(Minghui.org) Eine 68-jährige Einwohnerin aus Jiayu, Provinz Hubei, wurde in ein Drogenrehabilitationszentrum eingeliefert, nachdem sie am 28. Mai 2025 wegen ihres Glaubens an Falun Dafa vor Gericht gestanden hatte.

Das Drogenrehabilitationszentrum befindet sich im Bezirk Wenquan der Stadt Xianning (welches den Landkreis Jiayu einschließt). Am Eingang sind mehrere Schilder angebracht. Auf einem steht der offizielle Name: „Psychiatrische Klinik Wuhan Wuzhong und Medizinisches Konsortium der Klinik für traditionelle chinesische Medizin und Drogenrehabilitation der Stadt Xianning Jitang“. Auf einem anderen Schild steht: „Dieses Konsortium wurde von der Gesundheitskommission der Provinz Hubei genehmigt und bei der Kommission für Betäubungsmittelkontrolle der Provinz Hubei registriert und ist somit das offizielle Drogenrehabilitationszentrum der Polizeibehörde der Stadt Xianning sowie der Polizeibehörde des Bezirks Xian'an“. Auf einem dritten Schild ist die Telefonnummer des Konsortiums angegeben (86-715-8811187).

Insidern zufolge wurde die psychiatrische Klinik Wuzhong in Wuhan, der Hauptstadt von Hubei, im Jahr 1985 gegründet und als gemeinnützige Spezialklinik der zweiten Kategorie auf nationaler Ebene eingetragen. Die Behandlung psychischer Erkrankungen basiert hauptsächlich auf der Intervention mit Neurotransmittern wie in der westlichen Medizin. Die Klinik Jitang für traditionelle chinesische Medizin in Xianning ist auf die Behandlung von Rheumapatienten spezialisiert.

Es ist unklar, welche „Behandlungen“ Chen, die weder an einer psychischen noch rheumatischen Krankheit leidet und auch keine Drogen nimmt, hier unterzogen werden soll. Ihr einziges „Vergehen“ ist ihr fester Glaube an Falun Dafa und das ist auch der Grund, warum sie am 2. April 2025 in ihrer Wohnung festgenommen und am 28. Mai vom Bezirksgericht Jiayu verurteilt wurde.

Vor ihrer jüngsten Verfolgung wurde Chen wiederholt verhaftet und ihre Wohnung mehrmals durchsucht. Als sie wegen ihres Glaubens inhaftiert war, reichte ihr Mann die Scheidung ein. Ihr Sohn ertrank am 29. Juli 2001. Falun Dafa gab ihr die Kraft weiterzuleben, doch sah sie sich in den darauffolgenden Jahren ununterbrochener Verfolgung ausgesetzt.

2001: Eineinhalb Jahre Zwangsarbeit

Im Mai 2001 wurde Chen verhaftet, weil sie mit anderen über Falun Dafa gesprochen hatte. Sie wurde in die Haftanstalt Jiayu überstellt und später in das Drogenrehabilitationszentrum Shizishan in Wuhan verlegt, wo sie eineinhalb Jahre Zwangsarbeit ableisten musste.

Nachdem ihr Sohn am 29. Juli 2001 ertrunken war, bemühten sich ihre Familienangehörigen um ihre Freilassung. Erst da erfuhren sie, dass sie sich seit mehr als einem Monat in besagtem Drogenrehabilitationszentrum befand. Ihre Angehörigen fuhren dorthin und forderten ihre Freilassung, damit sie ihren Sohn ein letztes Mal sehen konnte, was abgelehnt wurde.

Chen war im Drogenrehabilitationszentrum verschiedenen Formen der Misshandlung ausgesetzt, darunter Schlägen, Einzelhaft, Zwangsarbeit, Leibesvisitationen und Beschimpfungen. Einige Monate später wurde sie in das Arbeitslager Shayang verlegt.

2012: Drei Monate lang in Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten

Am 29. Februar 2012 brachen mehrere Polizeibeamte sowie Beamte des Büro 610 in Jiayu, der örtlichen Polizeistationen, der Stadtverwaltung, der Bezirksregierung und des Dorfkomitees, in Chens Wohnung ein. Sie war nicht zu Hause. Nachdem man ihre Wohnung durchsucht hatte, gingen die Beamten wieder.

Als Chen einige Monate später ihre Schwester besuchte, wurde sie von Polizeichef Wan Hui und dem Polizeibeamtem Liu Guohe der Polizeistation der Stadt Xinjie festgenommen und in die Haftanstalt Jiayu gebracht. Rund zwei Wochen später verlegte man sie in das „Juristische Ausbildungszentrum der Provinz Hubei Hubei“ (eine getarnte Gehirnwäsche-Einrichtung in Wuhan).

Chen wurde geschlagen und geohrfeigt, ihr wurden toxische Medikamente injiziert und sie wurde gewaltsam zwangsernährt. Nach ihrer Freilassung drei Monate später sah sie blass aus, hatte Probleme beim Essen und konnte nicht schlafen. Erst durch das Praktizieren der Falun-Dafa-Übungen erholte sie sich allmählich.

2013: Zwei Monate lang in Gehirnwäsche-Einrichtung festgehalten

Am 27. März 2013 brachen Polizeichef Wan, der Beamte Liu sowie Chen Mingbao (Leiter des Büros 610), Chen Keping und Sun Zongwen die Tür von Chens Schwester (ebenfalls eine Falun-Dafa-Praktizierende) auf. Als Chen, die gerade zu Besuch war, an ihre Vernunft appellierte, nahmen sie sie fest.

Nach etwa zwei Wochen Gewahrsam in der Haftanstalt Jiayu wurde Chen erneut in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Wuhan überstellt.

Auf dem Weg dorthin rief Chen: „Falun Dafa ist gut!“ In der Gehirnwäsche-Einrichtung stopfte ihr daraufhin eine Gruppe junger Männer Handtücher in den Mund und zerrte sie in eine Zelle. Anfangs versuchten die Insassen, sie mit sanften Methoden von ihrem Glauben abzubringen. Um sich bei ihr einzuschmeicheln, gaben sie ihr sogar ein Zhuan Falun zum Lesen. Als Chen nach der Lektüre des Buches immer energiegeladener wurde, nahmen sie es ihr jedoch. wieder weg und zwangen sie jeden Tag, stundenlang zu stehen.

Nachdem sie einmal den ganzen Morgen der Stehfolter ausgesetzt gewesen war, setzte sie sich mittags erschöpft hin, als die anderen gerade beim Essen waren. Bao Aihua, ein ehemaliger Falun-Dafa-Praktizierender, der „umerzogen“ worden war, meldete sie daraufhin dem Teamleiter Liu Cheng.

Kurz darauf kam Liu, packte Chen an den Haaren und schlug ihr brutal ins Gesicht. Danach bluteten ihre Ohren. Am darauffolgenden Tag befahl er ihr, am „Unterricht“ teilzunehmen. Als sie sich weigerte, ließ er sie von mehreren Personen in den Unterrichtsraum tragen. Da sie sich vehement dagegen wehrte, ließ man sie auf den Boden fallen. Eine Wärterin namens Xu trat ihr mit hochhackigen Schuhen ins Gesicht und in den Mund, bis sie sich nicht mehr bewegen konnte.

Durch den Kampf wurden sämtliche Knöpfe von Chens Kleidung abgerissen, sodass ihr Oberkörper komplett entblößt war. Ein Falun-Dafa-Praktizierender hörte ihre Schreie und eilte aus seinem Zimmer, um zu verhindern, dass sie weggezerrt wurde. Daraufhin gingen die Leute auf ihn los. Es ist unklar, welche Qualen er an diesem Tag erleiden musste, nur weil er sich für Chen eingesetzt hatte.

Später packte Liu Chens Hand, um ihre Fingerabdrücke auf eine Erklärung zu pressen, die sie nicht lesen durfte. Bao beschimpfte sie und zwang sie, sich jeden Tag Videos anzusehen, die Falun Dafa diffamierten. Sie befahl ihr sogar, ihre Fingerabdrücke abzugeben, bevor sie die Toilette benutzen durfte.

Aus Protest trat Chen in Hungerstreik, woraufhin ihr unbekannte Medikamente injiziert wurden. Sobald das Medikament in ihren Blutkreislauf eingetreten war, überkam sie Schüttelfrost, sodass sie sich mehrere Schichten zusätzlicher Kleider anziehen musste.

Chen wurde einer Zwangsernährung unterzogen, woraufhin ihre Nase anschwoll und mehrere Tage lang blutete. Nach massivem Drängen ihrer Familie wurde sie schließlich zwei Monate später freigelassen. Wie beim ersten Mal war sie nicht mehr wiederzuerkennen. Dennoch wurde sie von Beamten des Büro 610 und des Straßenkomitees weiterhin schikaniert. Wenn sie nicht zu Hause war, schikanierte man ihre Verwandten.

2015: Zum dritten Mal in derselben Gehirnwäsche-Einrichtung interniert

Am 13. Juni 2015 wurde Chen abermals verhaftet und zur Polizeistation der Stadt Yuyue gebracht. Nach einem nächtlichen Verhör überstellte man sie in die Haftanstalt Jiayu. Ihre Familie bemühte sich erneut um ihre Freilassung. Obwohl die Wärter behaupteten, dass die Praktizierende 15 Tage später freigelassen werde, wurde sie am 16. Juni 2015 in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Wuhan gebracht, wo sie mehr als einen Monat lang festgehalten wurde.

2016 zu drei Jahren Haft verurteilt

Mitte 2016 wurde Chen erneut festgenommen und in die Haftanstalt Chibi gebracht, dort wegen ihres hohen Blutdrucks jedoch nicht aufgenommen. Daraufhin brachten der Beamte Huang Binhong der Polizeibehörde Jiayu und der Beamte des Büro 610 sie in die Haftanstalt des Bezirks Jiayu.

Das Bezirksgericht Jiayu setzte die Verhandlung gegen Chen auf den 6. September 2016 an; nur ihre beiden Brüder durften dabei sein. Der Rest des Gerichtssaals war mit Regierungsbeamten, Beamten des Büro 610 und Polizeibeamten besetzt.

Chens Anwalt plädierte für sie auf nicht schuldig und auch sie verteidigte sich selbst. Nach der Anhörung wurde sie in einem Hotel untergebracht, wo sie rund um die Uhr von einer Frau überwacht wurde. Mehr als ein Dutzend weitere Personen blieben ebenfalls in der Nähe, um sie zu beobachten. Auf dem Flur wurden drei Metalltore aufgestellt, um zu verhindern, dass sich ihr jemand näherte.

Ohne öffentliche Anhörung verurteilte das Gericht Chen am 26. November 2016 zu drei Jahren Gefängnis. Danach wurde sie in das Frauengefängnis der Provinz Hubei gesperrt.

Kurze Inhaftierungen

Neben der dreijährigen Gefängnisstrafe und den drei Inhaftierungen in der Gehirnwäsche-Einrichtung wurde Chen weitere Male verhaftet und kurzzeitig interniert.

Am 23. November 2007 wurde sie verhaftet, als sie die Polizeistation des Bezirks Jiayu aufsuchte, um die Freilassung von Wang Jinyan zu erwirken, die zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt worden war – ebenfalls wegen des Praktizierens von Falun Dafa. Chen wurde fünf Tage lang festgehalten.

Als sie am 3. März 2008 um Mitternacht Flyer über Falun Dafa aufhängte, wurde sie erneut verhaftet und im Gefängnis Jiayu festgehalten. Direktor Zhong und Wärterin Wang Xia schlugen sie, als sie sich weigerte, sich fotografieren zu lassen. Sie rissen sie an den Haaren und Wang trat sie zusätzlich mit ihren hochhackigen Schuhen. Als sie erschöpft war, trampelte sie auf Chen herum und mischte ihr später unbekannte Medikamente in ihre Getränke.

Als Chen sich gegen ihre Verlegung in die Gehirnwäsche-Einrichtung in Wuhan wehrte, wurde sie von Wang, Direktor Xie, Ausbilder Li, Sun Zongwen, Shu Dingjiao und einem Fahrer heftig verprügelt. Shu fesselte ihr die Hände hinter den Rücken, stopfte ihr Socken in den Mund und klebte ihr den Mund zu. Dann forderte er Chen heraus mit den Worten: „Wer wird bezeugen, dass ich dich geschlagen habe?“ Nach einer kurzzeitigen Inhaftierung wurde sie freigelassen.

2009 wurde Chen 15 Tage lang in der Haftanstalt Jiayu festgehalten. Als sie von dem Vorhaben der Polizei hörte, sie am 10. Juni 2014 in eine Gehirnwäsche-Einrichtung einzuliefern, tauchte sie unter und lebte für eine gewisse Zeitspanne von zu Hause weg. Kurz nach ihrer Rückkehr wurde sie am 21. März 2015 verhaftet. Die Polizei beschuldigte sie, während des chinesischen Neujahrsfestes einige Monate zuvor Falun-Dafa-Flyer verteilt zu haben.

Um den 20. September 2024 herum wurde Chen dazu verleitet, sich bei der Polizeistation Xinjie zu melden. Dort nahmen ihr die Beamten den Schlüssel ab und durchsuchten ihre Wohnung. Sie beschlagnahmten ihre Falun-Dafa-Bücher und ein Porträt des Falun-Dafa-Begründers. Außerdem riefen sie SWAT-Beamte herbei, die versuchten, sie in Handschellen abzuführen. Ihre Schwester, die zu Besuch weilte, protestierte heftig, bis die Polizei abzog, ohne Chen verhaftet zu haben.

Früherer Bericht:

Provinz Hubei: Falun Gong-Praktizierende wegen ihres Glaubens heimlich zu drei Jahren Gefängnis verurteilt