessen wiederholte ich: „Ich werde es euch nicht sagen, aber es ist zu eurem eigenen Besten.“ Sie fuhren fort, mich anzuschreien und zu beschimpfen. Mir schwirrte der Kopf und ich hörte auf zu reden.
Jedes Mal, wenn sie mich fragten, dachte ich: „Mögen sie sich den Prinzipien des Dafa Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht angleichen.“ Im Stillen wiederholte ich innerlich den Satz. Nach drei Stunden forderten sie mich auf, ein Dokument zu unterschreiben, aber wieder weigerte ich mich. Da versuchten sie nicht mehr, mich zur Unterschrift zu bewegen, und ich wurde freigelassen.
Ich wusste, dass dies alles durch die Kraft des Dafa geschah.
Erkenntnisse nach meiner Festnahme und Inhaftierung
Ich schaute nach innen und analysierte, warum ich dieser Tortur ausgesetzt gewesen war.
Als ich „Warum gibt es die Menschheit?“ auswendig lernte, dachte ich: „Ich muss diesen Artikel auswendig lernen, dann kann ich jedem, den ich treffe, von diesem Fa erzählen. Das Gefängnis ist auch ein Ort, an dem man es den Menschen mitteilen kann.“ Das war die Lücke gewesen für die alten Mächte – es war meine Angeberei, meine unbewusste Anerkennung der Verfolgung. Ich hatte diesen Gedanken nicht rechtzeitig verdrängt.
Zweitens hatte ich hinter dem Rücken der Praktizierenden über die Unzulänglichkeiten anderer Praktizierender gesprochen. Ich hatte meinen Mund nicht kultiviert und auf andere Praktizierende herabgesehen.
Drittens: Als ich mit Aiping das Fa auswendig lernte, entstand in mir, je öfter ich es rezitierte, Konkurrenzdenken als ein Ausdruck von Neid. Meine Absichten beim Fa-Lernen waren nicht rein gewesen.
Der Meister sagte:
„Das Fa mit Anhaftung zu lernen, ist keine wahre Kultivierung.“ (Der Vollendung entgegen, 16.06.2000, in: Essentielles für weitere Fortschritte II)
Ich hatte den Meister und das Fa nicht respektiert. Dies war die größte Lücke und Aiping hatte mich darauf hingewiesen.
Viertens: Als ich illegal im Untersuchungsgefängnis festgehalten wurde, konnte ich das Essen dort nicht schlucken und wurde schwach. Da erinnerte ich mich plötzlich an Tante Li, für die ich als Betreuerin arbeitete. Auch sie konnte nicht mehr schlucken und magerte ab, doch ich hatte kein Mitgefühl mit ihr und kochte kein geeignetes Essen für sie. Jetzt erst konnte ich ihren Schmerz nachempfinden und bereute mein fehlendes Mitgefühl. Ich weinte, als ich erkannte, wie selbstsüchtig ich gewesen war.
In der Zeit, in der ich für Tante Li arbeitete, warf sie mir vor, ich würde sie bestehlen und ihr Geld wegnehmen. Sie beklagte sich bei jedem über mich, der sie besuchte. Das ärgerte mich und ich fühlte mich ungerecht behandelt. Daher beschwerte ich mich bei ihrem Sohn und drohte mit der Kündigung. Doch ich ertrug es, blieb und war überzeugt, ich hätte gut gehandelt und meinen Groll losgelassen. Viele Praktizierende, die als Betreuerinnen für Tante Li arbeiteten, wurden wütend auf sie und kündigten, aber ich hielt durch, bis sie starb. Die anderen Praktizierenden lobten mich für meine Nachsicht, denn ich spürte keine Wut mehr und dachte, ich hätte die Prüfung bestanden.
Durch Artikel auf Minghui.org und Gespräche mit Praktizierenden erkannte ich, dass man in diesem Leben zurückzahlen muss, was man in anderen, früheren Leben schuldig geblieben war. Oberflächlich betrachtet ist man selbst derjenige, der etwas erleidet, aber wenn man nach innen und in die Vergangenheit schaut, kann man erkennen, dass man selbst eine Schuld zu begleichen hat. Meinen Groll gegenüber Tante Li hatte ich nicht wirklich losgelassen, sondern die Sache einfach auf sich beruhen lassen. Jetzt fühlte ich aus tiefstem Herzen, dass ich im Unrecht war und es tat mir leid für sie.
Fünftens: Als ich verhaftet und auf die Polizeiwache gebracht wurde, erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:
„Selbst wenn das Himmelsauge dieses Menschen geöffnet ist, kann er damit nicht sehen, weil er es selbst durch sein eigenes Streben verschlossen hat. Es sei denn, er denkt in Zukunft nicht mehr daran und verzichtet ganz auf diese Anhaftung, dann wird es sich langsam wieder auflösen. Allerdings lässt es sich erst nach einem sehr harten und sehr langen Kultivierungsprozess beseitigen; das hätte wirklich nicht sein müssen.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 78 f.)
Bevor ich zu praktizieren begann, hatte ich einen Tumor an der Hüfte. Als ich das Fa erhielt, verschwand er. Später kehrte er zurück und wurde immer größer. Ich dachte an die Lehre des Meisters und wusste, dass es sich um eine Illusion handelte. Trotzdem konnte ich es anfangs in meinem Herzen nicht loslassen. Es gelang mir nur nach und nach, den Gedanken an den Tumor abzulehnen. Als ich die Anhaftung vollständig losließ, verschwand der Tumor langsam.
Auf der Polizeiwache erinnerte ich mich an diese Lehre und dachte, dass die illegale Festnahme dasselbe sei wie die Symptome von Krankheitskarma. Zwar erkannte ich die Verfolgung nicht an, aber ich erwartete nun, ich müsse freigelassen werden. Der Gedanke, dass es mir unmöglich sei wegzugehen, kehrte immer wieder zurück, doch ich schob ihn auch immer wieder weg. Dadurch konnte ich mich allmählich dem Fa angleichen und meine aufrichtigen Gedanken festigen.
Als ich wieder zuhause war, spürte ich, dass ich tun musste, was der Meister von mir verlangte, und dass es nicht nur ein Lippenbekenntnis sein durfte, sondern dass ich wirklich den Maßstab des Fa erfüllen musste. Durch diese Trübsal erkannte ich die Lücke zwischen meiner Kultivierung und den Anforderungen des Meisters an die Praktizierenden. Wenn wir unsere falschen Gedanken nicht rechtzeitig ablehnen, wird uns das Böse weiter verfolgen.
Wenn ich etwas Unangemessenes gesagt habe, bitte ich darum, mich zu korrigieren.
***
Copyright © 2025 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.