(Minghui.org) Im April 1944 flohen zwei Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz. Rudolf Vrba und Alfred Wetzler versteckten sich in einem schmalen Hohlraum eines Brennholzstapels. Zwischen die Holzscheite stopften sie mit Petroleum getränkten Tabak, um ihren Geruch vor den Spürhunden der SS zu verbergen. Nachdem die Wachen drei Tage lang vergeblich gesucht hatten, wurde die Postenkette abgezogen und den beiden gelang die Flucht. In den folgenden drei Monaten wurden 430.000 Juden aus Ungarn in dieses Lager deportiert, ohne zu wissen, dass ihnen die Vernichtung, in vielen Fällen durch Tod in der Gaskammer, bevorstand.

So schockierend, dass die Menschen den Bericht nicht glauben wollten

Zwei Monate nach ihrer Flucht informierten Vrba und Wetzler die Alliierten über die Geschehnisse in Auschwitz. Der Vrba-Wetzler-Bericht war das erste Dokument, das die Verbrechen der Nazis in den Konzentrationslagern aufdeckte.

Das Dokument mit den Einzelheiten der anhaltenden Verbrechen in Auschwitz wurde an führende Politiker in der Slowakei, Ungarn und der Schweiz verschickt, fand jedoch keine breite Beachtung. Die Politiker hielten die Informationen zurück, weil sie sie kaum glauben konnten. Selbst Felix Frankfurter, damaliger Richter am Obersten Gerichtshofs der USA, sagte, er habe es nicht glauben können.

Zeitzeugen entsetzt von Lageraufnahmen

Das Konzentrationslager Auschwitz wurde im Januar 1945 geschlossen. Alliierte Militärfotografen filmten die Lager unmittelbar nach der Befreiung und erstellten daraus den Dokumentarfilm Nazi Concentration Camps, der von 24.000 Metern Filmlänge auf 1.800 Meter komprimiert wurde.

Der Film wurde am 20. November 1945 im Nürnberger Prozess gezeigt, um die Gräueltaten der Naziführer im Zweiten Weltkrieg aufzudecken. Als das Licht gedimmt wurde und die Leinwand aufleuchtete, verstummten die Zuschauer. Sie sahen, wie etwa 200 Menschen in ein Lagerhaus in einem Konzentrationslager bei Leipzig gebracht wurden. Die SS übergoss das Lagerhaus mit Benzin und zündete es an. Die Wachen erschossen mit Maschinengewehren all diejenigen, die aus dem Lagerhaus flüchteten.

Der einstündige Film zeigt zahllose blasse, gebrochene Menschen und verbrannte Leichname. Die Opfer waren abgemagert, hatten hervorstehende Rippen und eingesunkene Augen. Einige im Gerichtssaal begannen zu schluchzen, eine Frau fiel in Ohnmacht.

Als der Film zu Ende war, schwiegen alle Anwesenden im Tribunal, auch der amerikanische Staatsanwalt Robert Jackson und Richter John Parker. Aber als die Menschen in den Vereinigten Staaten zum ersten Mal vom Vrba-Wetzler-Bericht gehört hatten, hielten sie ihn für übertrieben und unglaubhaft.

Hätten die Menschen dem Vrba-Wetzler-Bericht von Anfang an Glauben geschenkt und entschlossene Maßnahmen ergriffen, um die deutschen Kriegsverbrechen zu beenden, wäre die Zahl der Todesopfer in den Lagern vielleicht nicht so erschreckend hoch gewesen.

Konzentrationslager im China des 21. Jahrhunderts

Leider wiederholt sich die Geschichte oft. Es gibt inoffizielle Berichte über die Existenz von Konzentrationslagern in China und über die dortigen Verhältnisse. Im Folgenden sind einige Fälle aufgeführt, die von der Weltorganisation zur Untersuchung der Verfolgung von Falun Gong (WOIPFG) dokumentiert wurden. Falun Gong ist eine Meditationspraxis, die in China seit Juli 1999 verfolgt wird.

1. Tausende Falun-Gong-Praktizierende wurden im Arbeitslager Sujiatun in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, inhaftiert. Annie (alias) arbeitete als Krankenschwester im Thrombose-Behandlungszentrum Liaoning. Ihr Ex-Mann war Chirurg. Am 9. März 2006 floh sie nach Washington, D.C. Am 20. April 2006 gab Annie bekannt, dass ihr Ex-Mann vielen Falun-Gong-Praktizierenden Nieren, Lebern und Hornhäute entfernt und diese gewinnbringend verkauft und transplantiert habe. Sie sagte auch, dass es im Lager eine Verbrennungsanlage zur Entsorgung der Leichen gebe.

2. In einem am 14. März 2016 veröffentlichten Bericht der WOIPFG wurde ein bewaffneter Wachmann Zeuge, wie zwei Militärärzte (einer mit der Dienstnummer 0106069) am 9. April 2002 einer Falun-Gong-Praktizierenden Organe entnahmen. Dies geschah in einem Operationssaal im 15. Stock des Allgemeinen Militärkrankenhauses der Region Shenyang. Die Praktizierende war eine Mittelschullehrerin um die Dreißig.

3. In einem am 29. Dezember 2020 veröffentlichten Bericht sagte Lu Shuheng, dass seine Schwägerin Zhou Qing an der Organentnahme an einem Falun-Gong-Praktizierenden im Polizeikrankenhaus von Shanghai beteiligt gewesen sei. Es sei eine Foltertortur gewesen, da die Organentnahme ohne Betäubung erfolgt sei.

4. Ein Bericht vom 23. November 2022 beschreibt, was Sugawara, ehemaliger Anführer einer japanischen Verbrecherorganisation und heute Wirtschaftskommentator, 2007 im Lebertransplantationsinstitut des Pekinger Polizeikrankenhauses beobachtet hatte. Er sah einen jungen Mann auf einem Bett liegen. Die chinesischen Chirurgen sagten, sie hätten die Sehnen an Armen und Beinen eines Falun-Gong-Praktizierenden durchtrennt, sodass er sich nicht bewegen konnte. Sie wollten nun seine Leber herausschneiden und sie einem wartenden Patienten transplantieren.

Da immer mehr Fälle aufgedeckt werden, ist davon auszugehen, dass der Organraub in China kein isoliertes Phänomen, sondern eine systematische, staatlich orchestrierte Vorgehensweise ist.

Tod eines Assistenzarztes und ein belastendes 11.000-seitiges Dokument

Dr. Luo Shuaiyu wurde am 8. Mai 2024 tot vor seinem Wohnheim im zweiten Krankenhaus Xiangya der zentralen Süd-Universität in der Provinz Hunan aufgefunden. Er war 28 Jahre alt. Die Polizei kam zu dem Schluss, dass er vom Gebäude gesprungen war und Selbstmord begangen hatte. Seine Eltern stellten gelöschte Daten auf seinem Computer wieder her und entdeckten Informationen über Organhandel und andere Verbrechen des Krankenhauspersonals. Die Daten umfassten Audioaufnahmen und Druckmaterialien mit insgesamt 11.119 Seiten.

Ein Jahr später, am 11. Juni 2025, veröffentlichten Dr. Luos Eltern einige dieser Dokumente und Audioaufnahmen in den sozialen Medien. Darunter waren Beweise, dass Ärzte Informationen gefälscht und Patienten als unheilbar krank dargestellt hatten, um über ihre Organe zu verfügen. Außerdem hatten Ärzte in der Notaufnahme Behandlungen vorsätzlich verzögert sowie Patienten Medikamente gespritzt, die sie am Aufwachen hinderten und so den Eindruck erweckt, sie seien hirntot. Es gab noch weitere Gräueltaten, weil das Krankenhaus die Entnahme und Transplantation der Organe von Patienten plante.

In einer Audioaufnahme berichtete Dr. Luo, dass er gebeten worden sei, irgendwo ein Organ abzuholen. Als er ankam, sagte er dem Chirurgen, dass er die entnommene Leber nicht wolle. Der Chirurg fragte daraufhin andere Anwesende, ob sie die Leber benutzen könnten. Mehrere Personen aus verschiedenen Krankenhäusern warteten darauf, frische Organe mitzunehmen. Einige von ihnen lachten während des Gespräches. Luo sagte, sie seien an die Situation gewöhnt gewesen, es schien sie nicht zu stören.

Wo sind die eine Million Vermissten?

Toutiao (Schlagzeilen des Tages), eine chinesische Nachrichtenplattform, betreibt ein Projekt zur sozialen Verantwortung mit dem Titel „Toutiao-Alarm für Vermisste“. Am 25. Februar 2021 veröffentlichten das Projekt und das Zhongmin Forschungszentrum für soziale Hilfe einen gemeinsamen Bericht über vermisste Personen in China. Darin wird geschätzt, dass im Jahr 2020 in China eine Million Menschen vermisst wurden.

In den letzten Jahren ist die Zahl der vermissten Schüler in den Provinzen Hubei und Guangzhou sowie in der Stadt Guangzhou deutlich gestiegen. In einer von Dr. Luos Audioaufnahmen teilte ihm ein Mitarbeiter des Zweiten Xiangya Krankenhauses mit, der Krankenhausdirektor wünsche von ihm, dass er zwölf Organspenderkinder im Alter zwischen drei und neun Jahren finde. In einer anderen Aufnahme konkretisierte der Mitarbeiter die Anforderungen an Alter und Geschlecht der Kinder: drei Jungen und drei Mädchen im Alter von drei bis fünf Jahren sowie drei Jungen und drei Mädchen im Alter von sechs bis neun Jahren. „Wir benötigen von ihnen venöse Blutproben ...“, sagte der Mitarbeiter.

Die von Dr. Luos Computer abgerufenen Informationen enthüllten, dass der Organraub wie am Fließband organisiert ist. Sie zeigten auf, wie Ärzte über den Hirntod von Patienten logen, dass es einen Schwarzmarkt für Organe gibt und dass im chinesischen Gesundheitswesen weit verbreitete Korruption und unethische Praktiken herrschen.

Organe für Parteikader

Am 11. Dezember 2022 hielt Zhu Yongxin, ständiges Mitglied des 12. Nationalkomitees der Politischen Konsultativkonferenz Chinas, eine Trauerrede. Darin betrauerte er den Tod Gao Zhanxiangs, des stellvertretenden Ministers für Kultur und Tourismus. Zhu schrieb: „Gao hat seine Krankheiten jahrelang mit starker Willenskraft bekämpft. Viele seiner Organe wurden ersetzt. Er selbst hatte darüber gescherzt: ‚Viele Teile, die mein eigen sind, sind mir nicht verblieben.‘“

Die Trauerrede löste im Internet eine hitzige Diskussion aus: „Wenn sich schon ein ehemaliger stellvertretender Kulturminister fast alle seine Organe austauschen lassen kann, was nehmen sich dann wohl die noch höheren Kader für sich heraus?“

Im September 2019 tauchte eine Werbeanzeige des Pekinger Hospital 301 (Allgemeines Krankenhaus der Volksbefreiungsarmee) auf. Das Krankenhaus ist seit Langem ein wichtiger Gesundheitsdienstleister für Chinas Spitzenpolitiker. In der Anzeige wurde behauptet, die Lebenserwartung chinesischer Beamter habe im Jahr 2008 durchschnittlich 88 Jahre betragen und sei damit höher als die führender westlicher Staatsdiener. In der Anzeige wurde der Start eines Langlebigkeitsprojekts für hochrangige Beamte im Jahr 2005 erwähnt, das deren Lebenserwartung auf 150 Jahre erhöhen soll.

Riesige Zahl pensionierter Beamter, enorme Nachfrage nach Organtransplantationen

Als nach Dr. Luos Tod der weit verbreitete Organraub aufflog, fragten sich die Menschen, wohin die entnommenen Organe verschwunden waren.

Jemand kommentierte online: „Der Organraub an Lebenden zielte zunächst auf Falun-Gong-Praktizierende ab. Vielleicht herrscht jetzt ein Mangel an Organen. Mit der enormen Gewinnspanne haben die Täter ihr Messer nun auch auf die breite Öffentlichkeit ausgestreckt. Das erklärt, warum Studenten verschwinden und junge Menschen aus seltsamen Gründen sterben und verschwinden.“

Jemand anderes meinte: „Wenn pensionierte Beamte so lange leben, würden ihre Organe dann nicht versagen? Wie können sie nach Jahren harter Arbeit so lange leben und gesund bleiben? Allein der Gedanke daran macht mir Angst.“

In China gibt es eine große Zahl von Beamten, die ihre Autorität missbrauchen, um ihr Überleben zu sichern. Folglich wird die Öffentlichkeit zur Ersatzquelle von Körperteilen für Beamte, wodurch Organtransplantationen für diese unbegrenzt verfügbar werden.

Würde man die Gräueltaten der Kommunistischen Partei Chinas – den Organraub an lebenden Menschen – als Dokumentarfilm vor Gericht zeigen, so wie es vor 80 Jahren mit den Bildern aus den Konzentrationslagern der Nazis geschah; würden die Zeitzeugen angesichts der Bilder der inhaftierten Opfer, der Zwangsentnahmen von Organen und der Verbrennungsöfen zur Beseitigung der Leichen ihre Untätigkeit, nachdem sie davon erfahren haben, nicht ebenso bereuen?

Ich fordere alle Menschen mit Gewissen auf, diesem jahrzehntelangen, gut vertuschten Verbrechen Aufmerksamkeit zu schenken und ihr Bestes zu tun, damit dieses beispiellose Übel aufgedeckt wird.

Referenz:

Nuremberg: Infamy on Trial by Joseph E. Persico (Penguin Publishing Group)