Brutale Festnahme: 74-Jährige vier Stockwerke hinuntergeschleift – Gericht spricht von „Versehen“

(Minghui.org) Vier junge Polizisten zerrten die Seniorin Huo Guilan aus ihrer Wohnung im vierten Stock gewaltsam die Treppe hinunter. Sie prallte mehrfach gegen die Betontreppe und wurde dabei schwer verletzt. Das war in der Nacht zum 11. April 2024. Der mit ihrem Fall betraute Richter behauptete jedoch, ein Beamter sei versehentlich gestürzt und habe sie dadurch zu Fall gebracht.

Huo, die im Juni 1950 geboren wurde und aus Baoji (Provinz Shaanxi) stammt, wurde wegen ihres Glaubens an Falun Dafa verfolgt. Die vier Polizisten der Bezirkspolizei Chencang erlaubten ihr nicht, sich umzuziehen oder die Schuhe zu wechseln, bevor sie sie die Treppe hinunter bis zu ihrem Wagen zerrten.

Einer ihrer Knöchel war schwer verletzt und geschwollen und sie hatte Schwierigkeiten beim Gehen. Polizisten brachten sie am nächsten Tag in die zweite Haftanstalt in Baoji. Ihr Zustand verschlechterte sich weiter. Ihr war schwindelig, sie hatte Schmerzen in der Brust und im Rücken und konnte nur schwer atmen. Außerdem blutete sie aus der Scheide. Ihr Hör- und Sehvermögen verschlechterte sich. Ihre Familie beantragte die Freilassung gegen Kaution, doch wurde ihr Antrag abgelehnt.

Die Polizei leitete ihren Fall an die Staatsanwaltschaft des Bezirks Jintai weiter, die am 18. Oktober 2024 Anklage gegen sie erhob. Das Bezirksgericht Jintai verhandelte ihren Fall am 17. Dezember 2024. Die Einzelheiten müssen noch ermittelt werden. Es ist nur bekannt, dass Richter Liu Yan dem Gerichtsschreiber untersagt hatte, die Verhandlung aufzuzeichnen.

Am 13. März 2025 verhörten Richter Liu, Staatsanwalt Wu Xuan und zwei andere Huo in der Haftanstalt. Dabei überprüften sie mehrere Punkte, wie 1. ihre Beschäftigung und ihr Gehalt vor ihrer Pensionierung; 2. ihre fünfjährige Haftstrafe von Anfang Oktober 2001 bis Ende September 2006 wegen Falun Dafa; 3. eine zehntägige Haftstrafe im Jahr 2020, die sie wegen des Verteilens von Falun-Dafa-Informationsmaterialien auferlegt bekam, aber wegen der COVID-19-Pandemie nicht vollstreckt wurde.

Liu behauptete auch, dass die Polizisten Huo bei ihrer Festnahme am 11. April 2024 nicht absichtlich die Treppe hinuntergezogen hätten. Stattdessen hieß es, „ein Beamter sei versehentlich gestürzt und habe sie deshalb mitgerissen“. Liu sagte auch, dass drei Gemeindemitarbeiter die Hausdurchsuchung an diesem Tag beobachtet hätten, was aber nicht stimmte. Auf die Frage von Liu, ob Huo ihre Meinung über Falun Dafa geändert habe, wiederholte sie, dass kein Gesetz in China Falun Dafa kriminalisiere. Huo verlangte wiederholt, die Rechtsgrundlage für ihre Strafverfolgung zu erfahren. Doch Liu konnte ihr nichts zeigen, sagte aber: „Sie werden die Rechtsgrundlage erfahren, wenn das Urteil ergangen ist.“

Eine zweite Anhörung fand am 24. März 2025 statt, aber auch hier sind die Einzelheiten unklar.

Frühere Verfolgung

Es ist nicht das erste Mal, dass Huo wegen ihres Glaubens ins Visier genommen wurde. Sie ist überzeugt, dass durch Falun Dafa ihre vielen Krankheiten verschwanden, wie zervikalen Spondylose, Knochenhyperplasie, Luftröhrenentzündung, Kehlkopfentzündung, Kälteunverträglichkeit, eine gynäkologische Erkrankung, Lendenmuskelzerrung, Beinschmerzen und Gastroenteritis.

Huo ging im April 2000 nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen, und wurde verhaftet. Sie wurde nach Shaanxi eskortiert und 15 Tage lang in der Haftanstalt Xincheng festgehalten. Nach ihrer Entlassung wurde sie von der örtlichen Polizei weiter schikaniert.

Huo wurde im Juni 2000 erneut verhaftet, nachdem sie dem Leiter der Polizeistation in der Taihua Straße eine Falun-Dafa-Broschüre übergeben hatte. Zwei Monate später wurde sie zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt.

Sie wurde vorzeitig freigelassen, doch im April 2001 erneut verhaftet und für eine unbekannte Zeit zu Zwangsarbeit verurteilt. Am 1. August desselben Jahres wurde sie in das Frauenarbeitslager in der Provinz Shaanxi gebracht. Während die Polizei gemeinsam mit den Wärtern des Arbeitslagers die Formalitäten erledigte, gelang ihr die Flucht. Einen Monat später wurde sie aufgegriffen und im Oktober 2001 in das Frauenarbeitslager in der Provinz Shaanxi gebracht.

Das Bezirksgericht Lianhu verurteilte Huo am 2. April 2002 zu fünf Jahren Haft. Noch am selben Tag kam sie in das Frauengefängnis der Provinz Shaanxi. Ihre Haftzeit begann im Oktober 2001 und endete am 26. September 2006.

Im Gefängnis trat ihr eine Strafgefangene einmal gegen die Rippen, was ihr unerträgliche Schmerzen bereitete und sie kaum atmen konnte. Ein anderes Mal wurde sie eine Woche lang mit Handschellen an eine Metalltür gekettet. Außerdem wurde sie vier Monate lang in Isolationshaft gehalten. Bei einer anderen Gelegenheit wiesen die Wärter die Häftlinge an, sie nackt auszuziehen, um sie zu demütigen. Die Wärter schlugen mit Knüppeln auf sie ein. Ihre Verletzungen heilten mehr als drei Monate lang nicht.

Ihre Haftstrafe endete am 26. September 2006. Doch wurde sie direkt in eine Gehirnwäsche-Einrichtung gebracht und dort mehr als vier Monate lang festgehalten.

Nach einer weiteren Verhaftung am 6. Juni 2012 wurde Huo über zwei Monate lang im Untersuchungsgefängnis Changlepo festgehalten. Ihre nächste Festnahme erfolgte im Mai 2013 – diesmal wurde sie mehr als drei Monate inhaftiert und zur Zahlung von 10.000 Yuan (etwa 1.400 Euro) gezwungen. Im Jahr 2020 wurde sie erneut verhaftet und zu zehn Tagen Haft verurteilt, doch die Strafe wurde wegen der Pandemie nicht vollstreckt.