(Minghui.org) Ich möchte meine Erkenntnisse aus zwei schwierigen Situationen, die ich erlebte, mitteilen.

Das Haus, in dem wir normalerweise wohnten, sollte abgerissen werden. Doch ich konnte nicht in das Haus zurückkehren, weil ich als Praktizierende aufgrund der Verfolgung von Falun Dafa daraus vertrieben worden war. Meine Tochter musste sich allein um alles kümmern. Da es sich um eine Sozialwohnung handelte, gab es keine Entschädigung. Wir mussten entweder eine Wohnung mieten und unser ganzes Hab und Gut dort hinbringen oder zulassen, dass alles zusammen mit dem Haus zerstört wurde.

Da wir beide außerhalb der Stadt arbeiteten, hatten wir keine andere Wahl, als alles stehen und liegen zu lassen. Noch lange Zeit danach war ich untröstlich, wenn ich an unser Hab und Gut dachte, und konnte die Gedanken daran nicht loslassen. Der Ort, an dem wir mehr als 20 Jahre lang gelebt hatten, war nun von der Bildfläche verschwunden. Ich fühlte mich wie eine Herumtreiberin, die sich mal hier, mal da befand und sich durch Gelegenheitsjobs über Wasser hielt – verbittert und erschöpft.

Um diese Gedanken zu verdrängen, lernte ich das Fa und fand zu meinen aufrichtigen Gedanken zurück: „Dies ist nicht meine wahre Heimat – ich bleibe nur vorübergehend in der menschlichen Gesellschaft. Ich bin nicht hier, um ein gewöhnliches Leben zu führen. Obwohl ich kein Eigentum besitze und keinen festen Wohnsitz habe, ist der Ort, an dem ich gerade bin, mein Zuhause. Außerdem ist meine wahre Heimat im Himmel. Ich bin hierhergekommen, um mich gut zu kultivieren, dem Meister bei der Fa-Berichtigung zu helfen, Lebewesen zu retten und mein Gelübde zu erfüllen.“ Als ich mir all das vor Augen führte, verschwand die Traurigkeit in meinem Inneren.

Immer, wenn ich in Gedanken unruhig wurde, erkannte ich, dass das daran lag, dass ich vom aufrichtigen Pfad der Kultivierung abgekommen war und es zugelassen hatte, dass meine Gedanken auf eine gewöhnliche menschliche Ebene gefallen waren. Die Lehre des Meisters durchbrach jedoch meine menschliche Anhaftung. Während ich die Situation analysierte, stellte ich fest, dass die meisten Dinge in meiner Wohnung und die Wohnung selbst nicht einmal auf aufrichtige Weise erworben worden waren, sondern durch persönliche Beziehungen und Hintertürchen und das stimmte nicht mit den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht überein. Wie konnte ich als Kultivierende an diesen Dingen festhalten? Wahrscheinlich war es sogar gut, sie losgeworden zu sein.

Oberflächlich betrachtet besitze ich nichts in dieser Welt. Aber in Wahrheit fehlt mir nichts – Dafa hat mir alles gegeben. Als ich mein Denken änderte, erkannte ich, dass ich alles hatte und der glücklichste Mensch war. Gewöhnliche Menschen müssen zum Beispiel Geld für Lebensunterhalt und eine Wohnung ausgeben. Ich lebe in einer Wohnung genau wie sie, muss aber weder Miete noch Essen bezahlen und verfüge sogar noch über ein Einkommen, weil ich als Haushaltshilfe tätig bin. Meine Überlegung ist: Überall ist mein Zuhause. Wenn ich jeden und alles mit der Denkweise einer Kultivierenden behandle, dann ist jeder Ort, an dem ich gerade bin, mein Zuhause. Nur wenn wir unsere Denkweise ändern, können wir aus dem Zustand der gewöhnlichen Menschen heraustreten und das ist das wahre Glück.

Kultivierung am Arbeitsplatz

Ich kümmere mich um eine 92-jährige Frau, die allein lebt und sich noch einigermaßen selbst versorgen kann. Der Umgang mit ihr ist wirklich eine Prüfung für meine Xinxing. Vom Fa her weiß ich, dass Konflikte dazu dienen, uns zu erhöhen. Deswegen ist es meine Aufgabe, bedingungslos nach innen zu schauen und die Frau freundlich zu behandeln. Aber als es darum ging, es tatsächlich zu tun, hatte ich Schwierigkeiten. Wenn sie zum Beispiel rief: „Mach' die Tür zu, ich muss auf die Toilette“, flammte sofort mein Groll auf. „Schon wieder? Das hört wohl nie auf!“, dachte ich dann. Je mehr ich mich ärgerte, desto häufiger musste sie auf die Toilette gehen.

Jedes Mal, wenn sie auf der Toilette war, musste ich die Frau anschließend säubern, ihr die Hose hochziehen und die Ausscheidungen entsorgen – der Gestank war unerträglich. Wenn ich verärgert war, zeigte ich das auch: Ich atmete tief ein, griff schnell nach dem Eimer aus dem Toilettenstuhl, wandte mein Gesicht ab, legte die Stirn in Falten, eilte zur Toilette, um ihn zu entleeren, und dann an die frische Luft, wobei ich die ganze Zeit hustete und würgte. Ich hielt es gerade so aus.

Irgendwann sagte ich zu einer Mitpraktizierenden, dass ich nicht mehr weitermachen wolle. Sie antwortete, ich sei nicht nett und solle die alte Dame mit mehr Barmherzigkeit begegnen. Die Umgebung sei so gestaltet, damit ich mich erhöhen könne. „Als du die Stelle angetreten hast, konnte sich die Frau noch selbst versorgen. Jetzt, wo sie es nicht mehr kann, willst du gehen? Nicht einmal ein gewöhnlicher Mensch würde das tun, geschweige denn ein Kultivierender. Ist das nicht die perfekte Gelegenheit, deine Anhaftungen zu beseitigen?“

Zuerst konnte ich es nicht akzeptieren, ich fühlte mich wie erdrückt. Aber dann dachte ich daran, wie der Meister mir geholfen hatte, meine Umgebung zu reinigen, und über mich wachte. Ich konnte den Meister nicht im Stich lassen, sondern sollte diese Umgebung wertschätzen, mich den Problemen stellen, anstatt ihnen auszuweichen, und meine Xinxing erhöhen. Und so beschloss ich zu bleiben.

Die ältere Dame saß gerade auf dem Toilettenstuhl, als ich plötzlich einen lauten „Knall“ aus ihrem Zimmer hörte. Ich öffnete die Tür und sah sie auf dem Boden liegen. Sie war mit dem Stuhl umgestürzt. Fäkalien hatten die Wände, die Tür, den Schrank, das Bett und ihren Körper bespritzt. Der Gestank war überwältigend.

In diesem Moment fühlten sich meine Poren an, als würden sie gleich platzen und ich war den Tränen nahe. In meinem Kopf herrschte Panik: „Das ist zu viel! Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll!“ Dann sah ich in das hilflose Gesicht der Frau – sie zitterte und sah mitleiderregend aus. Da fragte ich sie schnell: „Liebe Frau, sind Sie verletzt?“ – „Es geht mir gut“, antwortete sie. In diesem Moment schoss mir ein Gedanke durch den Kopf: „Fäkalien sind auch eine Art von Materie!“ Ja, ich sollte alles Leben mit Freundlichkeit behandeln.

In diesem Moment geschah ein Wunder: Ich konnte den Gestank nicht mehr wahrnehmen. Ich badete die Frau, wechselte ihre Bettwäsche und konnte alles mit Leichtigkeit säubern.

Ein anderes Mal rief sie aus: „Sie mögen es nicht, wenn Sie meine Fäkalien aufwischen müssen!“ Ihre Worte rührten etwas in mir an. Schnell nahm ich das Zhuan Falun zur Hand und schlug eine Passage auf, in der Meister sagt:

„Die Angelegenheiten unter den gewöhnlichen Menschen nimmt er sich überhaupt nicht zu Herzen und bleibt immer fröhlich, auch wenn er große Verluste einstecken muss. Wenn du das wirklich erreichen kannst, hast du schon die anfängliche Erleuchtungsposition eines Arhats erreicht.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 472)

Die Worte des Meisters rüttelten mich auf – ich musste alles mit Heiterkeit angehen, sogar das Wegwischen von Fäkalien. Von diesem Zeitpunkt an blieb ich unbewegt, wenn ich mich um sie kümmerte. Manchmal fiel es mir noch schwer, aber sobald ich an die Lehre des Meisters dachte, war ich sofort gutgelaunt.

Ich bin jemand, der Sauberkeit mag, aber jetzt kann ich anderer Ausscheidungen beseitigen. Dieser Sinneswandel ist das Ergebnis des Dafa, das mein Denken verändert hat. Der Meister hat mich vor dem Leiden bewahrt und mir geholfen, mich über die Denkweise der gewöhnlichen Menschen zu erheben.


Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.