Ich habe mich am Appell vom 25. April beteiligt
(Minghui.org) Ich begann vor 30 Jahren, am 25. April 1995, mit dem Praktizieren von Falun Dafa. Vier Jahre später schloss ich mich den 10.000 Praktizierenden an, die nach Peking gingen, um der Regierung die Wahrheit über Falun Dafa zu sagen, damit sie uns ein sicheres Umfeld zum Praktizieren geben würden. Das Ereignis wurde als die friedlichste Massenprotestaktion in der jüngeren Geschichte Chinas bezeichnet.
Als ich vor 30 Jahren zum ersten Mal das Zhuan Falun las, war ich sehr bewegt, als ich den Satz „Zhen, Shan, Ren ist der einzige Maßstab für die Beurteilung von guten und schlechten Menschen“ (Zhuan Falun, 2019, S. 16) las. Ich fand, dass dies sehr treffend formuliert war, und beschloss, den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen. Ich wusste, dass es mir schwerfallen würde, Nachsicht zu üben, da ich ungeduldig und reizbar war, aber ich beschloss, mich danach zu richten.
Als ich im Zhuan Falun über „Über das Himmelsauge“ (ebd., S. 59), „Die Kultivierungsfähigkeit Fernsicht“ (ebd., S. 79) und „Die Kultivierungsfähigkeit Wissen über das Schicksal“ (ebd., S. 82) las, hielt ich das Buch hoch und rief: „Das ist ein großartiges Buch. Es enthüllt so viele Dinge, die mich lange Zeit verwirrt hatten.“ Meine Kollegen lächelten, weil ich ihnen oft von den wunderbaren Dingen erzählte, die ich durch das Praktizieren erfahren hatte, und von meinen Erkenntnissen.
Zu dieser Zeit gingen etwa 500 Praktizierende regelmäßig zum örtlichen Übungsplatz. Am Abend des 24. April 1999 teilte uns die Koordinatorin am Übungsplatz mit, dass einige Tage zuvor 45 Praktizierende in Tianjin festgenommen worden seien. Sie sagte, dass mehrere lokale Praktizierende in dieser Nacht nach Peking fahren würden, um Regierungsbeamte um die Freilassung der Praktizierenden aus Tianjin zu bitten. Ich war mir nicht sicher, ob ich mit ihnen gehen wollte, weil ich Angst hatte, verhaftet zu werden, was sich negativ auf meine Arbeit ausgewirkt hätte. Gleichzeitig war ich traurig und fragte mich, ob ich eine wahre, aufrichtige Praktizierende bin – die Antwort war ja. Ich hatte Wunder erlebt, nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, und ich war gesund geworden. In dem Moment wurde mir klar, dass ich nach Peking gehen musste, um den Beamten zu sagen, dass Falun Dafa eine aufrichtige Kultivierungsmethode ist und dass die Lehre den Menschen dabei hilft, gute Bürger zu werden.
Nachdem ich die erste Übung gemacht hatte, verließ ich den Übungsplatz und suchte nach der Koordinatorin. Ich war ganz aufgeregt und befürchtete, die Gelegenheit zu verpassen, mit ihr nach Peking zu fahren. Bevor ich den Park verließ, sah ich sie mit einigen anderen Praktizierenden. Schnell ging ich auf sie zu, weinte wie ein Kind und rief: „Sie sind noch da, ich wurde nicht zurückgelassen!“
Gegen 21 Uhr kamen wir am Bahnhof an und trafen nach dem Einsteigen noch einige andere Praktizierende. Der Zug war voll, hauptsächlich mit Praktizierenden. Später hörte ich, dass an diesem Tag mehr als 1.000 Praktizierende im Zug waren.
Wir kamen gegen 5 Uhr morgens in Peking an. Auf dem Weg zum Zentralen Petitionsbüro des Staatsrates in der Fuyou-Straße konnte ich nicht aufhören zu weinen. Eine Praktizierende tröstete mich immer wieder und sagte: „Es gibt nichts zu befürchten.“ Ich sagte ihr, dass ich keine Angst habe und nicht einmal wisse, warum ich weinen würde. Auf dem Weg zum Zentralen Petitionsbüro sah ich noch einige andere Praktizierende, die ebenfalls weinten.
Als ich in der Fuyou-Straße stand und in die Ferne schaute, sah ich Praktizierende dicht gedrängt am Straßenrand, wo sich das Gebäude des Zentralen Petitionsbüro des Staatsrates befand. Ich war berührt und inspiriert, was mich noch mehr zum Weinen brachte.
Als wir beim Zentralen Petitionsbüro des Staatsrates ankamen, gab es auf beiden Seiten der Straße keinen Platz zum Stehen, deshalb suchten wir uns einen freien Platz gegenüber. Wir stellten uns in einer Reihe auf und standen still da. Ein Dutzend weitere Praktizierende kamen und stellten sich neben uns. Eine von ihnen fragte uns, woher wir kämen. Ich weinte so sehr, dass ich kaum sprechen konnte. Nachdem ich mich beruhigt hatte, erzählte ich ihr, woher wir kamen und dass wir mit dem Nachtzug um 5 Uhr morgens hierher gefahren waren. Sie waren berührt, als sie hörten, dass wir so weit gereist waren. Sie lebten am Stadtrand von Peking und waren früh am Morgen von zu Hause aufgebrochen.
Gegen 8 Uhr morgens hörten wir, dass das Zentrale Petitionsbüro des Staatsrates uns aufgefordert hatte, Vertreter zu schicken, um mit ihren Beamten zu sprechen. Ein Praktizierender kam zu uns und fragte, ob jemand von uns Jurist sei und mit ihnen sprechen könne, aber keiner von uns war es. Wir waren niedergeschlagen und warteten weiter auf gute Nachrichten.
Eine Stunde später traf die Polizei ein. Sie beobachteten uns genau, schienen aber nicht feindselig zu sein. Ein paar Mal sah ich Autos vorbeifahren, in denen Leute uns filmten.
Nach einiger Zeit sagte mir der Praktizierende zu meiner Rechten mit ernster Stimme: „Sie planen, um 13 Uhr gegen die Praktizierenden vorzugehen. Bitte gib das weiter.“ Ich sagte es schnell dem Praktizierenden neben mir.
Die Atmosphäre war etwas angespannt. Ich fragte mich, was ich sagen würde, wenn die Polizei einschreiten und mich verhaften würde. Mir war klar, dass ich mich auf keinen Fall zurückziehen würde. Ich würde ihnen sagen: „Falun Dafa lehrt die Menschen, gut zu sein und den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht zu folgen. Es heilt nicht nur Krankheiten, sondern erhöht auch die Moral der Menschen. Bevor ich Falun Dafa praktizierte, litt ich an einer schweren Rückenverletzung und hatte Schwierigkeiten, mich zu bewegen. Ich hatte auch Hämorrhoiden und Hautkrankheiten – all das verschwand, nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte. Bei der Arbeit veruntreute ich nie auch nur einen Cent, obwohl ich das leicht hätte tun können. Wenn ich meinen verdienten Bonus nicht bekam, stritt ich nicht darum. Als mein Vorgesetzter vergaß, mir meine Überstunden zu bezahlen, bat ich ihn einfach, das nächste Mal daran zu denken. Früher war ich ungeduldig und reizbar, jetzt habe ich mich zum Besseren verändert. Vor dem Praktizieren von Falun Dafa war ich nie so. Weil jemand Falun Dafa in den Medien in Tianjin verleumdet hatte, gingen die Praktizierenden in Tianjin dorthin, um die Sache richtig zu stellen und über die wahren Umstände von Falun Dafa aufzuklären; dabei wurden sie unrechtmäßig verhaftet. Wir sind hier in der Hoffnung, dass die Regierung sie freilässt. Wir möchten auch, dass die Beamten wissen, dass Falun Dafa eine aufrichtige Kultivierungsmethode ist, die den Menschen lehrt, gütig und gut zu sein.“
Als es Mittag wurde, wollte ich zum Gebäude des Zentralen Petitionsbüro des Staatsrates gehen, um zu sehen, was dort los war. Als ich die Straße überquerte, sah ich, dass beide Seiten von einem Ende zum anderen mit Praktizierenden voll waren. Im Petitionsbüro rührte sich nichts, so ging ich zurück zu dem freien Platz.
Die Polizei unternahm an diesem Tag nichts gegen uns. Gegen 20 Uhr kam ein Praktizierender und teilte uns mit, dass die Behörden zugestimmt hätten, die Praktizierenden in Tianjin freizulassen. Sie sicherten den Praktizierenden außerdem ein rechtliches Umfeld zu, in dem sie Falun Dafa ausüben und entsprechende Bücher veröffentlichen dürfen. Wir waren erleichtert. Wir sammelten den Müll auf dem Boden ein und gingen still weg.
Als ich diesen Artikel zum Gedenken an den 26. Jahrestag dieser friedlichen Protestaktion schrieb, versetzte ich mich zurück in die Zeit, und jede Szene spielte sich lebhaft vor meinem inneren Auge ab. Ich war so bewegt, dass mir die Tränen kamen. In den letzten 26 Jahren hat der Meister enorm für uns gelitten, um uns zu helfen, jede Prüfung zu bestehen. So konnten wir Menschen erretten und unseren Weg zu unserem wahren Zuhause unbeirrt weitergehen. Keine Worte können meine Dankbarkeit für die Gnade und Barmherzigkeit des Meisters ausdrücken.
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