(Minghui.org) In einem Jingwen erklärt uns der Meister:

„Jeder denkt so, der erste Gedanke ist auf sich selbst und die eigenen Fehler gerichtet. Wer nicht so ist, ist kein wahrer Dafa-Kultivierender. Das ist die Geheimwaffe der Kultivierung und eine Eigenschaft der Kultivierung unserer Dafa-Jünger. Egal, was einem begegnet, man denkt zuerst über sich selbst nach, das heißt eben ,nach innen schauen‘.“ (Was ist ein Dafa-Jünger, 29.08.2011)

Nach innen zu schauen, ist für uns Kultivierende ein magisches Werkzeug. Jetzt möchte ich über meine Erfahrungen mit dem Nach-innen-Schauen und dem Loslassen von Anhaftungen berichten.

Nicht mehr beschweren, sondern gütig sein

Am Tag einer Parade der Praktizierenden durch Hongkong herrschte starker Wind und so wurden die meisten männlichen Praktizierenden gebeten, die großen schweren Fahnen oder Banner zu tragen. Für ein großes Banner wurden drei Praktizierende benötigt, die im Team im gleichen Tempo marschieren mussten.

Während der Parade wies der Praktizierende in unserer Mitte uns beide immer wieder an, synchron zu marschieren. Mein Eindruck war, dass wir gut marschieren würden. Doch er gab uns weiterhin laut Anweisungen. Der Praktizierende auf der rechten Seite reagierte nicht darauf und ging schweigend weiter. Ich fühlte mich jedoch etwas unwohl, weil dieser Praktizierende die einfachste Position hatte, während wir anderen an beiden Seiten mehr Gewicht tragen mussten. Ich fragte mich auch, ob er irgendwelche Probleme mit seiner Xinxing hatte.

Als wir auf halber Strecke eine Pause machten, ging der Praktizierende in der Mitte weg, ohne ein Wort zu sagen. Ich vermutete, dass er vielleicht auf die Toilette gegangen war. Aber er kehrte bis zum Start der Parade nicht mehr zurück. Drei ältere Damen aus China am Straßenrand fragten mich, warum wir niemanden in der Mitte hätten. Ich war überrascht, dass gewöhnliche Menschen jede unserer Bewegungen beobachteten. Wenn wir uns nicht gut verhielten, wäre die Wirkung schlecht. Im Stillen beschwerte ich mich über den Praktizierenden und dachte: „Das ist doch kein Verhalten eines Kultivierenden!“

Als die Parade startete, wurde mir klar, dass meine Beschwerde falsch war. Ich hätte Rücksicht auf ihn nehmen sollen. Vielleicht hatte er uns nur helfen wollen, ein gleichmäßiges Tempo zu halten. Andererseits war es auch eine Prüfung für mich gewesen: Konnte ich Kritik einstecken und ruhig bleiben, obwohl ich müde und durstig war und stark schwitzte? Möglicherweise gab es auch andere Gründe, weshalb uns der Praktizierende gedrängt hatte.

Auf jeden Fall wusste ich, dass ich mich jetzt zusammenreißen musste, um das Banner gut zu halten. Ich schaute nach innen und fand meine menschliche Anhaftung. Deshalb nahm ich mir vor, mich bei seiner Rückkehr nicht zu beschweren, sondern freundlich zu bleiben. Als er zurückkam, marschierte ich einfach weiter und sandte im Stillen aufrichtige Gedanken aus. Er ging ebenfalls in Ruhe weiter.

Am Zielpunkt der Parade standen auf beiden Seiten der Straße viele Touristen aus China. Sie beobachteten uns mit weit aufgerissenen Augen. Für meine Mitpraktizierenden und mich war es eine erstaunliche Erfahrung der Fa-Bestätigung.

Danach verstand ich die folgenden Worte des Meisters besser:

„Eigentlich, wenn man ein Problem hat und die Ursachen einfach bei der Xinxing sucht, so kann jedes Problem gelöst werden.“ (Erläuterung des Fa für die Falun-Dafa-Betreuer in Changchun, 18.09.1994)

Undichte Stellen beseitigen

Früher wohnte ich im fünften Stock eines alten Wohnhauses. Eines Tages klingelte der Nachbar unter mir an der Tür und sagte mir, dass aus unserem Bad Wasser in sein Schlafzimmer laufe. Als ich das hörte, dachte ich sofort, dass etwas mit meiner Kultivierung nicht stimmen konnte. Weil der Nachbar uns drängte, das Problem schnell zu beheben, schaute ich nicht gleich nach innen. Wir kamen überein, das Badezimmer nicht mehr zu benutzen und das Leck zu beobachten.

Aber die Situation besserte sich nicht, deshalb rief ich einen Installateur an, den meine Mutter kannte. Aus irgendeinem Grund hatte er jedoch kein Interesse daran, zu uns zu kommen. Stattdessen schlug er vor, dass ich ein paar Dinge überprüfen sollte. Da mir seine Erklärung nicht logisch erschien und ich sie nicht verstehen konnte, bat ich ihn erneut, doch selbst vorbeizuschauen. Aber er war immer noch nicht bereit dazu. Ich fand das eigenartig und fragte mich, warum er unsere Bitte ablehnte. Während des gesamten Prozesses schaute ich jedoch nicht richtig nach innen.

Ein Wasserleck kann großen Schaden anrichten und kostspielige Abbrucharbeiten erforderlich machen. Trotzdem kann es sein, dass man das Leck nicht findet. Die Ursache zu finden, kann viel Zeit in Anspruch nehmen und das Lernen des Fa, das Aussenden der aufrichtigen Gedanken und die Aufklärung der Menschen über die Fakten der Verfolgung beeinträchtigen. Deshalb müssen wir nach „Lücken“ in der Kultivierung suchen, also nach unseren eigenen Mängeln. Das ist etwas Grundlegendes.

Später besprach ich die Sache nochmal in aller Ruhe mit meiner Frau, die auch Praktizierende ist. Ich erinnerte mich an einen Artikel auf der Minghui-Website, in dem es darum ging (sinngemäß), vorrangig das Herz zu kultivieren, dann das Gerät zu reparieren. Wir sollten uns also zuerst fragen: Sind wir in letzter Zeit zu faul gewesen oder sind wir nicht aufgestanden, um die Übungen zu machen? Haben wir bei den wichtigsten Dingen wie dem Lernen des Fa, dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken und der Aufklärung der Menschen über die Fakten nachgelassen? Wir waren uns einig, dass wir uns bei der Kultivierung mehr Mühe geben sollten. Sollte das Leck weiterhin bestehen, würden wir einen Installateur mit der Reparatur beauftragen.

Jeden Abend, wenn wir von der Arbeit heimkamen, waren wir besorgt, dass der Nachbar wieder klingeln würde. Einige Tage vergingen, aber er rührte sich nicht mehr. Daraufhin begannen wir, unser Bad wieder zu benutzen. Am nächsten Tag mussten wir für ein paar Tage wegfahren. Aber auch nach unserer Rückkehr rief der Nachbar nicht mehr an. Die Sache mit dem Leck hatte sich als erledigt.

Das Obige ist meine jüngste persönliche Erfahrung. Bitte korrigiert mich, wenn etwas nicht mit den Fa-Grundsätzen im Einklang steht.