(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Benxi, Provinz Liaoning, wurde kürzlich zu fünf Jahren Haft verurteilt, nur weil sie Falun Dafa praktiziert.

Chen Yan, 44, wurde am 14. Juli 2024 verhaftet, nachdem ein Gemeindearbeiter sie beim Verteilen von Informationsmaterialien über Falun Dafa beobachtet hatte. Der Gemeindearbeiter filmte sie und gab das Video an seinen Vorgesetzten weiter, der daraufhin die Polizei verständigte. Beamte der Polizeistation Hexi nahmen Chen kurz darauf fest und durchsuchten ihre Wohnung während ihrer Abwesenheit. Sie beschlagnahmten ihr Sparbuch, Bargeld, ihr Mobiltelefon und andere Wertgegenstände.

Als Chens Eltern ihre Tochter nicht erreichen konnten, machten sie sich Sorgen. Da sich ihre Mutter noch von einer Krebsoperation erholte, ging ihr 74-jähriger Vater allein zu ihrer Wohnung. Als er das heillose Chaos in der Wohnung seiner Tochter sah, wusste er sofort, dass sie erneut wegen ihres Glaubens verhaftet worden war.

Dem alten Herrn gelang es herauszufinden, wer seine Tochter verhaftet hatte, und begab sich zur Polizeistation Hexi, um ihre Freilassung und eine Liste der beschlagnahmten Gegenstände zu fordern. Vizechef Meng verhielt sich sehr unhöflich und wies ihn ab.

Staatsanwalt Hou Rui der Bezirksstaatsanwaltschaft Xihu erhob Anklage gegen Chen und leitete ihren Fall an das Bezirksgericht Xihu weiter. Richter Wang Mian verwehrte ihrem Verteidiger, der kein Anwalt war, Einsicht in ihre Akte und verbot ihm, seine Mandantin zu besuchen.

Chens Anwalt durfte sie am 30. Oktober 2024 im Untersuchungsgefängnis der Stadt Benxi besuchen und erfuhr, dass sie am 5. August dreimal von vier Insassen geschlagen worden war. Die Wärter hatten diese angewiesen, sie zu misshandeln.

Der Anwalt bemerkte, dass Chen niedergeschlagen war, nur langsam reagierte und schwach wirkte. Er besuchte sie am darauffolgenden Tag erneut und stellte schockiert fest, dass sie sich an das Treffen vom Vortag nicht erinnern konnte. Sie klagte über Herzrasen und ihr Speichel war mit Blut gemischt.

Richter Wang setzte für Chens Fall drei Anhörungen an: Auf den 17. Dezember 2024, den 15. Januar 2025 und den 20. Februar 2025. Chen weigerte sich jedoch, daran teilzunehmen, aus Protest gegen die Misshandlungen, die sie im Untersuchungsgefängnis erleiden musste.

Am 15. Mai 2025 führte Richter Wang trotz ihres Widerstands die Verhandlung in ihrer Zelle im Untersuchungsgefängnis durch. Sie verteidigte sich selbst und schilderte, wie die Insassen sie geschlagen hatten. Nach zehn Monaten Haft war sie völlig abgemagert.

Am 26. Juni 2025 verurteilte Richter Wang Chen zu fünf Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 600 Euro). Ihren Anwalt informierte er erst nach Ablauf der zehntägigen Berufungsfrist über das Urteil. Nachdem ihre Familienangehörigen am 15. Juli von der Verurteilung erfahren hatte, gingen sie zum Gericht und forderten eine Kopie des Urteils. Richter Wang lehnte jedoch ab.

Berichten zufolge konnte Chen Berufung einlegen. Ob sie diese innerhalb der zehntägigen Frist selbst eingereicht oder eine Fristverlängerung erhalten hatte, ist ungewiss.

Chen hat früher in einem staatlichen Unternehmen gearbeitet, wurde jedoch entlassen, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Sie war bereits im Jahr 2015 wegen des Verteilens von Informationsmaterialien verhaftet worden. Im Untersuchungsgefängnis der Stadt Benxi wurde sie der Streckfolter unterzogen und brutalen Schlägen ausgesetzt, ihr wurden der Gang zur Toilette verwehrt und gewaltsam Medikamente verabreicht. Später wurde sie zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Wärter im Frauengefängnis der Provinz Liaoning zwangen sie zur Einnahme von unbekannten Medikamenten, die ihr zentrales Nervensystem schädigten. Sie befand sich in einem schlechten psychischen Zustand. Nach ihrer Freilassung dauerte es Jahre, bis sie sich erholt hatte.

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