(Minghui.org) Ich wurde verhaftet und in einem Gefängnis festgehalten, weil ich Falun Dafa praktiziere. Die Zelle war etwa 30 Quadratmeter groß, und es befanden sich, bei voller Belegung, 20 Personen darin. Die älteste war 73 Jahre alt, die jüngste erst 18. Die ihnen zur Last gelegten Straftaten waren Wirtschaftsbetrug, Glücksspiel, Verkauf von gefälschten Medikamenten und andere.
Trotz der beengten, dunklen und bedrückenden Umgebung konnte ich der Lehre des Meisters folgen: Ich behandelte meine Mitgefangenen freundlich, bot ihnen Beratung und half, ihr Leid und ihre Konflikte zu lindern.
Beziehungen zwischen Inhaftierten sind in der Regel extrem angespannt, und selbst Kleinigkeiten können zu Konflikten führen, wie z. B. sich versehentlich auf den Hocker einer anderen Person zu setzen, die Essschüssel oder die Wasserflasche einer anderen Person zu berühren, im Schlaf zu schnarchen oder auf die Toilette zu gehen und so den Schlaf anderer zu stören. Da jeder nur auf sich selbst achtet, gibt es unzählige Konflikte.
Langzeithäftlinge sind besonders dominant. Sie können schlechte Laune haben, wenn sie ihre Eltern und Kinder vermissen oder unter enormem Druck stehen, weil ein Prozess bevorsteht.
Auf so engem Raum kann es jederzeit zu Streit oder Tränen über Kleinigkeiten kommen. Besonders hart ist es für Neuankömmlinge, die sich nur schwer anpassen können und dann schikaniert werden. Jeder Tag fühlt sich wie eine Ewigkeit an.
Hat die Familie eines Häftlings noch kein Geld für ihn hinterlegt, erhält er von der Haftanstalt keine Dinge des täglichen Bedarfs. Diese Personen können sich weder waschen noch die Zähne putzen. Wenn sie auf die Toilette müssen, müssen sie die Zellenleiterin anbetteln; diese ist in der Regel hart und schon länger inhaftiert. Widerwillig gibt sie ein oder zwei handtellergroße Stücke Toilettenpapier heraus, nur so wenig wird für den Stuhlgang zur Verfügung gestellt. Als ich nach Toilettenpapier fragte, antwortete sie unhöflich: „Frag mich nicht mehr. Ich leihe dir eine Rolle, aber du musst zwei Rollen zurückgeben.“ Ich stimmte sofort zu.
Als ich die Rolle Toilettenpapier bekam, riss ich schnell ein paar Blätter ab und gab sie Yingying, die erst ein paar Tage zuvor angekommen war. Ihre Familie konnte ihr kein Geld schicken. Ich hatte ihr bereits die wahren Umstände über Falun Dafa erklärt, und sie war bereit, aus der KPCh und den Unterorganisationen auszutreten. Von Falun Dafa war sie überzeugt und wurde allmählich fröhlicher und optimistischer. Ihre anfänglich pessimistische und negative Einstellung änderte sich völlig.
Es schien, als sähe sie Hoffnung und hätte etwas, worauf sie sich freuen konnte. Damals konnte sie nicht glauben, dass ich ihr Toilettenpapier gab, das doch so schwer zu bekommen war. Sie sah mich dankbar an und stopfte es schnell in ihren Ärmel (die Gefängnisuniform hat keine Taschen), aus Angst, die Wärterin könnte es sehen, da die Gefängnisvorschriften es verbieten, sich gegenseitig Geschenke zu machen.
Meine Familie hinterlegte am Tag nach meiner Verhaftung 2000 Yuan (240 Euro) für mich, doch es vergingen vier Nächte, bis ich ein dünnes Handtuch und ein sehr einfaches Set an Toilettenartikeln erhielt. Ich wusste, wie schwierig das Leben ohne diese Dinge des täglichen Bedarfs wäre, und so beschloss ich, für jede der Frauen, die kein Geld hatten, ein Set an Toilettenartikeln zu kaufen. Jedes Set kostete 15,50 Yuan (1,86 Euro).
An diesem Tag saßen alle schweigend in zwei Reihen auf kleinen Hockern. Ich stand auf und fragte die Zellenleiterin: „Kann ich von meinem eigenen Geld Toilettenartikel für diejenigen kaufen, die keine haben?“ Meine Worte waren wie ein Donnerschlag, und alle waren fassungslos.
Die Zellenleiterin stand erschrocken auf und stammelte: „Du … du willst Geld ausgeben, um diese Dinge zu kaufen?“ Bevor ich antworten konnte, fragte sie erneut: „Bist du sicher?“ – „Ich bin sicher“, antwortete ich. Sie sah mich skeptisch an, schnaubte verächtlich und sagte: „Das wirst du bereuen. Du wirst dich mit ihnen streiten und Entschädigung verlangen.“ – „Das werde ich nicht!“, war meine Antwort.
Obwohl sie mir nicht glaubte, drückte sie trotzdem den Rufknopf an der Wand, um die Angelegenheit zu melden. Sie war seit über zwei Jahren inhaftiert und sehr dominant. Falun Dafa lehnte sie ab und sah auf mich herab.
Als die Abteilungsleiterin eintraf, erkannte ich sie wieder. Sie war am Vortag zu einem Routinegespräch bei mir gewesen, und die Zellenleiterin hatte ihr gesagt: „Diese Falun-Dafa-Praktizierende ist eigentlich eine pensionierte Lehrerin.“ Die Abteilungsleiterin hatte laut erwidert: „Ihr Meister ist durchaus fähig; es gibt sogar Universitätsprofessoren, die Falun Dafa praktizieren!“ Ihre Stimme war so laut gewesen, dass man sie über mehrere Zellen hören konnte. Die Zellenleiterin hatte versucht, mich herabzusetzen, war aber von der Haltung der Abteilungsleiterin überrascht worden und gab sofort nach. Während des Gesprächs wirkte die Abteilungsleiterin recht vernünftig.
Jetzt bat sie diejenigen ohne Toilettenartikel, die Hand zu heben. Diese hoben sofort begeistert die Hände und sahen mich dankbar an. Insgesamt waren es acht Frauen. Eine von ihnen, die neben mir saß, flüsterte jemand anderem zu: „Diese Frau ist ja echt nett!“ Die Abteilungsleiterin sagte laut und aufrichtig zu mir: „Sie sind wirklich ein guter Mensch!“
Sie hielt einen Moment inne und fügte dann hinzu: „Aber das können wir nicht tun, es sind zu viele. Wenn die Vorgesetzten zur Prüfung kommen, können wir keine Verantwortung dafür übernehmen!“ Obwohl alle enttäuscht waren, dankten sie mir aufrichtig und spürten tief in ihrem Inneren die Güte und Selbstlosigkeit einer Falun-Dafa-Praktizierenden.
Meine Familie brachte mir zu einem späteren Zeitpunkt drei Paar Socken und zwei Paar Unterwäsche. Je ein Paar Unterwäsche und Socken gab ich Yingying. Sie umarmte mich sofort fest und weinte vor Freude. Sie hatte mich immer als ihre engste und vertrauenswürdigste Person betrachtet und sagte, sie würde bald nach Xinjiang gebracht und wisse nicht, ob sie jemals wieder jemanden treffen würde, der so freundlich sei wie ich.
Ich tröstete sie mit den Worten: „Solange du aufrichtig an Falun Dafa und die Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht glaubst und danach handelst, wirst du gesegnet sein!“ Da war sie beruhigt.
Ich gab Xiaomei, einer jungen Frau aus einer anderen Provinz, ein weiteres Paar Socken. Sie konnte es kaum glauben. Seit ihrer Ankunft lief sie barfuß, denn sie hatte keine Socken. Es war sehr schwierig, im Untersuchungsgefängnis Unterwäsche und Socken zu kaufen, und die Leute waren darauf angewiesen, dass ihre Familie ihnen etwas brachte. Xiaomei war sehr dankbar für das Geschenk. „Du bist so nett!“ Ich erzählte ihr die Wahrheit über Dafa und die Prinzipien, denen wir folgen.
Eine andere Frau, Xiuying, kam aus dem fernen Süden und sagte, sie sei Buddhistin. Ich sprach mit ihr über Falun Dafa, und sie stimmte mir von ganzem Herzen zu und versprach, Falun Dafa nach ihrer Entlassung bekannt zu machen. Ich sagte: „Wenn du das tust, wirst du etwas unermesslich Großes tun!“ Als ich das Untersuchungsgefängnis verließ, gab ich ihr die restlichen Toilettenpapierrollen, damit sie sie an die anderen Frauen verteilen konnte.
Wenn ich an die dunkle Zeit im Untersuchungsgefängnis denke, erinnere ich mich daran, wie elend die Menschen waren; sie fühlten sich hoffnungslos und hilflos, und die raue Umgebung und die grobe Behandlung machten alles noch schlimmer. Doch die schönen Samen von Falun Dafa waren tief in ihre Herzen gesät.
Der Glanz von Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht konnte ihre kalten Herzen erhellen. Ohne die Anleitung durch den Meister hätte ich das nicht geschafft. Danke, Meister, für Ihre grenzenlose Barmherzigkeit!
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