Fakten über die Verfolgung und den Tod des Praktizierenden Li Zetao aus der Stadt Chongqing im Jahre 2001

(Minghui.de) Herr Li Zetao war etwa 24 Jahre alt. Er kam aus dem Dorf Qilong, Bezirk Shimo des Stadtteils Jiangjin, Chongqing. Er war bei der Zongsheng Motorradteilefabrik von Chongqing beschäftigt. Weil man ihn meldete, als er seine Mitbürger über Falun Gong und die Verfolgung informierte, wurde er von der Jiulongpo Bezirkspolizei der Stadt Chongqing Ende Juni 2000 zu Hause verhaftet. Damals war Li Zetao nur mit Unterwäsche bekleidet. Das Geld in seiner Wohnung, seine Kleidung und sein Notebook wurden konfisziert. Während seiner Haft war seinen Familienangehörigen nicht erlaubt ihn zu besuchen. Am 11. April 2001 erhielt seine Familie plötzlich eine Benachrichtigung von der Shimo Polizeistation. Darin hieß es, dass Herr Li lebensbedrohlich erkrankt wäre und die Familie umgehend kommen sollte. Erst als seine Angehörigen in Chongqing angekommen waren, erfuhren sie, dass er im Xishanping Zwangsarbeitslager eingesperrt war.

Im April 2001 wurden Hr. Li und fünf andere Praktizierende vom „Erziehungsgewahrsam” in die „Landwirtschaftliche Gruppe” ins Xishanping Zwangsarbeitslager verlegt. Zum Gedenken des zweiten Jahrestages des friedlichen Appells vom 25. April 1999 (1), riefen die Praktizierenden im Lager: „Falun Dafa ist aufrichtig! Lehnt die Verfolgung ab!” Der Aufseher Huang Fangfu schlug mit einem Polizeistock verschiedenen Praktizierenden auf die Köpfe und ins Gesicht. Li Zetao und Zhou Jian wurden über 10 Stunden mit Handschellen an ein Fenster gekettet.

Am 27. April 2001 wurde Li Zetao heftig verprügelt, weil er sich beim Frühstück zu langsam bewegt hatte. Als die Praktizierenden Zhou Jian und Wang Zhande versuchten die Wachen zu stoppen, fesselte der Beamte Huang Fangfu die drei Praktizierenden wieder für zwei Tage und Nächte mit Handschellen an ein Gitterfenster. Wild wurde auf die Köpfe und Gesichter der Praktizierenden eingeschlagen. Wang Zhandes linkes Auge blutete und sonderte eine Woche lang Eiter ab.

Seit Ende Mai führte die Leitung der Landwirtschaftsgruppe (später Leitung von Station 8) die gewalttätige Gehirnwäsche der Praktizierenden zielgerichtet nach einem bestimmten Plan durch. Weil Li Zetao sich öffentlich gegen die Zwangsarbeit und angeordneten Überstunden zur Wehr setzte, seine Rechte einforderte eine Klage gegen die Verfolgung zu verfassen und darauf bestand die Falun Gong Übungen zu machen, war er den Wachen ein Dorn im Auge. Der Aufseher Du Jun behauptete: „(Ich) wollte ihn schon vor langem totschlagen.” Die Wachen Du Jun, Zhang Anmin, Ju Yuyin und andere wiesen Mitgefangene an, die Praktizierenden unter Anwendung aller Möglichkeiten, die sie für richtig hielten, zu foltern. Ihnen wurde eine Reduzierung ihrer Haftstrafe um einen Monat versprochen, wenn es ihnen gelänge, einen Praktizierenden zum Schreiben einer „Reueerklärung” (2) zu zwingen.

Ab 29. Mai wurde Li Zetao gezwungen, in der Landwirtschaftsgruppe tagsüber Dünger zu holen. Sie luden ihm die schwersten Lasten auf. Ihm wurde nicht erlaubt, mittags oder nachts zu ruhen und er wurde physisch und geistig gefoltert. Er musste einen großen Papierhut tragen. An seine Arme waren Holzstöcke gebunden und auf jeder Seite hing ein Eimer mit Urin. Unter seiner Kleidung war ein Kehrbesen befestigt. Er wurde mit Fäusten geschlagen, mit Schuhen getreten und ausgelacht. Sie schrieben Falun Gong verleumdende Worte auf seinen Leib und versuchten ihn zu zwingen auf Falun Gong zu schimpfen. Sie versuchten ihn auch zum Rauchen zu zwingen und die „Drei Erklärungen” (3) zu schreiben. Ein anderer brutaler Akt war, als ein bösartiger Insasse, Huang Zhongzhi, ihm ein Obstmesser in den Anus steckte und das Messer immerzu drehte. Li Zetao schrie vor Schmerzen. Er meldete die Folter an die Parteikader, die das aber nicht zur Kenntnis nahmen.

Am 30. Mai wurde Li Zetao unter den Anweisungen des Aufsehers Gao Ding wieder mit Hacken und Holzstangen geschlagen, die von den Insassen zur Ausbringung von Dünger benutzt wurden.

Herr. Li trat in einen Hungerstreik, um gegen die Folter zu protestieren, wurde aber dennoch gezwungen, Zwangsarbeit zu leisten. Am Nachmittag des 31. Mai, als Direktor Long vom Xishanping Arbeitslager und Tian, der Leiter der Verwaltungs- und Bildungsabteilung kamen, um die Landwirtschaftsgruppe zu inspizieren, schlugen die Insassen auf Li Zetao ein. Herr Li rannte aus dem Raum um die Folter zu melden, doch die Beamten schenkten dem keine Beachtung. Tian erwiderte sogar: „Du hast das verdient! Du hast das verdient!»

Am Morgen des 2. Juni wurden die Gefangenen gezwungen Holzkisten auf ihren Schultern zu tragen. Alle anderen Insassen trugen zwei Kisten, doch die Wachen forderten von Li Zetao jedes Mal drei Kisten zu tragen. Herr Li starb an diesem Tag. Am nächsten Tag äscherten die Polizisten ihn ein. Es ist nicht absolut sicher, welche Form von Folter letztendlich zu seinem Tod geführt hat.

Erst als die Behörden seinen Leichnam untersucht hatten, wurden seine Familie und seine Freunde benachrichtigt. Nach der Einäscherung bekamen seine Eltern in einem entlegenen Dorf in Jiangjin eine Mitteilung, die Urne mit seiner Asche abzuholen. Die Wachen vertuschten die Wahrheit über seinen Tod und sagten, Herr Li sei bei der Arbeit von einem Gebäude gestürzt und gestorben. Lis Eltern kamen barfuss an, Tränen bedeckten ihre Wangen. Sie waren verzweifelt. Es blieb ihnen jedoch nichts anderes übrig, als die Asche ihres Sohnes mitzunehmen.

Referenz: http://www.clearharmony.net/articles/200111/1648.html

Anmerkungen:

(1) Der Appell am 25. April 1999 in Peking kam deshalb zustande, weil Praktizierende der Stadt Tianjin in der Nähe Pekings grundlos und ungesetzlich festgenommen wurden. Die Praktizierenden machten von ihrem Petitionsrecht Gebrauch und forderten friedlich die Freilassung ihrer Mitpraktizierenden. Nachdem einige Praktizierende mit dem ehemaligen Premier Zhu Rongji sprechen konnten, gingen sie wieder nach Hause.

(2) Reueerklärung: Mit dieser Erklärung werden Praktizierende gezwungen zuzugeben, dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, versprechen Falun Gong aufzugeben und sich nie wieder mit anderen Praktizierenden abgeben oder nach Peking zum Appellieren für Falun Gong gehen.

(3) Drei Erklärungen: Praktizierende werden unter Gehirnwäsche und Folter gezwungen, diese Erklärungen als Bestätigung zu schreiben, dass sie ihren Glauben aufgegeben haben. Die „drei Erklärungen” hat sich das „Büro 610” ausgedacht und sie bestehen aus einem Reuebekenntnis, einer Garantieerklärung, niemals wieder Falun Gong zu praktizieren und dem Anfertigen einer Namens- und Adressliste aller Familienmitglieder, Freunde und Bekannter, die ebenfalls Praktizierende sind.