(Minghui.org) In den vergangenen zehn Jahren haben die Mitglieder unseres Projekts durch gegenseitigen Erfahrungsaustausch erkannt, dass das konzentrierte Lernen und wirkliche Verstehen des Fa der Schlüssel zur Kultivierung und zur Erhöhung sind.
Ich möchte von einigen Erfahrungen und Erkenntnissen sowohl von anderen Praktizierenden als auch von mir selbst berichten.
Warum erhalten wir das Fa nicht, obwohl wir es lernen?
In unserer Fa-Lerngruppe diskutieren wir schon seit einiger Zeit intensiv über dieses Thema: Wie können wir das Fa so lernen, dass wir es wirklich verinnerlichen? Wir lernen das Fa jeden Tag, mitunter sogar zwei oder drei Lektionen im Zhuan Falun. Aber warum haben wir manchmal das Gefühl, dass wir uns trotz des Lesens nicht erhöht haben?
Alle Praktizierenden haben sicher schon einmal erlebt, dass das Fa trotz Lernens nicht in ihr Herz gelangt. Und dann gibt es Zeiten, in denen wir es wirklich verstehen.
Ein naheliegender Ansatzpunkt ist, darauf zu achten, wie aufmerksam wir beim Fa-Lernen sind. Sind wir müde? Überspringen wir Wörter oder fügen wir Wörter hinzu? Lesen wir falsch oder überspringen wir sogar ganze Zeilen? Wenn wir auf unsere Fehler hingewiesen werden, wissen wir nicht, wo wir falsch gelesen haben. Manchmal schweifen unsere Gedanken ab. Oder wir schauen ständig auf die Seitenzahlen im Buch und hoffen, dass wir bald fertig sind. Wenn wir mit Lesen an der Reihe sind, wissen wir manchmal nicht, an welcher Stelle gerade gelesen wird.
Unser Kopf ist voller Gedanken über Arbeit, Projekte oder persönliche Angelegenheiten, sodass wir uns unmöglich konzentrieren können. Und auch wenn wir beim Lesen keine Fehler machen, können wir uns nicht merken, was wir gerade gelesen haben.
Vergleicht das nun mit dem Gefühl, das wir haben, wenn wir beim Fa-Lernen wirklich aufmerksam sind: Plötzlich haben wir das Gefühl, dass uns ein Satz direkt anspricht. Ein anderer Satz macht uns bewusst, wie wir mit einer bestimmten Situation umgehen sollten. Beim Lesen einer Passage verstehen wir eine weitere Bedeutungsebene des Fa und wir spüren, wie ein warmer Strom durch unseren ganzen Körper fließt. Wir spüren die Barmherzigkeit des Meisters und sind zu Tränen gerührt. Wir fühlen uns glücklich und gesegnet und so, als würden wir mit dem Fa verschmelzen.
Wie können wir also sicherstellen, dass wir das Fa lernen und erhalten können? Basierend auf dem Austausch unter den Praktizierenden in unserer Fa-Lerngruppe haben wir die folgenden Punkte zusammengefasst. Dies sind nur unsere eigenen Erkenntnisse – unsere Ebene ist begrenzt und möglicherweise sind wir voreingenommen. Bitte betrachtet das Fa als Meister.
Das Fa-Lernen ernst nehmen
Es gibt ein altes chinesisches Sprichwort: „Um seinen Körper zu kultivieren, muss man zuerst seinen Geist berichtigen. Und um seinen Geist zu berichtigen, muss man zuerst aufrichtig sein.“ Mit anderen Worten: Die Absicht muss aufrichtig sein. Wenn wir das Fa lernen, müssen wir also aufrichtig sein. Wir sollten dem Fa-Lernen Priorität einräumen. Es sollte täglich unsere wichtigste Tätigkeit sein. Nichts ist damit vergleichbar.
Um die Anhaftung an Bequemlichkeit zu vermeiden, kann man jeden Tag zu einer bestimmten Zeit mit derselben Gruppe von Praktizierenden das Fa lernen. Man sollte eine Zeit wählen, in der man am meisten Energie hat und möglichst wenig abgelenkt wird. Wenn es notwendig ist, seine Arbeits- und Freizeit so zu ändern, damit dem Fa-Lernen Priorität eingeräumt werden kann, dann sollte man das tun. Vor dem Fa-Lernen sollte man dafür sorgen, zur Ruhe zu kommen und klare Gedanken zu haben. Man sollte sich eine ruhige Umgebung suchen, sein Handy stummschalten, Sofortnachrichten-Apps schließen und so weiter. Während des Fa-Lernens sollte man mit gekreuzten Beinen und in einer aufrechten Haltung sitzen. All dies dient dazu, aufrichtig zu sein und das Lernen des Fa an die erste Stelle zu setzen.
Der Meister sagt:
„Ihr wisst, ich habe schon im Buch ‚Zhuan Falun‘ gesagt, dass die darin enthaltenen Fa-Grundsätze sehr umfassend sind. Du siehst, dass sich hinter jedem Schriftzeichen, Schicht für Schicht, unzählige Buddhas, Daos und Gottheiten befinden, sie sind unzählbar.“ (Fa-Erklärung in San Francisco, 06.04.1997)
Wir sollten das Fa demütig und aufrichtig lernen: Ich möchte das Fa aufnehmen, mich vom Fa anleiten lassen und mich erhöhen. So können wir das Fa erhalten.
Aber in Wirklichkeit tun wir dies oft nicht. Aus verschiedenen Gründen lernen wir beispielsweise das Fa, wenn wir müde sind. Anstatt zur Ruhe zu kommen, denken wir über Arbeit und Projekte nach oder kümmern uns sogar um andere Dinge oder antworten auf Nachrichten, während wir das Fa lernen. Wir haben es eilig und wollen Fristen einhalten, weshalb wir das Fa schnell und nur mechanisch lernen. Wenn wir das Fa derart respektlos lernen, werden uns die Buddhas, Daos und Gottheiten hinter dem Fa nicht helfen. Es ist unwahrscheinlich, dass sie uns die tieferen Bedeutungen des Fa offenbaren, weil unsere Xinxing nicht richtig ist.
Das Zhuan Falun durchgehend und vollständig lesen
Der Meister sagt:
„Ich sage euch, was ich erklärt habe, scheint an manchen Stellen zwar die Erklärungen über Gongneng oder über andere Dinge zu sein, aber darin sind unterschiedliche Grundsätze und die unterschiedlich erforderlichen Zustände bei der Kultivierung enthalten. Es muss durchgehend gelesen werden. Jedes Mal beim Lesen darfst du keinen Satz und kein Zeichen überspringen. So muss es gelesen werden. Die Reihenfolge der Anordnung hat eine ziemlich strenge Auswirkung auf die Kultivierenden.“ (Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21.–22.02.1999)
Wir glauben, dass die große Kraft des Meisters ein System von Arrangements sowie eine Grundlage für unseren Körper und unseren Geist einrichtet, nachdem wir die Lektionen im Zhuan Falun der Reihe nach und vollständig gelesen haben. Vielleicht spüren wir nichts von diesen körperlichen und geistigen Veränderungen, aber sie finden dennoch statt.
Unserer Beobachtung nach sind Praktizierende manchmal nachlässig. Sie kommen zu spät zum Fa-Lernen, gehen früher oder kommen manchmal gar nicht und holen das Lesen später auch nicht nach. Wird dieses Versäumnis nicht zu Problemen bei ihrer Erhöhung führen?
Es ist wie ein riesengroßes Gerät, das aus Zehntausenden Einzelteilen besteht. Für die Montage müssen alle Teile vollständig sein. Wenn bei vielen Teilen ein paar Schrauben fehlen, kann das Gerät nicht funktionieren. Jedes Mal, wenn man das Zhuan Falun einmal von Anfang bis Ende durchgelesen hat, ist das so, als würde man dem Gerät ein vollständiges Teil hinzufügen. Das summiert sich und irgendwann funktioniert das Gerät dann. Deshalb ist es unerlässlich, das Zhuan Falun durchgehend und vollständig zu lesen.
Jedes Wort im Zhuan Falun wertschätzen
Der Meister sagt:
„Von niedrigen Ebenen her gesehen ist jedes Schriftzeichen meines Buches ein Falun; von hohen Ebenen her gesehen ist es mein Fashen. Sogar jede Komponente des Schriftzeichens ist ein einzelner Bestandteil.“ (Vorschläge auf der Sitzung für die Falun-Dafa-Betreuer in Beijing, 17.12.1994)
Als ich zum Beispiel den Abschnitt über das „Platzieren von Xuanguan“ (Zhuan Falun, S. 215) las, hatte ich folgende Szene im Kopf: Es entsteht aus dem Elixierfeld und ist wie ein Ballon. Es verlässt das Elixierfeld und steigt langsam nach oben, passiert den Tanzhong-Punkt, steigt dann zum Niwan auf und kommt schließlich aus dem Kanal des Himmelsauges heraus, bevor es wieder zum Elixierfeld zurückkehrt und dort das Urkind umschließt. Dieser Vorgang war sehr anschaulich und deutlich.
Wenn ich jedoch beim Fa-Lernen nicht ruhig bin, mich nicht konzentrieren kann oder zu schnell lese, habe ich nicht dieselbe Erfahrung. Oft verschwinden die Bilder und ich sehe nur noch die Wörter im Buch in diesem Raum, wenn andere oder ich selbst ein Wort falsch gelesen habe.
Wenn wir das Fa lernen, sollten wir zur Ruhe kommen, jedes Wort des Fa wie einen Schatz behandeln, langsam lesen und uns Zeit nehmen, damit wir das, was der Meister uns lehrt, verstehen. Auf diese Weise erhalten wir möglicherweise mehr.
Wie man das Fa gut lernen kann
Wir sind der Meinung, dass es für unsere Erhöhung von Vorteil ist, wenn wir über unsere Kultivierungserfahrungen sprechen. Außerdem sprechen wir oft darüber, wie man das Fa gut lernen kann. Da unsere Ebenen, Anhaftungen, unser Verständnis des Fa, unsere Kultivierungszustände und Lerngewohnheiten unterschiedlich sind, müssen wir miteinander kommunizieren, damit wir allmählich einen Körper bilden können.
Es geht beispielsweise um die Lesegeschwindigkeit, die Anzahl der Absätze, die jeder Praktizierende liest, um die Art, wie Fehler korrigiert werden, wie wir damit umgehen, wenn jemand nicht mithalten kann, oder was zu tun ist, wenn Geräusche auftreten und so weiter. All dies muss besprochen und vereinbart werden, damit alle das Fa in Ruhe lernen können, ohne durch verschiedene Faktoren gestört zu werden.
Vorteilhaft ist, das Fa mit derselben Gruppe zu lernen. Mit der Zeit lernt man einander gut kennen und kennt den Kultivierungszustand der anderen. Durch Diskussionen und Austausch können wir uns gegenseitig ermahnen und uns gemeinsam erhöhen.
Dient das Fa-Lernen in der Gruppe dem Einzelnen oder der Gruppe? Wir sind der Meinung, der Gruppe. Wir nehmen Rücksicht auf andere und achten darauf, zum Fa-Lernen nicht zu spät zu kommen oder zu früh zu gehen, so flüssig wie möglich zu lesen und dabei keine Fehler zu machen. Auch achten wir darauf, dass unser Geisteszustand die Mitpraktizierenden nicht beeinflusst.
Wenn alle so denken, wird sich nach und nach eine echte Umgebung für das Fa-Lernen bilden, in der wir rücksichtsvoll und tolerant miteinander umgehen. Diese Umgebung wird allen Praktizierenden zugutekommen. Mit der Zeit wird jeder spüren, dass wir das Fa wirklich erhalten können, wenn wir es lernen und uns darin vertiefen.
Die Erhöhung geschieht beim Fa-Lernen
Kürzlich habe ich erkannt, dass einer der Faktoren, die dazu führen, dass der Abstand zwischen unseren Kultivierungsebenen größer wird, während des Fa-Lernens entstehen kann.
Der Meister sagt:
„Das ist der Grund, warum die sehr hohen Gottheiten sagen: Du hast den Menschen eine Leiter zum Himmel hinterlassen - ‚Zhuan Falun‘.“ (Fa-Erklärung in Sydney, 1996)
Wenn wir das Fa lesen, befinden wir uns auf dieser Leiter. Aber nicht jeder klettert nach oben. Manche stagnieren vielleicht oder rutschen sogar nach unten. Warum? Das hängt eng mit dem Zustand des Fa-Lernens zusammen, auf den ich schon hingewiesen habe.
Wenn wir das Fa lernen und es dadurch erhalten, erhöhen wir uns fortwährend – wir steigen die Leiter hinauf. Sind wir beim Fa-Lernen aber schläfrig, denken an andere Dinge, erledigen gleichzeitig andere Aufgaben oder sind gleichgültig oder respektlos gegenüber dem Fa, verschwenden wir Zeit und können das Fa nicht erhalten. Womöglich steigen wir dann auf der Leiter nach unten.
Ein oder zwei Tage spielen keine Rolle, und ein oder zwei Monate machen sich vielleicht auch nicht bemerkbar, aber mit der Zeit wird es sich zeigen. Manche Praktizierenden legen großen Wert auf das Fa-Lernen, nehmen es ernst und steigen weiter nach oben. Ihre Ebene erhöht sich ständig.
Aber es gibt auch Praktizierende, die das Fa-Lernen nicht ernst nehmen und denen es an Motivation mangelt. Sie stagnieren lange Zeit oder lassen in ihrer Kultivierung nach. Der Abstand zwischen den Praktizierenden auf dieser Leiter wird immer größer. Ist es nicht genau das, was die verschiedenen Kultivierungsebenen voneinander trennt?
Das tägliche Fa-Lernen sehr ernst zu nehmen und Wege zu finden, das Fa zu lernen und zu erhalten, ist der Schlüssel zur Erhöhung in der Kultivierung.
Das Fa-Lernen hilft mir, Schwierigkeiten zu überwinden
In den vergangenen sechs Monaten litt ein Angehöriger, der auch Falun Dafa praktiziert, unter Krankheitskarma. Auch ich hatte meine eigenen Schwierigkeiten. Meine Arbeit, das Projektmanagement, die Unterstützung für Shen Yun und die Hilfe für meinen Verwandten unter einen Hut zu bringen, überwältigte mich.
Eines Tages war ich plötzlich in einem Zustand, den andere wohl als „depressiv“ bezeichnen würden. Ich wollte weder sprechen noch essen noch irgendetwas anderes tun. Ich wollte nur noch weinen. Ich hatte starke Schmerzen in der Brust, fühlte mich tief in meinem Leiden versunken und unfähig, mich daraus zu befreien. Ich fühlte mich extrem niedergeschlagen, so als hätte ich die Hoffnung auf alles verloren.
Als es Zeit war, das Fa zu lernen, wollte ich es nicht tun. Aber weil ich der Verantwortliche für unsere Online-Fa-Lerngruppe bin, wäre es nicht in Ordnung gewesen, nicht zu erscheinen. So loggte ich mich widerwillig zum Fa-Lernen ein, las aber nicht laut mit. Seltsamerweise las an diesem Tag nur eine Praktizierende. Mir wurde klar, dass ich sie nicht allein lesen lassen konnte, also öffnete ich widerwillig den Mund und las mit ihr. Meine Stimme klang sehr leise und müde.
An diesem Tag lasen wir Lektion 8. Dort sagt der Meister:
„Das Schwierige liegt eben darin, dass du bei klarem Bewusstsein willentlich den Kürzeren ziehst, wenn es um die Interessen der gewöhnlichen Menschen geht. Kannst du innerlich unbewegt bleiben, wenn es um deine eigenen Interessen geht? Kannst du bei zwischenmenschlichen Konflikten und verdeckten Kämpfen innerlich unbewegt bleiben? Wenn deine Familienangehörigen, deine Verwandten und deine guten Freunde leiden, kannst du dann innerlich unbewegt bleiben? Und wie wirst du es beurteilen? Für einen Praktizierenden ist es eben so schwer!“ (Zhuan Falun, 2019, S. 400)
Ich war zutiefst erschüttert. Warum war ich eigentlich in eine solche Verzweiflung geraten? War es nicht so, dass sich mein Herz bewegte, weil ich meinem leidenden Angehörigen nicht helfen konnte und ich mich deshalb machtlos fühlte? War ich nicht in menschlichen Gefühlen gefangen, von denen ich mich nicht befreien konnte? Können Kultivierende nur durch Prüfungen und Schwierigkeiten Anhaftungen loslassen und Leiden überwinden und sich dadurch erhöhen?
Gewöhnliche Menschen empfinden das als Leid. Praktizierende hingegen sollten die Dinge aus einer anderen Perspektive betrachten. Je schwieriger und schmerzhafter etwas ist, desto mehr hilft es uns, Karma zu beseitigen – eine wertvolle Gelegenheit zur Erhöhung.
Warum habe ich diese gute Chance zur Erhöhung nicht geschätzt, sondern mich stattdessen im Leiden gefangen gefühlt, unfähig, mich daraus zu befreien? Sollte ein Kultivierender in so einem Zustand sein? Diese Passage aus dem Fa rüttelte mich wach und half mir, schnell aus meiner Verzweiflung herauszukommen. Dafür bin ich von ganzem Herzen dankbar!
Der Meister kennt unsere Leiden und weiß, was wir am meisten brauchen. Dass der Meister uns das Fa lernen lässt, ist nach meinem Verständnis die beste Methode, uns zu helfen und zu erleuchten. Während wir das Fa lernen, löst der Meister mit dem Fa unsere Knoten auf, weist uns auf unsere Anhaftungen hin, zeigt uns die Richtung, in die wir gehen sollen, und zeigt uns den Ausweg aus den Schwierigkeiten. All dies kommt vom Fa. Den Meister zu haben, ist wirklich ein Segen!
Das sind einige meiner Erkenntnisse, die ich durch das Fa-Lernen und meine Kultivierung in den vergangenen Jahren gewonnen habe. Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas unangemessen sein sollte.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel stellt die persönliche Ansicht und Erkenntnis des Autors dar und dient dem Verständnisaustausch.
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