(Minghui.org) Nachdem Li Xilian im Mai 2019 ihre 3,5-jährige Haftzeit abgesessen hatte, waren ihre Familienangehörigen und Freunde schockiert und erkannten sie kaum wieder. Sie war blass und ausgemergelt, taumelte beim Gehen und erkannte niemanden mehr. Ihr Mann stellte später fest, dass sie lediglich noch die Intelligenz eines acht- bis neun-jährigen Kindes besaß.

Li war am 19. Dezember 2015 während des Verteilens von Informationsmaterialien zur Aufdeckung der Verfolgung ihres Glaubens an Falun Dafa festgenommen worden. Am 15. Januar 2016 wurde sie zu 3,5 Jahren Haft verurteilt und vom Gefängnis Huichun in die Haftanstalt Yanjin verlegt. Hinzu kam, dass die Behörden ihre Rente aussetzten und das örtliche Gericht veranlassten, ihre Schwiegertochter zu entlassen, die in der Kantine des Gerichts arbeitete.

Während ihrer Inhaftierung wurde Li sehr schwach und litt unter starkem Husten. Nach ihrer Einweisung ins Frauengefängnis der Provinz Jilin Anfang April 2016 wurde festgestellt, dass sie an Tuberkulose erkrankt war. Binnen kurzer Zeit verlor sie rund einen Drittel ihres Körpergewichts. Dennoch lehnte das Gefängnis eine Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung ab.

Li, eine pensionierte Grundschullehrerin, war zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung kerngesund und ihr Rücken gerade gewesen. Ihre Angehörigen waren traurig, nach ihrer Freilassung im Mai 2019 eine nicht wiederzuerkennende Person vorzufinden. In ihren letzten Lebensjahren war sie nicht mehr in der Lage, sich selbst zu versorgen, und ihr Gedächtnis kehrte nie wieder zurück.

Ihr Mann, der halbseitig gelähmt war, hatte Schwierigkeiten, sie zu pflegen und finanziell für sie aufzukommen (ihre Rente wurde ihr nie wieder gewährt). Nach seinem Tod brachten der Sohn und die Schwiegertochter Li in ein Pflegeheim, da sie berufstätig waren und sich tagsüber nicht um sie kümmern konnten.

Ende 2024 brach sich Li im Pflegeheim ein Bein und wurde komplett bettlägerig. Sie starb rund sechs Monate später, am 2. Mai 2025, im Alter von 73 Jahren.

Ihr Tod beendete ihr jahrelanges Leiden während der andauernden Verfolgung von Falun Dafa. Neben ihrer Gefängnisstrafe war sie 2008 zu einem Jahr Zwangsarbeit verurteilt worden. Da sie die obligatorische Untersuchung nicht bestanden hatte, nahm das örtliche Arbeitslager sie jedoch nicht auf. Daraufhin kam sie frei.

Nach einer weiteren Festnahme am 6. November 2012 wurde Li in die Haftanstalt Huichun überstellt, wo sie dermaßen misshandelt wurde, dass sie kurz vor dem Tod stand. Ihr Mann musste 3.000 Yuan (etwa 360 Euro) zahlen, damit sie Ende Dezember 2012 gegen Kaution freigelassen wurde. Danach schikanierte die Polizei sie zu Hause weiter.

Als Li im Mai 2013 hörte, dass sie bald vor Gericht stehen sollte, tauchte sie unter, wurde jedoch am 13. November desselben Jahres abermals festgenommen. Sechs Tage später diagnostizierte man bei ihr eine Herzerkrankung und Tuberkulose. Einmal stießen die Wärter sie so heftig zu Boden, dass sie das Bewusstsein verlor. Schließlich wurde sie gegen Kaution freigelassen, am 19. Dezember 2015 jedoch erneut verhaftet und später zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.