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62-Jähriger stirbt zehn Jahre nach Freilassung an Folterfolgen

11. Juni 2025 |   Von einem Minghui-Korrespondenten in der chinesischen Provinz Liaoning

(Minghui.org) Zhai Hui erlitt infolge seiner vierjährigen Haft wegen seines Glaubens an Falun Dafa dauerhafte gesundheitliche Schäden. Nach seiner Freilassung im Jahr 2015 erholte sich der Einwohner von Shenyang, Provinz Liaoning, nicht mehr und verstarb am 19. März 2025. Er war 62 Jahre alt.

Zhai vor der Verfolgung und nach seinem Krankenhausaufenthalt aufgrund von Misshandlungen im Gefängnis

Zhai war leitender Techniker am Lebensmittel-Forschungsinstitut der Stadt Shenyang und am Forschungsinstitut für Grünfutter der Provinz Liaoning gewesen. Bevor er 1996 angefangen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, litt er unter schweren Zwölffingerdarmgeschwüren, Magenproblemen und atrophischem Schnupfen, schaffte es jedoch nicht, seine starke Raucher- und Trinksucht aufzugeben.

Durch das Praktizieren von Falun Dafa konnte er seine schlechten Gewohnheiten schnell ablegen und erholte sich daraufhin bald. Seine Eltern und andere Angehörige waren Zeugen seiner wundersamen Veränderungen.

Zhai folgte den Falun-Dafa-Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht, und bemühte sich, ein guter Mensch zu sein. Einmal wurde er mit seinem Fahrrad von einem Auto angefahren und durch die Luft und auf den Boden geschleudert. Glücklicherweise erlitt er keine schweren Verletzungen. Er machte dem Autofahrer keine Vorwürfe und hieß ihn weiterzufahren.

1997 wurde das Forschungsinstitut, an dem er tätig war, geschlossen. Daraufhin fand er eine Stelle in einem privaten Unternehmen. Er verhielt sich seinem neuen Vorgesetzten gegenüber loyal und lehnte lukrativere Angebote ab.

Neun Monate Inhaftierung und Folter

Im Oktober 1999, drei Monate nach Beginn der Verfolgung von Falun Dafa, fuhr Zhai mit seiner kleinen Tochter nach Peking, um dort das Recht, Falun Dafa ausüben zu dürfen, einzufordern. Als die Polizisten ihn verhaften wollten, lächelte er sie an. Der Polizist lockerte seinen Griff und ließ Zhai gehen.

Zhai fuhr später erneut nach Peking und entrollte auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Transparent mit der Aufschrift „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“. Es gelang ihm, den Platz zu verlassen, ohne verhaftet zu werden. Später hängte er das Transparent an einer kleinen Brücke auf und fuhr mit dem Zug nach Hause.

Im Januar 2004 wurde Zhai abermals festgenommen. Während er in einer Haftanstalt festgehalten wurde, verhörten ihn die Polizeibeamten und folterten ihn, wobei sie ihn auch verprügelten und mit Elekroschlagstöcken traktierten. Jedes Mal, wenn er nach einem Verhör in die Haftanstalt zurückgebracht wurde, wies sein Körper Verletzungen auf und war mit blauen Flecken übersät. Selbst die Wärter der Haftanstalt waren über das brutale Vorgehen der Polizei entsetzt.

Zhai wurde später in das Zwangsarbeitslager Zhangshi verlegt und nach einigen Monaten wieder zurück in die Haftanstalt gebracht, wo man ihn einer weiteren Verhörrunde aussetzte. Einmal verlor er durch die Schläge und Elektroschocks das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, wischte die Polizei gerade das Blut auf dem Boden auf.

Aus Protest trat Zhai in den Hungerstreik. Die Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Tiexi erpresste von seiner Familie 2.000 Yuan und ließ ihn, dem Tod nahe, im Oktober 2004 frei.

Vier Jahre Haft wegen der Installation von Satellitenschüsseln

Am 15. April 2012 wurde Zhai erneut verhaftet, weil er Satellitenschüsseln installiert hatte, mit denen die Einheimischen unzensierte Nachrichten aus dem Ausland empfangen konnten. Die Beamten Zhou und Gao Weiliang der Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Shenhe, sowie Cui Ning, Leiter der Polizeistation Binhe Straße, nahmen Zhai die Schlüssel ab, um seine Wohnung zu durchsuchen. Seine Frau verriegelte jedoch die Tür von innen. Nach stundenlangem Debattieren öffnete sie gegen Mittag die Tür, kurz bevor die Polizei im Begriff war, diese aufzubrechen. Die Beamten stürmten in die Wohnung und durchsuchten die Räumlichkeiten.

Zhais Tochter, damals in der achten Klasse, versuchte, die Polizei beim Durchsuchen der Wohnung aufzuhalten und sie daran zu hindern, ihren Computer und andere persönliche Gegenstände zu beschlagnahmen. Der Beamte Gao drohte ihr, sie zu schlagen. Sie fragte die Polizisten nach dem Grund für die Festnahme ihres Vaters und die Wohnungsdurchsuchung. Ihr Vater stehe unter Verdacht, durch die Installation der Satellitenschüsseln Staatsgeheimnisse verraten zu haben, lautete die Antwort der Polizei.

Am nächsten Tag gingen Zhais Frau und Tochter zur Polizeistation Binhe Straße und forderten seine Freilassung. Die Polizei wies seine Frau stattdessen an, den Haftbefehl zu unterschreiben. Dabei deckte ein Beamter den größten Teil des Inhalts ab, sodass sie diesen nicht lesen konnte. Sie weigerte sich, das Formular zu unterschreiben, woraufhin ihr die Polizei Zhais Aufenthaltsort nicht preisgab. Nachdem die Familie sich gründlich umgehört hatte, bestätigten sie schließlich, dass Zhai in der Haftanstalt Shenhe festgehalten werde.

Aus Protest gegen die Verfolgung trat Zhai in Hungerstreik, was eine rapide Verschlechterung seiner Gesundheit zur Folge hatte. Die Staatssicherheitsabteilung des Bezirks Shenhe weigerte sich, ihn freizulassen, und hielt ihn stattdessen in mehreren Krankenhäusern fest, darunter in der Zweigstelle Hunnan des Allgemeinen Armeekrankenhauses, im Krankenhaus 242 (Drittes angegliedertes Krankenhaus der Medizinischen Hochschule Shenyang) und im Krankenhaus 739. In jedem Krankenhaus wurde er mit Handschellen an das Bett gefesselt.

Die Staatssicherheitsabteilung in Shenhe leitete Zhais Fallakte später an die Staatsanwaltschaft desselben Bezirks weiter. Am 25. Dezember 2012 verhandelte das Bezirksgericht gegen ihn und zwei weitere Praktizierende. Nur insgesamt drei Familienangehörige der Praktizierenden durften der Verhandlung beiwohnen. Der vorsitzende Richter Jiao Yuling verurteilte Zhai zu vier Jahren, sowie Meng Qingjie (w) und Jiang Dexin (m) zu jeweils sechs Jahren Gefängnis. Zhai legte beim Mittleren Gericht Shenyang Berufung ein. Richter Wu Yongmei entschied jedoch, sein ursprüngliches Urteil aufrechtzuerhalten.

Im Gefängnis an Tuberkulose erkrankt, zehn Jahre später tot

Als Zhai am 5. Juni 2013 nach über einem Jahr Haft in das neue Aufnahmegefängnis in Shenyang verlegt wurde, war er bereits handlungsunfähig und nicht mehr in der Lage, normal zu essen. Das Gefängnis weigerte sich zwar, ihn aufzunehmen, ließ ihn jedoch nicht frei, sondern brachte ihn zurück in die Haftanstalt. Seine Familie forderte die Gefängnisverwaltung auf, ihn freizulassen, jedoch ohne Erfolg.

Später wurde Zhai in das Gefängnis Dongling in Shenyang überstellt und direkt in das Gefängniskrankenhaus gebracht. Nach den vom Arzt verabreichten Medikamenten besserte sich sein Zustand nicht, sondern verursachte ihm nach jeder Mahlzeit Durchfall.

Auf Anweisung der Gefängniswärter Li Zhong, Chen Xiaohan, Qu Guang, Han Jiguo und Tian Zhi wurden die Falun-Dafa-Praktizierenden im Gefängnis Dongling brutal gefoltert, mit dem Ziel, sie von ihrem Glauben abzubringen. Zheng Shoujun wurde dort zu Tode geprügelt. Xu Dawei starb 13 Tage nach seiner Freilassung. Mindestens sieben weitere Praktizierende starben ebenfalls infolge der Folter im Gefängnis, darunter Zhang Youjin, Jin Junbo, Shao Minggang, Li Zhendong, Liu Xiyong, Zhang Changjiu und Wang Zhongsheng.

Infolge der Folter erkrankte Zhai an Tuberkulose, in seiner Lunge sammelte sich über 1.500 ml Flüssigkeit an. Dennoch lehnte das Gefängnis seine Freilassung ab und hielt ihn in Quarantäne. Der einst gutaussehende Mann war derart abgemagert und schwach, dass ein Polizeibeamter sich vor ihm fürchtete, als er ihn mit Krücken auf dem Flur gehen sah.

In der Zwischenzeit verabreichte ihm das Gefängnis weiterhin unbekannte Medikamente, die in seinem Gehirn ein undefinierbares, schlechtes Gefühl verursachten. Er vermutete, dass sie seinen Willen schwächen und ihn dazu bringen wollten, Falun Dafa aufzugeben.

Nachdem er drei Jahre und sieben Monate lang gefoltert worden war, wurde Zhai im November 2015 entlassen – fünf Monate vor Ablauf seiner Haftzeit. Er konnte kaum noch gehen, auch nicht mit Krücken, und musste von seiner Familie hinausgetragen werden. Die Beamten des Büro 610 und die Mitarbeiter des Wohnkomitees zwangen seinen Bruder, bestimmte Dokumente in seinem Namen zu unterschreiben.

Nach seiner Rückkehr nach Hause litt er weiterhin unter Verdauungsstörungen, die sich auch nach mehreren Behandlungen nicht beheben ließen. Er kämpfte gegen Appetitlosigkeit und hatte Probleme beim Essen. Außerdem litt er unter anhaltenden Schmerzen in der Brust und hustete ständig.

Trotz seines Zustands schikanierte die Polizei ihn weiterhin und folgte ihm, wenn er das Haus verließ. Auch seine Angehörigen wurden schikaniert. Die Polizei schloss sein Haushaltskonto und weigerte sich, seinen Ausweis zu erneuern, solange er die Garantieerklärung für den Verzicht auf seinen Glauben nicht unterschrieb.

Zhai sah sich weiterhin körperlichen und seelischen Leiden ausgesetzt. Selbst als er für eine Behandlung ins Krankenhaus ging, nahm ihn dieses nicht auf, da er keinen Ausweis besaß.

Im Jahr 2020 verspürte Zhai verstärkt Schmerzen in der Brust, die ihn manchmal die ganze Nacht wachhielten. 2022 begann er, Blut zu erbrechen. Seine Familienangehörigen trugen ihn zur Polizeistation und verlangten, ihm einen Ausweis auszustellen, damit er im Krankenhaus behandeln werden konnte. Schließlich lenkte die Polizei ein.

Zhais Gesundheit war jedoch dermaßen beschädigt, dass sie nicht mehr heilbar war. Er wurde komplett handlungsunfähig und konnte außer Proteingetränken oder Eiersuppe nichts mehr zu sich nehmen. Er war nicht einmal mehr in der Lage, Hackfleisch zu schlucken. Sein Körpergewicht sank weiterhin drastisch. Als er am 19. März 2025 starb, war er nur noch Haut und Knochen. Er hinterließ seine Frau, eine Tochter und seinen über 90-jährigen Vater.

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