Die Ermordung von Gao Rongrong (Fotos)

Gao Rongrongs dreimonatiges Verschwinden und ihre 10 Tage-Errettung

(Minghui.de) Gao Rongrong war bekannt als eine unschuldige Frau, deren Gesicht von der Chinesischen Polizei durch Elektroschocks einfach deshalb entstellt wurde, weil sie auf ihren Glauben bestand. Sie hätte in Ruhe sterben können; aber nun interessieren sich immer mehr Menschen, die von ihrem Tod erfuhren und sich Gedanken über die Verfolgung von Falun Gong in China, die einen Völkermordcharakter angenommen hat, machen.

Obgleich genaue Einzelheiten über ihren Tod infolge der brutalen Verfolgung, der Informationsblockade durch die KPC und wegen der Tatsache, dass viele Praktizierende, die sie vor kurzer Zeit gerettet haben, festgenommen wurden und verfolgt werden, fehlen, haben einige Menschen die klare Erkenntnis gewonnen, dass Gao Rongrong auf Befehl des Büros 610 (1) ermordet worden ist. Einzelheiten über die direkte Ursache ihres Todes, ihren zweiten Arrest und über die Folterungen, denen sie nach der zweiten Festnahme ausgesetzt war, sind lückenhaft. Gewisse Dokumente über diesen Fall sind aber heimlich aus dem Ausland über private Kanäle vorgelegt worden, die das Gesamtbild der Ermordung erklären.

Die Mörder kommen vom Büro 610

Im Oktober 2004 konnte Gao Rongrong der Bewachung ihrer Folterer entkommen und der ganzen Welt wurde ihr durch Elektroschocks entstelltes Gesicht gezeigt. Danach wurde sie vom Büro 610 wie ein Todfeind behandelt. Luo Gan, der Leiter des zentralen Büros 610, arrangierte ihre Verfolgung persönlich. Er versicherte: „Dieser Vorfall hat zu viel Aufregung in der internationalen Gemeinschaft erregt.” Er befahl, ”gut auf ihren Fall acht zu geben.” Der Minister für Öffentliche Sicherheit betrachtete ihre Flucht als besonders wichtigen Fall Nr. 26. Im Sicherheits- und Rechtsbüro von Shenyang wurde deswegen eine Abteilung für besondere Fälle, bezeichnet „Benachrichtigungsstelle für Untersuchungshilfen”, eingerichtet.

„Gebt gut Acht auf ihren Fall” heißt im Klartext Hinrichtungsbefehl. Nach Zeugenaussagen wurde Gao Rongrong ins Zwangsarbeitslager Masanjia geschickt, nachdem man sie am 6. März 2005 zum zweiten Mal festgenommen hatte. Dort befand sie sich bis zum 6. Juni 2005, als sie zur Notfallhilfe ins 1. Krankenhaus der Universität Shengyang geschickt wurde.

Es ist nicht bekannt, was sie in den drei Monaten im Arbeitslager durchgemacht hat und was sie an den Rande des Todes brachte. Viele Falun Gong - Praktizierende, die ihr bei der Flucht geholfen hatten, wurden auch festgenommen und misshandelt. Gao Rongrongs Eltern gingen viele Male zum Arbeitslager, um ihre Tochter zu sehen. Aber Su Jing, eine der Lagerleiterinnen, log sie an und sagte, Gao Rongrong sei gar nicht dort, die Regierung untersuche ihren Fall und sie dürften ihre Tochter nicht besuchen. Später veränderte sie ihre Geschichte und sagte: „Gao Rongrong ist hier und sie isst gut und es geht ihr sehr gut!” Wang eine andere Leiterin sagte den Eltern am 4. Tag ihrer Krankenhauseinweisung: „Zuerst einmal wollten wir sie nicht aufnehmen; aber jene „Oberen” zwangen uns dazu. Nur sie können entscheiden, ob Ihr sie besuchen dürft oder nicht und ob sie entlassen wird oder nicht.”

Frau Gaos ehemalige Arbeitsstelle, das Institut der Schönen Künste Luxun in Shenyang behauptete fälschlicher Weise, dass Frau Gao ins Ausland gegangen wäre.

Das Büro 610 verhinderte absichtlich jeden Kontakt Gaos mit der Außenwelt und ließ sie aus der Öffentlichkeit verschwinden. Alle Arbeitslager, Behörden, Institute und Betriebe erzählten die gleiche Geschichte. Kein Mensch hatte den Mut, ihren Aufenthaltsort oder irgendetwas über sie bekannt zu geben.

Ein heimtückischer Mord wurde mit Absicht verborgen. In einer finsteren Umgebung erlitt Gao Rongrong höchstwahrscheinlich Folterungen, die sich ein Mensch in friedlicher Umgebung lebend nicht vorstellen kann. Dadurch wurde sicherlich ihr Gesundheitszustand kritisch.

Ins Notfallkrankenhaus eingewiesen werden - eine irreführende Formalität

Am 6. Juni kamen wieder Nachrichten über Gao Rongrong an die Öffentlichkeit

Der Arzt der Unfallstation sagte: „Sie befand sich in einem kritischen Zustand, als sie hergebracht wurde.”
Hat das Büro 610 überhaupt irgendwelche ärztlichen Behandlungen in den 10 Tagen, vom 6. bis 16. Juni, in denen sie im Krankenhaus lag, erlaubt?

Ein Verwandter von Frau Gao der einige medizinische Kenntnisse besitzt, stellte sofort fest, dass sie nicht ausreichend ernährt worden sei und das, was man ihr gab, ihrem Zustand nicht angemessen gewesen sei. Er schlussfolgerte daraus, dass Frau Rongrong unter systematischem Mangel an körperlichen Funktionen litt, die durch falsche Ernährung über lange Zeit herrührte (Verhungern).

Laut Augenzeugen versorgte das Krankenhaus Frau Gao in keiner Weise ausreichend mit den nötigen Behandlungen, sie gaben ihr nicht einmal genug zu essen. Die Tatsache, dass ein Krankenhaus nichts tut, um einen Schwerkranken zu behandeln, führt zu dem Verdacht, dass es „ besonderen Befehlen” von oberster Stelle folgte oder unter sonst einem hohen Druck stand. Wer, anders als Luo Gan und sein Büro 610 hätte wohl die Macht, solche Befehle zu erteilen?

Am 9. Juni gegen 9 Uhr erhielten Frau Gaos Eltern eine Nachricht und eilten ins Krankenhaus. Sie sahen, dass Ihre Tochter im Sterben lag, man hatte bei ihr „Systemversagen” diagnostiziert. Ihr Puls war nur ganz schwach. Man hatte sie an eine Beatmungsmaschine angeschlossen und sie bestand nur noch aus Haut und Knochen. Sie war bewusstlos und reagiert auf nichts. Die Wunden in ihrem Gesicht von den Elektroschocks waren immer noch tief und erschreckend.

Selbst unter diesen Umständen wurde Frau Gao immer noch von 20 Bewachern beobachtet. Sie stellten dem Arzt, sogar in der Gegenwart der Mutter die Frage:
„Wann wird sie denn nun sterben?”

Der Arzt meinte, dass seine Instrumente Gehirnabnormitäten anzeigten. Er vermutete, dass sie von systemschädigenden Injektionen herrührten.

Die Familie wollte die ärztlichen Berichte und Kurzbiografien, seit der Einweisung ins Zwangsarbeitslager
bis zum heutigen Tag, ausgehändigt haben. Diese Bitte wurde grob abgeschlagen. Was steht in jenen Dokumenten, dass sie geheim gehalten werden müssen?

Überraschender Weise hatte die Polizei ein paar Tage vor ihrem Ableben den Menschen in der Umgebung erzählt, dass Gao Rongrong „mit Hilfe eines Hungerstreiks Selbstmord verübt habe.”

Nach Frau Gaos Tod verbot die Polizei der Familie, sie zu sehen und zwang sie dazu, einer polizeilichen Beobachtung und Kontrolle ihres Körpers zuzustimmen. Sie bemühte sich auch für die Zustimmung und den Bescheid für die Aufbewahrung des Körpers im Eisschrank, damit sie den Körper unangefochten im Städtischen Leichenhaus von Shenyang einäschern lassen könnten. Zusätzlich zu den vielen Spionen, die um Frau Gaos Elternhaus herumlungerten, richtete die Polizei auch noch Beobachtungsgeräte auf das Haus und stellte Zivilpolizisten um das Leichenschauhaus und um ihre Wohnung auf. Sie isolierten die Familie von Frau Gao und nahmen bei ihnen strenge Verhöre vor. Ihre Angst vor Bestrafung und ihre Bemühung, die Verantwortung für den Mord an Gao Rongrong abzuschieben, liegt klar zutage.

(1)[Anm.: Das „Büro 610” ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]