Aus Kanada: Wessen Gedanken sind das?
(Minghui.org) Ich bin ein junger Praktizierender in Kanada. Die Kultivierung war schon immer Teil meines Lebens. Als ich mich mit den Praktizierenden verglich, die sich als Erwachsene entschlossen haben, Falun Dafa zu praktizieren, bekam ich Zweifel an meiner Entschlossenheit. Denn ich bin fleißig, wenn ich in einem guten Zustand bin, werde aber nachlässig, wenn ich von der Gesellschaft abgelenkt bin. Ich strebe zum Beispiel nach einer „guten“ Ausbildung, einem „guten“ Beruf oder einem „vergnüglichen“ Lebensstil, praktiziere aber weiter, weil ich immer wieder feststellen konnte, dass nur Dafa mir wirklich Frieden bringt.
Ich glaube, in dieser chaotischen Welt ist es für junge Praktizierende schwieriger, fleißig zu sein, weil die sozialen Medien sie ständig verleiten. Selbst wenn ich fleißig sein will, gibt es dabei oft einen Kampf mit meinem Willen. Kürzlich war ich traurig und enttäuscht von mir selbst. Immer wieder tauchten negative Gedanken auf – kritische, pessimistische und infantile. Obwohl ich genau weiß, warum ich so bin – weil ich mich nicht mit dem Fa-Lernen befasse, die Übungen nicht mache und nichts tue, um Menschen zu erretten – kann ich einfach nicht fleißig sein. Ich wusste nicht, wie ich diese Gedanken abstellen sollte. Da erinnerte ich mich an eine Mitteilung, die ich vor zwei Jahren an einen befreundeten Praktizierenden geschrieben hatte, und diese Mitteilung schien das Problem zu lösen, das ich jetzt habe.
Vor zwei Jahren erhielt ich eine Nachricht von meinem Freund, der sich darüber beklagte, dass er sich träge fühle und nichts tun wolle, obwohl er viele Dinge zu tun habe. Damals kultivierte ich mich fleißiger, lernte regelmäßig das Fa und engagierte mich auch bei der Errettung der Menschen. Nachstehend ist die Antwort, die ich meinem Freund geschickt hatte. Ich hoffe, dass sie den Praktizierenden helfen kann, die sich in einer ähnlichen Situation befinden, so wie sie mir geholfen hat.
***
Hi, normalerweise sage ich dir meine Gedanken sofort. Aber irgendwie ist deine Nachricht bei mir hängengeblieben. Ein tieferer Teil von mir wollte sich wirklich mit diesem Thema befassen und eine richtige Antwort geben.
Der Meister sagt:
„Ich sage dir eine Wahrheit: Der gesamte Kultivierungsvorgang eines Menschen ist ein Prozess, bei dem seine Anhaftungen ständig beseitigt werden.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 3)
Wenn es dir schwerfällt, etwas zu tun, liegt es vielleicht nicht einfach nur daran, dass man es nicht tun will. Etwas tun zu wollen und etwas nicht tun zu wollen, ist Qing. Warum hast du das Gefühl, dass du etwas tun willst und etwas nicht tun willst? Vielleicht ist eine versteckte Anhaftung im Spiel, wenn es immer wieder auftaucht. Wenn man zum Beispiel immer wieder nach Hause kommt und nichts tut, dann könnte es sein, dass man an Bequemlichkeit, Ungeduld oder an einem bestimmten Ergebnis haftet.
Der Meister sagte:
„Überlegt einmal, wenn wir alle wirklich einmal auf unsere Gedanken achten, werden wir bemerken, dass sie sich in einem Augenblick schon verändern und in einer Sekunde viele Gedanken entstehen können. Du weißt auch nicht, woher diese Gedanken kommen. Manche davon sind sehr seltsam, sie sind eben die unterschiedlichen Anschauungen, die du Leben für Leben hattest. Wenn du auf etwas stößt, werden sie sich zeigen.“ (Fa-Erklärung auf der ersten Fa-Konferenz in Nordamerika, 29.–30. März 1998)
Seit ich das gelesen habe, verstehe ich, dass unsere Gedanken vielleicht nicht einmal die unseren sind. Wenn wir denken, dass wir keine Lust haben, etwas zu tun, steckt keine Vernunft dahinter – es ist nur ein Gefühl. Dennoch folgen wir ihm und stimmen ihm zu und akzeptieren es als unseren eigenen Gedanken.
Der Meister sagte in derselben Fa-Erklärung:
„Zuerst sprechen wir über die Wichtigkeit des Lernens vom Fa, das heißt, das Lernen des Fa kann dich erhöhen, weil es einen inneren Sinn hinter dem Fa gibt. Warum können andere Bücher diese Ebene und diesen Zustand nicht erreichen? Weil sie nichts haben. Aber es ist wiederum nicht so, dass sie nichts haben, denn der Zustand eines jeden ist auch unterschiedlich. Ich sage oft, jene schlechten religiösen Bücher - natürlich meine ich damit die Bücher aus den häretischen Religionen und den schlechten Religionen und die schlechten Qigong-Bücher - , sie dürfen nicht aufbewahrt werden, eben weil es auch etwas hinter den Schriftzeichen gibt und ihre Dinge auch da sind, jedoch sind sie keine Buddhas, keine Daos und auch keine Gottheiten, sondern alle sind Futi, Gespenster und solcher Wirrwarr.“
„Der menschliche Körper ist wie eine Kleidung, das menschliche Denken ist wie ein Hut. Wer sie anzieht und aufsetzt, zu dem werden sie. Warum ist das so? Die Menschen sind nun einmal dermaßen schwach, jeder kann die Menschen kontrollieren, jeder kann die Menschen stören. Sind die Menschen nicht erbärmlich? Erbärmlich schon, aber was dann? Die Menschen sind selbst bis hierhin gefallen. In Wirklichkeit ist es für jeden von uns Anwesenden nicht einfach, das Fa zu lernen. Du hast verschiedene Arten von Störungen und Problemen; sobald du das Fa lernen willst, hast du viel zu arbeiten und dir reicht die Zeit nicht und so weiter. Du findest, dass es eine natürliche Erscheinung zu sein scheint, in Wirklichkeit gibt es in allerlei Hinsichten Gründe, die dich stören, so dass du das Fa nicht erhalten kannst.“ (ebd.)
Nach der Lektüre dieser Abschnitte habe ich verstanden, dass die Informationen, die wir aufnehmen, sehr wichtig sind, denn wir wollen ja nicht, dass die sozialen Medien zum „Hut“ werden und das „Kleidungsstück“ übernehmen. Das würde zu einem großen Chaos führen – genau wie es bei den sozialen Medien der Fall ist. Ich verwende dieses Beispiel, weil ich übermäßig viel Zeit mit den sozialen Medien verbringe, aber du kannst dies mit deinen eigenen Anhaftungen ersetzen. Ich verstehe auch, wenn wir keine Lust haben, etwas zu tun, bedeutet das, dass etwas anderes die Kontrolle übernommen hat, aber als Dafa-Praktizierende wollen wir, dass Dafa die Kontrolle übernimmt. Um das zu tun, müssen wir das Fa lernen. Vielleicht können wir in diesem Moment der Trägheit die Situation erkennen, das Zhuan Falun in die Hand nehmen und es lesen. In dem Moment, in dem Dafa in unserem Kopf die Kontrolle hat, werden unsere Gedanken rechtschaffen und somit natürlich vernünftig sein.
Der Meister sagte auch:
„Weil die Dinge, die dir gehören, deinen Befehlen gehorchen. Deine Arme und Beine, deine Finger und dein Mund bewegen sich so, wie du es willst. Warum? Weil sie dir gehören. Deine Gedanken wollen sich in die Meditation versenken, und jener Gedanke lässt dich nicht zur Ruhe kommen, je mehr du ihn zur Ruhe bringen willst, desto unruhiger ist er, ist er du? Kannst du ihn als du anerkennen? Das sind deine erworbenen Anschauungen und dein Karma. Deshalb sollst du sie für einen Dritten halten: Denk nur, ich sehe zu was du denkst. Wenn du dieses Mal herausspringst, wenn du ihn wirklich deutlich erkennen kannst, dann bedeutet das, dass du eine klare Trennungslinie zwischen dir und ihnen gezogen und dich selbst gefunden hast. Das ist auch Kultivierung, und so können sie auch sehr schnell beseitigt werden. Wenn du sie wirklich erkennen kannst, bekommen sie Angst; dann sollen sie beseitigt werden.“ (ebd.)
Meines Erachtens sollten wir „uns selbst finden“, nicht jeden Gedanken als den unseren akzeptieren und unser wahres Selbst vergessen. Vielleicht können wir in Zeiten der Verzweiflung, wenn wir den willkürlichen Gedanken in unserem Kopf nicht entkommen können, versuchen, die von Meister beschriebene Methode anzuwenden. Wir können diesen Gedanken sagen: „Denk nur, ich sehe zu, was du denkst.“
Ein paar nachträgliche Gedanken
Es ist wirklich so einfach. Wenn ihr bei eurer Kultivierung nicht weiterkommt oder nicht wisst, wie ihr euch kultivieren sollt, lernt das Fa. Es scheint so einfach zu sein, das hat man mir schon als Kind gesagt, aber erst in einer Krise verstehe ich, wie wichtig das ist.
Ich habe noch einen weiten Kultivierungsweg vor mir und meine Ebene ist begrenzt. Der obige Austausch ist nur mein Verständnis auf meiner Ebene. Wenn ich etwas geschrieben habe, was nicht mit dem Fa übereinstimmt, bitte ich euch darum, mich zu korrigieren. Ich danke euch.
***
Copyright © 2025 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.