(Minghui.org) Vor Kurzem las ich Die kleine Meerjungfrau von Hans Christian Andersen. Das ursprüngliche Märchen, das sich etwas von der Disney-Version unterscheidet, hat mich sehr berührt.

Die kleine Meerjungfrau erfuhr von ihrer Großmutter, dass Meerjungfrauen keine unsterbliche Seele haben. Sie leben etwa 300 Jahre lang, dann sterben sie und werden zu Meeresschaum. Die Menschen hingegen haben eine Seele, die ewig lebt, erzählte ihr die Großmutter. Und wenn ihr fleischlicher Körper stirbt, steigt ihre Seele zu wunderschönen Orten auf.

Eine Meerjungfrau kann nur dann eine unsterbliche Seele erlangen, wenn ein Mensch sie wirklich liebt. So beschloss die kleine Meerjungfrau, ihre Stimme – die lieblichste von allen – für zwei Beine herzugeben, um so die Liebe des Prinzen zu gewinnen.

Aber der Prinz verliebte sich nicht wie erhofft in sie, trotz des schmerzlichen Preises, den sie zahlte. Das Messer der Hexe, für das ihre Schwestern ihr schönes Haar opferten, lehnte sie dennoch ab. Anstatt den Prinzen zu töten, damit sie sich wieder in eine Meerjungfrau zurückverwandeln konnte, stürzte sie sich ins Meer, obwohl sie wusste, dass sie dann sterben und zu Meeresschaum werden würde.

Doch sie starb nicht. Ihr Leiden und ihre Loyalität machten sie zu einer Tochter der Lüfte. Wie bei anderen Töchtern der Lüfte würden ihre guten Taten sie auf den Weg zu einer unsterblichen Seele führen.

Als Falun-Dafa-Praktizierende sehe ich das Märchen als Kultivierungsgeschichte. Denn die kleine Meerjungfrau gab sich stets die größte Mühe, um auf höhere Ebenen zu gelangen.

Die Geschichte erinnerte mich auch an das folgende Gedicht des Meisters:

„5000 Jahre Zivilisation der Weg zurück in den Himmel.Farbenprächtig, auch Gottheiten bewundern diese Pracht.Die Weisheit aus alten Zeiten, ein Weg bereitet von Gottheiten.Moderne Gedanken und Verhaltensweisen, schon ist man ein Geselle der Dämonen.Atheismus und Evolutionstheorie, Gift wird verstreut.Traditionen aufgeben, wie ein See, der austrocknet.Menschen sind meist Gottheiten, wiedergeboren, um auf den Schöpfer zu warten.Die Rückkehr in den Himmel ist erst dein Glück.Zum Zwecke der Erlösung unsere Hände und Füße tanzen.Mit Barmherzigkeit spielen wir jede Note.Der Schöpfer wünscht, dass ich zur Erlösung singe.“(Ein Lied für das Leben, 26.01.2010, in: Hong Yin VI)

Diesen Vers des Meisters, „5000 Jahre Zivilisation der Weg zurück in den Himmel“ (ebenda), habe ich früher nicht verstanden. Jetzt ist mir klar geworden, dass neben der chinesischen Geschichte, in der es viele Legenden über die Kultivierung gibt, auch die westliche Kultur Glaubenssysteme und Märchen wie Die kleine Meerjungfrau beinhaltet, die die Menschen dazu inspirieren können, sich ständig zu verbessern und weiterzuentwickeln, damit sie zu höheren Ebenen aufsteigen können.

Das ist nicht einfach, weil die Menschen in der säkularen Welt ihre eigenen Interessen voranbringen wollen, während ein Praktizierender darüber hinausgehen muss.

Der Meister sagt:

„[…] aber die wirkliche Erhöhung geschieht nicht durch Gewinn, sondern durch Verzicht.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Philadelphia in den USA, 30.11.2002)

Nach meinem Verständnis müssen wir Praktizierende es loslassen, nach materiellem Besitz zu streben. Das bedeutet nicht unbedingt, dass es uns an etwas fehlen muss, aber wir müssen den Anforderungen des neuen Kosmos gerecht werden.

Ein Beispiel: Wegen der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas hatte ich keine Bleibe, geschweige denn genug Geld, um mir eine Wohnung kaufen zu können. Meine Eltern zogen in Betracht, mir eine Wohnung zu kaufen, aber sie änderten ihre Meinung immer wieder. So war ich an einem Tag optimistisch, und am nächsten wurden meine Hoffnungen wieder zunichtegemacht.

Schließlich wurde mir klar, dass ich dem Fa folgen und diese Anhaftung beseitigen muss. Ich könnte mir eine Wohnung mieten, und Armut ist nicht unbedingt eine schlechte Sache.

Denn der Meister sagt:

„Wenn du zurückkehren willst, musst du diese zwei Bedingungen erfüllen: Die eine ist Leiden ertragen, die andere ist Erkennen.“ (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)

Ich hatte mich beruhigt, aber meine Eltern debattierten weiter darüber. Meine Schwägerin war kurz zuvor schwer erkrankt, und mein Vater erklärte mir, er könne mir keine Wohnung kaufen, da er Geld für meinen Bruder sparen müsse. Ich war sehr berührt und antwortete: „Das ist überhaupt kein Problem. Ich denke, du tust das Richtige. Du bist sehr freundlich und behandelst meine Schwägerin wie deine eigene Tochter. Ich denke, für meinen Bruder ist das sehr wichtig.“ Meine Worte kamen von Herzen, denn für meinen Bruder und meine Schwägerin wollte ich wirklich nur das Beste.

Später trafen sich meine Eltern, mein Bruder und meine Schwägerin, um zu besprechen, ob sie mir eine Wohnung kaufen sollten. Und kurz darauf taten sie es und bezahlten sie vollständig. Darauf zurückblickend war ich überrascht, dass meine Gedanken so ruhig und rein waren. Ich dachte nur daran, ein guter Mensch zu sein und mich nach dem Fa zu richten.

Ich bin dem Meister dankbar, dass er mir ermöglicht hat, diese Barmherzigkeit zu erleben. Es war eine warme Energie, die mich mit unbeschreiblichem Frieden und Glück erfüllte. Vorher wusste ich nicht, wie wunderbar es ist, selbstlos zu sein.

Jedes Jahr schaue ich mir gern die Aufführung von Shen Yun an. Die Loyalität, die in einigen Stücken dargestellt wird, hat mich oft ebenso bewegt wie der Mut und die Gutherzigkeit in anderen Stücken. In unterschiedlichen historischen Epochen und in unterschiedlichen Situationen können die Rollen, die wir spielen, unterschiedlich sein. Aber es gibt einen roten Faden: Selbstlosigkeit ist wertvoll und ewig während, denn sie ist das Kriterium, das wir erfüllen müssen, um in die Zukunft einzutreten.

Wenn ich auf die Zivilisationen der vergangenen 5.000 Jahre zurückblicke, kann ich die Barmherzigkeit des Meisters spüren und auch, wie sehr er uns geholfen hat. Dankbar werde ich meinen Weg als Falun-Dafa-Praktizierende gut weitergehen und dies an noch mehr Menschen weitergeben.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.