(Minghui.org) Die 73-jährige Yao Zhifeng aus Tianjin, die unter Hausarrest gestanden hatte, wurde Mitte Mai 2025 erneut in Gewahrsam genommen, um eine am 31. Oktober 2024 verhängte Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten zu verbüßen. Ihre Familie wurde nicht über ihren Verbleib informiert. Ob ihre Einweisung ins Gefängnis bereits erfolgt ist, ist ungewiss.

Yaos Gefängnisstrafe geht auf ihre Verhaftung am 24. Mai 2022 zurück. Der Dorfsekretär in Zhangzhuang in der Stadt Daliang, Bezirk Wuqing, hatte sie angezeigt, weil sie Informationsmaterialien über die Verfolgung von Falun Dafa verteilt hatte. Außerdem hatte er sie fotografiert. Die an der Verhaftung beteiligten Beamten der Polizeistation Daliang ließen sie später gegen Kaution für ein Jahr wieder frei.

Ein Beamter namens Gao Jin von der Staatsanwaltschaft Wuqing kam am 25. Mai 2023 mit zwei Staatsanwältinnen und zwei Beamte der Polizeistation Daliang (Dienstmarkennummern: 43-2384 und 43-1162) zu Yaos Wohnung. Sie fotografierten sie und nahmen sie auf Video auf. Da ihre einjährige Kaution erst einen Tag vorher abgelaufen war, drohten sie ihr, sie ins Gefängnis zu stecken, sofern sie sich weigere, eine Erklärung zu unterschreiben, dass sie Falun Dafa aufgibt. Das lehnte Yao entschieden ab und drängte die Beamten, von einer weiteren Verfolgung von Falun-Dafa-Praktizierenden abzusehen.

Um einer Festnahme zu entgehen, tauchte Yao unter. Die Polizei belästigte ihre Angehörigen alle zwei Wochen, was deren Lebensalltag enorm beeinträchtigte.

Im Mai 2024 nahmen Beamte der Polizeistation Yucai Straße in Yangcun, Bezirk Wuqing, Yao fest und brachten sie zur Polizeistation Daliang. Anlässlich einer ärztlichen Untersuchung am 12. Juli 2024 wurde sie für haftunfähig befunden und unter Hausarrest entlassen, wobei die örtliche Polizeistation in Hebeitun mit ihrer Überwachung beauftragt wurde. Weniger als zwei Wochen später, am 21. Juli, schikanierte die Polizei Yao in ihrer Wohnung und forderte sie auf, sich bei der Staatsanwaltschaft zum Verhör zu melden. Ob sie dem nachgekommen ist, ist ungewiss.

Am 14. September 2024 drangen über zwanzig Beamte der Polizeistation Daliang sowie der Polizeistation Hebeitun in ihre Wohnung ein und brachten sie zum Gemeindebüro Xiaoyangzhuang, die sie vor das Bezirksgericht Wuqing stellte.

Nach der Gerichtsverhandlung wurde Yao zur ärztlichen Untersuchung in ein Polizeikrankenhaus gebracht. Aufgrund ihrer schlechten Gesundheit durfte sie nach Hause gehen.

Am 31. Oktober 2024 wurde Yao zu vier Jahren und drei Monaten Haft und einer Geldstrafe von 17.000 Yuan (etwa 2.100 Euro) verurteilt. Nachdem sie die obligatorische ärztliche Untersuchung einmal mehr nicht bestanden hatte, wurde sie unter einen sechsmonatigen Hausarrest gestellt.

Am 14. Februar 2025 suchten der stellvertretende Polizeichef Wang und der Beamte Wu Yanfa der Polizeistation Daliang zusammen mit einer Ärztin Yao in ihrer Wohnung auf. Obwohl der Hausarrest noch für zwei Monate andauerte, hoben sie ihn auf, und drohten Yao mit einer Gefängnisstrafe. Sie maßen ihren Blutdruck, gingen aber, ohne sie zu verhaften. Die beiden Beamten trugen keine Uniform und fuhren ein Auto ohne Kennzeichen.

Um Mitte Mai 2025 herum holte eine Gruppe Beamter Yao zu Hause ab, um sie erneut einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Wieder wurde sie für haftunfähig befunden und freigelassen. Am darauffolgenden Tag erschien erneut eine Gruppe Beamter, und nahm sie zu einer weiteren Untersuchung mit. An jenem Tag kehrte Yao nicht nach Hause zurück.

Die Polizei hat Yaos Familie bis heute nicht über ihren Verbleib informiert. Ihre Angehörigen fürchten Vergeltungsmaßnahmen der Behörden und trauen sich nicht, jemandem von Yaos Situation zu erzählen. Die Minghui-Korrespondenten vermuten, dass sie bereits ins Gefängnis eingeliefert worden ist, um ihre Strafe abzusitzen.

Hintergrund

Yao praktiziert seit 1. August 2007 Falun Dafa und hat sich seitdem von ihrem hohen Blutdruck, ihren Herzkrankheiten, ihrem hohen Blutzucker und ihren Magenproblemen erholt. Sie war bereits Ende Dezember 2009 für zehn Tage inhaftiert gewesen. Trotz der harschen Winterkälte hatten ihr die Wärter der örtlichen Haftanstalt nicht erlaubt, einen Pullover zu tragen, obwohl ihre Zelle nicht beheizt war. Außerdem musste sie nachts auf einem Holzbrett schlafen.

Am 9. Juni 2011 verteilte Yao auf einem örtlichen Jahrmarkt Informationsmaterialien über Falun Dafa und wurde verhaftet. Sie wurde mehrere Stunden lang auf der Polizeistation Hebeitun festgehalten, und danach wieder freigelassen. Ihre Familie und der Dorfvorsteher erklärten in ihrem Namen, dass sie keine Falun-Dafa-Materialien mehr verteilen würde.