(Minghui.org) Die Kultivierungsprobleme anderer Praktizierender können auf unsere eigenen Anhaftungen hinweisen. Daher sind dies gute Gelegenheiten, nach innen zu schauen und uns selbst zu kultivieren.
Vor etwa zwei Jahren bemerkte ich, dass A. prahlte und manchmal nicht ganz die Wahrheit sagte. Als sie zum Beispiel sah, dass eine andere Praktizierende beim Abschreiben des Fa Fehler machte, sagte A., dass sie die ganze Seite herausreiße, sobald sie nur ein Wort falsch schreibe. Allerdings fiel mir auf, dass sie selbst am unordentlichsten abschrieb.
Als eine andere Praktizierende sagte, dass Regen in ihr Haus eingedrungen sei und sie das Dach reparieren müsse, meinte A., das bedeute, dass die Praktizierende eine Lücke habe und sie nach innen schauen müsse. Als jedoch As Haus undicht wurde, gab sie einige tausend Yuan aus und ließ das gesamte Dach durch ein Metalldach ersetzen.
Wenn andere Praktizierende über längere Zeit Krankheitskarma nicht überwinden konnten, forderte sie sie auf: „Komm zu mir!“ Da sie allein lebte, bot sie an, dass die Mitpraktizierenden für ein paar Monate bleiben könnten. Das würde ihnen helfen, diese Prüfung zu bestehen. Tatsächlich war sie aber schon ungeduldig, sobald eine Mitpraktizierende nur eine Nacht bei ihr übernachtete.
Als ein lokaler Praktizierende verhaftet und festgehalten wurde, sagte A.: „Wir müssen dort hingehen und verlangen, dass die Praktizierende freigelassen wird!“ Als jedoch Gerüchte aufkamen und die Atmosphäre plötzlich sehr angespannt war, ließ sich A. von ihrem Kind in eine andere Stadt mitnehmen, um sich zu verstecken, während alle anderen Praktizierenden versuchten, Lösungen zu finden.
Nachdem ich As. Schwächen bemerkt hatte, begann ich, auf sie herabzusehen. Ich fühlte mich unwohl, wenn ich sah, wie sie sich verhielt. Mein Herz war bewegt, aber ich wusste nicht, welche meiner Anhaftungen dadurch angestoßen wurde. Ich wusste, dass das Verhalten von Mitpraktizierenden mein eigenes widerspiegelt. Deshalb fragte ich mich: „Ist es, weil ich ähnliche Probleme habe, so dass ich das sehe? Prahle ich auch gern?“ Aber ich blieb nur auf der oberflächlichen Ebene und schaute nicht in die Tiefe.
Meine Anhaftung erkennen
Vor Kurzem stürzte eine Praktizierende. Die Verletzung war so schlimm, dass ihr Knochen herausragte. A. sagte: „Du musst es ablehnen. Erkenne es nicht an!“ Später verletzte sich A. am Rücken. Während sie diese Schwierigkeiten durchmachte, sah sie traurig aus und schien keine aufrichtigen Gedanken zu haben. Ich lachte und fragte: „Es ist so einfach für dich, über andere Menschen zu sprechen. Du hast ihnen gesagt, sie sollen es nicht anerkennen. Wo sind deine aufrichtigen Gedanken, wenn es um dich selbst geht?“
Einerseits war ich besorgt um sie und hoffte, dass sie diese Hürde schnell überwinden würde. Andererseits empfand ich eine gewisse Schadenfreude. Ich dachte: „Es ist so einfach, über andere zu reden. Ich möchte sehen, wie du nun diese Schwierigkeiten überwindest!" Mir wurde schnell klar, dass meine Einstellung falsch war. Ich hatte mir eine Meinung über A. gebildet und das ließ eine Trennung zwischen uns entstehen. As Verhalten war kein Zufall. Warum bekam ich es zu sehen? Warum wurde mein Herz so bewegt? Ich musste dasselbe Problem haben.
Eines Tages entdeckte ich, dass es bei mir ähnliche Probleme gab. Diese Entdeckung schockierte mich. Die Praktizierenden vor Ort beschlossen, eine Staffel zu bilden und aufrichtige Gedanken auszusenden, wobei wir uns auf die gegenwärtigen Probleme und die Rettung inhaftierter Praktizierender konzentrieren wollten. Jeder wählte einen Zeitraum. Ich wählte die Zeit von 22–22.30 Uhr abends, weil ich zuvor meinen Kindern bei den Hausaufgaben helfen musste und sie um 22 Uhr ins Bett gehen. Doch bat mich vor zwei Tagen meine Tochter plötzlich – sie schlief bereits allein – wieder bei ihr schlafen. So konnte ich nicht am Aussenden der aufrichtigen Gedanken teilnehmen. Plötzlich wurde mir klar, dass ich nicht tat, was ich versprochen hatte. Wie unterschied ich mich da von A.?
Als ich am Gruppenlesen teilnahm, sprach ich viel darüber, wie wir unser Verständnis zu den aktuellen Trübsalen verbessern sollten, über das Aussenden aufrichtiger Gedanken und auch über die Rettung der inhaftierten Praktizierenden. Wenn ich diese Gedanken mitteilte, sprach ich mit Aufrichtigkeit – aber was geschah, wenn es um die tatsächliche Umsetzung ging? Hatte ich mein Verständnis erhöht? Ich war immer noch nicht in der Lage, die Rettung der Mitpraktizierenden als meine eigene Angelegenheit zu behandeln.
Wenn ich über die Kultivierung anderer Praktizierenden sprach, sagte ich, sie würden jeden Tag drei Kapitel im Zhuan Falun lesen und hätten das Buch fünf- bis sechsmal abgeschrieben. Ich verglich mich mit ihnen und redete sehr lange darüber, änderte jedoch meine eigenen Lern-Gewohnheiten nicht.
Jeden Tag sagte ich den anderen Praktizierenden, dass wir die letzte Phase der Fa-Berichtigung erreicht hätten und daher den Maßstab erreichen müssten. Ich erinnerte sie daran, dass der Meister die Zeit verlängert habe, weil noch nicht genügend Menschen errettet worden seien und die Praktizierenden den Maßstab nicht erfüllt hätten.
Ich schaute auch nach innen, um zu sehen, wo ich selber den Maßstab nicht erfüllt hatte. Nach langem Suchen fand ich heraus, dass ich nicht jeden Tag beständig die Übungen praktizieren konnte. Außerdem klebte ich immer noch an meinem Mobiltelefon. Ich hielt an Ruhm, persönlichem Gewinn und Emotionen fest und hatte mich immer noch nicht vollständig den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht angeglichen.
Als ich über meine Worte und Taten nachdachte, weinte ich bitterlich und dachte: „Täusche ich da nicht den Meister ? Habe ich den Meister nicht enttäuscht? Ich gebe vor den Mitpraktizierenden an – bin sprachlich wie ein Riese und im Tun wie ein Zwerg. Ich mache heimlich mein eigenes Ding und lasse nach, wenn mich niemand sieht. Mein Verhalten ist beschämend. Um es noch deutlicher zu sagen: Ich betrüge den Meister!“
Dabei sah ich immer noch auf A. herab, weil sie geprahlt hatte und nicht selber ihre Worte nicht umsetzte. Mein Verhalten war sogar noch schlimmer als ihr Verhalten.
Eigentlich ist As Kultivierung ziemlich gut. Sie weiß, wie man bei Konflikten nach innen schaut und die Xinxing kultiviert.
Wenn ich die Probleme anderer Praktizierender sehe, sollte ich über mich selbst nachdenken und mich kultivieren. Doch zwei Jahre lang habe ich dieses Problem ignoriert. Ich sollte A. wirklich danken, dass sie mir geholfen hat, meine eigenen, so schwer zu erkennenden Probleme zu sehen!
Ich danke Ihnen, Meister! Danke, Mitpraktizierende!
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