Was ist mit Chinas Kultur passiert?
(Minghui.org) In China ist in letzter Zeit eine Welle traditioneller Musik aufgetaucht, die jedoch größtenteils von japanischen Künstlern komponiert und aufgeführt wurde.
Ein Beispiel dafür ist das Stück „Die ursprüngliche Landschaft der Heimatstadt“ des japanischen Okarina-Meisters Sojiro (die Okarina ist ein Blasinstrument). Die Musik entführt den Hörer aus der geschäftigen modernen Welt und lässt Bilder eleganter Landschaftsmalereien vor dem geistigen Auge entstehen. Wenn ich diese Musik höre, erinnere ich mich an meine Heimatstadt, die stillen Berge, das plätschernde Wasser und eine sanfte Brise, die durch die Weiden weht …
„Palace Memories“ von S.E.N.S. (Akihiko Fukaura und Yukari Katsuki) war der erste Soundtrack der NHK-Fernsehdokumentation „Forbidden City“ aus dem Jahr 1996. Viele finden die Musik großartig. Die Rhythmen traditioneller chinesischer Schlaginstrumente wie Trommeln, Kessel und Glockenspiele berühren zutiefst. Während die Musik erklingt, scheinen die imposanten Palasttore, die goldglasierten Kacheln und die zinnoberroten Palastmauern der Verbotenen Stadt direkt vor den Augen zu liegen.
„Dawn of Hero“ ist das Eröffnungslied des bekannten japanischen Musikers Yokoyama Seiji für den Film Romance of the Three Kingdoms. Die Musik verwendet klassische chinesische Instrumente wie Erhu, Guzheng und Pipa, wobei die Hauptmelodie von der Erhu gespielt wird. Die Musik drückt das Chaos in der späten Östlichen Han-Dynastie aus, als die Menschen nach Helden verlangten. Die Musik präsentiert nicht nur den Mut der Helden, sondern auch die Zärtlichkeit dieser eisernen Männer und vermittelt ein Gefühl der Tragik.
„The Great Wall“ ist ein Zwischenspiel, komponiert von Michihiko Ohta für die japanische Anime-Serie „Cooking Master Boy“. Die Musik ist großartig, der Stil elegant und melodisch. Sie vereint ein tiefes Geschichtsbewusstsein mit klassischem Charme. Getragen von der Musik erhebt sich Chinas majestätische Große Mauer vor einem.
Weitere bemerkenswerte japanische Melodien sind „Seven Swords' Victory“ (Sieg der sieben Schwerter) von Toshihiko Sahashi, „Awakening“ (Erwachen) von Toshihiko Sahashi, „Long Journey“ (Lange Reise) von Kiyoshi Yoshida, „Street Where Wind Resides“ (Straße, wo der Wind wohnt) von Yukiko Isomura, „The Prayer Of Thousand Years“ (Das Gebet der tausend Jahre) von Himegami, „Silk Road“ (Seidenstraße) von Kitaro und „A Sea of Clouds in the Moonlight“ (Wolkenmeer im Mondlicht) sowie „Silent Love (Forever)“ (Stille Liebe (auf ewig)) von Joe Hisaishi. Diese Musik deckt ein breites Spektrum an Themen und Stilen ab. Sie wird oft als Hintergrundmusik in Film und Fernsehen verwendet und von vielen Chinesen geschätzt.
Die Probleme der chinesischen Musikindustrie
Warum können Musiker in China nicht ebenso großartige Melodien produzieren? Dafür gibt es mehrere Gründe.
Untergang der traditionellen Kultur
Die traditionelle chinesische Kultur ist umfangreich und tiefgreifend und sie hatte weitreichende Auswirkungen auf Japan, Südkorea, Hongkong, Taiwan und andere Länder. Viele Aspekte der japanischen Kultur sind der chinesischen entlehnt – insbesondere die der Tang-Dynastie: Chinesische Medizin, Go, Schwertkampf, die Teezeremonie und so weiter.
Doch nach den zahlreichen politischen Kampagnen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh), insbesondere der Kulturrevolution, waren Kulturdenkmäler und historische Stätten fast vollständig zerstört, die Gräber historischer Persönlichkeiten praktisch zugeschüttet und die traditionelle Kultur vollständig ausgelöscht. An ihre Stelle setzte die KPCh die Parteikultur. Wenn Chinesen über Religion, Gottheiten oder Buddhas sprachen, wurden sie des Aberglaubens bezichtigt; wenn sie Moral oder traditionelle Kultur erwähnten, wurden sie des Feudalismus beschuldigt. Im Gegensatz dazu vermittelt „Kyara“ von S.E.N.S., der dritte Soundtrack der NHK-Dokumentation „The Silk Road of the Sea“, das Gefühl, in einem buddhistischen Tempel zu sein.
Mangelndes unabhängiges Denken
Um ein gutes Musikstück zu schaffen, braucht es ein gutes kreatives Umfeld, das Offenheit und schöpferische Freiheit einschließt.
Unter der Herrschaft der KPCh, wo „die Politik das Sagen hat“, gibt es viele Tabus, wenn man literarische oder künstlerische Werke schaffen möchte. Politische Lieder, die die KPCh preisen, sind beliebt, wie zum Beispiel „Partei, meine liebe Mutter“. Unzählige andere Lieder aus verschiedenen Epochen preisen die KPCh. „Der Osten ist rot“ war ursprünglich ein Volkslied aus Nord-Shaanxi, wurde aber von der KPCh zu einer Hommage an Mao Zedong abgeändert und später zu einem groß angelegten Musical verarbeitet. Die Botschaft lautete jedoch von Anfang bis Ende: „Tötet!“
In Japan schränkt niemand die Gedanken der Menschen ein oder behindert ihre kreative Freiheit. So fördert dieses entspannte Umfeld zahlreiche weltbekannte Musiker, die hervorragende Werke schaffen.
Niedriger moralischer Charakter
Die Musik ist ein Spiegelbild der menschlichen Seele und gute Musik ist erhebend. Menschen mit einem niedrigen moralischen Charakter haben nur begrenzte Möglichkeiten, erhebende Kunstwerke zu schaffen.
Die KPCh hat die traditionelle chinesische Kultur systematisch zerstört, um die moralischen Normen der Chinesen mit Absicht zu senken.
Ein Mann aus dem Ausland, der China während der Kulturrevolution besuchte, schrieb in seinen Memoiren: „Aus den Lautsprechern auf dem Platz kam das Lied ‚Wenn die Kartoffeln gar sind, gibt es Rindfleisch dazu, und man muss nicht furzen.‘ …“ Das verwunderte ihn sehr. Wie konnte ein so vulgäres Lied ununterbrochen über einen Lautsprecher laufen?
Yan Jingming, der stellvertretende Vorsitzende des Chinesischen Schriftstellerverbands, rezensierte kürzlich den Film Ne zha 2. Er bezeichnete ihn als sehr vulgär – unter anderem wurden die Toilettenschüsseln des Yuxu-Palastes als Geschirr verwendet. Er verwies darauf, dass dies die Schönheit der traditionellen Kultur beschädige und die Mythologie trübe.
Seine Rezension löste eine Flut von Kritik und Online-Beschimpfungen aus. Daher sollten wir einmal darüber nachdenken, was die KPCh mit der chinesischen Geisteshaltung gemacht hat. Nezha, eine klassische mythologische Figur, wird heute als Dämonenkind dargestellt. China, einst ein Land der Etikette und Selbstbeherrschung, ist zu einer Jauchegrube geworden.
Wenn die Moral korrumpiert wird, wird alles schlecht, auch die Musik. Die meisten Lieder in China sind heute vulgär. Wie können sie den Menschen ein Gefühl von Schönheit vermitteln?
Perfektion erfordert Geduld
Ein weiteres hervorstechendes Merkmal von Menschen, die in der Kultur der KPCh aufgewachsen sind, ist ihre Ungeduld.
Sojiro hörte 1975 zum ersten Mal die Okarina und beschloss, sie spielen zu lernen. Er erforschte das Instrument und entwarf dann ein Modell. Er suchte nach geeignetem Lehm, baute sein eigenes Instrument und experimentierte immer wieder, um den Klang zu perfektionieren – oft verbrachte er 16 Stunden am Tag mit der Entwicklung der Okarina. Nachdem die Flöte gebrannt war, wurde sie schwarz geflämmt, poliert und schließlich gestimmt – jeder Arbeitsschritt dauerte ein bis zwei Wochen. Er widmete seine ganze Energie der Herstellung der Okarina. Von 1975 bis 1985, nach der Veröffentlichung seiner ersten CD, baute Sojiro über 10.000 Okarinas, benutzte jedoch nur zwölf davon.
Shen Yun bringt Hoffnung
Doch Japaner sind keine Chinesen, und sie haben kein unmittelbares Verständnis von China. Soll Chinas traditionelle Kultur wirklich wiederbelebt werden, müssen die Chinesen es tun.
2006 gründete eine Gruppe chinesischer Künstler im Ausland die Shen Yun Performing Arts Company in New York, USA, um die traditionelle chinesische Kultur wiederzubeleben. Die Mitglieder der Kompanie folgen den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht. Während sie ihre künstlerischen Fähigkeiten verbessern, entwickeln sie auch ihre moralischen Standards und ihre spirituelle Ebene. Jedes Jahr präsentieren sie neue Programme und touren um die Welt. Ob Musik, Tanz, Kostüme, digitales Hintergrundbild auf der Bühne oder die Inhalte der Aufführungen – das Programm verkörpert reine, traditionelle chinesische Kultur, frei von jeglicher KPCh-Kultur.
Die Shen-Yun-Musiker kombinieren gekonnt traditionelle chinesische Instrumente wie Gongs und Trommeln, Erhu, Pipa, Holzfisch und Guzheng mit westlichen Instrumenten und wenden westliche Harmonietechniken an, um traditionelle chinesische Melodien zu präsentieren. Shen Yun hat auch die traditionelle Belcanto-Gesangsmethode wiederbelebt.
Jedes Musikstück berührt die Herzen und bleibt den Menschen im Gedächtnis. Sie loben es, und manche meinen: „Das kommt aus dem Himmel“, „Es hat starke Energie“ und „Es ist einfach unglaublich“.
Wenn sich der Vorhang für das Programm von Shen Yun öffnet, ertönt ein Gong und majestätische Musik erklingt. Das Publikum wird in Szenen der 5.000 Jahre alten chinesischen Zivilisation versetzt. Viele Zuschauer berichten, sie seien zu Tränen gerührt oder dieses wunderbare Gefühl sei schwer zu beschreiben.
Shen Yun ist weltweit bekannt. Leider wurde Shen Yun bisher noch nicht in China aufgeführt, aber viele Chinesen, die die Aufführungen gesehen haben, freuen sich schon auf die Rückkehr von Shen Yun und der klassischen chinesischen Kultur nach China.
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