(Minghui.org) Grüße, Meister! Grüße, liebe Mitpraktizierende!

Im April 2000 entdeckte ich einen Stand der Falun-Dafa-Praktizierenden auf der „Whole Life Expo“ in San Francisco. Jemand gab mir einen Flyer, auf dem stand, dass Falun Dafa die Moral eines Menschen verbessern könne. Ich lernte die Übungen an einem Übungsplatz im Golden Gate Park und wurde später einem Praktizierenden vorgestellt, der mit mir das Fa auf Englisch lernte. Für diese sorgfältigen Arrangements bin ich dem Meister zutiefst dankbar.

Bevor ich das Fa erhielt, erlebte ich einen Unfall, der meinen zukünftigen Weg anzukündigen schien. Im Juni 1994 blieb ich beim Bergsteigen in Lake Tahoe zwischen Felsen stecken und hatte nichts, woran ich mich festhalten konnte. Ohne Kletterausrüstung und unfähig, nach oben oder unten zu gelangen, saß ich fest. Ich zog meine Turnschuhe und Socken aus, klemmte meine Zehen in ein paar Spalten und presste meine Handflächen gegen den Felsen. Meine Beine begannen zu verkrampfen und mein Körper zitterte. Ich dachte, ich würde sterben.

Als ich kurz davor war zu fallen, versuchte ich, um Hilfe zu rufen, aber es kam kein Ton heraus. Stattdessen hörte ich eine innere Stimme, die sagte: „Behalte dein Gleichgewicht.“ Dann verschwanden die Krämpfe und mein Bewusstsein wurde ungewöhnlich klar. Die sanfte Stimme fuhr fort: „Liebe diese Felsen. Sie sind nicht hier, um dir wehzutun, sie sind einfach Teil der Natur. Es ist noch nicht Zeit für dich zu gehen. Du hast noch etwas zu tun.“

In diesem Moment kam mir plötzlich der Gedanke, seitwärts zu springen. Und so sprang ich über einen großen Felsen und landete sicher auf der anderen Seite. Ich sprang erneut und landete auf dem nächsten Felsen. Danach verblasst meine Erinnerung. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich noch einmal gesprungen bin oder nicht, aber ich erinnere mich vage, einen Ast gefunden zu haben, an dem ich mich festhalten konnte. Später an diesem Tag sagte mir ein Arzt im nahegelegenen Krankenhaus: „Dort sterben jedes Jahr drei oder vier Menschen. Sie hatten Glück.“

Die Stimme „Du hast noch etwas zu tun!“ klingt manchmal wie eine Warnung und erinnert mich an den Grund, warum ich an jenem Tag gerettet wurde. Seitdem ist viel passiert. Manches habe ich vergessen, anderes kann ich nicht mehr richtig in Worte fassen, doch möchte ich hier ein paar Ereignisse schildern, die immer wieder Themen meiner Kultivierung aufgreifen.

Störungen überwinden

Mitte der 2000er Jahre nahm ich an einer Veranstaltung in Manhattan teil, um auf die Verfolgung durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) aufmerksam zu machen. Praktizierende aus aller Welt kamen zusammen und klärten an wichtigen Plätzen der Stadt über die wahren Umstände auf. Wir machten auf die Verfolgung aufmerksam, indem wir Foltermethoden der KPCh nachstellten, Fotos zeigten und die fünf Übungen vorführten.

Ich war sehr glücklich, Teil dieses Projekts zu sein, da ich mit Praktizierenden aus verschiedenen Regionen und Ländern zu tun hatte und mit ihnen über die Güte von Dafa und die Grausamkeit der Verfolgung sprach. Während dieser Zeit erlebte ich eine kurze, aber heftige Störung durch die alten Mächte.

Eines Tages im Sommer 2005 konnte ich aufgrund extremer Schmerzen in Hals und Speiseröhre weder essen noch trinken. Deshalb ließ ich Mahlzeiten ausfallen, in der Absicht, wieder zu essen, sobald die Schmerzen aufhörten. Ich setzte meinen Alltag fort und ignorierte das ungewöhnliche Symptom. Nach etwa zwei Tagen ohne Essen spürte ich, dass etwas nicht stimmte. Als ich morgens aufstand und zur U-Bahn ging, musste ich mich mühsam vorwärts schleppen. Im Laufe des Tages breiteten sich die Schmerzen in den Oberbauch aus; sie waren so stark, dass ich kaum noch stehen konnte.

Auch am nächsten Tag hielten die Schmerzen an. Obwohl ich mein Bestes gab, normal zu funktionieren, die Schmerzen zu ignorieren und nach innen zu schauen, um mich zu erhöhen, bemerkte eine Mitpraktizierende den Ernst meines Zustands. „Du musst jetzt sofort etwas essen, auch wenn es noch so schmerzhaft ist. Alte Mächte, ihr habt nicht das Recht, eine Falun-Dafa-Praktizierende so zu quälen!“ Als sie das sagte, machte es bei mir Klick. Ich verstand es sofort und trank eine Flasche Saft, die sie mir anbot. Wir machten gemeinsam die dritte und vierte Übung und sendeten aufrichtige Gedanken aus. Danach verschwanden die Symptome vollständig.

Als ich am Abend gerade eine Schüssel weichen Reis essen wollte, kehrte der unerträgliche Schmerz beim Schlucken wieder zurück, aber ich wusste nun, was los war. Trotz der Schmerzen schaffte ich es, die ganze Schüssel aufzuessen. Danach war der Schmerz weg.

Diese Erfahrung ist für mich besonders bedeutsam, weil ich damals zum ersten Mal wirklich spürte, was die alten Mächte vorhatten. Als die Schmerzen immer schlimmer wurden, konnte ich klar erkennen, dass die Faktoren der alten Mächte mich nicht nur auf die Probe stellten; sie wollten mich sogar vernichten und griffen dabei nach allem, was mich stören konnte.

Es war ein Fehler gewesen, das unnormale Symptom überhaupt zu akzeptieren. Der Versuch, trotz der Schmerzen und ohne Essen wie gewohnt zu funktionieren, war eine Art Verleugnung und basierte auf der Anerkennung der Störung. Ich hätte die Symptome stattdessen von Anfang an als Illusion betrachten sollen.

Rückblickend betrachtet war der Hauptfaktor, der die Störung verursacht hatte, die Anhaftung an Bequemlichkeit. Nach mehreren Monaten Projektlaufzeit war es eine ziemliche Herausforderung, jeden Tag und jeden Moment einen frischen Geist zu bewahren. So ertappte ich mich gelegentlich bei dem Wunsch, der Stadt zu entfliehen. Das geschah nicht während der Aktivitäten vor Ort, sondern später, wenn ich allein war – dann tauchten diese egoistischen Gedanken auf und brachten mich dazu, im Internet zu surfen und ein paar alltägliche Dinge zu lesen.

Im Laufe der Jahre kam es mehrfach vor, dass die Anhaftung an Bequemlichkeit Störungen verursachte. Kultivierung ist wie das Navigieren gegen den Strom. Wenn wir aufhören zu paddeln und uns ein wenig entspannen, treiben wir automatisch rückwärts – besonders, da heutzutage Ablenkungen und Versuchungen nur einen Klick entfernt sind.

Wir sind innerlich und äußerlich in die subtilen und komplexen Strukturen des alten Kosmos eingetaucht. Wenn wir unsere Gedanken und Handlungen nicht beharrlich im Licht des Fa korrigieren, werden uns unsere von den alten Mächten arrangierten geistigen und gewohnheitsmäßigen Muster zwangsläufig kontrollieren. Wir haben jeden Moment die Wahl: mechanisch wie Marionetten zu funktionieren oder aus der alten Konditionierung auszubrechen. Die Fähigkeit zu entwickeln, im Alltag aufrichtige Gedanken zu wählen und zu bewahren, ist ein fortlaufender Prozess.

Negative Gedanken beseitigen

Früher litt ich in meiner Wohnanlage unter Passivrauchen. Mein direkter Nachbar ist ein starker Raucher. Wenn er drinnen rauchte, drang der extrem konzentrierte Geruch durch Wände, Lüftungsschlitze und Abflüsse. Das lag daran, dass die Lüftungsanlagen unserer Wohnungen miteinander verbunden sind.

Wenn das Problem angesprochen wurde, wurde er jedes Mal wütend. Eine Kommunikation mit ihm war unmöglich, deshalb kontaktierte ich die Hausverwaltung. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass meine Gedanken nicht mit dem Fa übereinstimmten. Ich beurteilte den Mann aufgrund dessen, was ich sah und fühlte. Mein Verstand sagte mir, dass dies eine Gelegenheit war, karmische Schulden abzutragen und meine Xinxing zu erhöhen, und dass der Mechanismus von Ursache und Wirkung am Werk war. Doch menschliche Emotionen wie Wut, Hass und Verachtung kamen hoch.

Als mir die Hausverwaltung mitteilte, dass sie nichts tun könne und der Mann das Recht habe, in seiner Wohnung zu rauchen, konnte ich das nicht fassen und versuchte, sie zu überzeugen, etwas dagegen zu unternehmen. Meinen Worten und Taten mangelte es an Güte und Nachsicht. Nachdem ich meine negativen Gedanken und Schwächen erkannt hatte, konzentrierte ich mich darauf, sie zu beseitigen, und hörte auf, mich mit dem Problem zu beschäftigen. Ich versuchte einfach, den Geruch völlig zu ignorieren.

Später wurde mir dann klar: Rauchen ist vergleichbar mit negativen Gedanken. Der Mann rauchte in der Wohnung und der Rauch zog durch die Luft und verriet den Nachbarn, was er hinter verschlossenen Türen tat. Genauso erzeugen wir, wenn wir negative Gedanken haben, lebendige Substanzen in anderen Dimensionen, die sich ausbreiten und verweilen. Sie müssen für die Lebewesen dort schrecklich stinken.

Indem ich das Rauchen als Metapher betrachtete, wurde mir bewusst, wie giftig negative Gedanken sind. Und das veranlasste mich, aufmerksam daran zu arbeiten, jede Form von Negativität in meinem Umfeld auszuräumen – gegenüber allem und jedem.

Als ich aufhörte, menschliche Methoden anzuwenden und anfing, wie ein Kultivierender zu denken, wurden meine Beurteilungen und schlechten Gedanken über ihn allmählich durch Mitgefühl ersetzt. Mit der Zeit ließ der Geruch drastisch nach und ist nun größtenteils verschwunden.

Mängel rational behandeln

Nachdem ich die Artikel des Meisters „Nimm Abstand von der Gefahr“ und „Kultivierung im Dafa ist ernsthaft“ gelesen hatte, war ich entschlossen, allen verbleibenden Groll und Ärger zu bekämpfen. Während ich mit einem Mitpraktizierenden über diesen Entschluss sprach, tauchte unerwartet eine längst vergessene Szene wieder auf.

Sie ereignete sich vor vielen Jahren beim gemeinsamen Fa-Lernen. Ein Praktizierender fragte: „Bitte lasst mich wissen, warum manche von euch denken, ich sei ein Spion.“ Sofort reagierte ein älterer Praktizierender mit abwertenden Worten darauf. Ich fand seine Wortwahl, seinen Ton und seine Haltung menschlich und unangemessen. Deshalb sagte ich etwas zu ihm, erinnere mich aber nicht mehr an den genauen Wortlaut. Was ich sagte, führte zu einem Streit. Wir gingen hin und her und wiederholten im Grunde dieselben Punkte. Wenn ich mich recht erinnere, wies ich ihn auf seine unangemessene Art der Kommunikation hin, während er mich für meine Selbstgerechtigkeit kritisierte. Auch der Koordinator mischte sich ein und tadelte mich.

Damals dachte ich, ich hätte einen Kulturschock: Ein Praktizierender stellte eine Frage, zwei langjährige Praktizierende griffen einen dritten Praktizierenden an und der Rest der Gruppe schwieg – die ganze Szene kam mir surreal vor. Ich wusste, dass meine Empörung falsch war, schaute aber nicht genauer hin.

Als ich später darüber nachdachte, erkannte ich meine Arroganz. Ich hatte auf den Koordinator und den langjährigen Praktizierenden herabgeschaut, weil mir ihre Xinxing schrecklich erschien. Ich beurteilte sie nach den Konventionen der Etikette und meiner persönlichen Vorstellung von Gerechtigkeit. Auf Mitpraktizierende herabzuschauen und sie zu verurteilen, weil sie Eigensinne haben – das ist genau das, was die alten Mächte tun. Indem ich auf ihre unkultivierten Seiten herabsah, ordnete ich mich unbewusst denselben Eigenschaften und dem Verhalten der alten Mächte unter.

Wir alle befinden uns im Prozess der Reinigung und werfen dabei Schicht um Schicht Unreinheiten ab, die sich im Laufe der Zeitalter angesammelt haben. Wir sind noch nicht fertig mit unserer Reinigung. Deshalb sollten wir die Unvollkommenheiten des anderen im Zusammenhang sehen. Doch wie sollten wir mit den Schwächen anderer und unseren eigenen angemessen umgehen?

Der Meister sagt:

„In Wirklichkeit sind alle Anschauungen – im Gegensatz zur angeborenen Reinheit und Unschuld des Menschen – nach der Geburt gebildet worden und sind nicht das eigentliche Selbst des Menschen.“ (Für wen existieren, 11.07.1998, in: Essenzielles für weitere Fortschritte I)

Alles, was wir beseitigen sollen, sind erworbene Unreinheiten, nicht unser wahres Selbst. Sie sind nicht unser wahres Selbst, daher sollten wir uns nicht mit ihnen identifizieren. Sie sind Produkte der alten Kosmos-Struktur von Entstehen, Bestehen, Verfall und Zerstören. Manche von ihnen sind wie Staub und Dreck, der an uns klebt; andere wie Müll in unserem Hinterhof. Sie sind nicht wir, aber wir tragen die Verantwortung, sie zu beseitigen. Als ich bewusst begann, das wahre Selbst von den erworbenen Unreinheiten zu unterscheiden, verschwand auch die Substanz der Verachtung.

Der Meister sieht unser wahres Selbst. Er schätzt unsere Entscheidung, zur Fa-Berichtigung zu kommen. Deshalb will er uns nicht aufgeben, verlängert die Zeit immer wieder und gibt uns Chancen, es beim nächsten Mal besser zu machen. Wir sollten einander so behandeln, wie der Meister uns behandelt. Ich entscheide mich dafür, unsere charakterlichen Schwächen rational und mitfühlend zu betrachten.

Auf andere herabzuschauen, bedeutet auch, nach außen zu schauen – und das ist einer der Hauptgründe, warum wir in der Kultivierung nicht weiterkommen. Nach außen zu schauen, ist ein tief verwurzelter Mechanismus, der fast automatisch in uns abläuft. Wenn wir ihn nicht bewusst auflösen, läuft er einfach weiter. Wir müssen diese alte Maschinerie stoppen und durch einen Mechanismus des Nach-innen-Schauens ersetzen.

Das sind einige meiner derzeitigen Kultivierungserfahrungen. Bitte weist mich darauf hin, wenn etwas nicht mit dem Fa im Einklang steht.

Danke, Meister! Danke, liebe Mitpraktizierende!