Einem anderen Praktizierenden beim Überwinden von Schwierigkeiten zu helfen, ist eine Gelegenheit zur Kultivierung

(Minghui.org) Im Juli 2024 besuchte ich eine Praktizierende, die eine schwere Prüfung durchmachte – ihre Symptome glichen einem Schlaganfall. Sie lag im Bett, ihre Zunge hing aus dem Mund und sie hatte Schwierigkeiten zu sprechen. Vier oder fünf Praktizierende waren da, lasen das Fa vor und sandten aufrichtige Gedanken aus.

Ich erzählte ihr von meinen Erfahrungen, als ich in einem Zwangsarbeitslager verfolgt wurde. Weil ich aus Protest gegen die Verfolgung in Hungerstreik getreten war, konnte ich nicht mehr gehen und war völlig auf die Hilfe meiner Mitpraktizierenden angewiesen.

Eine Praktizierende, die ein klares Fa-Verständnis hatte, sagte damals mir: „Du musst dich um dich selbst kümmern.“ Ich verstand ihre Worte dahingehend, dass ich mich nicht als „Patient“ betrachten sollte. Egal, wie schwierig es war, ich sollte durchhalten und meine Aufgaben selbst erledigen, den falschen Anschein von Krankheit vollständig negieren und mich weigern, die Verfolgung anzuerkennen.

Außerdem erzählte ich der Praktizierenden, die das Problem hatte, dass ich einmal von einem Auto angefahren wurde und mich danach nicht mehr bücken konnte, aber dennoch darauf bestand, die Übungen so oft wie möglich durchzuführen. Nach etwa drei Tagen war mein körperlicher Zustand wieder in Ordnung. Nachdem ich dies gesagt hatte, setzte sich die Praktizierende langsam auf.

Am nächsten Tag besuchte ich sie wieder, konnte aber kaum eine Besserung an ihr bemerken. Daher fragte ich: „Bist du zuversichtlich, dass du diese Trübsal überwinden wirst? Oder meinst du, dass du ins Krankenhaus gehen musst?“ Entschlossen antwortete sie: „Mir geht es gut; ich muss nicht ins Krankenhaus.“ Als ich ihre starken, aufrichtigen Gedanken sah, freute ich mich für sie. Dann fragte ich: „Hast du darüber nachgedacht, was das Problem sein könnte? Liegt es daran, dass du nicht darauf achtest, dich auch in den kleinen Dingen zu kultivieren, und dass du zu viele menschliche Gedanken hast?“

Sie antwortete: „Darüber habe ich noch nicht nachgedacht.“ Ich war von ihrer Antwort überrascht, aber danach sagte sie: „Ich bin zu sehr darauf fixiert gewesen, auf meinem Handy zu surfen, und hatte immer noch Groll.“

Am dritten Tag suchte ich sie wieder auf. Sie wollte die Übungen praktizieren, also machte ich die zweite Übung mit ihr. Ihre Beine wackelten und der Schweiß tropfte ihr von den Armen, aber sie ließ nicht locker. Ich war besorgt, dass sie vielleicht nicht mehr weitermachen konnte. Der Meister half ihr so sehr, aber ich wusste, dass sie die Schmerzen aushalten und ihr Karma beseitigen musste. Sie konnte die zweite Übung nicht beenden, also bot ich ihr an, die dritte Übung mit ihr zusammen zu machen. Sie entgegnete, sie würde warten, bis ich die zweite Übung beendet hätte, bevor sie mit der dritten Übung beginnen würde. Da erkannte ich, dass sie Rücksicht auf andere nahm.

Wir sprachen auch über das Nach-innen-Schauen und wie man sich kultiviert; wir erörterten, wie wichtig es ist, an den Meister und das Fa zu glauben, aufrichtige Gedanken zu bewahren und wirklich Rücksicht auf andere zu nehmen. Ich erinnerte sie daran, dass die Kultivierung erfordert, Anhaftungen zu beseitigen und sie nicht nur zu erkennen. Ich erklärte, dass ich inmitten von Schwierigkeiten, wenn ich mich unwohl fühlte, mich daran erinnern würde, dass die negativen Gedanken nicht von mir stammen würden. Ich würde dann nach innen schauen und zu erkennen versuchen, was die Anhaftung verursacht haben könnte, und sie dann beseitigen.

Ihr Sohn arbeitete in der Nachtschicht und war besorgt, dass seine Mutter allein zu Hause war. Also fragte er mich, ob ich bei ihr bleiben könne. Er war sehr erleichtert, als ich zustimmte.

Auf dem Heimweg fühlte ich mich unwohl, weil ihre Wohnung weit von meiner Wohnung entfernt ist und nicht so komfortabel war wie meine. Da erkannte ich sofort meine Anhaftung an Bequemlichkeit und meine Angst vor Entbehrungen.

Während ich mich um sie kümmerte, fragte mich ihr Sohn oft, wie seine Mutter schneller genesen könne. Ich sagte zu ihm: „Höre auf den Meister! Das bedeutet, dass die Praktizierenden fest an den Meister glauben, nach innen schauen und sich wirklich kultivieren müssen. Bei der Kultivierung gibt es keine Abkürzungen. Nur wenn deine Mutter die Anforderungen erreicht, wird ihr Körper gesunden.“

Die anderen Praktizierenden kamen einmal in der Woche zu uns, um das Fa mit uns zu lernen. Danach diskutierten wir über unser Verständnis der Kultivierung in der Zeit der Fa-Berichtigung im Gegensatz zur persönlichen Kultivierung. Auch sprachen wir darüber, wie wir uns erhöhen können, während wir die drei Dinge tun. Bei der Kultivierung geht es darum, sich auch in jeder Kleinigkeit zu erhöhen – selbst die kleinsten Gedanken müssen mit dem Fa in Einklang gebracht werden. In unseren Gesprächen erwähnte ich, dass ich oft Minghui-Artikel lesen würde, um von den guten Seiten der Mitpraktizierenden zu lernen und Bereiche zu erkennen, in denen ich Lücken habe, damit ich mich schnell erhöhen kann. 

Durch den Erfahrungsaustausch vertieften wir alle unser Verständnis davon, was es bedeutet, sich zu kultivieren – wir lernten voneinander und waren danach motiviert, uns fleißig zu kultivieren.

In der dritten Woche, nachdem die anderen Praktizierenden gegangen waren, hatte ich plötzlich Angst. Ich war allein mit der Praktizierenden und konnte weder mit ihrem Sohn noch mit den anderen Praktizierenden Kontakt aufnehmen. So war ich besorgt darüber, was ich tun sollte, wenn etwas schief gehen würde. Plötzlich dachte ich an den Meister. Ich erinnerte mich daran, dass alles in den Händen des Meisters liegt, also gab es keinen Grund zur Besorgnis. Daraufhin beruhigte ich mich und erkannte meine negative Denkweise. Wenn ich an schlechte Dinge dachte, bildeten meine Gedanken eine entsprechende Substanz.

Der Meister sagt:

„[…] weil Geist und Materie eins sind.“(Die Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in Australien, 2. u. 3.05.1999)

Ich erkannte schnell, dass die Angst kein Teil von mir war, und eliminierte sie.

Die ersten paar Male, als wir die Übungen machten, korrigierte ich ihre Bewegungen nicht, weil sie sich gerade erholte und die Übungen für sie anstrengend waren. Aber als sich ihr Zustand zu verbessern begann, wollte ich gegenüber einer Mitpraktizierenden verantwortungsbewusst handeln, also sagte ich ihr, sie solle während der Übungen aufhören, sich zu kratzen oder ihre Kleidung zurechtzurücken. Ich erklärte ihr, dass wir uns bei den Übungen nicht bewegen sollten, auch wenn wir uns unwohl fühlen.

Eine Praktizierende kaufte Auberginen für sie. Nachdem wir an diesem Abend das Fa gelesen hatten, half ich bei der Zubereitung mit und sagte: „Morgen früh gibt es Auberginen mit Soße.“ Sie war sofort anderer Meinung und meinte, die Auberginen sollten für den Winter eingefroren werden. Als ich merkte, dass ich ihre Wünsche nicht berücksichtigt hatte, entschuldigte ich mich schnell und schlug vor, stattdessen eingelegtes Gemüse zu essen. Am nächsten Morgen lächelte sie, als wir mit den Übungen fertig waren, und sagte, wir sollten nun Auberginen mit Soße essen. Ich hatte das Gefühl, dass wir beide unsere Xinxing erhöht hatten.

Während ich bei ihr war, bereitete ich Mahlzeiten zu und erledigte einfache Aufgaben. Ich fühlte mich oft erschöpft. Als sie mich bat, ihr beim Baden zu helfen, dachte ich, ich könne das nicht ablehnen, nur weil ich mich müde fühlte. Nachdem ich dann eines Morgens das Frühstück zubereitet und ihr den Brei serviert hatte, hatte ich das Gefühl, als ob etwas Negatives meinen Körper verlassen hätte, und hatte plötzlich Energie. So löste sich bei meinem Aufenthalt bei dieser Praktizierenden meine Anhaftung an Bequemlichkeit auf, sodass ich nach den Übungen nicht mehr einschlief.

Als ich nach mehr als einem Monat sah, dass sie sich stetig erholte und die schweren Krankheitssymptome endlich überstanden hatte, beschloss ich, wieder nach Hause zurückzukehren. Ich hatte das Gefühl, dass das konsequente Fa-Lernen, die sorgfältige Kultivierung und die Konzentration auf die Erhöhung unserer Xinxing zu ihrer schnellen Genesung beigetragen haben. Wir sind entschlossen, bei der Kultivierung weiterhin gemeinsam voranzukommen.

Ich bin dem Meister dankbar, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, mich mit meiner Mitpraktizierenden zu kultivieren. Ich werde mich weiter erhöhen, in der Zeit der Fa-Berichtigung eine wahre Dafa-Praktizierende sein und den Prinzipien des Falun Dafa folgen, damit ich mit dem Meister nach Hause zurückkehren kann.