(Minghui.org) Im letzten Jahr habe ich mich einer Fa-Lerngruppe angeschlossen, die sich auf das Auswendiglernen des Fa konzentriert, und bin seitdem dabeigeblieben. Seit ich Falun Dafa praktiziere, weiß ich, wie bedeutsam das Nach-innen-Schauen ist. Dennoch hadere ich nach fast 20 Jahren Kultivierung immer noch, in jeder Situation nach meinen Unzulänglichkeiten zu forschen.
Das Auswendiglernen des Fa in der Gruppe und das Lesen von Erfahrungsberichten auf der Minghui-Website hat mir zu einem besseren Verständnis verholfen. Ich verstehe nun, wie ich wahrhaftig nach innen schauen, unablässig meine Xinxing kultivieren, menschliche Gedanken ablegen und mich auf der Grundlage des Fa erhöhen kann. Außerdem bin ich vernünftiger und reifer geworden.
In letzter Zeit habe ich in dieser Hinsicht einige Erfahrungen gemacht, zum Beispiel in Bezug auf die Beziehung zu meinem Vater.
Mein Vater ist 88 Jahre alt und noch so gesund, dass er für sich selbst sorgen kann. Meine Schwestern und ich besuchen ihn zweimal pro Woche, um für ihn zu kochen und ihm beim Aufräumen zu helfen. Trotzdem beklagt er sich oft, kritisiert uns wegen Kleinigkeiten und bemängelt alles, was wir tun. Wenn ich ihn besuche, bemängelt er fast alles an mir, was mich sehr frustriert.
Manchmal denke ich: „Wenn du nicht mein Vater wärst, würde ich mich nicht um dich kümmern.“ Wenn meine Schwestern und ich bisher über die Situation sprachen, taten wir dies voller Groll. Meine ältere Schwester murrte: „Zum Glück hat er keine Söhne. Seine Schwiegertöchter hätten schon längst aufgehört, ihn zu besuchen!“ – „Man kann sich alles aussuchen, nur nicht die Eltern. Wir können nichts dagegen tun“, fügte ich hinzu.
Durch das Rezitieren des Fa habe ich erkannt, dass mein Vater ein Spiegel für mich ist. Er spiegelt meinen eigenen Zustand wider. Wie oft hörte ich von meinem Mann und meinen Kindern: „Du bist genau wie dein Vater!“, was mich sehr betroffen machte. Früher konnte ich meine Probleme nicht erkennen. Mittlerweile aber schon und ich bin entschlossen, mich zu kultivieren, selbst wenn es ein äußerst schwieriger Prozess ist.
Zunächst konzentrierte ich mich darauf, meinen Vater von ganzem Herzen zu akzeptieren, Verständnis für ihn zu haben und jeglichen Groll loszulassen. Anfangs war ich versucht, mich gegen diese Veränderung zu wehren, aber schließlich schaffte ich es, Nachsicht zu üben und der Versuchung nicht mehr nachzugeben. Mit meiner Erhöhung durch das Fa-Lernen ging auch eine Veränderung bei meinem Vater einher. Selbst meine ältere Schwester, die sich nicht kultiviert, bemerkte, dass er freundlicher und sanfter wurde und nicht mehr so schnell die Fassung verlor.
Tief im Inneren weiß ich, dass ich mich verändert habe und mein Vater ebenso. Wenn ich jetzt auf diesen Prozess zurückblicke, bereue ich die vielen Jahre, die durch meine Denkweise verschwendet wurden.
Auch meine eigene Familie hat sich verändert. Mein Mann ist fleißig und gutherzig und behandelt mich und unsere Kinder sehr fürsorglich. Ich selbst habe jedoch nie darüber nachgedacht, wie ich ihn umsorgen sollte. Er hat sich immer um mich gekümmert, während ich ihn herablassend behandelt habe und stets etwas an ihm auszusetzen hatte. Er ist nicht jemand, der Schimpfworte benutzt oder herumtobt. Aber im letzten Jahr wurde er ein anderer Mensch: Er fing an zu fluchen und verlor oftmals die Beherrschung. Manchmal beschimpfte er mich auf unflätigste Weise, geriet immer mehr in Rage und drohte mir sogar mit Scheidung.
Ich machte ihm keine Vorwürfe, sondern trat einen Schritt zurück und dachte über mein Verhalten nach. Ich fragte mich, ob ich etwas Falsches gesagt oder getan oder schlechte Absichten gehabt hatte. Eines Tages sagte er zu mir: „Ich flehe dich an! Lass uns eine Scheidung vortäuschen. Unsere Kinder sollten nicht darin verwickelt werden. Könntest du eine Wohnung mieten und mir etwas Freiraum geben?“ In diesem Moment wurde mir klar, dass er von negativen Faktoren beeinflusst wurde. Ich ging nicht darauf ein und ließ mein Herz unbewegt.
Ich bat den Meister, mir zu helfen, mich zu ändern, indem ich mich auf die Kultivierung meiner Gedanken konzentrierte. Dabei entdeckte ich eine Menge menschlicher Anhaftungen wie Verachtung, Neid, Ungeduld, mangelndes Mundkultivieren, Herrschsucht, Faulheit, mein Gesicht wahren zu wollen, andere nicht zu Wort kommen lassen, Egoismus, Selbstbezogenheit, Dominanz, Angst vor Konflikten und einen strengen Unterton in meiner Stimme.
Um diese menschlichen Anhaftungen loszuwerden, sandte ich aufrichtige Gedanken aus. Oft stiegen in mir Gefühle wie Hass, Verachtung und Geringschätzung anderen gegenüber auf, und so begann ich, jeden Gedanken aufmerksam zu beobachten. Wann immer ich mich ärgerte oder jemand etwas tat, das nicht mit meinen Vorstellungen übereinstimmte, sandte ich aufrichtige Gedanken aus, um diese menschlichen Gesinnungen zu beseitigen. Allmählich wurden sie immer schwächer, sodass ich sie mittlerweile effektiver unterdrücken kann.
Nun verhalte ich mich gegenüber meiner Familie rücksichtsvoller, beteilige mich aktiv an Belangen im Haushalt und an Gesprächen, wobei ich meine Kultivierungserfahrungen miteinflechte. Das hat dazu geführt, dass sich mein Mann allmählich entspannt hat. Jetzt lesen wir jeden Tag gemeinsam das Fa. Beim Frühstück spiele ich die Podcasts der Erfahrungsberichte von Praktizierenden auf Minghui.org ab. Unser Haus ist nun von einer friedlichen und heiteren Atmosphäre erfüllt.
Als ich eines Tages in der Gruppe das Fa lernte und wir uns anschließend darüber austauschten, wiesen mich andere Praktizierende darauf hin, dass ich sehr dominant sei. Ich würde die Angelegenheiten der Mitpraktizierenden nicht wie meine eigenen behandeln, sagten sie. Sogleich bedankte ich mich bei ihnen, dass sie mich auf das Problem aufmerksam gemacht hatten. Aber wieder zu Hause schoss mir der Gedanke durch den Kopf: „Sie tun es ja selbst nicht!“ Sogleich fing ich diesen schlechten Gedanken ab: Das bin nicht ich – lass ihn sterben!
Ich fragte mich: „Kann ich bei plötzlich auftretenden Konflikten ruhig nach innen schauen?“ Es schien mir nicht gelungen zu sein, ruhig zu bleiben. Ich war immer noch darauf bedacht, mein Gesicht zu wahren, legte Wert auf meinen Ruf, und war nicht bereit, mich mehr für andere zu engagieren. Ich schien in letzter Zeit etwas selbstgefällig geworden zu sein. Die Worte der Praktizierenden hatten mich bis ins Mark erschüttert und mein Herz fühlte sich schwer an. Kultivierung ist eine ernsthafte Angelegenheit. Es gilt, den Egoismus loszulassen und zuerst an die anderen zu denken.
Ich werde mich ab jetzt fleißiger kultivieren!
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