(Minghui.org) Eine 63-jährige Lehrerin aus Tianjin wurde im Juli 2025 in das Frauengefängnis von Tianjin eingewiesen, wo sie nun eine fünfjährige Haftstrafe wegen des Praktizierens von Falun Dafa verbüßt. Dies war bereits das zweite Mal, dass Zhao Fei seit Beginn der Verfolgung von Falun Dafa durch die Kommunistische Partei Chinas 1999 inhaftiert wurde.
Zhao wurde am 2. Oktober 2024 vom stellvertretenden Leiter der Polizeistation der Stadt Shigezhuang, Jia Dapeng, und mehreren Beamten der Staatssicherheitsbehörde des Bezirks Wuqing verhaftet. Sie war ins Visier genommen worden, nachdem Überwachungskameras aufgezeichnet hatten, wie sie vor einem Nudelrestaurant Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilte.
Die Polizei durchsuchte Zhaos Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Dafa-Bücher, Informationsmaterialien, ihren Computer und USB-Sticks. Sie brachten sie in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Wuqing. Am 17. Oktober wurde ein formeller Haftbefehl gegen sie ausgestellt.
Die Polizei legte Zhaos Fall der Staatsanwaltschaft des Bezirks Wuqing vor, die ihn mit der Begründung zurückwies, dass die Beweise nicht ausreichen würden. Einen Monat später reichte die Polizei den Fall erneut ein, und diesmal wurde er angenommen. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen Zhao und leitete ihren Fall an das Bezirksgericht Wuqing weiter. Ihr wurde vorgeworfen, „mithilfe einer Sektenorganisation den Rechtsvollzug untergraben zu haben“ – die übliche Anklage, um Falun Dafa in China zu kriminalisieren.
Am 17. Februar 2025 stand Zhao vor Gericht. Ihr Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig. Außerdem kritisierte er den Staatsanwalt, dem Fall neue Beweise hinzugefügt zu haben, ohne ihn darüber zu informieren, was einen Verstoß gegen das Rechtsverfahren darstelle.
Zhaos Familie erfuhr am 20. März 2025 von ihrer fünfjährigen Haftstrafe. Sie legte beim Mittleren Gericht von Tianjin Berufung ein, welches das ursprüngliche Urteil bestätigte.
Im März 2000 ging Zhao nach Peking, um sich für Falun Dafa einzusetzen. Sie wurde verhaftet und zurück nach Tianjin gebracht. Polizei- und Regierungsbeamte versetzten ihr Elektroschocks mit Schlagstöcken; ihre Hände und Füße wurden schwer verbrannt. Außerdem schlugen sie ihr ins Gesicht, sodass es sich verformte. Nachts wurde sie mit Handschellen an ein Dreirad gefesselt, um sie draußen der kalten Witterung auszusetzen. Tagsüber fesselten sie sie an einen Strommast, um sie zu demütigen. Zhang Qingxiang drohte ihr sogar einmal mit der Peitsche.
Tagsüber musste Zhao Unkraut jäten und Hausmeisterarbeiten bei der Gemeindeverwaltung verrichten, bevor sie am Abend nach Hause gehen durfte. Die Schule setzte ihr Gehalt für sechs Monate aus, und stufte sie von ihrer Lehrtätigkeit an der Mittelschule auf die Grundschule zurück.
Im Jahr 2008 wies Du Xuemin, die neu ernannte stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Shigezhuang, den Leiter des Schulbezirks an, ein Auto vor Zhaos Wohnhaus zu parken, um sie rund um die Uhr zu überwachen. Sie hinderten sie drei Tage lang daran, das Haus zu verlassen.
Zhao diskutierte mit der Person, die sie überwachen sollte, und mit dem Schulleiter. Der Hausverwalter meldete sie bei Bürgermeisterin Du und bat diese, sie zu „disziplinieren“. Du wiederum meldete Zhao bei der Polizeibehörde des Bezirks Wuqing, weil sie den Schülern das Singen von KP-freundlichen Liedern während der Fahnenhissung untersagt und die Schüler aufgefordert habe, Falun Dafa zu praktizieren.
Zhao wurde am 7. April 2008 verhaftet und in das Untersuchungsgefängnis des Bezirks Wuqing gebracht. Aus Protest trat sie in den Hungerstreik und wurde 19 Tage später wegen ihres kritischen Zustands freigelassen. Am 9. Juli 2008 nahmen Polizisten sie im Haus ihrer Schwester abermals fest. Sie erlitt einen Herzinfarkt und verlor das Bewusstsein, dennoch trugen die Polizisten sie zu ihrem Streifenwagen.
Am 28. Oktober 2008 verurteilte das Bezirksgericht Wuqing Zhao zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis. Die Polizisten brachten Zhao im November 2008 in das Frauengefängnis von Tianjin. Bei der vorgeschriebenen körperlichen Untersuchung wurde jedoch ein stark erhöhter Puls festgestellt, weshalb sie in die Haftanstalt des Bezirks Wuqing zurückgebracht wurde.
Am 17. Januar 2009 gelang es der Polizei schließlich, Zhao ins Gefängnis einzuliefern. Sie musste täglich mehr als 12 Stunden unentgeltlich arbeiten und stundenlang regungslos auf einem kleinen Hocker sitzen. Die Wärter sorgten dafür, dass die Häftlinge sie rund um die Uhr überwachten, sie nach Belieben schlugen und beschimpften. Außerdem wurde ihr der Schlaf entzogen, sie bekam nur begrenzt Wasser und Nahrung und durfte nicht auf die Toilette gehen. Sie überlebte die körperliche und seelische Misshandlung und wurde am 20. Dezember 2013 freigelassen.
Frühere Berichte:
Ehemalige Mittelschullehrerin zu zweiter Haftstrafe verurteilt, weil sie Falun Dafa praktiziert
Lehrerin aus Tianjin nach 5 Jahren Haft erneut wegen Falun Dafa angeklagt