Der Praktizierende Li Ziran leidet unter Folterungen im Wanglin Gefängnis im Bezirk You, Provinz Hunan

(Minghui.de) Li Ziran arbeitete in der vierten Chemiefabrik in Yueyang, Provinz Hunan. Er wurde viermal widerrechtlich festgenommen, weil er Material zur Aufklärung der Wahrheit [über die Verfolgung von Falun Gong] verteilte. Er trat dreimal während seiner Haftzeit in einen Hungerstreik und wurde entlassen, als sein Leben in Gefahr geriet. Am 3. März 2005 holten ihn die Polizisten Yueyang, Li Shiquan und Zhou Zaoling von der Bezirkspolizei aus seinem Schlafraum. Li wurde später von Yang Yong von der Bezirksstaatsanwaltschaft und Xiao Zhijun und Li Xiongwei vom Gerichtshof zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Zuerst kam er ins Stadtgefängnis von Jin, wo er zwei Monate lang gefoltert wurde. Später brachte man ihn in das Gefängnis Chengzhou.

Am 12. April 2007 schickte man Li Ziran in das Bezirksgefängnis Wanglin in Zhuzhou, Provinz Hunan. Mehrere Tage nach seiner Ankunft leitete der Polizist Wu den Aufseher Long Weihong an, Li ins Gesicht zu schlagen. Lis Gesundheit verschlechterte sich durch die wiederholten Inhaftierungen und Folterungen, die er durch das „Büro 610” (1) der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) erlitt, und mit der Zeit konnte er seine Gesundheit nicht wiedererlangen. Im Wanglin Gefängnis verschlechterte sich sein Zustand noch mehr und er wurde außerordentlich schwach. Die Aufseher zwangen ihn trotzdem noch zu intensiver Arbeit, wie Glühbirnen aufhängen oder den Boden zu reinigen.

Eines Tages, Anfang Mai 2007, hatte Li Ziran plötzlich einen Anfall, seine Arme und Beine krümmten sich zusammen und er hatte Atembeschwerden. Dr. Peng Zulun verschrieb ihm zwei Schmerztabletten und meinte: „Er wird nicht daran sterben. Es ist nicht der Rede wert!”

Wenn Li mühselig in der Werkstatt arbeitete, demütigte ihn der Polizist Xie Gaoyi oft. Manchmal zog er ihm seinen Stuhl fort und Li musste im Stehen arbeiten. Er zwang ihn auch zu Überstunden. Am Abend vor Ferienbeginn wurden die Gefangen auf Befehl der KPCh einer Leibesvisitation unterzogen. Xie Gaoyi berührte Li Ziran unanständig mehrere Minuten lang am ganzen Körper.

Im Wanglin Gefängnis befahl der Abteilungsdirektor Tao Xiaoping dem Gefangenen Luo Zhonglu, Li Ziran rund um die Uhr zu folgen und ihn zu überwachen. Er durfte keinen Kontakt mit irgendjemandem haben und mit niemandem sprechen. Er wurde in einen kleinen Raum eingeschlossen, in dem es nicht einmal Wasser gab. Li litt sehr durch die lang anhaltende körperliche und geistige Quälerei dieser Isolierung.

Am Abend des 13. Oktober 2007, als Li Ziran allein durch die Eingangshalle ging, stürzte Luo Zhongliu aus seinem Zimmer, ergriff Li an den Kleidern und stieß ihn mehrfach gegen die Wand. Schließlich ergriff er ihn am Nacken und hielt ihn gegen die Wand.

Am 27. Oktober trat Li Ziran aus Protest gegen die Folterungen gefangener Praktizierender in diesem Gefängnis in einen viertägigen Hungerstreik. Die Polizisten Wu und Tan Gongming (die bereits einmal Praktizierende brutal gefoltert hatten) veranlassten den Aufseher Dai Wei, Li zwangszuernähren. Sie öffneten ihm gewaltsam mit einem harten Plastikrohr den Mund.

Im darauf folgenden Monat konnte Li Ziran weder Reis noch anderes festes Essen zu sich nehmen. Er konnte jeden Tag nur ein wenig Milch oder Sojamilch trinken, um sich am Leben zu erhalten. Er wurde sehr schwach.

Eines Tages Ende November nahm Li Ziran weder Essen noch Wasser zu sich. Am dritten Tag befahlen die Aufseher Dai Wei und Tan Xiaoping vier oder fünf Gefangenen, ihn zwangszuernähren. Sie öffneten ihm den Mund mit harten Plastikrohren. Einer drückte ihm die Nase zu, sodass er nicht atmen konnte und Luo Zhongliu zwängte ihm die harte Plastikröhre durch die Kehle, wodurch diese blutete. Da Li sich weigerte zu schlucken, ging schließlich das Essen nicht durch die Kehle. Unter diesen extremen Schmerzen sandte Li aufrichtige Gedanken aus. Als Folge bekam Luo Zhongliu seinerseits so unerträgliche Schmerzen, dass er die Zwangsernährung beendete und sich dann neben dem Ausguss erbrach.

Am vierten Tag befahl Wu vom Erziehungsbüro dem Gefängnisarzt Peng Zulin, Li zwangszuernähren.

Am fünften Tag zwangernährte Dr. Peng Zulin Li aufs Neue. Als das Rohr die richtige Lage erreicht hatte, stieß er ihm diese gewaltsam die Kehle hinab, um ihn zu quälen. Dadurch drehte sich das Rohr in seinem Magen. Peng Zulin sagte ärgerlich: „Willst du weiterhin im Hungerstreik bleiben oder nicht?” Er drohte sogar, dass er ihn mit Kot zwangsernähren würde.

Von April bis November 2008 konnte Li weder Reis noch sonstige feste Speisen essen. Das Gefängnis gab ihm aber kein leicht verdauliches Essen, also wurde Li immer schwächer. Das Gefängnis wollte ihn dennoch nicht auf ärztlichen Rat hin entlassen.

Anfang August war Lin Ziran ganz besonders schwach. Er hatte Schwierigkeiten beim Atmen und beim Gehen. Er sah sehr abgemagert aus, fühlte sich immer schwindelig und erbrach sich oft. Er konnte täglich nur ein oder zwei Tassen Sojamilch zu sich nehmen. Obwohl Tan Xiaping das sah, zwang er ihn, in der Werkstatt zu arbeiten. Da Li so außerordentliche Schmerzen hatte, musste er sich auf den Boden legen.

Mitte November erlaubte der Polizeichef Jiang Zheng Li nicht, die Toilette zu benutzen. Er sagte, wenn er das Gefühl habe, dass er sich erleichtern müsse, solle er nur seine Hose beschmutzen. Der Grund war, dass er keinen Kontakt mit anderen Praktizierenden in der Werkstatt eine Tür weiter haben sollte.

Der 26. Dezember 2008 war Li Zirans letzter Tag seiner vierjährigen Gefangenschaft. Wu wollte Li Ziran zwingen, das Entlassungsdokument zu unterschreiben. Li forderte, ohne eine Beschuldigung entlassen zu werden, und weigerte sich deshalb zu unterschreiben. Er klärte Wu über die Tatsachen [der Verfolgung von Falun Gong] auf und sagte zu ihm, dass Dafa-Praktizierende gute Menschen seien und man sie nicht mit aufgesetzten „Verbrechen” versehen sollte. Wu wollte nicht hören. Stattdessen befahl er drei Gefangenen, Lis rechte Hand zu ergreifen und seine Fingerabdrücke auf das Dokument zu drücken. Als Li Ziran aus dem Tor schritt, führte Wu eine Leibesvisitation bei ihm durch und berührte ihn unanständig am ganzen Körper. Als Li versuchte, diese Demütigung abzuwehren, schlug Wu ihm ins Gesicht und verprügelte ihn.

Seit dem 20. Juli 1999, als die Verfolgung von Falun Gong begann, ist Li Ziran sechsmal vom „Büro 610”, der nationalen Sicherheit und vom Büro für öffentliche Sicherheit festgenommen worden. Bei vier verschiedenen Gelegenheiten erlitt er solche Folterungen und Misshandlungen in der Haft, dass sein Leben in Gefahr geriet. Er wurde auch unter Hausarrest gestellt.


Anmerkung:
(1) "Büro 610": Ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.