Nach Ablauf einer dreijährigen Bewährungsstrafe erneut Zielscheibe der Verfolgung

(Minghui.org) Eine Einwohnerin von Shulan, Provinz Jilin, hatte von Ende 2018 bis Ende 2021 eine dreijährige Bewährungsstrafe abgesessen, weil sie Falun Dafa praktiziert. Im Juni 2024 wurde Guo Qingfen abermals aus dem gleichen Grund festgenommen. Nachdem sie gegen Kaution freigekommen war, verließ sie im Dezember die Stadt, um ihre Tochter zu besuchen. Das örtliche Gericht warf ihr vor, gegen die Kautionsauflagen verstoßen zu haben, und drohte, dass man noch nicht fertig mit ihr sei und ihre bereits verbüßte Bewährungsstrafe gegen sie verwenden werde.

Guos Leidensweg begann mit ihrer Verhaftung am 12. Juni 2018, als sie unterwegs zu einem Verwandten war. Beamte durchsuchten ihre Wohnung, beschlagnahmten ihre insgesamt über 40 Falun-Dafa-Bücher und hielten sie in der Haftanstalt in Jilin fest. Zhang Dou, stellvertretender Leiter der Polizeistation in Tiande, informierte Guos Familie am 14. Juni 2018 über ihre strafrechtliche Inhaftierung. Einige Monate später wurde sie zu drei Jahren Haft mit drei Jahren Bewährung verurteilt.

Als Guo im Gefängnis war, erkrankte ihr Mann ernsthaft und verstarb im November 2018, kurz nachdem sie auf Bewährung freigelassen worden war. In den darauffolgenden Jahren schikanierten Polizisten sie regelmäßig, um sicherzustellen, dass sie nicht gegen ihre Bewährungsauflagen verstieß, darunter am 23. September 2019 und am 10. September 2020. Die Polizei versuchte, sie zu fotografieren und setzte sie unter Druck, ein leeres Blatt Papier zu unterschreiben.

Nach Ablauf ihrer Bewährungszeit im November 2021 wurde Guo am 5. Juni 2024 abermals verhaftet und später gegen Kaution freigelassen.

Als Guo am 28. Dezember 2024 auf dem Weg zu ihrer Tochter war, wurde sie von Beamten der Eisenbahnpolizei in Jilin festgenommen. Die Polizei behauptete, dass sie eine „gesuchte“ Person sei.

Sie wurde zwar kurz darauf wieder freigelassen, jedoch rief das örtliche Gericht sie am 17. Januar 2025 an und forderte sie auf, bestimmte Dokumente zu unterschreiben. Einzelheiten zu diesen Dokumenten wurden ihr nicht mitgeteilt. Am 5. Februar 2025, als sie sich bei ihrer Tochter aufhielt, rief das Gericht erneut an und forderte sie auf, nach Hause zurückzukehren. Guo insistierte, dass sie ihre Rückreise erst nach Ende der chinesischen Neujahrsferien (29. Januar bis 12. Februar 2025) antreten werde.

Als sie Mitte Februar 2025 nach Hause zurückkehrte, forderte das Gericht sie auf, „etwas“ zu unterschreiben. Diesmal verrieten sie, dass es dabei um ihre Gefängnisstrafe aus dem Jahr 2018 ging, ließen sie jedoch über nähere Angaben im Unklaren. Guos Bewährungszeit war seit Ende 2021 längst abgeschlossen. Laut Gesetz stand ihre jüngste Verhaftung im Juni 2024 mit ihrer Bewährungsstrafe in keinem Zusammenhang.

Das Gericht beschuldigte sie zudem, „Fluchtversuche“ unternommen zu haben. Nachdem das Gericht bestätigt hatte, dass seitens der Polizei kein offenes Verfahren mehr gegen Guo vorlag, durfte sie nach Hause gehen, unter der Androhung, sie seien noch nicht mit ihr fertig.

Verhaftet, weil sie nach Peking fuhr, um für Falun Dafa zu appellieren

Guo hatte im Oktober 1998 begonnen, Falun Dafa zu praktizieren. Nur sieben Monate später verschwanden ihr Lungenemphysem, ihre starken Kopfschmerzen und eine systemische Hauterkrankung.

Nachdem das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 die Verfolgung angeordnet hatte, machte sich Guo auf den Weg nach Peking, um das Recht auf das Ausüben ihres Glaubens einzufordern. Als sie in Peking aus dem Zug stieg, wurde sie verhaftet, danach in einem Stadion festgehalten und dann mitten in der Nacht nach Shulan zurückgebracht. Seitdem stand sie auf der schwarzen Liste der örtlichen Polizei.

Im Oktober 1999 schikanierte die Polizei Guo jeden Tag zu Hause und setzte sie unter Druck, eine Garantieerklärung zu schreiben, in der sie auf Falun Dafa verzichtete. Sie beschloss, ein weiteres Mal nach Peking zu fahren, um zu appellieren. Noch bevor sie die Provinz Jilin verlassen hatte, wurde sie verhaftet und 15 Tage lang wegen „Störung der sozialen Ordnung“ festgehalten.

Am 17. März 2000 fuhr Guo ein drittes Mal nach Peking, um sich für ihren Glauben einzusetzen, und wurde am Bahnhof in Jilin verhaftet. Yao Shuxue, Leiter der örtlichen Polizeistation Dongfu, verurteilte sie zu 15 Tagen Haft und einer Geldstrafe von 500 Yuan. Da sie standhaft an ihrem Glauben festhielt, verurteilte die Polizei sie zu einem Jahr Zwangsarbeitslager. Während ihrer Haftzeit im Zwangsarbeitslager Heizuizi hielt sie weiterhin an ihrem Glauben fest, woraufhin ihr die Wärter zur Strafe jegliche Familienbesuche verwehrten. Außerdem schlugen und beschimpften sie sie nach Belieben. Am Tag ihrer Freilassung, musste Guo 1.000 Yuan zahlen.

Weitere Festnahmen und Inhaftierungen

Am 23. April 2004 brach eine Gruppe Polizeibeamter um fünf Uhr morgens in Guos Wohnung ein und durchsuchte sie. Sie beschlagnahmten ihr Tonbandgerät, die Musikkassette mit den Falun-Dafa-Übungen und ihre Falun-Dafa-Bücher. Anschließend nahmen sie Guo und ihrem Mann mit und sperrten sie wegen „Störung der sozialen Ordnung“ 15 Tage lang ins Gefängnis. Während ihrer Inhaftierung musste das Ehepaar 320 Yuan für die Verpflegung bezahlen.

Im Januar 2007 wurde Guo eines Nachts um Mitternacht herum abermals festgenommen. Zunächst schikanierten die Beamten sie und kamen dann eine Stunde später zurück, um ihre Wohnung zu durchstöbern. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher, eine Schere sowie einen Kalender mit Informationen über Falun Dafa. Sie hielten sie weitere fünf Tage wegen „Störung der sozialen Ordnung“ fest und zwangen sie, 160 Yuan für Essenskosten zu bezahlen.

Im März 2008 durchsuchte die Polizei Guos Wohnung ein weiteres Mal. Da sie weder Falun-Dafa-Bücher noch Broschüren fanden, nahmen sie ein Foto des Begründers von Falun Dafa mit. Guo wurde einmal mehr fünf Tage lang festgehalten und gezwungen, 160 Yuan für das Essen zu berappen.

Am 18. Juli 2015 wurde Guo erneut verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte, und 15 Tage lang im Gefängnis Nanshan festgehalten. Ihre Familienangehörigen mussten 900 Yuan Verpflegungskosten bezahlen.

Zeitgleich reichte Guo eine Strafanzeige gegen Jiang Zemin ein, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas und Initiator der Verfolgung von Falun Dafa. Die Polizei nahm sie am 22. August 2015 gegen 19 Uhr fest. Sie wurde 15 Tage lang inhaftiert und am 6. September für unbekannte Dauer in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht.