(Minghui.org) Es ist wirklich frustrierend, wenn ich meinen Vater anschaue und er auf sein Handy starrt, wenn er ungeduldig ist beim Sprechen, oder wenn er beim Fa -Lernen unkonzentriert ist. Doch während ich mich weiter kultiviere und das Fa auswendig lerne, wird mir allmählich klar, dass der Schlüssel zur Lösung dieses Problems darin liegt, aktiv nach innen zu schauen. Denn das Verhalten anderer ist wie ein Blick in den Spiegel: Ich sehe dasselbe Verhalten bei mir selbst! Wenn mir also die Schwächen anderer auffallen, überprüfe ich sofort, ob ich selbst sie womöglich habe. Wenn ja, bemühe ich mich, sie zu korrigieren, anstatt mich auf die Schwächen anderer zu fixieren.
Als mir das bewusst wurde, schaute ich nach innen. Jedes Mal, wenn sich mein Vater auf eine bestimmte Weise verhielt, dachte ich: „Mache ich das nicht auch?“ Wenn ich ihn barsch sprechen hörte, dachte ich: „Habe ich mit meinen Worten jemanden verletzt?“
Der Meister sagte im Zhuan Falun:
„Wenn die Probleme plötzlich auftauchen und dein Herz immer so gütig und barmherzig ist, hast du eine Pufferzone, einen Spielraum zum Nachdenken.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 190)
Wenn mir jetzt etwas auf der Zunge liegt, halte ich es zurück und kann mich beruhigen, weil ich das Prinzip „Kultivieren innen, friedvoll außen“ (in: Essentielles für weitere Fortschritte I) verstanden habe. Aber das ist nur ein Schritt in der Kultivierung.
Der nächste Schritt ist, mich selbst zu korrigieren. Sobald ich erkenne, dass ich die gleichen Probleme habe wie mein Vater, muss ich mich konsequent kultivieren. Es ist jedoch viel schwieriger, von sich selbst Verbesserungen zu verlangen als von anderen! Bin ich selbst ein gutes Beispiel, wenn ich die Schwächen meines Vaters anspreche? Durch diesen Prozess habe ich erkannt, dass sich auch das Verhalten meines Vaters verbessert, wenn ich mich bemühe, mich zu verbessern. Aber wenn ich nachlasse, fängt er an, etwas zu tun, was mich daran erinnert, dass ich mich selbst besser kultivieren muss.
Dieses Phänomen zeigt sich besonders beim Fa-Lernen: Wenn ich zu spät komme, wirkt mein Vater faul. Wenn ich Pausen mache, Wasser trinke oder mich beim Fa-Lernen nicht auf die Lehre konzentriere, fängt er an zu trinken, oder ich erwische ihn gelegentlich dabei, wie er auf sein Handy schaut. Ich habe erkannt, dass mein Geisteszustand die Menschen um mich herum wirklich beeinflusst. Deshalb muss ich mich bemühen, nach innen zu schauen und mich wirklich zu kultivieren, um sie zu erretten.
Gedanken zum Rezitieren des Zhuan Falun
Diese Erkenntnisse hatte ich, nachdem ich das Fa auswendig gelernt hatte. Ehrlich gesagt lerne ich nicht gerne auswendig. Schon während der Prüfungsvorbereitungen an der Universität entschied ich mich für Mathematik, Physik und Chemie, weil Politik, Geographie und Geschichte mir zu umfangreich erschienen. Doch meine Mutter ermutigte mich und nachdem ich einige Artikel von Mitpraktizierenden gelesen hatte, beschloss ich, es zu versuchen.
Seit ich angefangen habe, das Fa auswendig zu lernen und zu rezitieren, habe ich Veränderungen an mir bemerkt: Ich kann mich beim Fa-Lernen besser konzentrieren, schaue bei Herausforderungen der Xinxing eher nach innen und mache die Übungen fleißiger. Das war mir vorher nicht möglich.
Als ich anfing, das Fa auswendig zu lernen, merkte ich, dass ich das Zhuan Falun zwar oft gelesen hatte, aber schnell wieder vergaß, was ich gerade gelesen hatte. Es ist schwierig, sich etwas zu merken, wenn man es nicht gründlich versteht und wiederholt liest.
Das Wertvollste ist, dass ich in meiner Kultivierung ein Gefühl der Erhebung erlebe, wie eine subtile Veränderung von der Oberfläche zur mikroskopischen Ebene. Es ist wie ein sanfter Regen, der in den Boden sickert – fein und leise, aber alles um sich herum nährt. Es ist wirklich fantastisch!
Erst kürzlich, als ich vorhatte, die Übungen mit meinem Vater zu machen, bemerkte ich, dass unsere Zeitpläne nicht übereinstimmten. Wenn ich ihm entgegenkommen wollte, müsste ich zuerst meditieren und dann die vier Übungen im Stehen machen, aber ich mache es normalerweise umgekehrt: zuerst die Übungen 1-4 und dann die Meditation. Ich hatte keine Lust, meine Routine zu ändern, aber ich beschloss, es zu versuchen, um mit meinem Vater zu praktizieren: Wie durch ein Wunder schaffte ich es dieses Mal, die Ein-Stunden-Marke in der Meditation zu überschreiten, während ich vorher nur etwa 45 Minuten geschafft hatte.
Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass sich hier die Lehre des Meisters über die Rücksichtnahme auf andere manifestierte. Diese scheinbar kleine Entscheidung offenbarte meinen Egoismus. Doch weil ich die richtige Wahl traf und meine Absicht selbstlos war, unterstützte mich der Meister, und ich konnte endlich eine Stunde lang meditieren.
Das war wirklich unglaublich für mich, denn normalerweise kämpfe ich darum, auch nur eine einzige Minute länger durchzuhalten. Normalerweise starre ich auf die Uhr, konzentriere mich auf jedes Ticken und zwinge mich, meine Beine nicht zu bewegen. Dieses Mal, durch die Veränderung in meiner Routine, erlebte ich wirklich, wie wunderbar das Fa ist.
Ich weiß, dass der Meister großen Wert auf das Fa-Lernen legt und betont, wie wichtig es ist, aber ich verstand es nie wirklich. Immer wieder dieselben Inhalte zu lesen, fühlte sich abstrakt an. Jeden Tag nach dem Online-Fa-Lernen war ich erleichtert, dass die Aufgabe erledigt war, aber warum hatte ich nicht das Gefühl, mich erhöht zu haben? Jetzt verstehe ich endlich, wie wichtig es ist, das Fa mit aufrichtigem Herzen zu lernen. Wenn ich mehr und mit einem tieferen Verständnis lerne, erinnere ich mich ganz natürlich an das Fa, wenn ich Anleitung brauche. Ich habe endlich die Freude erlebt, mich durch die Kultivierung zu erhöhen, es fühlt sich großartig an! Ich glaube zutiefst an die Worte des Meisters:
„In Wirklichkeit gibt es in diesem Fa alles;...“ (Vorschläge auf der Sitzung für die Falun Dafa-Betreuer in Beijing, 17.12.1994).
Ich bin so dankbar für die Erkenntnisse, die ich gewinnen durfte. Das Gefühl der Freude ist schwer zu beschreiben; es ist, als würde man durch die Wüste gehen und plötzlich auf saftiges Gras treten.
Vielen Dank an alle!
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